Mein Flügel jault...!

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Klavier Volker

Klavier Volker

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10. Feb. 2010
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Hallo Zusammen,

ich habe mir vor einiger Zeit einen gebrauchten Flügel gekauft, mit dem ich soweit auch ganz zufrieden bin. Allerdings habe ich das Problem, das ich einige Töne nicht in den Griff bekomme. Diese verstimmen sich immer wieder nach kurzer Zeit. Ich rede hier von Stunden, bestenfalls einem Tag, eine Woche hält es nie. Ich hatte schon drei verschiedene Stimmer vor Ort, es war aber immer das gleiche Ergebnis. Inzwischen habe ich mir das Stimmen selber angeeignet, das es sonst nicht zu finanzieren ist für mich.

Das Problem ist, das es immer dieselben Töne sind (genau genommen nur 3 oder 4) und von diesen Tönen verstimmt sich meist nur eine Saite. So klingt das für mich nach jaulen, was mich so sehr nervt, das ich nicht mehr zum Spielen komme.

Da von 88 Tönen, mehr als 80 einwandfrei halten und das auch über längere Zeit, denke ich das es nicht an meiner Technik des Stimmens liegen kann. Also gehe ich davon aus, dass die entsprechenden Wirbel nicht mehr Fest genug im Stimmstock sitzen (teilweise sind diese auch sehr leicht gängig) und nun möchte ich das korrigieren, da ich den Flügel sonst noch an die Straße stelle. Oder ist es denkbar, dass diese wenigen Wirbel eine deutlich andere Technik beim Setzen benötigen? Wie kann ich hier vorgehen, um das Problem in den Griff zu bekommen? Denn es nervt mich inzwischen so sehr, dass ich meisten nach 5 Minuten keine Lust mehr habe auf dem Flügel zu spielen, da quasi vor jedem Spielen erst einmal Stimmen notwendig ist.  Ich muss dazu sagen, das ich auf Verstimmungen sehr empfindlich reagiere, selbst kleinste Unstimmigkeiten kann ich hören und leider stören die mich sosehr, das ich bei den Tönen dann das Spielen abbreche.

Vorab, ich muss es selber reparieren, da im Moment kein Budget da ist, um es vom Fachmann reparieren zu lassen.

Gruß Volker
 
Wenn die Wirbel sehr leichtgängig sind, hast Du sicher schon geschaut, ob der Stimmstock Risse hat?
 
Hallo Volker,

wenn einzelne Wirbel leicht gehen, der Stimmstock aber keine Risse hat und Du nicht viel ausgeben willst, dann würde ich die hier empfohlene Sekundenklebertechnik versuchen.

Liebe Grüße,
Mawima
 
Moin KV,

versuch erst einmal entsprechende Wirbel tiefer zu schlagen - stütz aber zu vor den Stimmstock ab, sonst haust Du ihn damit kaputt. Zum Abstützen des Stimmstockes kannst Du behelfsmäßig ein Wagenheber mit einem stabilen Brett verwenden.

Viele Grüße

Styx
 
Moin KV,

versuch erst einmal entsprechende Wirbel tiefer zu schlagen - stütz aber zu vor den Stimmstock ab, sonst haust Du ihn damit kaputt. Zum Abstützen des Stimmstockes kannst Du behelfsmäßig ein Wagenheber mit einem stabilen Brett verwenden.

Viele Grüße

Styx

Man kann mit dem Wagenheber auch zuviel hebeln, und dann geht entweder der Gussrahmen und der Stimmstock zu Bruch oder die Spiellade schmiert nach unten ab :D
 
Hallo Zusammen,

danke für eure Antworten.

Nach Rissen habe ich schon geschaut, habe aber nichts auffälliges gefunden. Die Sekundenklebertechnik werde ich mir nochmal genauer anschauen, obwohl ich das irgendwie als "Huddeln" ansehen, aber wenn es hilft.. :-) Diese Blechdübel habe ich auch schon irgenendwo gesehen, aber noch nirgends etwas, wo die zur Anwendung kommen.



