Sehnenscheidenentzündung

Hallo Devasya, habe die vorherigen Antworten nicht alle in Ruhe gelesen, aber ich möchte noch meinen Senf dazugeben: Deine Handhaltung wirkt schon oftmals etwas verkrampft: eine entspannte Hand kennt z.B. keine abgespreizten 5. Finger, oder spreizt Du sie jetzt im Moment auch horizontal von der Hand ab..;-)
(die Tea-Time in englischen Adelshäusern nehmen wir mal davon aus...:-))
Ferner habe ich den Eindruck, dass Du fast ausschließlich mit Anschlagstechnik spielst. Das hat zur Folge, dass Du zu stark "drückst" (ein Wort das Pianisten gar nicht gerne hören): ein möglicher Grund für Verspannungen. Hinzu kommt, dass Du in der jetzigen frühen Ausbildungsphase noch unsicher bist, und auf eine Art spielst, die ich die "Hab-Dich-Griffe" nenne: dabei greift der Spieler unter muskulärer Anspannung mehr oder weniger hart in die Tasten und Griffe, um "Sicherheit" zu gewinnen, oder auch eine stärkere sensorische Rückmeldung von den Tasten zu bekommen. Das alles kann zu fiesen Verspannungen führen.
Was tun? Die Tips, die ich hier gelesen habe, sind sehr gut: Entspannung üben, Fingerauflage, natürliche Fingerstellung, die etwas runder sein dürfte. Mach keine "Spitzentänze" und "Hab-Dich-Griffe.
Ferner: Setz mehr Gewichtstechnik ein: m.E. solltest Du etwas weiter vorne auf der Orgelbank sitzen, um Körpergewicht besser auf die Arme, Hände und Finger zu übertragen. Versuch mehr aus dem Gewicht, dass im Schulterbereich beginnt, zu spielen. Die Gewichtstechnik ist ja der profanen Einsicht geschuldet, dass nicht nur muskulärer "Druck" die Tasten senken kann, sondern auch Gewicht: schmeiss mal ein Gesangbuch oder Messbuch auf die Tasten...;-) daran sind keinerlei Muskeln letztendlich beteiligt.
Solltest du aus deiner Vergabngenheit nicht hinreichend mit der (entkrampfenden) Gewichtstechnik zu tun gehabt haben, nimmst du am besten dazu Unterricht, quasi als mehrwöchigen Exkurs.
Dabei lernst du erstmal die Hand frei auf die Tastatur fallen zu lassen, ohne muskulär rückzuhalten (keine Angst vor Clusterklängen). Dann verkleinerst du diese Bewegungen, vielleicht erst einmal im Rahmen von geschüttelten Albertibässen, etc, jeder Lehrer hat da so seine Rezepte.
Ich würde Dir auch die Etüdenschule von Wieck ("Piano Studies") dazu empfehlen: schon bei der ersten Übung soll sich der Spieler in die Tasten "hineinlegen", ein sehr gutes Wort für das Gemeinte. Die Folgeetüden, erst einmal die Nummern 1 bis 6 sollen dann aus dem Gewicht gespielt werden, die Tonfolgen "abgerollt" werden, nicht mehr einzeln gedrückt.
Und noch eines: sobald du in einer Hand, schon vom Handrücken , bzw. der Handoberfläche her eine Verspannung bemerkst: Stop! Die schaukelt sich sonst hoch, besser abbrechen und die Hand dehnen, strecken, schütteln, erst mit der anderen Hand weiterüben...Gruß!
 
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Vielen Dank für eure Beiträge :-)

Klavierspielen: das mach ich bereits ab und zu, aber nicht regelmäßig. Im Orgelraum steht unter anderem auch ein Klavier, an dem ich die Bachinventionen übe.
Lg,
Deva

Empfehlen kann ich das Buch von Prof. Feuchtwanger: Klavierübungen zu Heilung physiologischer Spielstörungen und zum Erlernen eines funktionell-natürlichen Klavierspiels.

www.peter-feuchtwanger.de

Hier kannst du das Buch kaufen, unbedingt mit DVD, und weitere Aufsätze von ihm lesen.

