Verhandlungsspielraum bei Instrumentenkauf

Zwei Wochen später stand das Klavier zum doppelten Preis vom Händler in den Kleinanzeigen...

Sollen lieber mal ihre Kalkulation offenlegen. Dann können wir ehrlich verhandeln.

Natürlich wir kein Händler seine Kalkulation offenlegen. Warum auch? (entweder, ein Produkt ist es dir wert oder es scheint dir zu teuer oder was auch immer.) Aber warum legst du bei Kaufverhandlungen nicht deinen Einkommenssteuerbescheid vor, damit der Händler weiß, woran er ist.

Handel funktioniert nun mal nicht so, wie Krethi und Plethi sich das vorstellen. Schon gar nicht bei Klavieren. Der Händler zahlt 2 Transporte, die MWST, eine Garantiestimmung, evtl. noch eine Klavierbank und normalerweise 10 bis 15 Arbeitsstunden, je nach Instrument.

Wenn es nach dir gehen würde, würde wohl jeder sein eigenes Brot backen, seine eigenen Klaviere bauen etc......Wer braucht da schon Händler?
 
Zwei Wochen später stand das Klavier zum doppelten Preis vom Händler in den Kleinanzeigen...

Mir können Händler schon lange nichts mehr erzählen

Cool. Doppelte Preis vom Einkaufpreis ist ja gar nichts. Da verdient der Händler wohl kaum dran. Für die latte an Ausgaben die der Händler hat.

Du hast die bösen Händler mit ihren Aufschlägen aber richtig durchschaut. Richtig klug. Ironie aus

Beste Grüße
Bela

Edit
War 2 Jahre selbstständig. Bevor wir 1 Euro verdient haben, kam schon der Brief zur Zahlung der soziversicherung. Wir haben gerade die Büromöbel aufgebaut :-)
 
Es ist doch im Grunde sehr einfach: Wer die Aufschläge im Klavierhandel exorbitant und unseriös findet, sollte sein eigenes Klaviergeschäft eröffnen. Die Finanzierung der ersten Monatsmiete für den Laden sowie für den Ankauf von Ausstellungsstücken macht sicher die Bank, denn wegen der absurd hohen Margen ist das ja ein sicheres Geschäft. Man kann mit den Margen etwas unter der von @Tastenscherge bleiben – dann hat man ein reines Gewissen und wird trotzdem reich.

Sollte es wider Erwarten nicht funktionieren, hat man immerhin was fürs Leben gelernt.
 
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Sollte es wider Erwarten nicht funktionieren, hat man immerhin was fürs Leben gelernt.
Vergiss es! Ein Bekannter von mir hat sich schon 2x erfolglos selbstständig gemacht.
Er findet immer noch, dass die Currywurst am Kuhdamm Beschiss und überteuert ist; in Adlershof ist die ja viel billiger....

Manche wollen die einfachsten Kausalketten einfach nicht begreifen. Ich fürchte, da hilft auch kein Wirtschaftsfach in der Schule. Händler und Handwerker sind Schweine, peng aus! :-D
 
Wer dermaßen lügt, um an Vorteile zu gelangen, darf sich wohl nicht über sein Image beschweren.
Da gebe ich Dir Recht. Das Problem ist jedoch, dass Du das Image nicht an dieser einen Person fest machst sondern an einer ganzen Berufsgruppe. Das ist bei mehrfach schlechten Erfahrungen zwar nachvollziehbar (siehe Handwerkerbashing) aber absolut ungerechtfertigt.

Und wenn Du ganz ehrlich bist: Die verlogene Taktiererei hat dem Händler keine Vorteile verschafft. Du hättest das Klavier auch für den Preis verkauft, wenn alles von vorne bis hinten transparent gewesen wäre. Es gab keine anderen Interessenten und Du brauchtest das Geld. Sei lieber froh, dass der Händler das nicht wusste (umgekehrte Transparenz), sonst wären die Verhandlungen für Dich evtl. noch zäher verlaufen. ;-)

Und ob das Klavier überhaupt für den doppelten Preis verkauft wurde, weißt Du auch nicht. Es wurde lediglich dafür angeboten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Je höherwertig das Produkt, desto schwieriger und kostenintensiver der Verkauf, desto höher die absolute Marge (und desto niedriger die relative/prozentuale Marge).

Je billiger das Produkt, desto schneller und unüberlegter der Deal, desto geringer die absolute Marge aber desto astronomischer die prozentuale...