Ich werde mir das ganze nach Weihnachten mal genauer ansehen und dann schauen, was ich machen kann. Vielleicht tausche ich auch gleich alle Wirbel und Saiten aus, mal sehen, was die Zeit da noch bringt.

@Michael und Styx: Ich weiss nicht, was solche Kommentare immer sollen. Jemand der hier nach Rat fragt, wie man ein Klavier instandsetzen kann, der wird wohl nicht zu der Fraktion Menschen gehören, die zwei Linke Hände haben und somit zu blöd sind, einen Stimmstock vernünftig abzustützen.
Zum Glück gibt es auch andere Gesellen unter den Kollegen hier, die ihr Wissen gerne teilen und auch dazu ermutigen, es selber zu probieren, da es rund um das Klavier kein Hexenwerk gibt. So habe ich inzwischen z. B, auch das Stimmen gelernt, weil mir einer der hier mitlesenden Kollegen, per Mail alles notwendige Wissen mitgeteilt hat und nicht mit Tipps wie "Finger weg, wenn da eine Saite reisst....Tod....Blut.... blablabla etc. etc." den Mut zum selbermachen genommen hat. Auch hat mein Flügel inzwischen eine neue Schellackpolitur bekommen, auch hier gab es Kollegen die gesagt haben, mach mal, so schwer ist das garnicht. Die Mechanik ist eingestellt, abgezogen, gereinigt etc. etc. Und den Rest bekomme ich auch noch eingetütet. ;-)

Hinweise, das auch was schief gehen kann, finde ich gut, aber Leute für Blöd verkaufen, muss nicht sein.

Gruß Volker (der, der alles selber macht, ausser Gasleitungen verlegen. :D)
 
Hallo Volker,

Die Antworten sind zwar im speziellen für Dich, aber im allgemeinen für jeden Handwerker, der dies liest. Folglich ist es legitim auf mögliche Gefahren hinzuweisen. Nächstens komme ich nämlich zu einem Flügel mit gesprengtem Stimmstock, weil der Wagenheber tolle Arbeit geleistet hat und wenn ich dann nachfrage wurde es genau so erklärt im Internet. Das wollen wir doch alle nicht.

Die Sekundenklebertechnik habe ich noch nie verwendet. Aber wenn es ein letztes Mal sein sollte, dass der Flügel gestimmt werden sollte, würde ich es auch machen.
Der beste Tipp ist ein sachtes tiefer setzen, wenn genau dieser eine Wirbel lockerer ist als die anderen. Das kam ja aus dem Posting auch nicht so raus. Ich weiß ja noch nichtmal ob es nicht irgendeinen anderen Grund hat, warum sich diese paar Saiten schneller verstimmen und von daher sage ich auch nicht , klopfe sie rein, denn wenn sie mal drinnen sind, gibts auch kaum noch ein zurück. Und wenn man nicht erkennt, dass ein kurzes klopfen den Wirbel etwas tiefer bringt, und mit welcher Kraft man vorzugehen hat, ist auch hier ein Tipp nicht wirklich sinnvoll.
Einen Wagenheber verwendet man nicht, um einzelne lockere Stimmnägel minimal tiefer zu setzen. Ja, beim setzen neuer Stimmnägel im Akkord macht das schon Sinn.

LG
Michael
 
@Michael: Das ist mir schon klar und daher ja auch meine Aussage, das es richtig ist, auf mögliche Gefahren hinzuweisen. Aber dann bitte doch einfach nur sachlich und gut ist. und nicht, "dann hat sich wenigstens das verstimmen einzelner Töne erledigt etc."
Von Dir und auch von Styx habe ich schon Sachen gelesen, die mir dann immer ein "Fass das bloss nicht an" suggerieren. Als Beispiel mal der Hinweis, der beim Nachfragen zum selberstimmen kam, bei dem "Du warst es glaube ich", der Hinweis kam das schon Stimmer in einer Blutlaache verstorben sind, weil eine Saite gerissen sei und ihnen wer weiss was abgeschlagen haben. (BTW: Ich halte das persönlich für ein Märchen, aber wer weiss). Klar, es kann immer was schiefgehen, aber das ist auch beim Brotschneiden so, da hat sich sicher auch schon mal jemand einen Finger abgeschnitten.