Ob sich das auf die Orgel übertragen lässt kann ich leider nicht beurteilen, da sind unsere Experten gefragt.

Das Buch von Rudolf Kratzert bietet m. E. bei der von dir geschilderten Problematik ebenfalls einen großen Gewinn: " Technik des Klavierspiels ". Im ersten Teil wird ausführlich die funktionell günstige Haltung am Klavier besprochen, es wird ausführlich auf die einzelnen Teile des Bewegungsapparats eingegangen und in Experimenten geübt.

Allerdings finde ich es unbedingt erforderlich einen guten Klavierlehrer zu haben,
der mir auf die Finger schaut. :bye:
 
Na ja, so übel sieht es nun auch nicht aus. Nach meinem Eindruck addieren sich hier einige kleinere Probleme zu einer schmerzhaften Erfahrung.

Bei Scheidt "von oben" sieht man, dass Du mit jedem Anschlag ein Stück weit in die Taste rutscht, als würdest Du bei jedem Ton noch einmal mit dem ganzen Arm nachdrücken. Das ist sicher unnötig. Auch bei der seitlichen Aufnahme sind Bewegungen dabei, die man sicher nicht unbedingt braucht. Bei Bach bist Du sehr weit hinten auf den Tasten, das hat natürlich immer die schlechtere Hebelwirkung.

Ich tue mich etwas schwer damit, da Tipps zu geben, weil ich den Eindruck habe, Du willst eh schon zuviel. Noch mehr Ballast bringt es dann auch nicht. Die Devise kann heißen: simplify your life. Bitte räum den ganzen Kram aus dem Gehirn: Was denken die Leute? Spiele ich richtig? Darf ich wie Richter spielen? Weitere Ratschläge machen es auch nicht besser.

Sollte es nicht allzu schmerzhaft sein, kannst Du es mal so versuchen: Nimm Dir gaaanz leichte Übungen von den ersten Seiten einer Klavierschule mit an die Orgel, 5-Ton-Raum einhändig reicht. Leg die Hand auf die Tasten und spiel es sehr langsam mit der Vorstellung, Du lässt einfach den Finger los und die Schwerkraft lässt ihn in die Taste sacken. Du musst gar nichts dabei tun. Das geht auf der Orgel sehr gut, denn im Gegensatz zum Klavier ist es nicht Deine Kraft die den Ton erzeugt, sondern der Wind. Du gibst dieser Kraft nur den Weg frei, musst sie aber nicht erzeugen. Am Klavier ist das anders, wenn Du da zu passiv anschlägst, bleibt der Ton weg.

Noch etwas zu Bach: Die Triosonaten sind wirklich sehr schwer, auch wenn es hier "nur" der langsame Satz ist. Das ist Niveau A-Examen. Da wundert es mich nicht, wenn das noch nicht gut geht. Spar Dir das noch etwas auf. Man müsste erst mal mit einem schlichteren Trio, z.B. von Sorge anfangen.
 
A propos Übung der Füße, während Handpause:

Schau dir diesen Organisten an, der nach einem Unfall lange nicht seinen linken Arm nutzen konnte, dafür aber seine Pedaltechnik verbessert hat:


:super:

Gut, um eine Pause der Hände zu nutzen. Schau mal in folgende Literatur rein:
J. M. Michel: Das Pedal-Solo Buch
H. Klotz: Variationen für Pedal über "Nun will der Lenz"
J. Langlais: Pedalsolo aus der Hommage a Frescobaldi
G. T. Thalben-Ball: Var. über ein Thema von Paganini

s. auch hier: http://www.theladyorganist.com/pedals-only-repertoire-2-2/
 
Da bin ich einer Meinung mit @Axel, die Bachschen Triosonaten liegen wirklich auf einem sehr hohen Niveau.
Ein Trio was für dich vielleicht auch nicht ganz einfach, dennoch aber nicht unmöglich ist, ist z.B. das Trio von Homilius "Komm, o Herr, Schöpfer Geist".
 
