Konzertkritiken

  • Ersteller des Themas Dreiklang
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Nur wenn Du das in einen Faden mit dem Thema "Konzertkritiken" postet, dann erwartet man auch eine solche.
Okay, für die Zukunft dann. Ich weiß auch nicht, ob ich der einzige bleiben werde, der hier Konzertkritiken (oder -Impressionen) posten möchte.

Für einige Pianisten haben wir ja schon eigene Fäden. Es würde durchaus Sinn machen, entsprechende Konzerteindrücke dann dort zu posten.
 
(nur so nebenbei, will ja kein Spielverderber sein: von Hoffmann (E.T.A.) und Heine (Heinrich) gibt es lesenswerte Konzertkritiken)
 
Konzertkritiken...

also, ein paar meiner Gedanken dazu.

Nutzen

liefern eine künstlerische Bewertung eines Live-Events. So man Glück hat. Viele sind eher wohlwollend abgefaßt, d.h. Konzerte kommen eher zu gut als zu schlecht weg.

Problematisches

werden aufgrund subjektiver Hörerwartungen des Kritikers erstellt. Werden diese nicht getroffen, schneidet das Konzert schlecht ab. Und manchmal spielen vielleicht auch andere Interessen da mit rein, als ein objektives künstlerisches Urteil abzugeben.

Tragweite

Entscheiden mit über die Karriere von Künstlern. Obwohl ich mir da nicht so sehr sicher bin. Wahrscheinlich zählt viel mehr, ob und wie schnell ein Konzertsaal ausverkauft wurde, als eine einzelne gute oder schlechte Konzertkritik.
 
Dreiklang, es ist so still um Dich geworden, deine Meinung zu den Aussagen von Joachim Kaiser hier auf dem Video würde mich sehr interessieren :bye:
 
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deine Meinung zu den Aussagen von Joachim Kaiser hier auf dem Video würde mich sehr interessieren :bye:
Ich finde diesen Beitrag von J. Kaiser toll. Allein schon, daß er sich der Frage stellt, ob sein eigener Beruf überflüssig ist. Offenbar ein bemerkenswerter Mensch.

Übrigens, dieses:
Viele sind eher wohlwollend abgefaßt, d.h. Konzerte kommen eher zu gut als zu schlecht weg.
habe ich von Mick übernommen. Er muß es wissen (die Eltern, wenn ich mich recht erinnere, erfolgreiche konzertierende Berufsmusiker).
 
Ja lieber Dreiklang, ich poste mal was !
ich zitiere aus zwei Kritiken von bedeutenden Kritiker,
wer sind die beiden Kritiker und um welchen Pianisten/in handelt es sich. Du kennst die gesuchte Person.

1) und selten hört man die Sonate op.111 von Beethoven so tiefgreifend und dramatisch wie von ............. an
diesem Abend.
immer passte seine Phrasierung und wussten seine Akzente die druckvolle Aussagekraft der Musik zu
unterstützen.
Ein pianistischer Erlebniss - Abend der Sonderklasse.

2) So existenziell die Wucht, mit der er im ersten Satz der op.111 die Oktaven in den Flügel hämmerte, so berührend gerieten die zarten Passagen der Arietta. ........ schien in jedem Takt, jedem Akkord, ja jedem Einzelton die ganze Architektur des Werkes im Blick und im Sinn zu haben, und man ging mit dem beglückenden Gefühl in die
Pause, erst an diesem Abend, durch die Vermittlungsleistung dieses Klavier-Virtuosen, die Größe, nein,
Großartigkeit vor allem des zweiten Satzes so richtig erfasst zu haben.
 
Zuletzt bearbeitet:

Das wäre doch toll! Aber nu sag: was gibts an Kocsis' Interpretation genau auszusetzen?
 
Das wäre doch toll! Aber nu sag: was gibts an Kocsis' Interpretation genau auszusetzen?

Etwas auszusetzen habe ich an der Rücksichtslosigkeit, mit der Du Dich -- entgegen Deiner ersten Beteuerungen -- über die vielfach geäußerten Bitten hinwegsetzt, Dich ein kleines bisschen zurückzunehmen und das Forum nicht weiterhin in derart hoher Frequenz mit charakteristischen Beiträgen im Dreiklangstil zu überschwemmen.
 