Naja, einen einzelnen Stimmnagel habe ich schon so tiefer geschlagen (ganz sachte), ohne Abstützung. Hoffe das der Flügel nun nicht schrott ist. ;-) Einen Wagenheber würde ich nicht nehmen, wenn es soweit sein sollte, dann werde ich beim Klavierbauer um die Ecke nach richtigen Stützen fragen. Der hat mir schon das ein oder andere Werkzeug geliehen. Naja, mal sehen, vielleicht werde ich aber auch beim Klavierbauer meines Vertrauens anfragen, ob man Wirbel und Saiten auch "Ambulant" im Wohnzimmer bearbeiten kann. Eventuell ist das ja sogar die richtige Option für mich...

Also, in diesesm Sinne, bitte weiter machen mit den Tipps... ;-)


Gruß Volker
 

@Michael: Das ist mir schon klar und daher ja auch meine Aussage, das es richtig ist, auf mögliche Gefahren hinzuweisen. Aber dann bitte doch einfach nur sachlich und gut ist. und nicht, "dann hat sich wenigstens das verstimmen einzelner Töne erledigt etc."
Von Dir und auch von Styx habe ich schon Sachen gelesen, die mir dann immer ein "Fass das bloss nicht an" suggerieren. Als Beispiel mal der Hinweis, der beim Nachfragen zum selberstimmen kam, bei dem "Du warst es glaube ich", der Hinweis kam das schon Stimmer in einer Blutlaache verstorben sind, weil eine Saite gerissen sei und ihnen wer weiss was abgeschlagen haben. (BTW: Ich halte das persönlich für ein Märchen, aber wer weiss). Klar, es kann immer was schiefgehen, aber das ist auch beim Brotschneiden so, da hat sich sicher auch schon mal jemand einen Finger abgeschnitten.

Naja, einen einzelnen Stimmnagel habe ich schon so tiefer geschlagen (ganz sachte), ohne Abstützung. Hoffe das der Flügel nun nicht schrott ist. ;-) Einen Wagenheber würde ich nicht nehmen, wenn es soweit sein sollte, dann werde ich beim Klavierbauer um die Ecke nach richtigen Stützen fragen. Der hat mir schon das ein oder andere Werkzeug geliehen. Naja, mal sehen, vielleicht werde ich aber auch beim Klavierbauer meines Vertrauens anfragen, ob man Wirbel und Saiten auch "Ambulant" im Wohnzimmer bearbeiten kann. Eventuell ist das ja sogar die richtige Option für mich...

Also, in diesesm Sinne, bitte weiter machen mit den Tipps... ;-)


Gruß Volker

Hallo Volker,

Meine nützlichen Tipps zum Klavier reparieren haben hier schon so manchem geholfen und ich glaube es gibt mittlerweile ein paar Leute, die sich ihr Klavier selbst richten können und nicht nur das...

Ich will niemand Angst machen, wenn ich über Gefahren berichte und die Geschichte mit dem verstorbenen Klavierstimmer, der durch eine hinten abreissende Basssaite (was äußerst selten vorkommt) und genau die Halsschlagader erwischt hat, hat Pianocandle als Märchen abgetan. Viel öfter kommt es vor, dass die Saite vorne reisst, sogar ohne am Wirbel zu drehen und es kommt sehr oft vor, dass Kinder und Erwachsene genau am Flügelende stehen und beim stimmen zu gucken wollen. Ich weiß, dass nur selten eine Saite reisst, aber dann will ich da hinten niemand im Schussfeld haben.

