Was übt/spielt ihr gerade?

Sibelius "6 Impromptus" als Herausforderung, Satie "Gnossiennes" zur Entspannung.
 
sehr schöner Sibelius, der hat es bei mir ins aktuelle Repertoir geschafft. Ein Lob an meinen KL, ders mir vor einem Jahr mitgebracht hatte!
 
Zum ersten Mal in meinem Leben spiele ich etwas von Grieg: „Im Balladenton“ op. 65 Nr. 5 und „Aus Holbergs Zeit“ (das Präludium). Also etwas (technisch) leichtes und etwas für mich ziemlich Forderndes. Das Präludium verwendet in der Aufteilung beider Hände Techniken, die für mich neu sind. Klanglich ein absolut faszinierendes Stück.
 
Aus den Morceaux de Salon op. 10 von Rachmaninov die Nr. 6.

Skrjabins op. 11 Nr. 22 musste ich vor einigen Wochen leider zur Seite legen, weil Teile meiner oberen Extremitäten beim Üben bedenklich geschmerzt haben. Diese Probleme kenne ich (am stärksten von 16/4, das ich damals ohne KL eingeübt habe), sie lassen sich normalerweise durch Lockerung und Triggerpunkt-Massage lindern. Aber bei 11/22 hatte ich kein gutes Gefühl, es weiter zu üben hätte mir geschadet.

Entsprechend skeptisch war ich, als ich gestern meine KL gefragt habe, ob ich der Romanze gewachsen sein könnte. Sie ist zuversichtlich, dass es klappen wird.

Bis ich ein Stück beidhängig spielen kann brauche ich immer (Ausnahme war Skrjabins 27/2) recht lange. Gestern habe ich 50 und 40 Minuten geübt, das ist Rekord seit langem. Zu meiner Freude haben meine Hände bisher nicht gestreikt.

Nun hoffe ich, dass ich dieses wunderschöne aber tieftraurige Werk beim Frühjahrstreffen zu Ehren Rachmaninovs spielen kann.

edit:
Hmmm, eigentlich hätte ich diesen Beitrag auch im Daumendrück-Thema schreiben können.
;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Nach der 1. und 7. Invention (gerade die 7. war und ist eine echte Herausforderung für mich) habe ich meinen KL explizit um ein "Blender-Stück" gebeten. Jetzt steht CPE Bachs Solfeggietto in c-moll, H 220 auf dem Notenbrett. Das wird ein Spaß.
 
Fanny Mendelssohn aus das Jahr auch den März - dieser Zyklus scheint auf meiner Entdeckungsreise das interessanteste Klavierwerk einer deutschen Komponistin zu sein - ich kann einfach nicht widerstehen.

Habe noch zwei leichte Stücke zur Überbrückung bis meine bestellten Noten kommen, ins Programm genommen:
Offenbach/Busoni - Transkription der Barcarolle. Leicht und Busoni? Doch, ist leicht. Die Melodie kennt jeder, daher auch als Bar- oder Kaffeehausmusik geeignet. Oder als unvirtuose Zugabe. Im Handel ist noch eine Transkription von Tomlinson Griffes, die länger und vielleicht nicht ganz so leicht ist (für gut 10€ - die kann ich auch noch da hinterherschmeißen :lol:, die übrigen zahlreichen Transkriptionen sind simpel und überwiegend fast anfängertauglich).

Schubert: Aus den 5 Klavierstücken D459 Nr. 3 Adagio. Einfach, aber die hintersinnige Melodie ist stark. Technisch ist da nichts, es macht Spaß, am Ausdruck ein wenig zu feilen. Aus schlichter Einfachheit ein Maximum an Tiefe zu entwickeln - das gelang Schubert häufig. Ich frage mich, ob derartige Stücke nicht eher etwas für ältere Pianisten sind. Da dort unterschwellig so allerlei mitklingt, ist das für junge Klavierschüler, die das technisch sicher problemlos bewältigen können, vielleicht doch zu früh?
 
Offenbach/Busoni - Transkription der Barcarolle.
@Triangulum vor ein paar Jahren hatte mich @Stilblüte auf eine wunderschöne Paraphrase der Offenbach Barkarole von Moszkowski aufmerksam gemacht.