Gut, um eine Pause der Hände zu nutzen. Schau mal in folgende Literatur rein:
J. M. Michel: Das Pedal-Solo Buch
H. Klotz: Variationen für Pedal über "Nun will der Lenz"
J. Langlais: Pedalsolo aus der Hommage a Frescobaldi
G. T. Thalben-Ball: Var. über ein Thema von Paganini

s. auch hier: http://www.theladyorganist.com/pedals-only-repertoire-2-2/

Danke für die Tipps! Den Langlais hatte ich auch schonmal unter den Füßen ;-)

Ich glaub zu sowas mache ich besser einen eigenen Faden auf ...
 
Ja, ja Cameron ist einer meiner besseren Schüler...:-D;-)
 
Hallo Devasya,
ich kann dem, was Axel gesagt nur beipflichten: Sieh das alles nicht so eng. Vieles kommt mit der Zeit von allein. Das wichtigste beim Musik machen ist Motivation und die hast du sicherlich. Auch was das Thema Entspannung angeht. Wenn etwas mehr Sicherheit und Fluss da sind, kommt die Entspannung teilweise von selbst. Und dann kann man immer noch auf zusätzliche Hilfe zurückgreifen. Was das angeht: Der Tipp mit Peter Feuchtwanger war schon sehr gut. Der gibt übrigens auch Kurse.
 
@Dorforganistin

Bislang hatte ich eigentlich nicht das Gefühl, mir unnötig Stress gemacht zu haben. Denn das spielen und üben haben mir immer große Freude bereitet. Den „Stress“ habe ich eher jetzt, ganz subjektiv betrachtet, weil ich derzeit gar nicht spielen kann und ich es vermisse. Aber du hast schon recht: Vielleicht habe ich auch zu viel auf einmal gewollt bzw. zu viele Dinge gleichzeitig geübt. Irgendwas lief jedenfalls schief und das werd ich mir genauer anschauen müssen.

@Klein wild Vögelein

Vielen Dank für deinen Ratschlag. Einen Physiotherapeuten werde ich mir auf jeden Fall suchen und ich werde zukünftig auch einiges an meinen ÜbeGewohnheiten ändern müssen.

@thinman

Eine Schiene habe ich nicht bekommen, aber ich werde nächste Woche mal danach anfragen, danke für den Tipp.

@Bachopin

Danke für die Informationen und auch für die Lektüre. Mir ist in den letzten Tagen bewusst geworden, dass ich beim Spielen bewegungstechnisch immer viel zu viel getan habe. Damit meine ich nicht nur die ‚großen‘ Bewegungen, sondern auch die vielen kleinen dazwischen.

@Herzton

Vielen Dank auch dir. Derzeit spiele ich weder Orgel noch arbeite ich. Habe gemerkt, dass mir die Handpause sehr gut tut. Ab Montag geht's dann wieder los. Die Idee, mich dabei erst mal dem Pedal zu widmen, finde ich sehr gut. Etwas später werde ich mich dann langsam wieder an die Manuale wagen. Ich glaube, das es für mich jetzt erst mal wichtig ist, zu lernen, wieder möglichst entspannt auf der Orgelbank zu sitzen und vor allen Dingen darauf zu achten, meinen Nacken und Schulterbereich nicht unnötig zu verspannen. Denn das mache ich leider jedes Mal, selbst bei den einfachsten Übungen. Die Schultern gehen dann sofort nach oben, mein Nacken zieht sich zusammen und die Finger werden angespannt. Kein Wunder, dass so eine Haltung irgendwann Schmerzen verursacht.

@Stephan

Ja, du hast den Nagel auf den Kopf getroffen. Genau das ist mein Problem. Ich greife „hart“ in die Tasten, um dadurch Sicherheit zu bekommen und klarer zu spielen. Mein Problem ist aber auch: Wenn ich versuche möglichst locker zu spielen, dann wird meine Fehlerquote größer, sprich: Dann treffe ich die Tasten nicht mehr so präzise.

