Mobil und flexibel Lernen

In jedem vernünftigen Buch, das mehr als nur Noten bietet, sind die verschiedenen Anschlagsarten usw. aufgeführt.
(...) Sofern man ein entsprechendes Instrument hat, das solche Dinge auch durch eine hochwertige Tastatur unterstützt, sollte es jedem nur halbwegs aufmerksamen Einsteiger auffallen, dass man Töne unterschiedlich erklingen lassen kann.
du hast nicht verstanden, was ich andeutungsweise aufgezählt habe.
aber du kannst natürlich gerne die deiner Ansicht nach vernünftigen Bücher für Autodidakten aufzählen und auseinandersetzen, wie diese dann deiner Ansicht nach erfolgreich im Selbststudium das Instrument zu beherrschen erlernen.
ich werde das Ergebnis mit Interesse und Amüsement lesen :)
 
Um damit den Bogen elegant auf das Threadthema zu bringen: auch wenn kein Lehrer zur Verfügung steht, so würde ich es unbedingt auch mit Lehrmedien versuchen. Besser als gar nichts ist es auf jeden Fall.

Lieber Tastist,

da Autodidakten oft das Feedback fehlt, ist es wichtig, in der Auswahl der Dinge, an denen man sich ggf. orientieren möchte, möglichst das Beste zu nehmen. Auswahlmöglichkeiten hatte ich in meinem letzten Beitrag bereits genannt. Das Problem ist, dass der Laie oft nicht die Qualität der Lehrmedien erkennen kann. Manchmal ist daher gar nichts besser als etwas. Wie hasenbein schon einmal ausführte, ist autodidaktisches Lernen nicht mehr gegeben, wenn ich nach einem Video o.ä. lerne. Dann habe ich ggf. einfach schlechten Unterricht.

Liebe Grüße

chiarina
 
Das ist gerade der grundlegende Irrtum von dem Musiklaien!
Gerade, da der vermeintliche Ton so leicht zu erzeugen ist, neigt der Ungeübte für immer unmusikalisch zu bleiben... Da er einfach "drauflosdrückt"

Eine sehr pauschale Sichtweise. Genauso gut könnte man im Gegenzug auch sicher zu pauschal behaupten, dass der Ungeübte auf immer verborgene Kreativität verdeckt, wenn er auf die hoffentlich funktionierende Regie eines Vortänzers vertraut.

du hast nicht verstanden, was ich andeutungsweise aufgezählt habe. aber du kannst natürlich gerne die deiner Ansicht nach vernünftigen Bücher für Autodidakten aufzählen und auseinandersetzen, wie diese dann deiner Ansicht nach erfolgreich im Selbststudium das Instrument zu beherrschen erlernen.

Und Du scheinst noch nichtmal die diversen Posts dieses Threads halbwegs gelesen, geschweige denn verstanden, zu haben. Bisher zählst Du auch ausschließlich ätzende Ablehnung gegenüber allem und jedem auf, der nicht brav und demütig um des Meisters lehrende Gnade nachsucht. Da braucht man nicht viel zu verstehen, sondern kann das getrost bei Dir unter besagtem Brett vor dem Kopf / Scheuklappen abhaken.

da Autodidakten oft das Feedback fehlt, ist es wichtig, in der Auswahl der Dinge, an denen man sich ggf. orientieren möchte, möglichst das Beste zu nehmen. Auswahlmöglichkeiten hatte ich in meinem letzten Beitrag bereits genannt. Das Problem ist, dass der Laie oft nicht die Qualität der Lehrmedien erkennen kann. Manchmal ist daher gar nichts besser als etwas. Wie hasenbein schon einmal ausführte, ist autodidaktisches Lernen nicht mehr gegeben, wenn ich nach einem Video o.ä. lerne. Dann habe ich ggf. einfach schlechten Unterricht.

Grundsätzlich muss man auch erstmal einen guten Lehrer finden, davon ab. Viele Schüler, einschließlich meiner selbst in Jugendjahren, haben schlechten Unterricht "genossen", weil der Lehrer sein Standardrepertoire herunter geleiert hat, anstatt auf den Schülertypus einzugehen. Davon auszugehen, dass das reine Engagement eines Lehrers mit der Definition eines nachhaltigen Unterrichts mit Erfolgsgarantie (gegenüber Unterrichtsmedien) gleichzusetzen ist, ist reichlich vermessen.

