Orgelausbildung für Schüler

E

Edeltraud

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Eine Frage speziell an die katholischen Vertreter der Organistenfraktion: Wohin würdet ihr einen am Orgelspiel interessierten Schüler (15J alt, spielt seit einigen Jahren Klavier) schicken? Beim "anderen Gesangbuch" (evangelisch) hätte ich sofort Ideen, hier aber fehlt mir der passende Hintergrund.
 
Ist die Konfession völlig egal?

Die Orgelausbildung, insbesondere die nebenamtliche soll doch (auch) auf den gottesdienstlichen Einsatz hinführen. Ist da die (ausgeübte) Konfession komplett nebensächlich?

Wie kommt denn der gemeine Orgelschüler an ein Übeinstrument?
 


Völlig egal.

Wie kommt denn der gemeine Orgelschüler an ein Übeinstrument?

Indem er eine Kirchengemeinde sucht, bei der das Stichwort "Organistennachwuchs" positive Assoziationen hervorruft. Sollte eigentlich zu finden sein.
 
Sowohl in der evangelischen als auch in der katholischen Kirche gibt es Menschen, die den Nachwuchs unterrichten.
Ein Anruf beim Pfarramt oder Dekanat oder der Besuch der entsprechenden Website könnte Klarheit bringen.

Üben kann man meist in der Heimatgemeinde.

Wenn es darum geht, so schnell wie möglich einen Gottesdienst zu spielen, kann es hilfreich sein, auf die Konfession des Lehrers zu achten. Wenn es darum geht, einfach ordentlich Orgel spielen zu lernen, ist die Konfession egal.

Und darüber hinaus gibt es auch hier im Forum einige, die sowohl evangelische als auch katholische Gottesdienste begleiten, je nach Bedarf. Das kann man alles lernen.
 
So ist es beispielsweise in meiner Landeskirche:

https://www.kirchenrecht-ekhn.de/document/18943

Wer Orgelunterricht nehmen möchte, muß einem der Dekanatskirchenmusiker vorspielen, damit sie die Vorkenntnisse beurteilen können.

Ein Orgelkurs dauert 10 Stunden und kostet 128 € (Stand Herbst 2018), für die D-Prüfung können bis zu 4 Kurse hintereinander gebucht werden. Die Prüfung ist keine Pflicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
In der kath. Kirche gibt es immer übergeordnete Regionalkantoren und Seelsorgebereichsmusiker, die per se A oder B-Examen haben, und mitunter auch eine Hochschulqualifikation als Orgellehrer. Ich würde in der Heimatgemeinde des Schülers den Kirchenmusiker, sofern er nicht selbst dazu qualifiziert ist, nach den Kontaktdaten dieser Leute fragen, um auch in der Nähe dann eine Übeorgel zu bekommen.
 
Die Heimatgemeinde hat tatsächlich ein Bezirkskantorat angegliedert. Die Stelle ist recht prominent und hat vermutlich genügend Anfragen bzw. der Kantor genug anderes zu tun. Dort ist er im Alter von 12 Jahren recht direkt abgewiesen worden, weil "zu jung". Kein Gespräch, kein Vorspiel, etc. Das ist natürlich hängengeblieben und mein spontaner Gedanke war, dass er einen erneuten Versuch, notfalls halt bei der anderen Konfession machen soll. Die Stimmen, die äußerten, dass die Konfession egal sind, bestärken mich darin.

Es wird auch eine C-Ausbildung angeboten, aber das ist für den Einstieg meiner Meinung nach zu hoch gegriffen.
 

Zu meiner Schulzeit (Oberstufe, Abi 87) war die komplette C-Ausbildung noch ein Jahr Vollzeitausbildung. Alternativ konnte man einzelne Module (Orgelspiel, Chorleitung, P-Chor, Kinderchor, Nebenfächer) über separate Lehrgänge machen. Popularmusik gab es noch nicht.

Mittlerweile scheint das nur noch modular aufgebaut und in gewisser Weise auch harmonisiert worden zu sein. Hier wären das Bistum Freiburg bzw. die Landeskirche Baden zuständig und was dort zu lesen ist, klingt sehr ähnlich dem was @Shaman1905 verlinkt hat

Egal wo, die Ausbildung scheint über die Bezirkskantorate zu laufen.

https://www.afk-freiburg.de/c-kurs/ckurs-ausbildung.php
Interessant: Orgelunterricht ohne C-Prüfung ist auf 2 Jahre begrenzt.

https://www.haus-der-kirchenmusik.de/html/content/startseite241.html (C- und D-Prüfungsordung zum Download)
 
Bei uns (ev. Kirche) gehört die Ausbildung von zukünftigen Kirchenmusikern zu der festen Aufgabe von Kichenmusikdirektoren und Kreiskantoren. Ich würde mich einfach mal an diese wenden (wobei ich keine Ahnung von den Strukturen in der Katholischen Kirche habe). So bin ich auch zu meinem Lehrer gekommen. Aufgrund des Nachwuchsmangels freuen sich Hauptamtliche Musiker eigentlich immer über Nachwuchs.
 
Irgendwann spielt nur noch der Nachwuchs in Kirchens die Orgel. Stellenstreichumgen von hauptamtlichen Kichenmusikern ist derzeit in Deutschland aktuell.

Gauf! :017:
 
Gehört zwar nicht zur Eingangsfrage, aber: Nebenamtler und Ehrenamtler sind nicht dasselbe.
Als Nebenamtlerin werde ich für meine Dienste durchaus bezahlt, ist halt nur nicht mein einziger oder mein Hauptjob.
So viel bekommt man allerdings auch nicht (im Vergleich zu anderen Jobs), dass man allein des Geldes wegen spielt. ;-)

Als ich als Jugendliche mit dem Orgelspiel angefangen habe, war es mir unangenehm, für die Sonntagsdienste bezahlt zu werden. Funktionales Orgelspiel hat aber einen Wert und es ist nicht anrüchig, dafür auch Geld zu bekommen.

Wer nur des Geldes wegen Musik machen möchte, sollte sich vielleicht nicht gerade die Orgel aussuchen :party:
 
Ich spiele die Orgel im Ehrenamt.
Geld gibt es dafür nicht. :010:

:017:
 

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