Virtuosität oder Seele?

Welches dieser vier Stücke gefällt euch am Besten?


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H

Hacon

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Bitte erschlagt mich jetzt nicht für diese niveaulose Umfrage, aber nachdem man mich hier glauben lässt, ich wäre der einzige, dem auch virtuose Stücke gefallen, mach ich dazu jetzt mal ne Umfrage.
Also, welches der 4 Stücke, die man sich hier im Folgenden anhören kann, gefällt euch am Besten?

1. Chopin Prélude Nr.4 e-moll
2. Chopin Sonata No.2; 3.Satz
4. Chopin Etüde Op.25 No.11
4. Chopin Etüde Op.10 No.1

Ich selber halte mich mal aus der Umfrage raus, meinen Geschmack kennt ja ( anscheinend) sowieso jeder.

Liebe Grüße,
Hacon
 
Bitte erschlagt mich jetzt nicht für diese niveaulose Umfrage, aber nachdem man mich hier glauben lässt, ich wäre der einzige, dem auch virtuose Stücke gefallen, mach ich dazu jetzt mal ne Umfrage.
Also, welches der 4 Stücke, die man sich hier im Folgenden anhören kann, gefällt euch am Besten?

Das ist ja eine ganz fiese Umfrage... :)

Also wenn du ein ernsthaftes Ergebnis willst, mußt du auch ernsthafte Alternativen anbieten.

Natürlich ist op.25 Nr.11 besser und interessanter als das Prelude e-moll oder der Trauermarsch oder op.10 Nr.1 Es liegt aber nicht an der Virtuosität, sondern an der interessanteren, genialeren Komposition.

Nehmen wir mal eine andere Alternative:

- Scherzo b-moll
- Ballade f-moll
- Fantasie-Impromptu
- Etüde op.10 Nr.2

Ich würde die Ballade f-moll nehmen - auch ohne den virtuosen Schlußteil :)
 
Du könntest mich genauso gut fragen ob ich lieber esse, schlafe, atme oder klavier spiele.
 
Du könntest mich genauso gut fragen ob ich lieber esse, schlafe, atme oder klavier spiele.

Magst du lieber essen, schlafen, atmen oder Klavier spielen? :)

Darf ich fragen, warum Hacon nur Stücke von Chopin ausgewählt hat?

Bei der Etüde Op.25 No.11 habe ich früher immer Gänsehaut bekommen, ist jetzt leider nicht mehr so. Wäre eigentlich auch mal ein interessante Umfrage, wo man bei welchem Stück zu welcher Zeit Gänsehaut bekommt oder stark emotional berührt wird. Ob das wohl immer zum gleichen Zeitpunkt sein wird?

Mir gefällt Chopin Sonata No.2; 3.Satz am meisten, aber es ist ja nur der 3. Satz. Man muss schon der ersten und zweiten auch gehört haben.
 
Darf ich fragen, was deine Antwort auf diese Frage wäre? :cool:
 
@ hacon

Diese Umfrage bringt Dich nicht weiter. Hier sind lauter Piano-Spieler, ja sogar Pianisten unterwegs. Das hat gar nix mit Deinem Publikum beim Vorspiel zu tun... Und dann das ganze auf Chopin einzugrenzen, ist auch nicht gerade zeilführend...

Sorry.
 
beides!

Ernsthaft - könntest du dir das eine ohne das andere vorstellen? Beides ist gleichermaßen von Bedeutung für einen unterhaltsamen und gelungenen Auftritt, egal welche Stücke interpretiert werden, wobei man doch nicht immer von Virtuosität sprechen muss, oder? Wirklich Virtuos im eigentlichen Sinne sind ja nur die allerwenigsten.

Habe zwar für die op 25.11 gestimmt da mir dieses aus den 4 zur Auswahl stehenden Stücken am meisten zusagt, jedoch finde ich alle 4 auf ihre Weise sehr schön und der Marcia Funebre, wäre er doch nicht so populär, folgt gleichauf.
 
