Es muss nicht immer Tiersen sein ...

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Ich finde ja nach wie vor, dass Hasenbeins Bilder unpassend sind. Er hat ja bewusst ein sehr hässliches Gebäue genommen. Ich hätte eher z.B. diese Bilder genommen:

Beide schön und nicht langweilig oder hässlich. Aber das eine hat halt mehr "Informationen". Und das mehr an Information hat nix mit Langeweile zu tun. Wir spielen doch fats alle triste langweilige schwarze Klaviere?

Welches Bild soll da jetzt im Sinne Hasenbeins mit Tiersen verglichen werden?

RUdl
 
Ich bin eigentlich sehr froh um die Wendung dieses Fadens. Er zeigt hoffentlich allen etwas auf.

Vermutlich werden die meisten meiner Argumentation in Sachen "schönes Haus" nicht so recht folgen wollen/können. Das ist völlig OK! Ich bin deswegen nicht besser und niemand anders ist schlechter. Ich hab mich eben mit so Zeugs viel und oft beschäftigt.

Und GENAU SO sollten wir es mit den Freunden von TEY halten. Tiersen ist OK, Roberto Blanco ist OK.

Solange man sie nicht für "hochwertig" erklärt ;-). Was dann aber auch wieder für Architektur und Co. gilt.
 
(flüstert): Friedrich, sagst du auch noch was zur Belletristik???

Hoffnungsvolle Grüße

chiarina
 
Oder, wer liest heutzutage noch Aischylos.

Lesen? Zu voraussetzungsreich und deswegen abtörnend. Anschauen. Ich gäb was drum, wenn irgendwer die Inszenierung der Orestie von Peter Stein mit seiner Übersetzung wieder aufbacken würde. Oder die "Perser" von der Berline Volksbühne der 90er Jahre. Und Du, glaub mir, würdest auch die Ohren anlegen. Bei Beethoven vermutlich auch, wenn ihn Dir einer erklärt. Oder? ;)
 
(flüstert): Friedrich, sagst du auch noch was zur Belletristik???

Ich wüßte nicht, was es dazu groß zu schreiben gäbe? Oder anders gesagt: was mir im Moment dazu einfiele, als folgendes:

Wissenschaftliche Literatur war auf Französisch einfach die lettres, und in Abgrenzung davon erhielt nicht-wissenschaftliche Literatur seit der beginnenden Barockzeit quer durch die Gattungen (Narrative Prosa, Drama, Lyrik etc) halt das "schöne" Attribut. Vermutlich haben der Begriff Belles Lettres und sein dt. Ableger sich so lange erhalten, weil er Teil eines bibliothekarischen Klassifikationssystems ist, der "Classification décimale de Dewey" aus dem 19. Jh., die in Frankreich immer noch in Gebrauch ist ("Littérature: Belles-Lettres").

Tja - das war schon alles ;)
 
Hm, lieber Stephan, ich sprach ja von meiner Krimisammlung sowie in dem Zusammenhang von Belletristik und ich bin mir ganz sicher, dass meine Krimisammlung nicht in ihrer literarischen Qualität an Goethes Werther oder den Zauberberg heranreicht! :D


Hmmmmmmmmmmmmmmmmmmm, liebste Lichtgestalt:
So billich kommste nu nich wech: Du sprachest vom Genre per se -
und diesbezüglich solltest Du Dir inner ruhigen Stunde mal aweng Chandler,
Hammett, Lansdale reinziehn; und dann, aber auch nur dann sollten wir über
den "Zauberberg" (ausgerechnet! - Karl Kraus) schwadroniern.

gruß hund kuß

stephan
 
Lesen? Zu voraussetzungsreich und deswegen abtörnend. Anschauen. Ich gäb was drum, wenn irgendwer die Inszenierung der Orestie von Peter Stein mit seiner Übersetzung wieder aufbacken würde. Oder die "Perser" von der Berline Volksbühne der 90er Jahre. Und Du, glaub mir, würdest auch die Ohren anlegen. Bei Beethoven vermutlich auch, wenn ihn Dir einer erklärt. Oder? ;)

Du scheinst mich falsch einzuschätzen. Beethoven erklärt sich mir bei der Beschäftigung mit seiner Musik von selber. Wenn ich was von der Dramatik geschrieben habe, die heute keiner mehr nachvollziehen kann oder will, dann habe ich nicht mich gemeint, sondern die dumppe Masse. Vermutlich war das sowieso schon immer so.

Hab jetzt noch ein Anliegen. Die Spielgeschwindkeit. Hab mich schonmal mit rolf deswegen rumgestritten. Ich mach mir immer mal wieder darum Gedanken.

Nehmen wir mal op.106.

Bei diesem Werk wurde ja die Geschwindigkeit von Beethoven (angeblich) vorgegeben. Brutal schnell. Galt anfänglich als unspielbar bis Liszt es uraufgeführt hat.