Die cleversten "Unternehmer", die ich je kennenlernte, wurden binnen weniger Monate nach Fall der Mauer zu Multimillionären. Einkauf von Modeschmuck beim Hersteller. Und zwar nur die Dinge, zur Verschrottung bestimmt waren, also einzelne Ohrringe, leicht beschädigte Ware und Unverkäufliches. Gezahlt wurde pro prall gefülltem Umzugskarton je 50-100,-. Die Hersteller waren glücklich...

... bis sie mitbekamen, dass die Teile dann einzeln auf den Marktpätzen der erweiterten BRD zu horrenden Preisen via Tapeziertisch verkauft wurden. Da war die Marge kaum mehr auszurechnen.
Also Einkauf Ohrring 1-2 Pfennige, Verkauf 20,- Mark.

Da hatte jemand seine einmalige Chance erkannt und sie genutzt.

Wenn ich noch mal auf die Welt komme, handle ich mit Kleinscheiss, den jeder unüberlegt kauft.
 
Siehe Pfennigpfeiffer. Seine Philosophie (und offensichtlich Erfolgsrezept): (Billig)ware darf niemals liegen, muss sich ständig bewegen.
 

Das Problem ist jedoch, dass Du das Image nicht an dieser einen Person fest machst sondern an einer ganzen Berufsgruppe.
Mag sein, aber auch die Erfahrungen habe ich nicht nur mit dieser Person. Und mit allen Händlern macht man die Erfahrung, daß sie großartig über jede Menge Zusatzkosten schwadronieren, den konkreten Nachweis aber stets schuldig bleiben. Können sie natürlich machen, aber dann hat man halt keinen Grund, ihnen zu glauben. Dieses ewige Gejammer hat doch ein konkretes Ziel: man soll den aufgerufenen Preis kritiklos akzeptieren. Wer das nicht tut, wird halt obendrauf noch diffamiert mit "geiz ist geil" oder daß er halt null Ahnung von Wirtschaft * habe und, und... Hat schonmal jemand von einem Händler gehört, der über einen Supergewinn so laut rumposaunt? 1000% Marge, weil das Objekt auf irgendeinem Dachboden verstaubte oder der Vorbesitzer keine Ahnung hatte? Ich nicht! Dabei soll es das durchaus geben. :-D

Von mir aus sollen Händler doch so viel verdienen, wie sie wollen. Aber sie sollen aufhören, die Kunden zu beschimpfen und zu belügen. Und das war hier der Ausgangspunkt. Die Kunden haben schlicht das gleiche Recht, möglichst wenig bezahlen zu wollen.

*) übrigens zu dem Vorschlag von Wirtschaft als Schulfach: eines meiner frei wählbaren Prüfungsfächer im Fachabi war Wirtschaft. Klausur bestanden mit 100% Prozent Punktzahl - wie alle Klausuren vorher auch. Habe mich immer gefragt, wo da die Raketenwissenschaft verborgen ist. Alles, was ich da "gelernt" habe, kennt jeder, der einen Haushalt bewirtschaften muss. Nur mit anderen Vokabeln. Keine Hausfrau nennt ihren Mixer oder das Waschpulver "Produktionsmittel". :-D
 
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Ich bin ja schon lange dafür, in den Schulen verbindlich das Fach "Wirtschaft" einzuführen. Die Unkenntnis elementarer Zusammenhänge (damit meine ich nicht Dich, Klavierbauermeister), wie sie u.a. in diesem Faden, aber auch sonst im Alltag, selbst bei den Medien, sichtbar wird, ist oft erschreckend.

Wieso? Ist doch ganz einfach: ich kaufe Klaviere billigst ein und verkaufe sie zum dreifachen Preis. Und von den 3 Prozent lebe ich.
 
Über angebliche Fairness kannst du erst diskutieren, wenn die Händler ihre Margen offenlegen. Aber die schweigen wie ein Grab. Aus gutem Grund... :-D

Übrigens tun Onlinehändler mehr für mich, als stationäre - z.B. Rücknahme ohne ätzende Diskussionen. Mitleid für Händler ist unangebracht.

Bestell Du mal schön bei Amazon weiter :
http://www.spiegel.de/wirtschaft/un...t-2-5-milliarden-dollar-gewinn-a-1220419.html

Der kleine Händler ums Eck mit Service und kostenlosem Kaffee soll froh sein daß er mit Dir nichts zu tun hat...
 
Immer gern. Bist du neidisch oder warum ist der Gewinn eines anderen Händlers plötzlich interessant? Du plädierst doch immer dafür, daß der uns Kunden nix angeht. :-D

Der kleine Händler ums Eck mit Service und kostenlosem Kaffee soll froh sein daß er mit Dir nichts zu tun hat...
Schon wieder die Mitleidsnummer... :müde:
 
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