Lieber Dreiklang ! Du hast recht, Kocsis spielt die op. 111 wirklich toll. Sein stabiler Puls trifft genau ins Ziel.:super:

Zur geposteten Kritik vorhin über einen anderen Beethoveninterpreten, lässt sich ebenso gut ein Gegenbeispiel anführen, welches sich sehr mit dem deckt, wie ich es empfunden habe. Der Rezensent ist auch ein Kritikertitan wie Joachim Kaiser und zeigte mit diesen Aussagen abermals, dass er sein Handwerk versteht.:geheim:
Ich zitiere:

"Vieles im primär motorischen Bereich - wie etwa in den Ecksätzen kommt kurzatmig, sehr verwackelt und auf sehr, sehr kurze Sicht hin gespielt oder gar nur gefingert daher.":-(

Die Rezension gipfelt mit dem Schlusssatz:
"Ein Künstler, in dessen Wirken in zunehmenden Jahren immer stärker das Erkannte und Gekannte vor dem Gekonnten rangierte".:konfus:

Und damit haben wir wieder den Beweis, wie sich Meinungen zu ein und derselben Person unterscheiden können. Und das ist auch gut so....siehe Lang Lang.:bye:
 
Danke, Tastenmiki. Tut gut, zur Abwechslung mal wieder mit einem ausgeglichenen Menschen auf der Sachebene zu reden. :-)
 
Lieber Rolf ! Ich schicke Dir den Link...möchte jetzt nicht unnötig Staub aufwirbeln.
Mir ist diese Rezension gestern im Pressemonitor untergekommen.
Der Mann hat auf jeden Fall Ahnung und ist weltweit hoch angesehen. Weiters ist er Jurymitglied bei internationalen Klavierwettbewerben und Präsident verschiedener kultureller Institutionen.... Er hält auch Vorträge. Kürzlich war er bei uns in Zürich....was er sagte, gefiel mir sehr...er berät auch die Leitung der Tonhalle in künstlerischen Entscheidungen.
Lieber Gruß
Tastenmiki
 
Mir ist diese Rezension gestern im Pressemonitor untergekommen.
Der Mann hat auf jeden Fall Ahnung und ist weltweit hoch angesehen. Weiters ist er Jurymitglied bei internationalen Klavierwettbewerben und Präsident verschiedener kultureller Institutionen....
daran hab ich keinen Zweifel - mich hat nur das mit den Ecksätzen erheitert, sofern es sich auf die zweisätzige op.111 beziehen sollte :-)
 
Gestern war in Österreich und auch Salzburg die "Lange Nacht der Kirchen". In Salzburg gab es in den Katakomben - das sind in den Berg gehauene Höhlen, die seit frühchristlicher Zeit als Versammlungsort der Gemeinde verwendet wurden - ein Klavierkonzert. D.h. nicht wirklich ein Konzert. Verschiedene Studenten einer Klasse haben verschiedenes interpretiert. Z.B. Schumann Variationen von Brahms, dann gabs was aus der Schöpfung mit Gesang und auch was von Bellini. Ich war eigentlich wegen der Waldstein Sonate und wegen Chopin Nocturnes dort - die hab ich wohl verpasst. Ich muss sagen dass das insgesamt von 19-23:30 gedauert hat, und ich konnte mir leider nur 1.5h Zeit dafür freischaufeln.
Das Ambiente war toll. Nach einer halben Stunde bekam ich einen Platz direkt beim Flügel und bin mit Schrecken draufgekommen, dass es sich um einen Yamaha E-Flügel handelt. Hatte ich vorher nicht gesehen - ich hatte auch meine Kontaktlinsen nicht drin :)
Dennoch verständlich. Ich hatte vorher schon gerätselt wie die einen 400kg Flügel durch den Berg über 100 rutschige Stufen da raufbringen... Insgesamt aber eine tolle Veranstaltung an einer einmaligen Location - leider musste ich vor dem Chopin-Part wieder aufbrechen.
 

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