Der Laie ist mit der Qualitäts-Einschätzung eines menschlichen Lehrers prinzipiell genauso überfordert wie bei medialen Lehrmethoden, und kann sich hüben wie drüben nur auf die Versprechungen verlassen. Werbung für den Berufsstand Musiklehrer wird in diesem Thread sicher nicht gemacht. Die "ich alles, du nix" - Haltung mancher Leute lässt erahnen, wie es im Unterricht bei dero Ganden Meisterlehrer abgeht.

Sicher, der Begriff "autodidaktisches Lernen", wird in der Nutzung etwas strapaziert. Nimmt man ihn in der strengen Definition, ist nichts autodidaktisches Lernen, was nicht zu 100% auf dem eigenen Mist gewachsen ist. Der Begriff soll stellvertretend abgemildert für das Lernen ohne direkte Anleitung eines Lehrers stehen. Sollte jemanden ein passenderer Begriff (Begriff, nicht Umschreibung) einfallen, der die gesamte Spannbreite des lehrerlosen Lernens abdeckt - immer her damit.

Manchmal ist daher gar nichts besser als etwas.

Das ist genau die Überzeugung, die einen im Alter über sich selbst ärgern lässt. Ich beherrsche im eigentlichen Sinn nur ein Instrument (das sogar durch reines Selbststudium), ärgere mich aber schon jetzt, nicht schon früher mit weiteren Instrumenten angefangen zu haben. Überzeugt hat mich eine Musikgruppe aus der Bekanntschaft. Die Mädels beherrschen jeweils zwei Instrumente, spielen aber seit Jahren bei fast jedem unserer (örtlich gemeinsamen) Auftritte etwas Neues, und das nicht schlecht.

Auch etwas ist besser als nichts. Wer meint, ein Instrument nicht lernen zu sollen, weil er nicht in definierten Zeiträumen zur Perfektion oder gediegener Konzertreife gelangt, tut mir persönlich nur leid.
 
Und Du scheinst noch nichtmal die diversen Posts dieses Threads halbwegs gelesen, geschweige denn verstanden, zu haben. Bisher zählst Du auch ausschließlich ätzende Ablehnung gegenüber allem und jedem auf, der nicht brav und demütig um des Meisters lehrende Gnade nachsucht. Da braucht man nicht viel zu verstehen, sondern kann das getrost bei Dir unter besagtem Brett vor dem Kopf / Scheuklappen abhaken.

ich stelle mir gerade einen drittklassigen Glotze-Sketch vor: da geht einer mit dicker Backe zum Zahnarzt, platzt dabei schier vor Wut, wütet im Behandlungszimmer, weiß alles besser als der Dentist, wird noch ein paar grobe Worte los, ohrfeigt die konsternierten Vorzimmerdamen, stürmt dann heimwärts, entert mit der Hilti sein häusliches Badezimmer, besorgt es seiner dicken Backe gründlich und ist danach erstmal für Wochen krankgeschrieben und für lange Zeit entstellt

...das ist meine Weise, auf bellende Agressivität zu reagieren --- und bitte noch mehr davon, denn das inspiriert mich zu solchen Antworten :):):):)

für den Fall, dass du wieder sprachlich etwas abkühlst, eine kleine Denkanregung: warum studiert man, sei es Mathematik, sei es ein Instrument, und das obendrein an Lehranstalten wie Hochschulen? verblüffend, nicht? Und nun die Nutzanwendung: offenbar kann man sehr viel bei den entsprechenden Lehrkräften lernen, da ist es ergo nützlich, in Erfahrung zu bringen, was die in Sachen "Basics" mitzuteilen wissen. Und heureka, sowas gibt es in Buchform - nur wird dort empfohlen, mit dem autodidaktischen lernen eher vorsichtig zu sein (um es gelinde zu formulieren, denn die Zahl echter Autodidakten, die dann wirklich super spielen können, ist verschwindend gering) ---- klar, man kann sagen "für den Hobbybereich musses nicht so gründlich, nicht so vertieft sein, außerdem will man ja eh keine Lisztetüden spielen" - völlig ok, nur frage ich mich: will man schöne kleinere Sachen nur im Bereich des unteren Mittelmaßes können, wenn es auch besser ginge? (notabene: auch bei Unterhaltungsmusik hört man deutlich den Unterschied, ob´s professionell oder laienhaft gemacht wird)
 