Weiß gar nicht, was ihr alle auf einmal habt. Ich finde die Antwortmöglickeiten ideal.
Das Prélude e-moll ist höchst einfach aufgebaut, aber es bietet die erstaunlichsten Möglichkeiten für die musikalische Entfaltung eines Pianisten
-----> In der Einfachheit liegt die Reife----------->(dachte ich?)
Warum sollte es nicht der a-moll-Etüde standhalten?

Zitat von Haydnspaß:
Nehmen wir mal eine andere Alternative:

- Scherzo b-moll
- Ballade f-moll
- Fantasie-Impromptu
- Etüde op.10 Nr.2
Diese Stücke sind eben genau nicht solche, die - wie man mir weißmachen will- derjenige hört, dem es wirklich um das Herz der Musik geht, zugleich aber nicht virtuos sondern einfach sind.

Ich dachte, man kann mit wenig Technik genau so viel Musik ausdrücken wie mit Viel. Das scheinst du ja anders zu sehen, Haydnspaß?

Zitat von Haydnspaß:
Natürlich ist op.25 Nr.11 besser und interessanter als das Prelude e-moll
Finde ich nicht. Mich berührt das e-moll Prélude mindestens genauso wie die Etüde.

Es liegt aber nicht an der Virtuosität, sondern an der interessanteren, genialeren Komposition.
Warum will man mich dann glauben lassem, bei mir läge es nur an der Virtuosität?

Zitat von Stilblüte:
Du könntest mich genauso gut fragen ob ich lieber esse, schlafe, atme oder klavier spiele.
Verstehe ich nicht. Wie willst du auf der einen Seite die Grundbedürfnisse und auf der anderen die Freuden des Lebens mit der Klaviermusik vergleichen?

Zitat von Ubik:
Darf ich fragen, warum Hacon nur Stücke von Chopin ausgewählt hat?
Weil Chopin zum einen ein unglaublich breites klangliches und musikalisches Spektrum, welches von der Technik unabhängig ist bietet, und zum anderen relativ leicht zugänglich ist, und deshalb für eine Umfrage gut geeignet ist.

Diese Umfrage bringt Dich nicht weiter. Hier sind lauter Piano-Spieler, ja sogar Pianisten unterwegs. Das hat gar nix mit Deinem Publikum beim Vorspiel zu tun... Und dann das ganze auf Chopin einzugrenzen, ist auch nicht gerade zeilführend...
Habe ich gesagt, dass es mir um das Publikum bei Vorspielen geht?
Mir geht es nur darum, dass ich nicht ganz glauben kann, dass ich der Einzige bin,
dem virtuose Stücke gefallen.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Ich liebe jegliche Klaviermusik :)

Vor kurzem habe ich auch zu Bach gefunden...ach, was mir da früher entgangen ist :o

marcus
 

Ich dachte, man kann mit wenig Technik genau so viel Musik ausdrücken wie mit Viel. Das scheinst du ja anders zu sehen, Haydnspaß?

Was man musikalisch mit einem Stück ausdrücken kann, hängt ja zuallererst mal vom Stück ab. Wenn das Stück gut ist, kann man mit ihm auch viel ausdrücken - unabhängig davon, ob es schwer oder leicht zu spielen ist.
 
Zitat von Haydnspaß:
Was man musikalisch mit einem Stück ausdrücken kann, hängt ja zuallererst mal vom Stück ab. Wenn das Stück gut ist, kann man mit ihm auch viel ausdrücken - unabhängig davon, ob es schwer oder leicht zu spielen ist.
Dann frage ich mich, warum du diese
Scherzo b-moll
- Ballade f-moll
- Fantasie-Impromptu
- Etüde op.10 Nr.2
Stücke als Alternative anbietest.
Ich sehe da nichts, was technisch nicht schwer wäre.
 
