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speakpeach
- Dabei seit
- 16. Sep. 2017
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- 18
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Hey,
vor einem Jahr konnte ich noch überhaupt keine Noten lesen. Ich war jemand der jedes Stück über Synthesia Videos auswendig gelernt hat. Beneidet habe ich immer die, die ein Stück vor die Nase bekommen haben und es spielen konnten. Das wollte ich ändern und habe mich gleich hingesetzt und angefangen.
Da ich mich in einem Jahr von "Kann überhaupt keine Noten lesen" zu "Kann einfache Stücke vom Blatt spielen" "verbessert" habe, würde ich gerne meine Erfahrungen teilen, da ich es wirklich sehr schwer fand mich in der Informationsflut hier zurechtzufinden.
Hier sind ein paar Regeln die ich beachtet habe und die mir wirklich sehr geholfen haben (Beachtet, es geht hier ums "Vom Blatt spielen", um mehr nicht)
1. Spiele kein Stück zwei mal
Das ist der schlimmste Fehler den man machen kann. Spielt man ein Stück wiederholt fängt man an es auswendig zu lernen. Ihr habt in der Schule ja auch kein lesen gelernt, indem ihr den selben Text 10 mal gelesen habt. Einmal gelesen, und ab zum Nächsten. Bombardiert euren Kopf mit neuen Noten. Irgendwann fangt ihr an Muster zu erkennen.
2. Muss man sich nicht konzentrieren, ist das ausgewählte Stück zu einfach
Ist man in der Lage es einfach so runterzuspielen muss man a) entweder das Tempo erhöhen oder b) Ein schwierigeres Stück aussuchen, sonst verbessert ihr euch nicht. Wollt ihr in der Lage sein komplexe Literatur zu verstehen bringt es nichts Harry Potter zu lesen (Nichts gegen die Buchreihe, ich liebe sie )
3. Spielt man, auch wenn man es so langsam wie möglich versucht, NICHT flüssig, ist das Stück zu schwer
Es ist verlockend ein schwierigeres Stück zu versuchen, aber lasst mich euch sagen: Es bringt nichts. Kann man keine 8tel gescheit spielen, sollte man nicht anfangen sie noch mit Triolen zu mischen. Hat man Schwierigkeiten die "normalen" Noten (Sprich: Die, drei mittigen Oktaven) zu lesen, sollte man nicht anfangen die restlichen mit einzubeziehen.
4. Spiele stets flüssig
Machst du einen Fehler, so solltest du weiterspielen. Nicht versuchen die richtige Taste zu treffen; einfach weiter. Kleinere Fehler fallen Zuhörern nicht auf, fängst du jedoch an das Stück zu "pausieren", so nimmt es jeden Fluss aus dem Stück.
Kleiner Erfahrungsbericht, wo es mir zum Verhängnis wurde: Ich hatte ein Vorspiel und recht wenig Zeit mich vorzubereiten. Habe dementsprechend ein einfaches Stück gewählt. Beim Vorspielen war das Problem jedoch, dass ich auf einem Keyboard gespielt habe und der Soundtyp am Mischpult wirklich einen extrem schlechten Job gemacht hat.
Es hat zwischenzeitlich so übersteuert, dass ich dachte ich hätte die falsche Taste getroffen. Perplex fing ich an die richtige zu suchen obwohl ich sie getroffen habe. Es war nicht weiter schlimm aber dennoch ein Fehler der vermeidbar war. Also: Weiterspielen :) Ein Metronom hilft einem anfänglich ungemein!
5. Augen auf das Blatt; Nicht auf die Hände
Versucht mal ein Buch zu lesen und alle 3 Sekunden auf eure Füße zu gucken. Jedes mal müsst ihr die Stelle suchen wo ihr vorher wart. Versucht euch anzugewöhnen stets auf das Blatt zu gucken.
