Orgelausbildung für Schüler

Ich kann es mir leider nicht leisten, ehrenamtlich aufzutreten. Ich hab ja nix richtiges gelernt und muss davon leben. :016:

Heute Nachmittag spiele ich etwas Orgel (zusammen mit einer Geigerin und einem Lautenisten) und lasse mich fürstlich dafür bezahlen. 100 € oder so.
 
Was kriegt denn der Lautenist? Den hört man doch gar nicht.

Der kriegt dasselbe, und meine Freundin, die geigt, auch. Und doch, die Theorbe hört man gut; wir spielen ja bis auf drei Sätze immer nur abwechselnd. Auf dem Programm steht eh nur Steinzeitmusik (Stradella, Biber, Corelli), da hört man alles - sofern es nicht im Kirchenhall untergeht.
 
Also grundsätzlich halte ich es für egal, ob der Lehrer evangelisch oder katholisch ist, gut muss er sein.

Eigentlich sollte so ein Bezirkskantor gerade die Aufgabe der Nachwuchsförderung haben. Das ist schon erstaunlich, wenn da nichts kommt und vermutlich nicht im Sinne des Dienstherrn. Zumindest müsste derjenige wissen, an wen er verweisen kann, wenn er selbst zu beschäftigt ist. Evtl. lohnt auch die Nachfrage beim Kirchenmusikamt des Bistums oder der Landeskirche. Interessant ist die Konfession nur, wenn es in eine "offizielle" C-Ausbildung münden soll. Da wäre ich nicht sicher, ob die ev. Kirche mich als Orgellehrer eines ihrer C-Schüler akzeptieren würde.
 
Das halte ich ehrlicherweise für keine gute Idee. Soviel Geld haben die Kirchen allemal und wenn das zu viele machen, macht es die Preise kaputt.

In der Evangelisch-methodistischen Kirche spielen alle Organisten im Ehrenamt. Soll heißen, es gibt keine angestellten Kirchenmusiker. Je nach Begabung klingt es dann schön bis schrecklich. Preise mache ich durch mein Ehrenamt somit nicht kaputt.

Gauf! :017:
 
Es wird auch eine C-Ausbildung angeboten, aber das ist für den Einstieg meiner Meinung nach zu hoch gegriffen.

Warum, wenn er schon ein paar Jahre Klavier spielt? Ich habe die C-Ausbildung (allerdings ohne Chorleitung) auch mit 14 nach 2 Jahren Klavierunterricht angefangen und dann mit 16 abgeschlossen. Ich habe vor der C-Ausbildung insgesamt drei Minuten Orgel gespielt - als der Pfarrer uns im Konfirmandenunterricht durch die Kirche geführt hat, der hat mich dann auch auf die C-Ausbildung gebracht.
Und ich war extrem unorganisiert, habe oft nicht hinbekommen, mir eine Übemöglichkeit zu organisieren und habe in der Prüfung völlig die Nerven verloren und viel schlechter als möglich gespielt und das trotzdem hinbekommen.
Dazu tut der Gehörbildungs-, Tonsatz- und Musikgeschichteunterricht extrem gut.

Ich plädiere ganz klar für eine C-Ausbidung.
 

Was wird denn bei einer C-Ausbildung verlangt? Fast nix. Wenn du die Orgel im Raum erkennst, hast du bestanden.

:017:
 
... na dann müsste ich den C-Schein längst haben. Ich finder sogar das C auf der Klaviatur und habe mal als Tastendrückerin beim Stimmen assistiert. Aufgrund der Pfeifenanordnung war das in kleinen Terzen...
 
In der evengelisch-methodistischen Kirche in der @altermann orgelt sind sie ja vielleicht nicht so streng und froh über jeden den sie kriegen können, oder so. ;-)

Gauf

An so ein paar Sachen erinnere mich noch dunkel:
- zweistimmiges Diktat (aus dem Gehör Noten schreiben)
- aus bezifferten Bässe einen vierstimmigen Satz spielen
- nicht für mich: obligates Spiel (oder so) (Noten: S, A oben, T, B unten, r.H. S, l.H. A und T, Fuß B)
Wenn man das aus dem Ärmel schütteln kann, Respekt.

Man musste erst einmal Klausuren bestehen, um überhaupt zur praktischen Prüfung zugelassen zu werden.

Grüße
Häretiker
 
Allein das C-Examen besagt überhaupt nichts über die Fähigkeiten eines Organisten, bzw. Kirchenmusikers. Warum? Weil es eine basale, breit ausgerichtete kirchenmusikalische Qualifikation ist, die sowohl von Leuten, die gerade eben Orgel spielen können, als auch sehr begabten, weit fortgeschrittenen Spielern angestrebt wird, die das aber eben nicht, wie meist beim B-oder A-Examen, zum Beruf machen wollen. In der Folge gibt es C-Leute, die Wettbewerbe gewinnen und Konzerte geben, als auch B-Leute z.B. , die sich da vornehm zurückhalten.
Zu meiner Zeit fiel die C-Ausbildung in die Zeit einer großen "Inflation", wo die C-Aufnahmeprüfung im künstlerischen Spiel noch 20 Jahre vorher für das Abschlussexamen B gereicht hätte. Wie es heute ist, ist mir nicht bekannt, wenn die Kirchen jedoch alle Pfeifen im Schrank haben, legen sie Wert auf ein gutes Niveau, den letztlich werden an alle Kirchenmusiker in vielen Bereichen vergleichbare Ansprüche gestellt, oder die Liturgie leidet essentiell.
 

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