Am Anfang des ersten Satzes mag es ja noch stimmen; aber im Verlauf des ersten Satzes kommen die schönsten Dur/Moll Harmoniefortschreitungen vor, die je komponiert worden sind. Es gibt nichts Schöneres. Wie ein Liebesgedicht oder die Beschreibung von absoluter Vollkommenheit in Musik gepackt. Vielleicht ein himmlisches Jauchzen.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass der liebe Ludwig van das so schnell gehabt haben will. Wer flüstert schon seiner/seinem Geliebten: Ich liebe dich, in einem Affenzahn in´s Ohr. Da will doch jeder Augenblick Unendlichkeit werden. Psychopathen vielleicht.

Aber was machen die Pianisten. Sie halten sich an die aberwitzige Geschwindigkeitsvorgabe, die es vielleicht so nie gab oder gemeint war. Und sie finden überzeugende Argumente dafür, die Armen.

Eine andere Möglichkeit wäre, dass Ludwig noch nicht mit dem Metronom klar kam ( Er soll ja angeblich unfähig gewesen sein, einfachste Rechnungen zu machen, kaum vorstellbar!) oder das er nur die halbe Geschwindigkeit gemeint hat, was für mich eher unwahrscheinlich ist ( Halbes Taktmass, da
Metronom nur einmal pro Durchgang geschlagen hat). Oder, was ich mir bei Ludwig, seiner Genialität voll bewusst, sehr gut vorstellen kann, ist, dass er für alle Zeiten eine musikalische Sphinx schaffen wollte. ( Ich war, ich bin, ich werde sein )

So meine ich, dass es bei vielen Stücken nichts ausmacht, die schnell zu spielen, aber manche brauchen Tiefe. Und vor Allem meine ich, dass Menschen, die nicht mit so grandiosen Werken wie z.B. der Hammerklaviersonate vertraut sind, die diese nur dann geniesen können, wenn sie diese auch nachvollziehen und geniesen können. Ich spreche für die 99 %.

Ich bin der Erfinder de Langsamkeit. Ein Hoch auf den Genuss.

Slow Food anstelle Fast Food.

Rudl

Duck und weg.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:

Nehmen wir mal op.106.

Bei diesem Werk wurde ja die Geschwindigkeit von Beethoven (angeblich) vorgegeben. Brutal schnell.
...der Ärger über die originale Tempovorgabe ist immerhin älter als die unsägliche Tiersenheulerei :D

Ich kann mir nicht vorstellen, dass der liebe Ludwig van das so schnell gehabt haben will.
ah ja, das hätte der liebe Ludwig van berücksichtigen sollen... ;)

Aber was machen die Pianisten. Sie halten sich an die aberwitzige Geschwindigkeitsvorgabe, die es vielleicht so nie gab oder gemeint war.
...wie viele der op.106 Aufnahmen realisieren die Originaltempi durchgehend in Kopfsatz und Finale?

Eine andere Möglichkeit wäre, dass Ludwig noch nicht mit dem Metronom klar kam ( Er soll ja angeblich unfähig gewesen sein, einfachste Rechnungen zu machen, kaum vorstellbar!)
jepp, das wird´s gewesen sein: war so´n lütten Dummjan, der Ludewig; hat ja auch krakelig Noten gekritzelt und schweinische Briefe geschrieben :D


Wow!!
...hoffentlich gibt das keinen Ärger mit dem Entdecker der Langsamkeit :D
Die Entdeckung der Langsamkeit
 
Rudl, da bin ich mir nicht so sicher mit dem Tempo. Lange Zeit dachte ich auch, dass früher insgesamt die Tempi langsamer gewesen sein mussten. Mittlerweile glaube ich, dass das ein Trugschluss war, der wegen anderer Disziplinen der Menschheit zu immer noch schneller, immer noch höher etc. entstand.

Gute Hammerklaviere konnte man wahnsinnig schnell spielen. Dazu erfordert es allerdings eine andere Spieltechnik als heute. Es war mehr ein "vibrieren" an der Taste, die höchstens die halbe Spieltiefe erreichte. Der Ton klang schneller aus, also wozu sollte er länger angehalten werden?

Der Ton an modernen Instrumenten entfaltet sich ein wenig langsamer, es wird ja auch mehr Masse bewegt, dafür hält er wesentlich länger an - da macht es durchaus Sinn, die Stücke etwas langsamer zu spielen als die Partitur vorgibt um die Wahrnehmung eines perfekten Timings für ein Stück zu erhalten...

LG
Michael
 
Ob einem etwas "absolut platt, gleichartig, energielos und langweilig vorkommt" hat doch auch etwas mit Haufigkeit zu tun mit der es auftritt. Wenn eine Straße nur mit dem linken Haus von Hasenbeins Post bepflastert ist würde sich das rechte als Einzelgebäude wohltuend abheben. Der Begriff "langweilend" hat daher auch mit der Wiederholung zu tun.