Kannst du mir bitte noch einmal abklären, was du damit meinst, wenn du schreibst, ich solle mit etwas mehr GewichtsTechnik spielen. Was bedeutet das? Beziehungsweise: Woher nimmt man die Kraft generell? Also die Anschlagstechnik? Geht das von den Fingern, den Armen, oder den Schultern aus? Ich hab das leider nie ganz verstanden…

Vielen Dank auch für alle restlichen Informationen und Ideen zum Üben. Werde das gleich nächste Woche ausprobieren :-)

@Digedag

…wow!!! Dann werde ich mich mal an die Pedale ranwagen nächste Woche :-)

@Klein wild Vögelein

Vielen Dank noch mal für die Tipps und auch für die Verlinkung der Website. Werde mir das alles genauer anschauen und meinen Lehrer dann im Herbst fragen, ob wir dazu ein paar Übungen machen könnten.

@Axel

Scheidt/oben: Also wäre es demnach wichtig, mit den Fingern immer an der gleichen Stelle zu bleiben und nicht weiter in die Tasten zu rutschen?

Arm: Ja, mit dem Arm scheine ich wirklich nach zu drücken. Ich glaube, das mache ich deshalb, um klarer und deutlicher zu spielen. Beziehungsweise damit der Anschlagspunkt präziser wird. Sonst hört sich alles so verwaschen an. Und nur mit meinen Fingern kriege ich diese Präzision nicht hin. Weißt du wie ich meine?

Zum Rest: Ja, da hast du mit Sicherheit recht, ich sollte lockerer und entspannter werden und mir nicht all zu viele Gedanken machen, was andere Leute von meinem Orgelspiel halten. Und vor allen Dingen sollte ICH mich nicht ständig negativ kritisieren. Ich hab einfach sofort ein bestimmtes Klangbild in mir, wenn ich an einem Stück arbeite. Und dann möchte ich diesem möglichst nahe kommen, bzw. verwirrt es mich dann, wenn sich das, was ich spiele, so anders anhört, als ich es in mir habe.. da meine ich vor allen Dingen alles was mit Sauberkeit, Präzision und Klarheit zu tun hat.

Zu Richter: Auch da hast du recht. Mir persönlich macht es eigentlich gar nichts aus in Sachen Interpretation so wie Richter zu spielen. Nur habe ich persönlich bemerkt, dass andere das nicht gut finden. Da bleibt mir dann fast nichts mehr anderes übrig als sofort beide Wege zu gehen, dh. den authentischen Weg aber auch die romantischere Spielweise zu lernen und mich sofort auf beides gleich gut einzulassen. Und das erfordert nun mal Arbeit und Studium.

Vielen Dank auch für deinen Übungsratschlag, werds bald ausprobieren ;-)

Zur Triosonate: Mein Lehrer meinte damals ebenfalls, dass diese zu schwierig sei. Aber als er dann meinte, ich könne es über die Sommermonate lernen, dachte ich, dass es nicht ganz so tragisch ist. Vielleicht hätte ich ihn genauer dazu befragen bzw nachhaken sollen, worin die Schwierigkeit bei diesem Stück liegt.

Vielen Dank noch’mal euch allen für die Hilfe und tollen Ratschläge. Es geht mir mittlerweile ein bisschen besser, die Schmerzen lassen langsam nach und die Fingersteifheit wird auch besser, bzw. die Beweglichkeit kommt langsam wieder zurück, was sich GUT anfühlt.

Ab Montag werde ich (aber gaaanz langsam) wieder etwas orgeln, ich weiß, das hört sich jetzt etwas melodramatisch an, aber ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie sehr mir das Spielen fehlt.

Liebe Grüße und DANKE für alles,
Deva

PS. Bitte verzeiht mir den ein oder anderen Fehler im Ausdruck oder in der RechtSchreibung, aber ich habe das alles mit der Diktierfunktion meines Macbooks aufgenommen und ich scheine damit noch etwas überfordert zu sein oder das Programm läuft nicht ganz so präzise ;-)
 

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Zum Rest: Ja, da hast du mit Sicherheit recht, ich sollte lockerer und entspannter werden und mir nicht all zu viele Gedanken machen, was andere Leute von meinem Orgelspiel halten. ;-)

Zur Triosonate: Mein Lehrer meinte damals ebenfalls, dass diese zu schwierig sei.

