Minutenwalzer

"Let it be" bedeutet "Lass es geschehen", nicht "Lass es sein"...

Wobei es dabei wieder darauf ankommt, wie man den Satz auffasst. Klar, im Deutschen würde man unter "etwas sein lassen" verstehen, dass man es nicht machen soll.
Aber würde das wiederum ein Engländer lesen, der alles wörtlich nimmt, wäre es doch schon wieder richtig!?
Wenn ich etwas geschehen lasse ist das ja auch ein passiver Vorgang und ich lasse es einfach "sein", wie es ist.

Wahrscheinlich hat jetzt keiner verstanden, was ich damit ausdrücken wollte..naja

lg
 
Die Bataille ist Krieg, wird aber wunderschön, liegt mir.
Danke für die Bekanntmachung mit Gottschalk.
Kein Stress, wenn ich fertig bin, spiele ich die ein, schätze in zwei Wochen.

Gruß Chief
 
Da ein guter Walzer etwas reifen sollte, ...

Hier das Ergebnis meiner "Work" von gestern:


die linke Hand, die meiner Meinung nach schwerer ist als die recht, klingt an ein paar Stellen ein bischen uneben.

Natürlich kann man das ganze noch feiner ausgestalten, dafür bewundere ich immer die "Großen". Vielleicht schaffe ich noch eine dritte Version, am Mittwoch gehe ich allerdings für eine Woche in Urlaub.
 
Nicht schimpfen! ;-)

Ich muss etwas beichten: Meine Eltern haben sowohl die Digitalkamera, als auch den Laptop mit in den Urlaub genommen.
Klartext: Ich kann erst Ende nächster Woche wieder aufnehmen.

Naja, dann bleibts spannend :)
 
Hi Franz,
mir hat dein Minutenwalzer auch gefallen. Ich finde die Tempi hast du gut getroffen. Das einzige was ich zu bemängeln hätte, ist der Schluss. Kommt mir so "unrund" vor. Mir hätte es besser gefallen, wenn du den Lauf am Ende im gleichmäßigem (schnellen) Tempo spielen würdest. (wobei, ich hab natürlich gut reden :D )

marcus
 

Mir hätte es besser gefallen, wenn du den Lauf am Ende im gleichmäßigem (schnellen) Tempo spielen würdest.

Ich bin nicht Franz, aber diese Bemerkung macht mich etwas ratlos. Franz' Schlußlauf ist perfekt gleichmäßig. Wo willst du denn da eine Ungleichmäßigkeit raushören?

Hab mir die Noten nochmal angesehen und weiß jetzt, was du meinst.
Es ist allerdings so, daß die kleinen Nötchen zu Beginn des Laufs quasi Achteltriolen sind, ab dem a' nur noch normale Achtel - anders gehts im Zusammenspiel mit der LH nicht auf. Man könnte den vorletzten Takt natürlich schneller spielen. Muß man aber nicht.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Vielleicht fragt sich einer, was hat die Bataille hier im Minutenwalzer Faden verloren?
Zuerst einmal Gottschalk und Chopin waren Zeitgenossen.
Kompositorisch liegen sie aber weit auseinander.-
Minutenwalzer ist ein gefälliges Paradestück, das gern von Pianisten benutzt wird um zu zeigen was sie so drauf haben, nach dem Motto mit Chopin kommt man weiter bei Frauen.
Bataille von Gottschalk (Schlacht) baut auf einem rel. einfachen Thema auf und steigert sich zu einer fulminanten Größe.
Ich versuche Gottschalk gerecht zu werden und hoffe das überzeugt.
Minutenwalzer habe ich vorerst abgehakt.

Gruß Chief
 
Hallo Chief,

ich kenne von Gottschalk etliche Stücke, die Bataille kenne ich jedoch nicht. Ich bin sehr gespannt auf deine Aufnahme.