Tipp: Ich hatte ab und zu Noten vom Handy gespielt und das Licht ausgemacht. Ich habe nur noch das Display gesehen, ich hatte gar nicht die Möglichkeit auf meine Hände oder die Tasten zu schauen. Selbstverständlich viel es mir anfangs schwer und ich musste den Schwierigkeitsgrad etwas senken, aber es hat wirklich viel geholfen
6. Wichtig ist die Frequenz, nicht die Dauer
Versucht am besten jeden Tag zu üben. Und wenn es nur 10 Minuten pro Tag sind, besser als nichts. Ein "Ach für die paar Minuten lohnt es sich nicht" stimmt beim hierbei nach Erfahrung überhaupt nicht.
7. Eine Tonleiter nach der anderen
Fangt nicht an als Anfänger Tonleitern zu vermischen. Fangt bei C-Dur an, spielt wirklich eine Woche nur C-Dur und ab zur nächsten. (Meine Reihenfolge war anfangs so: C Dur, F Dur, G Dur, B Dur, D Dur, etc.)
Wichtig ist, eure Finger müssen wissen "Wo sie auf welche schwarze Taste müssen".
Ist gerade also bspw. C Dur angesagt, so sollte man am besten zusätzlich zum "vom Blatt spielen" noch die Tonleitern hoch und runter gehen (Arpeggios sind auch nützlich um Geschwindigkeit zu trainieren)
==================
Es gibt im Internet ein paar Seiten (Kosten leider etwas) die auf Mausklick unendlich verschiedene Notenblätter generieren. Die Schwierigkeit lässt sich ebenfalls einstellen. Ich habe mir so einen Service gut vor 2 Monaten gekauft und es hat sich wirklich extrem gelohnt. Vorher musste ich Stunden investieren um neue, vom Schwierigkeitsgrad passende Stücke, zu finden. Jetzt kann ich die Stunden lieber ins üben investieren.
Ich weiß nicht ob es hier als Werbung gilt, aber ich bin mit der "Sightreadingfactory" ganz gut gefahren, wer interessiert ist kann sich ja wo anders darüber informieren.
Sooo, dass waren eigentlich die Regeln die ich versucht habe stets zu befolgen, und die Fortschritte sind wirklich zu spüren. Stücke, für die ich früher Stunden gebraucht habe um sie halbwegs flüssig zu spielen, benötige ich heute nur ein paar Anläufe.
Also: Der Aufwand ist es auf jeden Fall wert, und bleibt beim Ball
vor einem Jahr konnte ich noch überhaupt keine Noten lesen. Ich war jemand der jedes Stück über Synthesia Videos auswendig gelernt hat. Beneidet habe ich immer die, die ein Stück vor die Nase bekommen haben und es spielen konnten. Das wollte ich ändern und habe mich gleich hingesetzt und angefangen.
Da ich mich in einem Jahr von "Kann überhaupt keine Noten lesen" zu "Kann einfache Stücke vom Blatt spielen" "verbessert" habe, würde ich gerne meine Erfahrungen teilen, da ich es wirklich sehr schwer fand mich in der Informationsflut hier zurechtzufinden.
Hier sind ein paar Regeln die ich beachtet habe und die mir wirklich sehr geholfen haben (Beachtet, es geht hier ums "Vom Blatt spielen", um mehr nicht)
1. Spiele kein Stück zwei mal
Das ist der schlimmste Fehler den man machen kann. Spielt man ein Stück wiederholt fängt man an es auswendig zu lernen. Ihr habt in der Schule ja auch kein lesen gelernt, indem ihr den selben Text 10 mal gelesen habt. Einmal gelesen, und ab zum Nächsten. Bombardiert euren Kopf mit neuen Noten. Irgendwann fangt ihr an Muster zu erkennen.
2. Muss man sich nicht konzentrieren, ist das ausgewählte Stück zu einfach
Ist man in der Lage es einfach so runterzuspielen muss man a) entweder das Tempo erhöhen oder b) Ein schwierigeres Stück aussuchen, sonst verbessert ihr euch nicht. Wollt ihr in der Lage sein komplexe Literatur zu verstehen bringt es nichts Harry Potter zu lesen (Nichts gegen die Buchreihe, ich liebe sie )
3. Spielt man, auch wenn man es so langsam wie möglich versucht, NICHT flüssig, ist das Stück zu schwer
Es ist verlockend ein schwierigeres Stück zu versuchen, aber lasst mich euch sagen: Es bringt nichts. Kann man keine 8tel gescheit spielen, sollte man nicht anfangen sie noch mit Triolen zu mischen. Hat man Schwierigkeiten die "normalen" Noten (Sprich: Die, drei mittigen Oktaven) zu lesen, sollte man nicht anfangen die restlichen mit einzubeziehen.
