Minutenwalzer

Ich bin ein relativ guter Klavierspieler und betreibe das als Hobby.
Ich kann mich nicht mit Profi Musikern messen, aber das macht mir gar nichts.
Ich kann den Minutenwalzer auch nicht aus dem Ärmel schütteln, aber die intensive Beschäftigung hat mir persönlich mehr gebracht als jahrelanger Klavierunterricht und war auch noch billiger.
Hier im Forum sind die meisten Leute doch auch nur Hobby Klavierspieler und keine Oberlehrer.

Gruß Chief
 
Hallo,

da ich heute in Urlaub fahre (ohne Klavier :(), oute ich mal meinen "Landmann".

Mein Landmann, da er ja von der Arbeit kommt, ist zwar froh, aber auch müde und muss sich deswegen zwischendurch auch mal etwas ausruhen, z.B. die schöne Landschaft anschauen (Aufnahme E).

Deswegen hab ich im 2. Teil je ein kleines Ritardando eingebaut, ob die dem Robert gefallen hätten, weiß ich nicht..:rolleyes: Für mich klangs stimmig. Über die technische Seite wollen wir uns vielleicht da nicht unterhalten. :-?

Bis später, weitermachen.

Klavirus
 
Ich bin ein relativ guter Klavierspieler und betreibe das als Hobby.
Ich kann mich nicht mit Profi Musikern messen, aber das macht mir gar nichts.
Ich kann den Minutenwalzer auch nicht aus dem Ärmel schütteln, aber die intensive Beschäftigung hat mir persönlich mehr gebracht als jahrelanger Klavierunterricht und war auch noch billiger.
Hier im Forum sind die meisten Leute doch auch nur Hobby Klavierspieler und keine Oberlehrer.

Gruß Chief

Es ist doch prima, Chief, dass Du ein guter Hobby Klavierspieler bist.

Ich wollte Dir nicht zu nahe treten, ich dachte, in einem "Workshop" wären die "Oberlehrer" ganz nützlich, um den Hobbyspielern, die ich absolut respektiere, ein paar Tipps zu geben.

Im Grunde wollen wir doch alle besser werden und haben an uns zu arbeiten, auch die "Oberlehrer".
 
Ich werde nicht sagen, wie ich die einzelnen Aufnahmen finde, da ich nicht kompetent genug bin, um das beurteilen zu können :p
Aber hätte denn noch jemand Tipps zur Interpretation D (mal abgesehen von den Fehlern)? :cool:

lg
 
Ich werde nicht sagen, wie ich die einzelnen Aufnahmen finde, da ich nicht kompetent genug bin, um das beurteilen zu können :p
Aber hätte denn noch jemand Tipps zur Interpretation D (mal abgesehen von den Fehlern)? :cool:

lg

Geh' den Walzer etwas ruhiger an. Du mußt ihn ja nicht in einer Minute runterbrettern.

Du hast gut angefangen. Bei den Trillern fängt es an etwas zu klemmen.
Wichig ist, auf dem oberen B, vor's wieder runter zum Triller geht zu entspannen. Ich finde es auch absolut in Ordnung hier deutlich langsamer zu werden. (Tempo rubato)

Beim Üben hilft es, die Tonleiter in einem Impuls auf das B zu zu spielen und auf dem B stehenzubleiben und bewußt zu entspannen, leichte kreisförmige Bewegung des Handgelenks gegen den Urzeiger, erst dann weiter spielen. Auf dem Es vor dem Triller auch bewußt entspannen, (beim Üben einfach kurz stehenbleiben) das Handgelenk leicht anheben um den Triller anzusetzen.

Beim zweiten Teil achte darauf, dass die ersten Noten Triolen sind, keine Verzierungen, also ruhig ausspielen.

Die Sprünge in der linken Hand sind recht schwierig und müssen sehr präzis ausgeführt werden. Beachte, dass die Akkorde leise bleiben und hundertprozentig mit der rechten Hand zusammen angeschlagen werden. Die Linienführung der rechten Hand muss dynamisch unabhängig von der l.H. sein. Achte beim Üben besonders auf die "zweiten" Achtel. Die werden oft zu leise. Die Linie im Baß muss leicht aber deutlich hörbar hervorgehoben werden.

für den Mittelteil sollte das Zitat deiner Signatur Motto sein.

"Das Klavier ist ein Schlaginstrument, das man zum Singen bringen muss."
- Vladimir Horowitz

Besondere Aufmerksamkeit braucht die "4 gegen 3" Stelle. Wie man das übt wurde hier schon ausführlich besprochen.
https://www.clavio.de/forum/showthread.php?p=23883#post23883

Bezüglich Gestaltung brauchen vor allem die Übergänge viel Aufmerksamkeit und stimmiges Tempo rubato. Ansonsten ist mir persönlich der große Bogen wichtig.

