Hoppla !
Bist Du unter die Musiksoziologen geraten? Was ermuntert Dich so etwas zu schreiben? Führst Du Statistiken über den Konzertbesuch in einer Großstadt? Mit so einer Behauptung wäre ich etwas vorsichtiger denn sie verrät, wenn sie nicht gebührend untermauert ist, ein rein pauschales, mitunter ein populistisches Denken.
Allerdings könnte sich hinter dieser Aussage die Suche nach dem Adressaten deiner eigenen Musik verbergen. Für wen „komponierst“ Du? Für dich selbst, für „Jedermann“ oder eine bestimmte Zielgruppe aus einem bestimmten kulturellen Milieu? (Nein die Antwort interessiert mich nicht direkt, so dass die Frage eigentlich als Denkanstoss verstanden werden will.)
Versuch doch mal genau zu verstehen, was Hasi und Co Dir hier (oder in anderen Fäden) zu übermitteln versuchen. Um Musik zu vermitteln, (wie übrigens Kunst im Allgemeinen) braucht man hauptsächlich 3 Vektoren. Man braucht einen Sender (Komponist – Musiker) einen Empfänger (Hörer) und das Werk selbst. Kann der Empfänger das Werk nicht oder nur unvollkommen rezipieren, ist der Grund dazu nicht primär bei ihm zu suchen. Mit Deiner Musik sprichst Du Menschen an, und andere, welche andere Erwartungen haben, welche andere Ansprüche haben sprichst Du nicht an. Das hat nichts mit Bosheit des Empfängers zu tun sondern eher mit dessen Selektivität. Der beste (nicht der größte) Austausch entsteht, wenn die Selektivität von Sender und Empfänger auf einander abgestimmt sind
meint PiRath
Ich versteh jetzt zwar nicht genau wie meine Aussage und diese Dinge zusammenpassen, aber frag mal 10 Leute auf der Straße ob sie dir was von Beethoven vorsingen können und sie werden den "Freude schöner Götterfunken" Teil von der Ode an die Freude summen oder die Melodie von für Elise oder das "dadadadaaaaaaaa dadadadaaaaaaa".
Was anderes habe ich damit eigentlich nicht gemeint. Oder hatten wirklich so viele Menschen mal eine klassische Phase dass sie den ganzen Rest auch kennen?^^ Vielleicht hab auch auch bloß zu wenig mit älteren Menschen zu tun, aber Menschen der jüngeren Generation inklusive mir nehmen sich eigentlich kaum die Zeit die ganze Klassik zu durchstöbern, eine Stundenlange Symphonie anzuhören um sich dann ein Urteil verschaffen zu können. Ich und die Leute die ich kenne, die selbst keine klassischen Musiker sind sind zu faul und bedienen sich bestenfalls der Youtube Rangliste um einen gewissen Durchblick zu haben was ihnen denn gefallen könnte. und kennen irgendwann im Schnitt dann mal vielleicht 5 klassische Stücke, womit ich nur einzelne Sätze und berühmte Ausschnitte meine, die sie auch im groben nachpfeifen könnten. Und noch viele kleine Ausschnitte die in Film und Werbung vorkamen.
Muss ich denn fixnochmal ein Musiksoziologe sein um diese Aussage treffen zu dürfen?
Die "DSDS/Popstars" Masse, die Electronic, Drumnbass, Dubstep Partygänger Masse, sind an soetwas ruhiges wie die Klassik nicht gewöhnt, und finden sie deswegen verständlicherweise langweilig und haben deswegen auch dieses Vorurteil der Klassik gegenüber was eine weitere Auseinandersetzung damit erschwert.
Meine liebste Musikrichtung ist die Klassik auch nicht, ich hör die Beatles, Beach Boys, Sinatra, Queen, manchmal Greenday... kaum Klassik.
Weil sich diese Art der Musik einfach besser anfühlt wenn man sich von der Geschwindigkeit des Lebens sowieso schon eingeengt fühlt.
Ich hab mir in meinem Leben noch keine ganze Symphonie angehört. Und nur weil ich älter werde, bedeutet das nicht, dass sich das jemals ändern wird.
Selbst an das was ich einmal gehört habe kann ich mich um Himmels Willen nicht erinnern^^
Muss ich jetzt für alles was ich sage eine offizielle jahrelange Studie führen?
Natürlich habe ich das was ich sage von meinen persönlichen Erfahrungen und denen mit meinen Mitmenschen abgeleitet.
Der Rest ist, auch wenn ich nicht genau weiß in welchem Zusammenhang er mit der Aussage steht, Klassik wäre nicht sonderlich interessant für die meisten und nur aus simplen Auszügen bekannt, ist vollkommen richtig und das versuche ich natürlich auch alles anzustreben. Ich bin aber im Moment noch darauf fixiert einen soliden und umfangreichen Kompositionsstil für mich auszuarbeiten indem ich z.B. wie bei den Liedern die ich hier vorstelle mich auf einen neuen Aspekt konzentriere, versuche herauszufinden wie man ihn am besten anwendet und ein Gefühl dafür zu entwickeln. Bei einem war das z.B. Polyrhythmik oder Dissonanzen, neue Taktarten, neue Arten zu spielen, beim letzten war es eine neue Weise mich auf Mehrstimmigkeit zu konzentrieren und dabei nicht nur die Töne zu verwenden die im Dreiklang vorkommen. Die stelle ich dann hier vor und wenn es gut ankommt verwende ich es weiter, wenn nicht, versuche ich etwas anderes. Das heißt nicht, dass ich mich nicht auch freue, wenn die Lieder dann gefallen, die dabei entstehen, das ist natürlich eine sehr notwendige Motivation.
Aber bevor ich nicht das Gefühl habe, dass ich einen Stand erreicht habe, in dem ich selbst meine Fähigkeiten wertschätze, was bestimmt noch sehr lange dauert, will ich damit eigentlich noch nicht mehr anfangen und systematisch ein Lied komponieren und studiomäßig aufnehmen und daher auch nicht wirklich daran denken welche Art der Musik ich denn wenn ich fertig bin machen möchte und für welches Publikum es dann geeignet sein soll. Aber das heißt natürlich nicht, dass ich nicht unerfreut bin, wenn jemand der sich diese Mühe nicht macht und etwas tut, das ich schon tausendmal gehört habe und deswegen nicht respektiere (das ist nicht so herablassend gemeint wie sich das anhört, ich kenne nur die Wortfolgen nicht die man verwendet wenn es nicht mit Aggressionen oder Boshaftigkeit behaftet ist) dafür mehr Anerkennung erhält. Aber das ist dann natürlich wie kurz nach dem Schulabschluss, die einen beginnen gleich zu arbeiten und kaufen sich schicke Autos aber erreichen dann auch schon ziemlich bald ihren persönlichen Höhepunkt, die anderen gehn auf die Uni und haben erstmal ein paar weitere Jahre garnix aber bauen dafür ihr Zukunftspotential aus. Und natürlich, ist wieder alles pauschalisiert, ist ja aber auch nur eine Metapher daher dürfte das niemanden scheren, hoff ich mal.^^