Der Laie ist mit der Qualitäts-Einschätzung eines menschlichen Lehrers prinzipiell genauso überfordert wie bei medialen Lehrmethoden, und kann sich hüben wie drüben nur auf die Versprechungen verlassen.
(...)
Das ist genau die Überzeugung, die einen im Alter über sich selbst ärgern lässt. Ich beherrsche im eigentlichen Sinn nur ein Instrument (das sogar durch reines Selbststudium), ärgere mich aber schon jetzt, nicht schon früher mit weiteren Instrumenten angefangen zu haben. Überzeugt hat mich eine Musikgruppe aus der Bekanntschaft. Die Mädels beherrschen jeweils zwei Instrumente, spielen aber seit Jahren bei fast jedem unserer (örtlich gemeinsamen) Auftritte etwas Neues, und das nicht schlecht.

Auch etwas ist besser als nichts. Wer meint, ein Instrument nicht lernen zu sollen, weil er nicht in definierten Zeiträumen zur Perfektion oder gediegener Konzertreife gelangt, tut mir persönlich nur leid.

Lieber Tastist,

ich befürchte, es gibt ein Missverständnis. Mit "nichts" meinte ich keineswegs, dass jemand, der ein Instrument lernen will und aus verschiedenen Gründen keinen Unterricht bei einem Lehrer nehmen will/kann, gar nicht spielen soll. Mit "nichts" meinte ich, dass es vielleicht besser ist, sich nur auf sich selbst zu verlassen und lieber nicht irgendwelche Lehrmittel, wie von dir propagiert, als Hilfe oder Anleitung zu nehmen. Also, wie pppetc schon sagte, sich Aufnahmen der besten Pianisten anhören, mit und ohne Noten, kleine Melodieteile daraus nach Gehör nachspielen ..... - ich hatte bereits ein paar Dinge genannt.

Meiner Meinung nach kann ein Laie die Qualität eines Lehrers sehr viel besser abschätzen als die medialer Lehrmittel wie Videos. In der Interaktion kann er beurteilen, ob der Lehrer für ihn geeignet ist, er bekommt Feedback und gibt Feedback. Eine ganz andere Situation. Fachlich hat die Beurteilung Grenzen, das ist richtig, und natürlich gibt es schlechten Unterricht. Was den TE angeht, rate ich aber entschieden von Videos ab, die einfach, sicher und leicht Erfolge im Klavierspielen versprechen.

Liebe Grüße

chiarina

P.S.: Was es bedeutet, ein Instrument zu beherrschen, könnte eventuell sehr unterschiedlich verstanden werden. :)
 
Eine sehr pauschale Sichtweise. Genauso gut könnte man im Gegenzug auch sicher zu pauschal behaupten, dass der Ungeübte auf immer verborgene Kreativität verdeckt, wenn er auf die hoffentlich funktionierende Regie eines Vortänzers vertraut.



Und Du scheinst noch nichtmal die diversen Posts dieses Threads halbwegs gelesen, geschweige denn verstanden, zu haben. Bisher zählst Du auch ausschließlich ätzende Ablehnung gegenüber allem und jedem auf, der nicht brav und demütig um des Meisters lehrende Gnade nachsucht. Da braucht man nicht viel zu verstehen, sondern kann das getrost bei Dir unter besagtem Brett vor dem Kopf / Scheuklappen abhaken.



Grundsätzlich muss man auch erstmal einen guten Lehrer finden, davon ab. Viele Schüler, einschließlich meiner selbst in Jugendjahren, haben schlechten Unterricht "genossen", weil der Lehrer sein Standardrepertoire herunter geleiert hat, anstatt auf den Schülertypus einzugehen. Davon auszugehen, dass das reine Engagement eines Lehrers mit der Definition eines nachhaltigen Unterrichts mit Erfolgsgarantie (gegenüber Unterrichtsmedien) gleichzusetzen ist, ist reichlich vermessen.