Hast du nicht unlängst auf englische Klaviermusik aufmerksam gemacht? Ich finde von John Ireland die Decorations (drei Klavierstücke als Zyklus) sehr gelungen, insbesondere Nr.1 (The Island Spell) ist wunderschön! (und das nicht nur, weil es von den Kanalinseln inspiriert ist)
 
Danke für den Tip der Moszkowski-Version. Bei ISMLP gibt es das. Ist schon auf der Platte. Das scheint eine deutlich anspruchsvollere Bearbeitung zu sein, relativ kurz 6 Seiten, auch nicht schwer und daher mit überschaubarem Aufwand einzuüben. Das probiere ich gleich einmal aus. Das ist dann keine Kaffeehausmusik.
Etsuko Hirose hat eine Aufnahme mit Werken von Moszkowski herausgegeben, darunter drei Paraphrasen, auch die von Offenbach. Da Ian Hobson mit seiner Gesamteinspielung erst bei Vol. 2 angekommen ist, ist das wohl neben der älteren Aufnahme von Seta Tanyel das einzige, was der Markt hergibt.

Warum ich die nicht gefunden habe, habe ich geprüft. Bei Google kommt es an zweiter Stelle. Da das Problem offensichtlich viele Interessenten haben, hat ISMLP eine eigene Seite dafür eingerichtet:

„Pieces based on Offenbach's 'Les contes d'Hoffmann'“​

ISMLP-Liste
 
Fanny Mendelssohn aus das Jahr auch den März - dieser Zyklus scheint auf meiner Entdeckungsreise das interessanteste Klavierwerk einer deutschen Komponistin zu sein - ich kann einfach nicht widerstehen.
Wann immer ich mich mit komponierenden Frauen bekannterer Komponisten beschäftigt habe, fand ich deren Kompositionen sehr interessant ... teilweise sogar fast besser, als die Stücke vom Mann.
Fanny Mendelssohn ist da nur ein Beispiel ... es lohnt sich, mal im Nachlass der Frauen von Kompomisten zu stöbern ... einige von denen sind nur deswegen selbst nicht berühmt, weil erstens "Rolle der Frau in der Gesellschaft" und zweitens, weil Männer wie Mendelssohn oder Schumann eben einen so gewaltigen Schatten auf unsere Musikgeschichte werfen.
Wenn man fragt, "kennen Sie Mendelssohn und Schumann", dann werden wohl die wenigsten dabei an Fanny und Klara denken.
Ohne die Vornamen, denkt bei diesen Namen (leider) kaum jemand an eine Frau.
 

sicherlich nicht Fanny Mendelssohn - die war nicht Felixens Frau, sondern seine Schwester ;-)
Gut, dass wir das jetzt geklärt haben. :lol:
Bei Durchspielen des Schuberts ist mir aufgefallen, dass alles so glatt läuft - muss ich wohl früher schon einmal gespielt haben. Also wieder gestrichen.
Und wird ersetzt durch Palmgren Op. 84/2 Prélude-Nocturne. Die Melodie ist nicht besonders eingängig, aber die impressionistischen Akkorde haben es in sich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke @rolf
Das wusste ich tatsächlich nicht mehr.

Ich wollte nur sagen, dass es durchaus lohnen kann, sich im weiblichen Umfeld der bekannten Größen umzusehen.
 
Ich wollte nur sagen, dass es durchaus lohnen kann, sich im weiblichen Umfeld der bekannten Größen umzusehen.
natürlich!
Und man kann dabei auch kuriose Überraschungen entdecken:
- dem Chopin seine Chefin schriftstellerte :-) und das mit beachtlichem literarischen Erfolg
- dem Liszt seine Chefin verfasste eine 24bändige (!) Des causes intérieures de la faiblesse extérieure de l'Église und landete damit auf dem https://de.wikipedia.org/wiki/Index_librorum_prohibitorum - Halleluja, und das dem Abbe Liszt... :-D
- dem Mahler seine Chefin wurde in einem Song von Tom Lehrer verewigt ;-):lol:
 
@rolf : You made my night. Was soll ich morgen meiner Frau erzählen, wenn ich mit so nem Dauergrinsen aufwache?
 
Zur Abwechslung spiele ich gerade ein paar Sachen von Tom Lehrer, lustiger Zufall @rolf


Man kann alle Stücke (die nicht schwer gesetzt sind) auch als Solo-Klavierstück spielen, da die Melodie in der Klavierbegleitung enthalten ist, zum Glück.
(Die Musik alleine ist schön unterhaltsam ("Masochism Tango"), hilfreich ist es natürlich, wenn man auch die Texte versteht)
 
Josef Hofmann: Op.40/1 Vision. Nervöses Stück mit Tastengewitter im Mittelteil. Hofmann, dessen Talent Rachmaninoff höher schätzte als sein eigenes, war ein Pianist mit kleinen Händen. Erwartungsgemäß setzen die Kompositionen keine großen Hände voraus. Die Aufführung des 5. Klavierkonzerts von Beethoven durch den elfjährigen Hofmann gilt als eines der bedeutendsten pianistischen Ereignisse der Musikgeschichte. Nachprüfen kann man das natürlich nicht, man muss den Überlieferungen Glauben schenken.
 

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