Ich wollte damit nur unmissverständlich zum Ausdruck bringen, dass ich mich nicht zwischen diesen Stücken entscheiden kann.

Soll heißen. Ich könnte unter diesen Stücken vielleicht schon einen Favoriten wählen, aber so wie ich das verstehe, gilt deine Umfrage eher "Typen als Individuen", um mal in den Worten meines Deutschlehrers zu sprechen.
Soll heißen: Virtuos / weniger virtuos, langsam / schnell usw.

Und ich will mich da nicht auf eine Richtung festlegen, weil die eine ohne die andere genauso langweilig wäre, wie der Sommer ohne Winter langweilig wird.
Vielleicht ist dir schonmal aufgefallen, dass es gerade die Abwechslung ist, die das Leben interessant werden lässt.

Man kann nicht überleben, indem man nur isst oder nur schläft oder nur atmet oder nur Klavier spielt, sondern man braucht zumindest von den ersten drei Dingen alle, um zu überleben.
So schön oder wichtig sie einzeln vielleicht sind, ihre Wirkung erzielen sie nur alle zusammen.

Genauso wenig möchte ich mich für einen einzigen Komponisten oder eine einzige Epoche - oder auch ein einziges Instrument entscheiden.
Und im Übrigen finde ich alle Stücke, die du ausgewählt hast, wunderschön :)

So, ich hoffe, das hast du jetzt verstanden.

EDIT:
Um dich zu beruhigen.
Ich finde virtuose Stücke im allgemeinen und speziellen auch toll.
Aber nicht alle...
Genauso wie bei den langsamen.
Es gibt auf jedem Gebiet solche und solche, weniger schöne und schönere (für mich).
Eigentlich alles ganz einfach.
 
@Stilblüte: Du hast aber scheinbar, so wie alle anderen auch, die was in diesem Thread geschrieben haben, noch nicht ganz begriffen, um was es mir geht. Aber ist auch egal, nicht so wichtig.

Immerhin gibt es hier schon mal Leute, denen durchaus ein Stück wie Op.25 a-moll besser gefällt als ein herzergreifendes Stück.

Und im Übrigen finde ich alle Stücke, die du ausgewählt hast, wunderschön
Dankeschön:), da freue ich mich:o
Immerhin haben wir also einen ähnlichen Geschmack.
 
Dann frage ich mich, warum du diese

Stücke als Alternative anbietest.
Ich sehe da nichts, was technisch nicht schwer wäre.

Es ist doch egal, ob die Stücke schwer sind oder nicht. Ich denke aber, daß es bei meiner Liste musikalisch interessantere und musikalische nicht so interessante Stücke gibt.

Aber mir scheint, ich habe wirklich nicht verstanden, worauf du hinauswillst.
 
Aber mir scheint, ich habe wirklich nicht verstanden, worauf du hinauswillst.
Mir wird hier ständig erzählt, dass Virtuosiät nicht wichtig ist, sondern nur das Musikalische------> Herz schlägt Technik!

Jetzt wollte ich genau das mal testen: Ob eben bei dieser Umfrage tatsächlich das Herz ( Prélude und Sonate), welches von Technik unabhängig ist ( Technik bei diesen Stücken kein Problem) die Virtuosität ( Etüden) schlägt.

Deine Liste, Haydnspaß, führt schon wieder Stücke auf, die, auch wenn mindestens 2 von ihnen musikalisch sehr viel hergeben, von der Technik abhängig sind, also ohne Technik nicht funktionieren.
Den von mir vorgeschlagenen technik einfachen, aber herzergreifenden Stücken traust du offenbar den Vergleich mit den Etüden nicht zu.

Schlägt dann Herz wirklich Technik?
 
Das Beeindruckendste ist doch immer noch, mit Hilfe von Virtuosität
- also nich als Selbstzweck - die größten Emotionen/Gefühle etc. auszudrücken
- die Virtuosität steigert hier einfach die Eindringlichkeit des Gesagten, sie dient
dem Zweck des Ausdrucks.
 