Der Laie ist mit der Qualitäts-Einschätzung eines menschlichen Lehrers prinzipiell genauso überfordert wie bei medialen Lehrmethoden, und kann sich hüben wie drüben nur auf die Versprechungen verlassen. Werbung für den Berufsstand Musiklehrer wird in diesem Thread sicher nicht gemacht. Die "ich alles, du nix" - Haltung mancher Leute lässt erahnen, wie es im Unterricht bei dero Ganden Meisterlehrer abgeht.

Sicher, der Begriff "autodidaktisches Lernen", wird in der Nutzung etwas strapaziert. Nimmt man ihn in der strengen Definition, ist nichts autodidaktisches Lernen, was nicht zu 100% auf dem eigenen Mist gewachsen ist. Der Begriff soll stellvertretend abgemildert für das Lernen ohne direkte Anleitung eines Lehrers stehen. Sollte jemanden ein passenderer Begriff (Begriff, nicht Umschreibung) einfallen, der die gesamte Spannbreite des lehrerlosen Lernens abdeckt - immer her damit.



Das ist genau die Überzeugung, die einen im Alter über sich selbst ärgern lässt. Ich beherrsche im eigentlichen Sinn nur ein Instrument (das sogar durch reines Selbststudium), ärgere mich aber schon jetzt, nicht schon früher mit weiteren Instrumenten angefangen zu haben. Überzeugt hat mich eine Musikgruppe aus der Bekanntschaft. Die Mädels beherrschen jeweils zwei Instrumente, spielen aber seit Jahren bei fast jedem unserer (örtlich gemeinsamen) Auftritte etwas Neues, und das nicht schlecht.

Auch etwas ist besser als nichts. Wer meint, ein Instrument nicht lernen zu sollen, weil er nicht in definierten Zeiträumen zur Perfektion oder gediegener Konzertreife gelangt, tut mir persönlich nur leid.

Bravo

Lieben Gruß
Stanzi
 
warum studiert man, sei es Mathematik, sei es ein Instrument, und das obendrein an Lehranstalten wie Hochschulen?

Weil man darauf sein Berufsleben aufbaut. Dummerweise möchte das der Threadstarter aber gar nicht. Du schießt demnach immer noch vollkommen am Ziel vorbei.

nur frage ich mich: will man schöne kleinere Sachen nur im Bereich des unteren Mittelmaßes können, wenn es auch besser ginge?

Was möchte man nicht alles "besser" können als das untere Mittelmaß? Da kann sicherlich so ziemlich jeder diverse Themenbereiche nennen, wo er/sie nie über diesen Status hinaus gekommen ist.

Es ist jedoch wie mit Kaufpreisen: fragt man in 10 Freizeitforen, welches Produkt man sich kaufen soll, so wird unisono zur relativ hochwertigen Auswahl geraten. Leider kann man sich auch auf Dauer aber nur ein höherwertiges Produkt leisten - was dann? Das Ergebnis ist klar: jedes Forum stellt für sich fest, dass gerade ihr Produkt aus total wichtigen Gründen das Wichtigste ist, also das Teure sein muss.

Bevor Du wieder losgiftest, lies den Absatz lieber noch etwas genauer, vielleicht kommst Du ja auch das Problem, dass Du mit Deinem Anspruch, auf jeden fall mehr als Mittelmaß sein zu wollen, hervor rufst.

Mit "nichts" meinte ich, dass es vielleicht besser ist, sich nur auf sich selbst zu verlassen und lieber nicht irgendwelche Lehrmittel, wie von dir propagiert, als Hilfe oder Anleitung zu nehmen. Also, wie pppetc schon sagte, sich Aufnahmen der besten Pianisten anhören, mit und ohne Noten, kleine Melodieteile daraus nach Gehör nachspielen .....

Das wiederum betrachte ich als schwierig. Bei einer solchen Verfahrensweise dürfte in der Tat eher unteres Mittelmaß oder schlechter bei raus kommen. Wer es schafft, aus Aufnahmen bester Pianisten eine lohnenswerte Erfahrung zu ziehen, der wird auch mit einem akzeptablen Lehrbuch schnell den ein oder anderen Schüler überflügeln, der mühsam mit dem Lehrer erste Minierfolge erarbeitet.