Gruß
Haydnspaß
 
Es ist allerdings so, daß die kleinen Nötchen zu Beginn des Laufs quasi Achteltriolen sind, ab dem a' nur noch normale Achtel - anders gehts im Zusammenspiel mit der LH nicht auf. Man könnte den vorletzten Takt natürlich schneller spielen. Muß man aber nicht.

Das ist interessant. In der Ausgabe, die ich besitze ist der Schlußlauf eine 24-tole(?) oder 8 Triolen. Die drei Viertel links kommen also auf 3 Achteltriolen und somit bleibt die Geschwindigkeit gleich.
In meiner Ausgabe steht es so jedenfalls.
Vlt sollte man sich beim nächsten Interpretations-Workshop vorher auf eine bestimmte Ausgabe einigen?

marcus
 
Das ist interessant. In der Ausgabe, die ich besitze ist der Schlußlauf eine 24-tole(?) oder 8 Triolen. Die drei Viertel links kommen also auf 3 Achteltriolen und somit bleibt die Geschwindigkeit gleich.
In meiner Ausgabe steht es so jedenfalls.

Ja, in meiner Ausgabe steht auch eine 24 unter dem Balken mit den vielen Achtel-Noten. Du schreibst was von 8 Triolen. Das kann ja nicht aufgehen, wenn man die auf 3 Dreivierteltakte verteilen will. Dann müßten es 9 Triolen (oder 3 Oktolen) sein. Die Schreibweise mit den kleinen Notenköpfen zeigt aber schon an, daß dieser Lauf einfach frei auf die 3 Takte verteilt werden soll. Wenn du es mit Takt 105-107 vergleichst, wird klar, daß im Schlußlauf eben insgesamt mehr Noten unterzubringen sind. Die Schlußwendung ab a' ist aber in beiden Fällen die selbe.
 
Minutenwalzer Neueinsoielung gehört

Hallo,
die Mp3-Einspielung von Franz konnte ich nun auch anstandslos am PC hören.
Franz: Das höhere Tempo kommt mir so gerade an der Grenze meiner Vorstellung vor. Hast Du prima hinbekommen.
Auch das Ende ist so OK und ich finde nichts daran auszusetzen.
Mir gefällt Deine Lautmalerei in der Wiedergabe recht gut und das Stück ist eine schöne Einspielung. Ich habe auch bei den Kleinigkeiten wie Vorschlägen alles wiedergehört, was mir wichtig vorkommt.

Großes Lob und Gruß

von Hartwig
 
Die Schreibweise mit den kleinen Notenköpfen zeigt aber schon an, daß dieser Lauf einfach frei auf die 3 Takte verteilt werden soll.

24 kann man ja durch 3 Teilen.

Der Einwand von marcus ist berechtigt, ich kenne beide Varianten. marcus meint wohl diese: http://www.sheetmusicarchive.net/compositions_b/walz64_1.pdf

Arrau spielt zum Beispiel so.

Im Gegensatz zu Haydnspaß bin ich nicht prinzipiell immer dagegen :D und hab' einfach so gespielt wie Mehrheit.

Hier nochmal der Schluss in der Alternativfassung:


Klingt durchaus interessant.

Bei vielen Stücken von Chopin sind mehrere Fassungen im Umlauf.
Das liegt an den unterschiedlichen Quellen, die den verschiedenen Ausgaben zu Grunde liegen.

http://www.henle.de/katalog/KB/0131.pdf

@Hartwig: Vielen Dank für das Lob, freut mich sehr.
Mit dem Tanzen wird's wahrscheinlich schwierig bei dem Tempo :)
 
@Franz: Diese Ausgabe habe ich auch beim Nachsehen der Stelle benutzt. Diese alternative Art dürfte aber deutlich schwieriger zu spielen sein, oder?
Aber klanglich finde ich , dass es die bessere Variante ist.

Trotzdem, deine Aufnahme muss dir erst mal einer nachmachen.

marcus
 
Wer eine Oberlehrerallergie hat, bitte diesen Beitrag großzügig übersehen...