Mir wird hier ständig erzählt, dass Virtuosiät nicht wichtig ist, sondern nur das Musikalische------> Herz schlägt Technik!

Hier scheint ein ganz großes Mißverständnis vorzuliegen. Der Spruch "Herz schlägt Technik", der übrigens nicht von mir stammt, ist auch etwas irreführend. Mit Herz allein kann man nicht Musik machen, mit Technik allein schon, auch wenn ich es dann nicht als Musik bezeichnen würde.

Das, was ich immer mal wieder kritisiere, ist die Vorstellung daß ein Musikstück umso interessanter/besser/wertvoller sei, je schwieriger es zu spielen ist. Weil Schwierigkeit des Stücks mit der musikalischen Qualität nichts zu tun hat.

Ein anderer Punkt ist der, daß viele Leute, die technisch sehr schwierige (also vor allem schnelle) Stücke spielen, iauf dem Gebiet des musikalischen Ausdrucks nicht so ganz auf der Höhe sind. Weil das Ziel des Übens die Bewältigung der Schwierigkeiten ist und nicht das Gestalten und Nachempfinden der Musik.

Um Stücke sinnvoll ihrer musikalischen Qualität nach vergleichen zu können, sollten die Stücke von der spieltechnischen Schwierigkeit her etwa auf einer Ebene liegen. Andernfalls wird das schwierigere Stück gewinnen,weil man fälschlicherweise die Schwierigkeit mit der musikalischen Qualität verwechselt. Und dann passiert es ganz leicht, daß ein ganz primitives, aber spieltechnisch bravouröses Stück gegen ein leicht spielbares aber genial komponiertes Kleinod gewinnt.


Deine Liste, Haydnspaß, führt schon wieder Stücke auf, die, auch wenn mindestens 2 von ihnen musikalisch sehr viel hergeben, von der Technik abhängig sind, also ohne Technik nicht funktionieren.

Ich hätte auch vier ganz einfache Stücke nehmen können. Nur die Mischung von leichten und schweren Stücken macht den Vergleich unmöglich, aus obengenannten Gründen.


Den von mir vorgeschlagenen technik einfachen, aber herzergreifenden Stücken traust du offenbar den Vergleich mit den Etüden nicht zu.

Weil ich euch halt kenne... :p
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Ein typischer Fehlschluss!
Dass Virtuosität nicht mehr musikalische Qualität bedeutet, heißt noch lange nicht, dass nicht virtuose Stücke musikalisch wertvoller sind!
Der Trauermarsch ist abgedroschen und hat mich nie sonderlich beindruckt, und er würde es auch nicht mehr tun, wenn eine Hand die ganze Zeit Girlanden in 64tel dazu spielen würde.

Ich nenne dir einen (meiner Meinung nach) besseren Vergleich: nimm eine späte Beethovensonate (z. B. Op. 101, mein Favourit) und von Liszt meinetwegen das "Grand galop chromatique" (willkürlich gewähltes virtuoses Werk neben der h-Moll-Sonate). Der Beethoven ist weit weniger virtuos (natürlich trotzdem sehr schwer), aber mit Sicherheit (das behaupte ich jetzt mal ganz dreist) die genialere Komposition.

Virtuosität und musikalische Qualität sind absolut nicht voneinander abhängig. Es geht natürlich darum, ob die virtuosen Passagen auch Musik enthalten oder ob es nur leere Phrasen sind, um zu beindrucken.
Das bedeutet aber nicht, dass jedes Stück, was darauf verzichtet, dadurch musikalisch wertvoll wird.
Das hört sich ja fast an wie ein Maß eines jeden Klavierstücks, das immer voll ist, wobei man den Inhalt auf Virtuosität und musikalischen Gehalt aufteilen muss.
 

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