Meiner Meinung nach kann ein Laie die Qualität eines Lehrers sehr viel besser abschätzen als die medialer Lehrmittel wie Videos.

Zu Lehrmitteln wie Büchern gibt es mannigfaltige Erfahrungswerte. Je nach Instrument gibt es sogar nur eine kleine Handvoll von in der Szene bekannten Werken. Beim Lehrer gibt es das nur sehr sehr begrenzt. Da kommt es mehr auf die Methode "trial & error" an.

Ein Buch legt man bei Nichtgefallen weg, bei einem Lehrer ist das weniger Usus. Zumal, weil es gute Lehrer nur begrenzt gibt, dafür aber auch eine Vielzahl an Glücksrittern, die ihre Dienste anbieten, kaum können sie besser spielen als der um Unterricht anfragende Anfänger. Nein, da glaube ich, dass man mit einem Lehrer mindestens genauso häufig auf die Nase fallen kann.

Was den TE angeht, rate ich aber entschieden von Videos ab, die einfach, sicher und leicht Erfolge im Klavierspielen versprechen.

Wie schon erwähnt: zu laute Werbung mit "unglaublichen" oder notenfreien Erfolgen, halte ich auch für problematisch.

Aber in Bezug auf fehlendes Feedback: da ist das moderne Internet ein deutliches Hilfsmittel. Hörproben oder ein aufgenommenes video, in Foren hochgeladen, sorgen durchaus für mannigfaltiges Feedback, wo der ernsthaft selbstlernende Schüler seine Lernerfolge überprüfen kann.

Was es bedeutet, ein Instrument zu beherrschen, könnte eventuell sehr unterschiedlich verstanden werden.

Wohl wahr. Das allerdings wäre sicherlich ein weiteres, lieber auszulassendes, Thema, wo gewisse Tendenzen zur Schnappatmung vorprogrammiert wären ;)
 
Was möchte man nicht alles "besser" können als das untere Mittelmaß? Da kann sicherlich so ziemlich jeder diverse Themenbereiche nennen, wo er/sie nie über diesen Status hinaus gekommen ist.
es ist aber kein Naturgesetz, dass man partout am Klavier am unteren Mittelmaß (klanglich! sei ergänzt) für den Rest der irdischen Tage festkleben muss - allerdings wird ein sich davon lösen mehr erfordern, als in der geringen Freizeit ganz allein und selber nach dem Lösemittel für den Kleber zu suchen. Natürlich geht es nicht um virtuose Höchstleistungen, sondern einfach nur darum, einen kleinen Chopinwalzer oder eine gelungene Beatlestranskription besser als untermittelmäßig auszuführen.
man wird den "Profis" die Lisztetüden nicht wegnehmen, aber die spielen halt auch die kleineren Sachen - und das zumeist besser: und daran könnte man lernen, nämlich wie möglichst sinnvoll mit den basics umgegangen wird. Tut man letzteres, weiß also, wie, dann wird es auch besser klingen --- wenn du weißt, wie das geht, dann ist für dich ja alles im Lot.
 
Das ist genau die Überzeugung, die einen im Alter über sich selbst ärgern lässt. Ich beherrsche im eigentlichen Sinn nur ein Instrument (das sogar durch reines Selbststudium), ärgere mich aber schon jetzt, nicht schon früher mit weiteren Instrumenten angefangen zu haben. Überzeugt hat mich eine Musikgruppe aus der Bekanntschaft. Die Mädels beherrschen jeweils zwei Instrumente, spielen aber seit Jahren bei fast jedem unserer (örtlich gemeinsamen) Auftritte etwas Neues, und das nicht schlecht.

OK, Mister Know-It-All:

Was verstehst Du unter "ein Instrument beherrschen"? Was genau ist der Unterschied zu "ein Instrument spielen, aber nicht beherrschen"?
Und was genau spielst Du auf Deinem "beherrschten" Instrument so für Sachen?
Und was spielen die "Mädels" so für Sachen, die Dich zu der Aussage bewegen, daß sie 2 Instrumente "beherrschen"?