4. Spiele stets flüssig
Machst du einen Fehler, so solltest du weiterspielen. Nicht versuchen die richtige Taste zu treffen; einfach weiter. Kleinere Fehler fallen Zuhörern nicht auf, fängst du jedoch an das Stück zu "pausieren", so nimmt es jeden Fluss aus dem Stück.
Kleiner Erfahrungsbericht, wo es mir zum Verhängnis wurde: Ich hatte ein Vorspiel und recht wenig Zeit mich vorzubereiten. Habe dementsprechend ein einfaches Stück gewählt. Beim Vorspielen war das Problem jedoch, dass ich auf einem Keyboard gespielt habe und der Soundtyp am Mischpult wirklich einen extrem schlechten Job gemacht hat.
Es hat zwischenzeitlich so übersteuert, dass ich dachte ich hätte die falsche Taste getroffen. Perplex fing ich an die richtige zu suchen obwohl ich sie getroffen habe. Es war nicht weiter schlimm aber dennoch ein Fehler der vermeidbar war. Also: Weiterspielen :) Ein Metronom hilft einem anfänglich ungemein!
5. Augen auf das Blatt; Nicht auf die Hände
Versucht mal ein Buch zu lesen und alle 3 Sekunden auf eure Füße zu gucken. Jedes mal müsst ihr die Stelle suchen wo ihr vorher wart. Versucht euch anzugewöhnen stets auf das Blatt zu gucken.
Tipp: Ich hatte ab und zu Noten vom Handy gespielt und das Licht ausgemacht. Ich habe nur noch das Display gesehen, ich hatte gar nicht die Möglichkeit auf meine Hände oder die Tasten zu schauen. Selbstverständlich viel es mir anfangs schwer und ich musste den Schwierigkeitsgrad etwas senken, aber es hat wirklich viel geholfen
6. Wichtig ist die Frequenz, nicht die Dauer
Versucht am besten jeden Tag zu üben. Und wenn es nur 10 Minuten pro Tag sind, besser als nichts. Ein "Ach für die paar Minuten lohnt es sich nicht" stimmt beim hierbei nach Erfahrung überhaupt nicht.
7. Eine Tonleiter nach der anderen
Fangt nicht an als Anfänger Tonleitern zu vermischen. Fangt bei C-Dur an, spielt wirklich eine Woche nur C-Dur und ab zur nächsten. (Meine Reihenfolge war anfangs so: C Dur, F Dur, G Dur, B Dur, D Dur, etc.)
Wichtig ist, eure Finger müssen wissen "Wo sie auf welche schwarze Taste müssen".
Ist gerade also bspw. C Dur angesagt, so sollte man am besten zusätzlich zum "vom Blatt spielen" noch die Tonleitern hoch und runter gehen (Arpeggios sind auch nützlich um Geschwindigkeit zu trainieren)
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Es gibt im Internet ein paar Seiten (Kosten leider etwas) die auf Mausklick unendlich verschiedene Notenblätter generieren. Die Schwierigkeit lässt sich ebenfalls einstellen. Ich habe mir so einen Service gut vor 2 Monaten gekauft und es hat sich wirklich extrem gelohnt. Vorher musste ich Stunden investieren um neue, vom Schwierigkeitsgrad passende Stücke, zu finden. Jetzt kann ich die Stunden lieber ins üben investieren.
Ich weiß nicht ob es hier als Werbung gilt, aber ich bin mit der "Sightreadingfactory" ganz gut gefahren, wer interessiert ist kann sich ja wo anders darüber informieren.
Sooo, dass waren eigentlich die Regeln die ich versucht habe stets zu befolgen, und die Fortschritte sind wirklich zu spüren. Stücke, für die ich früher Stunden gebraucht habe um sie halbwegs flüssig zu spielen, benötige ich heute nur ein paar Anläufe.
Also: Der Aufwand ist es auf jeden Fall wert, und bleibt beim Ball