So, nachdem ich mich durch 10 Seiten Minutenwalzergelaber (mit Ausnahme einiger Beiträge :mrgreen:) gekämpft habe, Erlaube ich mir die Dreistigkeit, meine Meinung abzugeben und Kritik zu äußern ohne selbst Kritikpunkt zu sein.

Ich gebe mir Mühe, auch noch eine Einspielung zu fabrizieren.

Franz' Einspielung:
Du spielst sehr sauber und genau, hudelst nicht über die Linien hinweg und schenkst jeder Note die richte Zuwenung. Es bleiben keine Töne weg oder platzen heraus, alle Noten sind am richtigen Platz.
Was mir nicht so gut gefallen hat waren die vielen "Stops" zwischendrin bei sonst relativ gleichmäßigem Spiel.
Und wie ich das sehe verstehst du den Walzer ein bisschen wie ein "Kinderspiel" (ivom Charakter), ich höre keine großen Crescendi oder Riterdandi, erinnert ein bisschen an ein lustiges Kinderkarussel.
In Bezug auf das Tempo finde ich beide Einspielungen in Ordnung, die schnellere gefällt mir aber besser.
Allerdings fehlen mir auch hier ein bisschen die Übergänge zwischen schnellem und langsamem Spiel, es ist immer eine Art "Bremse" eingebaut, die mir nicht so gut gefällt und in meinen Ohren zu arg bremst.
Dein Mittelteil klingt recht lyrisch, ich verstehe ihn eher luftig-frisch. Interessant =)

Haydnspaß:
(Abgesehen von der Rhythmusstelle, die ich unkommentiert lasse:D)
In Bezug auf Spielgenauigkeit usw. gilt das Gleiche wie bei Franz; technisch scheinst du kein Problem mit dem Stück zu haben.
Es wirkt auf mich aber ein bisschen "durchgespielt", es gibt wenig Tempo- oder Lautstärkeschwankungen, wie mir auch schon bei Franz auffiel.
Vielleicht habe ich auch eine etwas schräge Auffassung von dem Stück.
Den Mittelteil würde ich mir etwas lustiger, hüpfiger, freier wünschen.
Oder auch lyrischer. Jedenfalls etwas ausdrucksstärker.

Ingrid:
Bist du sicher, dass du den Improvisationsworkshop nicht mit dem Kompositionsworkshop verwechselt hast? :p Kleiner Scherz.
Abgesehen von der Genauigkeit im Notentext fällt mir auf, dass deine Linien etwas ungleichmäßig sind und ein paar Tönchen flöten gehen oder hervorgehoben sind, also ganz normale technische Probleme.
Ansonsten hast du ein ordentliches Tempo angeschlagen und auch ein paar Ritardandi eingebaut =)

Sabri:
Ich glaube hier wurde schon viel gesagt.
Etwas zu verschwommen für meinen Geschmack und ein wenig gehetzt.
Ich spiel auch manchmal so, weil es unheimlich Spaß macht ein Stück richtig schnell durchzufetzen. Dabei gehen aber leider für den Zuhörer ein wenig die Linien und Melodiebögen verloren, Lautstärke- und Temporegelung zu Gusten der Interpretation geht etwas unter ;)

Chief:
Für meinen Geschmack auch etwas zu viel Pedal und ein bisschen langsam.
Ein bisschen fehlt noch die Sicherheit mit den Tönen, aber das weißt du sicher selbst. Sehr originell natürlich der Schluss à la Chief =)


Also ich hoffe, ich bin niemandem auf die Füße getreten mit meinem Geschwafel, aber ich muss euch doch ein bisschen auf die Finger schaun.
Muss auch niemand meine Meinung teilen. Theoretisch könnte ich sie sogar ändern, wenn ich die Aspekte von einem neuen Licht beleuchtet sehe.

Gute Nacht,
Stilblüte

ps: Gratulation an alle, die überhaupt eine Einspielung eingeschickt haben
 

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