Natürlich ahnst Du, daß ich vermute, daß Dein Begriff des "Beherrschens" irrig ist und Dir das nachweisen möchte (aber vielleicht liege ich ja auch falsch!); wäre aber dennoch nett, wenn Du die Frage, ohne Ausflüchte etc., beantworten könntest! Vielen Dank!

LG,
Hasenbein
 

Wie schon angedeutet, das ergäbe nur einen weiteren Themenzweig, wo diverse Meinungen aufeinander prallen. Auch wenn ich in Bezug auf das eigentliche Thema des Threads einem OT-Zweig über Lehrer vs. Selbststudium nicht abgeneigt war, so sehe ich in der Beantwortung der neuen Frage keinen Sinn. Da wir mit Sicherheit nicht die gleichen Instrumente (und Stile) spielen oder beherrschen, kann das nur ausgehen wie das Hornberger Schießen.

Als kleines Schmankerl: ein Teilbereich des Beherrschens eines Instruments sehe ich nicht nur im stilistisch sicheren Spiel selber, sondern auch im handwerklichen Umgang bis hin zum Eigenbau. Aber das führt hier wirklich zu weit.
 
Was spielst Du momentan so für Stücke? Sag!

Ich bin Jazz-Rock-Pop-Pianist, der auch Klassik spielt! Stilfragen scheiden also schon mal aus!
 

Zitat von chiarina Mit "nichts" meinte ich, dass es vielleicht besser ist, sich nur auf sich selbst zu verlassen und lieber nicht irgendwelche Lehrmittel, wie von dir propagiert, als Hilfe oder Anleitung zu nehmen. Also, wie pppetc schon sagte, sich Aufnahmen der besten Pianisten anhören, mit und ohne Noten, kleine Melodieteile daraus nach Gehör nachspielen .....

Das wiederum betrachte ich als schwierig. Bei einer solchen Verfahrensweise dürfte in der Tat eher unteres Mittelmaß oder schlechter bei raus kommen. Wer es schafft, aus Aufnahmen bester Pianisten eine lohnenswerte Erfahrung zu ziehen, der wird auch mit einem akzeptablen Lehrbuch schnell den ein oder anderen Schüler überflügeln, der mühsam mit dem Lehrer erste Minierfolge erarbeitet.

Da, lieber Tastist, bitte ich dich, Grenzen anzuerkennen. Das kannst du schlicht nicht beurteilen, weil dir die Erfahrung fehlt.

Aber in Bezug auf fehlendes Feedback: da ist das moderne Internet ein deutliches Hilfsmittel. Hörproben oder ein aufgenommenes video, in Foren hochgeladen, sorgen durchaus für mannigfaltiges Feedback, wo der ernsthaft selbstlernende Schüler seine Lernerfolge überprüfen kann.

Nun ja, du weißt selbst, wie die Beurteilung von z.B. auf YT eingestellten Videos aussieht, oder? Und hier im Forum ........... ich sag jetzt nix. :p

Ich habe überhaupt nichts gegen autodidaktisches Vorgehen. Jedem das Seine. Ich glaube, niemand hier hat das, nur wird nach meinem Eindruck vieles falsch verstanden. Auch Rolf gibt nur zu bedenken, dass man sich vieles falsch beibringen kann. Man weiß außerdem selbst nicht, wie man sich als Autodidakt entwickeln wird. Vielleicht ist man so begeistert vom Klavier spielen, dass man gern richtig gut spielen können möchte und richtig einsteigen will. Vielleicht kommt man ab einem gewissen Grad nicht mehr weiter, spürt das und möchte dann doch Unterricht nehmen. Wenn sich dann herausstellt, dass vieles falsch gelernt wurde, ist es ungeheuer demotivierend, "umzulernen". Ich hatte vor 20 Jahren mal eine Anfrage von einem älteren Herrn, der mich anrief und ein paar Stunden Unterricht haben wollte. Er wollte wissen, wie die Verzierungen bei den Sonaten Beethoven zu spielen seien, er wäre schon sehr weit fortgeschritten, hätte immer autodidaktisch gearbeitet und brauche jetzt nur noch ein paar Tipps zur Abrundung.