Du wirst vielleicht nie lesen, wenn jemand durch eine Klaviersaite verletzt wurde, solange er keine bleibende Schäden davon trägt, aber sicherlich ließt Du wöchentlich dass hier jemand zufällig erschossen wurde, weil sich ein Schuss gelöst hat oder dort ein Kind vom Traktor des eigenen Opas überfahren wurde. Man muss ja nicht glauben was da steht. Es genügt, an den richtigen Stellen zur Vorsicht zu mahnen.

Glaubst Du nicht, dass es möglich ist, mit dem Ohr nahe zur Geräuschquelle - also der schwingenden Saite zu gehen, um den Ton besser zu hören? Ich könnte mir schon vorstellen, dass es Leute gibt, die das machen. Insbesondere Anfänger sind erstaunt, wieviel sich die Tonhöhe bei wenig Bewegung des Stimmhammers ändert. Zuerst drehen ALLE zuviel - und das kann fatal sein!

Nirgendwo suggeriere ich "fass das bloß nicht an" . Im Gegenteil, mir kannst Du eher vorwerfen zuviel zur tatsächlichen Tätigkeit zu "verraten" .

LG
Michael
 
OK, OK, Michael, ich hätte jetzt gewettet das kam von Dir. Sorry für die falsche Beschuldigung...!

Wie gesagt, ist es ja richtig auf die Gefahren hinzuweisen, aber wir alle hier sollten doch wissen das der Ton die Musik macht. Und wenn ich mir "verar.....t" vorkomme beim lesen, dann denke ich das es die falsche "Tonart" war, die gewählt wurde. ;-)

Gruß Volker
 
*einmischmodus an*
Ich denke Du hast hier einfach was hinein interpretiert, was nicht vorhanden ist. :)
*einmischmodus aus*
 
Meine nützlichen Tipps zum Klavier reparieren haben hier schon so manchem geholfen und ich glaube es gibt mittlerweile ein paar Leute, die sich ihr Klavier selbst richten können und nicht nur das...

Nirgendwo suggeriere ich "fass das bloß nicht an" . Im Gegenteil, mir kannst Du eher vorwerfen zuviel zur tatsächlichen Tätigkeit zu "verraten" .

Ich kann das nur voll und ganz bejahen! Durch die Beiträge von Michael habe ich so viele neue Erkenntnisse über Klaviere und Flügel bekommen, dass ich an dieser -quasi offiziellen- Stelle ein großes DANKESCHÖN ausspreche. Möge uns der Klaviermacher mit seiner offenen, humorvollen und kompetenten Art noch lange in diesem Forum erhalten bleiben!

LG
Christian
 
Ok,ok also zuviel Interpretation... Bin mit der Lösung einverstanden und sage nochmal sorry.

Gruß Volker

P.S. Da ich sehr neugierig bin habe eben mal den Stimmschlüssel am Nielsen angesetzt und mal beherzt drauflos gedreht und war ziemlich überrascht, wie weit man drehen musste bis es "Zinnnnggg" gemacht hat. War sogar ein wenig enttäuschend, wie unspektakulär die Saite gerissen ist. Aber jetzt bin ich wieder ein wenig schlauer. ;)
 
Ach weißt KV, stell den Flügel den Winter über in eine ungeheizte Garage, im Frühjahr sind die Wirbel dann fest...ach ja, wennst noch wissen willst wie Schellack hergestellt wird: Läuse melken :D

Viele Grüße

Styx
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
P.S. Da ich sehr neugierig bin habe eben mal den Stimmschlüssel am Nielsen angesetzt und mal beherzt drauflos gedreht und war ziemlich überrascht, wie weit man drehen musste bis es "Zinnnnggg" gemacht hat. War sogar ein wenig enttäuschend, wie unspektakulär die Saite gerissen ist. Aber jetzt bin ich wieder ein wenig schlauer. ;)
Das ist jetzt nicht wahr. Oder?

Das ist genau die Art von Beiträgen... Das war es von mir, werde dieses Forum in Zukunft einfach meiden!
Ach, komm! Hier gibt's so viele hilfreiche und wertvolle Ratschläge. Ein bisschen Gefrozzel dazu wird doch wohl erlaubt sein.
 

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