Über Pedaleinsatz können wir später sprechen.
 
Hallo!
Danke für deine Tipps! :)
Was ihr Lehrer immer alles hört.. ;)

Aber vielen Dank, ich werds berücksichtigen.

Und Pedal: Das war zu viel, oder? naja..

lg
 
Also ich habe beim Minutenwalzer Nr C und da meine Interpretation wirklich noch nicht ganz fertig ist, würde ich mich über jede Kritik freuen, da man dadurch ja nur etwas lernen kann und wenn meine Interpretation dann noch etwas ausgefeilter ist schicke ich sie dann zum Vergleich nochmal ein.

Du hast den Walzer ein bischen umkomponiert.
Ich nehme mal an, das war keine interpretatorische Absicht. ;)

Im zweiten Teil beginnst du die erste Des-Dur Tonleiter abwärts (Takt 24 letzte Achtel) mit einem F, wie beim zweiten Lauf (Takt 32 letzte Achtel). Die Tonleiter beginnt aber mit Des.

Zum Ausgleich baust Du dann zwei zusätzliche Töne ein.

Die Beschleunigung im Mittelteil (Takt 52) hat der andere "Oberlehrer" schon erwähnt.

Ansonsten gilt das gleiche, was ich Sabri geschrieben habe.
 
Danke Haydnspaß und Franz für eure Tipps.

Die meisten Dinge die ihr erwähnt habt sind mir gar nicht aufgefallen, das heißt für mich ich werde mir die Stellen nochmal genauer anschauen und extra herausüben.
 
Ich dachte mir; wir nehmen dieses Mal "Workshop" wörtlich und machen Folgendes: Wir nehmen erneut eine Zeitspanne von ich sage mal einer Woche und verfeinern das Ganze, nehmen die Verbesserungsvorschläge wahr und machen eine zweite Aufnahme und stellen diese dann zum Vergleich wieder hier ins Forum. Was meint ihr dazu?
 
Wir nehmen erneut eine Zeitspanne von ich sage mal einer Woche und verfeinern das Ganze, nehmen die Verbesserungsvorschläge wahr und machen eine zweite Aufnahme und stellen diese dann zum Vergleich wieder hier ins Forum. Was meint ihr dazu?

Würde nicht auch etwas weniger reichen? Ich fände 3 Tage ganz gut... sonst zieht sich das immer solange hin und im Prinzip wird ja wirklich nur an der Interpretation gearbeitet, nicht mehr (oder nur wenig) an der Technik ;)

lg
 

Würde nicht auch etwas weniger reichen? Ich fände 3 Tage ganz gut... sonst zieht sich das immer solange hin und im Prinzip wird ja wirklich nur an der Interpretation gearbeitet, nicht mehr (oder nur wenig) an der Technik ;)

lg

Sonntag vielleicht? so viel Zeit bleibt dann eh nicht mehr zum Üben, innerhalbt von 3 Tagen glaube ich nicht, dass ich eine für mich zufriedenstellende Überarbeitung meiner Interpretation hinbekomme, da ich ja nicht so viel Zeit zum Üben habe nach der Arbeit.
 
Zu einem "Interpretations-Workshop" gehört mMn auch die Besprechung von Interpretationen großer Pianisten.

Leider ist es gar nicht so einfach gute Einspielungen zum Minutenwalzer zu finden, auf die man verlinken kann.

Hier Konzertaufnahmen von Daniel Barenboim
und einem Preisträger des Chopin-Wettbewerbs 2005 Rafal Blechacz

Von Horowitz war der Minutenwalzer leider nicht zu finden.
Dafür andere Walzer:

Op.64-2
Op.69-1
op.34-2

Gerade bei Horowitz kann man schön hören, was es bedeutet auf dem Klavier zu "singen".

Nun, ich denke, auch wir "Oberlehrer" haben noch ordentlich zu arbeiten - würde mich auch freuen, wenn sich noch weitere "Oberlehrer" mit Tipps oder Einspielungen beteiligen.

Ich werde jedenfalls an einer weiteren Einspielung arbeiten.
 
Würde nicht auch etwas weniger reichen? Ich fände 3 Tage ganz gut... sonst zieht sich das immer solange hin und im Prinzip wird ja wirklich nur an der Interpretation gearbeitet, nicht mehr (oder nur wenig) an der Technik ;)

Ich glaube, die Hauptprobleme liegen doch eher an der Technik und da wird man in 3 Tagen keine großen Sprünge machen.