Ich war einverstanden und so ging es frohgemut zur ersten Stunde. Als der nette Herr mit großer Begeisterung seine Beethoven-Sonate spielte, hab ich einen Mordsschreck bekommen. Nichts stimmte, von Rhythmus keine Spur, Tempo, Klang, Technik - man konnte das Stück nicht erkennen. Ich habe versucht, mir nichts anmerken zu lassen und brav all seine Fragen beantwortet. Das auch in der nächsten Stunde. Dieser Herr war so begeistert von der Musik, seinem Spiel und dem Klavierspiel sowieso, dass ich ihm das keinesfalls nehmen wollte. In der dritten Stunde allerdings wagte ich es, sehr vorsichtig (und wer mich kennt, weiß, was ich damit meine) ihn zu fragen, ob wir nicht ein bisschen am Rhythmus arbeiten könnten, was wir auch getan haben. Ich gab ihm auch einen Tipp, wie er eine Stelle, nach der er nicht gefragt hatte, üben könnte. Als nächstes erhielt ich einen Brief im Briefkasten in äußerst aggressivem Tonfall, dass solche Lehrer wie ich schuld daran seien, dass so viele Klaviere ungenutzt in den Wohnungen stünden und Kinder schon nach kurzer Zeit das Klavier spielen aufhörten. Denn solche Lehrer wie ich ließen die Schüler nicht mit ihren Ansprüchen in Ruhe - das musikalische Arbeiten an Stücken demotiviere, frustriere und wäre völlig überhöht.

Na ja, aus seiner Sicht habe ich den netten Herrn verstanden. Ich habe für mich die Lehre daraus gezogen, vorab genau die Ziele zu klären und würde so jemanden heute nicht mehr unterrichten. Für ihn war ich keinesfalls die richtige Lehrerin. Er wollte allein den Unterrichtsinhalt bestimmen und für so etwas bin ich nicht geeignet. Abgesehen davon war das meine einzige negative Erfahrung mit einem Schüler. Was ich nicht verstehe, ist die Absolutheit/Aggressivität, die nach meinem Empfinden auch hier durchschimmert. Ein Autodidakt, so stelle ich mir das wenigstens vor, wäre doch total neugierig und wissbegierig, eher offen als abwehrend. Wenn Rolf von Tastentiefe und Auslösung spricht, wäre es doch interessant "was meint er denn damit?". Oder nicht?

Liebe Grüße

chiarina
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Chiarina, Du bist einfach zu nett.

Ich übersetze mal in eine Sprache, bei der man die Knuddelsmilies und Herzchen überm "i" wegläßt:

Tastist, es gibt einfach Leute, die nichts merken, in einer eingebildeten Welt leben und auch noch pampig werden, wenn man sie da vorsichtig herauszuholen versucht und mit der Realität in Verbindung zu bringen versucht.

Und so wie Du hier auftrittst, bedarf es Deinerseits noch einiger modifizierender / ergänzender Aussagen, um unseren bislang leider vorhandenen Verdacht, Du könntest auch zu diesen Leuten gehören, zu zerstreuen.

LG,
Hasenbein
 
Als kleines Schmankerl: ein Teilbereich des Beherrschens eines Instruments sehe ich nicht nur im stilistisch sicheren Spiel selber, sondern auch im handwerklichen Umgang bis hin zum Eigenbau. Aber das führt hier wirklich zu weit.
Laut deiner Definition her wäre Klaviermacher der einzig richtige Klavierspieler diesen Forums:D:D:D
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Was ich nicht verstehe, ist die Absolutheit/Aggressivität, die nach meinem Empfinden auch hier durchschimmert. Ein Autodidakt, so stelle ich mir das wenigstens vor, wäre doch total neugierig und wissbegierig, eher offen als abwehrend.
offensichtlich gibt es sehr unterschiedliche Autodidakten...
...und wahrscheinlich fallen deren Ergenisse ebenfalls sehr unterschiedlich aus...

dort, wo man es vergebens (!) mit nachfragen, Information(en) und Humor versucht, wäre jede weitere Beschäftigung verlorene Mühe - na egal, unterhaltsam ist es trotzdem (jedenfalls für mich, sonst hätt´ ich mir das Zahnarztepisödchen nicht gegönnt)
 