..und Postings zu beginnen mit "Paß mal auf, Kleiner." sowie "OK, dann nochmal für jemanden wie Dich, der sich in Logik nicht so auskennt (kein Angriff):" passen vielleicht zu einen Pubertierenden aber keinesfalls zu einen Pädagogen,(Ironie on) auch wenn es sich NUR um einen studierten Musikpädagogen handelt (Ironie off).
 

Geht es Dir mit diesem lakonischen Kommentar darum, ob hasenbein wirklich ein Diplom hat, oder eher darum, hasenbeins allgemeine Kompetenz anzuzweifeln...?

Ich persönlich lese es eher als letzteres!

Wie ein roter Faden zieht es sich durch das Forum, daß unsere Experten hier angegriffen werden, und deren Kompetenz immer mal wieder infrage gestellt wird.

Von mir aus kann jemand rolf gern als "ewigen Motzer" bezeichnen, oder chiarina als "jemanden der das Forum nur mit bunten Bilderchens füllt".

Aber ich denke, ich werde da in Zukunft einschreiten, wenn ich so Zeug lese.
Ich hab' das einfach dicke.....

Und hasenbein's Art war schon hundertmal Thema im Forum. Ehrlich gesagt finde ich, man muß mit so einem Ton umgehen können. Vielleicht wird man im ersten Moment stutzig. Im zweiten Moment sollte man aber schon froh sein, daß sich jemand mit mir auseinander setzt, und in die Diskussion einsteigen.

Und idealerweise seinen Standpunkt und seine Sichtweise auch ändern - wenn man nicht sehr gute Gegenargumente hat.

Hier im Forum wird jeder respektiert, und snobistisch ist das Forum hier auch nicht.
Das wäre es dann, wenn wir mit keinem "neuen" mehr reden würden und unter uns bleiben würden (und wollten).

Beides ist aber nicht der Fall - und das weiß ich genau.
 
Geht es Dir mit diesem lakonischen Kommentar darum, ob hasenbein wirklich ein Diplom hat, oder eher darum, hasenbeins allgemeine Kompetenz anzuzweifeln...?

Ich persönlich lese es eher als letzteres!

Dann solltest du deine Lesegewohnheiten überprüfen :D, denn ich gehöre zu den Menschen, die -wie hasenbein- schreiben, was sie meinen und nicht drumherumreden.

Der Rest ist Überreaktion von dir....:)

Leider hast du insofern die Frage nicht beantwortet, denn dein Beitrag, auf den sich meine Frage bezog, sah so aus als wüsstest du über hasenbein Bescheid. ;)
 
Und hasenbein's Art war schon hundertmal Thema im Forum. Ehrlich gesagt finde ich, man muß mit so einem Ton umgehen können. Vielleicht wird man im ersten Moment stutzig. Im zweiten Moment sollte man aber schon froh sein, daß sich jemand mit mir auseinander setzt, und in die Diskussion einsteigen.


Nichts gegen seine Kompetenz (ich stimme übrigens mittlerweile mit allen genannten Punkten von Rolf und so überein, ich habe früher irgendwann mal Sakamoto und Ravel in einen Satz gepackt, man möge mir vergeben :P) - aber eine solche Anrede z.B. ist vielmehr ein persönlicher Angriff und somit vollkommen unnötig. Das hat auch mit ner sachlichen, dem gedanklichen Austausch nützenden Diskussion nichts am Hut und könnte ruhig weggelassen werden. Kompetenz rechtfertigt doch keine Überheblichkeit.
:rolleyes:
 
Wie ein roter Faden zieht es sich durch das Forum, daß unsere Experten hier angegriffen werden, und deren Kompetenz immer mal wieder infrage gestellt wird..

Das sehe ich anders, die meisten sachlich dienenden Hinweise werden dankbar aufgenommen und das gehört sich auch so!

Und hasenbein's Art war schon hundertmal Thema im Forum.
Woran das wohl liegen mag???

Ehrlich gesagt finde ich, man muß mit so einem Ton umgehen können.
Also ich finde ehrlich, das muß ich nicht!
Wenn sich jemand nicht mehr mit ihm auseinandersetzten möchte weil er von der Art angepisst ist und Hasenbein feiert das noch als "Blötzsöög!" HALLO gehts noch??

Hier im Forum wird jeder respektiert, und snobistisch ist das Forum hier auch nicht.

Also pass mal genau auf mein Kleiner, du scheints ja nicht so mit der Logik zu haben. Wenn du tatsächlich glaubst das so ein Umgangston respektvoll ist dann kann ich mich dem durchaus anpassen.

Liebe Grüße
Der alte Sack
 

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