Ich hab' ehrlich gesagt kein Problem, wenn sich das noch ein bischen länger hinzieht, wenn dann die Ergebnisse stimmen lohnt sich doch eine intensive Beschäftigung und vielleicht können wir den einen oder anderen motivieren, auch noch mit zu machen.

Ich wär also eher für 2 Wochen, das heißt ja nicht, dass es verboten ist früher Ergebnisse zu präsentieren.
 
Habe mir gerade den Minutenwalzer von Barenboim angehört, gefällt mir. Ich habe eine Aufnahme von Rubinstein die ist total anders wie diese hier, Rubinstein betönt die Linke mehr und spielt den Mittelteil um einiges schneller, klingt gleich ganz anders.
 
Leider ist es gar nicht so einfach gute Einspielungen zum Minutenwalzer zu finden, auf die man verlinken kann.

Hier Konzertaufnahmen von Daniel Barenboim
und einem Preisträger des Chopin-Wettbewerbs 2005 Rafal Blechacz

Ich finde beide Aufnahmen (Barenboim und Blechacz) ziemlich übel, mir drehts da den Magen um :cool:

Für mich ist der Minutenwalzer ein Witz, wenn man da anfängt zum Rumsülzen, wirds echt unappetitlich. Meine Meinung.
 
Ich finde beide Aufnahmen (Barenboim und Blechacz) ziemlich übel, mir drehts da den Magen um :cool:

Tut mir leid, wenn ich schon wieder jemandem zu nahe trete, aber wer nicht hört oder nicht hören will, dass diese Jungs ein paar Klassen besser spielen als wir, dem ist nicht zu helfen.

Für mich ist der Minutenwalzer ein Witz, wenn man da anfängt zum Rumsülzen, wirds echt unappetitlich. Meine Meinung.

Wer da wo "rumsülzt", kann ich nun wirklich nicht nachvollziehen.

Beide Aufnahmen sind für mich sehr witzig und detailiert gestaltet.

Vor allem bei Rafal Blechacz kann man auch technisch viel sehen und lernen. Wenn Du bessere Referenzaufnahmen findest, wärs mir natürlich recht.

Übrigens noch nachträglich meinen Dank für Dein Lob meiner Aufnahme - aber, hab' ich nicht auch "rumsülzt"?
 
Das zum Thema schnell...
Ok, bei ihm hört es sich im Gegensatz zu mir gut an, aber langsam ist das auch nicht ;)

Naja, mit deiner Rekordzeit (1:33) hast du dem Blechacz (1:45) glatt davongespielt. ;)

Das ganze muss sehr lebendig klingen, das Anfangsmotiv kann man schon sehr schnell spielen, man muss dann aber Ruhepunkte setzen, d.h. Tempo rubato, sonst wirkt alles nur runtergebrettert.

Der große Bogen, der Fluss darf aber nicht verloren gehen.

Achso, mit Pedal: Wie macht ihr das denn nun?

Sehr sparsam, volles ganztaktiges Pedal nur im Mittelteil. Man kann es eigentlich in den Aufnahmen gut hören. Vielleicht können wir später noch detailiert darüber sprechen.
 
Tut mir leid, wenn ich schon wieder jemandem zu nahe trete, aber wer nicht hört oder nicht hören will, dass diese Jungs ein paar Klassen besser spielen als wir, dem ist nicht zu helfen.

Danke, ich brauch keine Hilfe :D

Im übrigen gehts hier doch erstmal nicht darum, wer der bessere Pianist ist, sondern wie das Stück gespielt ist, und da gehts mir vor allem darum, ob der Charakter des Stücks getroffen ist. Und sowohl bei Barenboim als auch bei Blechacz ist meine Meinung ganz klar: Thema verfehlt!


Wer da wo "rumsülzt", kann ich nun wirklich nicht nachvollziehen.

Beide Aufnahmen sind für mich sehr witzig und detailiert gestaltet.

Da sind wir halt völlig unterschiedlicher Meinung. Ist ja nicht schlimm.


Vor allem bei Rafal Blechacz kann man auch technisch viel sehen und lernen. Wenn Du bessere Referenzaufnahmen findest, wärs mir natürlich recht.

Die hier gefällt mir ganz gut

http://www.youtube.com/watch?v=SGt4FL0POW4

Das bezieht sich aber nur auf dieses Stück.

Übrigens noch nachträglich meinen Dank für Dein Lob meiner Aufnahme - aber, hab' ich nicht auch "rumsülzt"?

Naja, ein bißchen, aber so schlimm wie bei Blechacz und Barenboim wars nicht ;)

Gruß
Haydnspaß
 

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