Ich war einverstanden und so ging es frohgemut zur ersten Stunde. Als der nette Herr mit großer Begeisterung seine Beethoven-Sonate spielte, hab ich einen Mordsschreck bekommen. Nichts stimmte, von Rhythmus keine Spur, Tempo, Klang, Technik - man konnte das Stück nicht erkennen. Ich habe versucht, mir nichts anmerken zu lassen und brav all seine Fragen beantwortet. Das auch in der nächsten Stunde. Dieser Herr war so begeistert von der Musik, seinem Spiel und dem Klavierspiel sowieso, dass ich ihm das keinesfalls nehmen wollte. In der dritten Stunde allerdings wagte ich es, sehr vorsichtig (und wer mich kennt, weiß, was ich damit meine) ihn zu fragen, ob wir nicht ein bisschen am Rhythmus arbeiten könnten, was wir auch getan haben. Ich gab ihm auch einen Tipp, wie er eine Stelle, nach der er nicht gefragt hatte, üben könnte. Als nächstes erhielt ich einen Brief im Briefkasten in äußerst aggressivem Tonfall, dass solche Lehrer wie ich schuld daran seien, dass so viele Klaviere ungenutzt in den Wohnungen stünden und Kinder schon nach kurzer Zeit das Klavier spielen aufhörten. Denn solche Lehrer wie ich ließen die Schüler nicht mit ihren Ansprüchen in Ruhe - das musikalische Arbeiten an Stücken demotiviere, frustriere und wäre völlig überhöht.

Dieser Absatz enthält SO viel Wichtiges.

Echt krass. Gesagt hat mir das so noch niemand, aber ich kann mich an verschiedene Schüler erinnern, die das mit absoluter Sicherheit so ähnlich gedacht haben.

Das gleiche Phänomen, das in diesem eindrücklichen Beispiel am Werk ist, führt auch dazu, daß Menschen z.B. hier im Forum schlechte Eigenkompositionen oder schlechte Youtube-Einspielungen reinstellen und dann beleidigt sind, wenn Kritik kommt. Ganz genau die gleiche Kiste!

Es herrscht offenbar in einem nicht unbeträchtlichen Teil der Bevölkerung der Glaubenssatz: "Ein Hobby ausüben ist per se was ganz Tolles, und bei einem Hobby sind alle Ansprüche und Maßstäbe, falls vorhanden, immer ausschließlich selbstgesetzt, weil es sonst kein Hobby mehr, sondern Streß und Druck von außen etc. ist." Das beinhaltet also, daß letztlich in diesen Menschen entweder a) die Frage, ob sie etwas innerhalb ihres Hobbys in einem objektiven Sinne "gut" machen, einfach nicht auftaucht bzw. bewußt aus dem Gesichtsfeld geschoben wird oder b) ein Nichts-Merker-Tum herrscht, sie sich also einbilden, gut zu sein (was auf eine narzißtische Persönlichkeitsstörung hindeutet, da hier offenbar eine Grandiosität benötigt wird, um ein positives Selbstbild und Lebensgefühl aufrechtzuerhalten).

"Gesund" hingegen ist, entweder

- wenn jemand sich sagt: OK, ich versuche, im Rahmen meiner Möglichkeiten so gut wie möglich zu sein, weil es mir Spaß macht, mich als tatsächlich kompetent zu erleben und als offen und lernfähig; oder

- wenn jemand sich sagt: OK, ich spiele Scheiße, aber irgendwie bringt es mir Bock, so inkompetent dahinzududeln - alle, die meine Inkompetenz feststellen oder kritisieren, haben natürlich Recht, aber mir egal :-) (Punker z.B. sind günstigenfalls so drauf.)

LG,
Hasenbein
 
QUOTE]Zitat von Tastist

Als kleines Schmankerl: ein Teilbereich des Beherrschens eines Instruments sehe ich nicht nur im stilistisch sicheren Spiel selber, sondern auch im handwerklichen Umgang bis hin zum Eigenbau. Aber das führt hier wirklich zu weit.[/QUOTE]

Laut deiner Definition her wäre Klaviermacher der einzig richtige Klavierspieler diesen Forums:D:D:D
Wiso, das ist doch nicht so schwer :
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:

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