Endlich hast du es verstanden, locker und entspannt:super:

Um welche Triosonate geht es denn da? Da hab ich wohl was überlesen.

Begleitest du mittlerweile eigentlich regelmäßig Gottesdienste? Das hilft ungemein, weil man sich eben auf die Gemeinde einstellen muss und nicht immer alles nach der eigenen Klangvorstellung spielen kann. Außerdem wirst du dabei merken, dass die Leute das Orgelspiel in den meisten Fällen toll finden, das motiviert dich dann vielleicht ein bisschen;-)
 
Ich glaube, das es für mich jetzt erst mal wichtig ist, zu lernen, wieder möglichst entspannt auf der Orgelbank zu sitzen und vor allen Dingen darauf zu achten, meinen Nacken und Schulterbereich nicht unnötig zu verspannen.

Es ist gut, wenn Du darauf achtest, aber das muss unbedingt auch Dein Lehrer machen! Er sollte Dich – gerade in Deiner jetzigen "Hand-Situation" - mit Argusaugen beobachten und sofort korrigierend eingreifen, falls Du in alte Muster verfällst. Sonst ist ein Wiederaufflammen der Beschwerden vorprogrammiert. Ich habe - z.B. in Anbetracht einiger Rückmeldungen über Handhaltung und in die Tasten greifen - die Vermutung, dass Dein Lehrer nicht genug darauf geachtet hat.
 
Kleine Ergänzung aus der Sportlehre:

Was der Muskel nicht (nicht mehr oder noch nicht) leisten kann, geht auf die Sehne.

Tückisch: Der Schuldige muss noch nicht einmal der Muskel sein, der direkt an der Sehne "hängt". Es kann auch ein ganz anderer verspannt sein. Bei Tasteninstrumenten, und besonders bei der Orgel, wo die Sitzbank nicht ergonomisch optimierungsfähig ist, gern die Trapezius-Gruppe, der Supra- und Infraspinatus, der Teres minor. Oder das ganze weite Feld des Erector spinae.

Man bitte den/die Masseur/in seines Vertrauens um Einschätzung und ggf. Abhilfe.
 
Eigentlich brauchst Du bei barocker Musik nur die Finger, kein Handgelenk, keinen Arm. Wenn wir über Liszt reden, ist das etwas anderes, aber es muss aus dem Finger klappen, auch sauber. Das würde ich an ganz einfachen Sachen üben. Geht auch ohne Noten, Hauptsache, die Bewegung ist überflußlos.

Hab mir das nochmal angeschaut: Deine Haltung ist penibel korrekt, hat aber möglicherweise zuviel Muskelspannung. Dagegen gehst Du mit relativ großem Bewegungsaufwand vor. Das ist etwa so, als würdest Du mit angezogener Handbremse Auto fahren. Eher unökonomisch, Du brauchst zuviel Sprit und die Bremsbeläge verschleißen auch, abgesehen davon, dass du schlecht vorwärts kommst. Genau Da sagen jetzt die Muskeln: Nee, das klappt nicht. Schwierig ist es, zu sagen: Entspann Dich! Das ist ja wieder eine Aktivität, die eher zu noch mehr Spannung führt.

@LankaDivore: In einem Video ist der langsame Satz aus der Es-Dur Sonate. Das finde ich für den Anfang schwer.
 
Wirklich interessanter Thread...

... blablabla...
Vielen Dank noch’mal euch allen für die Hilfe und tollen Ratschläge. Es geht mir mittlerweile ein bisschen besser, die Schmerzen lassen langsam nach und die Fingersteifheit wird auch besser, bzw. die Beweglichkeit kommt langsam wieder zurück, was sich GUT anfühlt.
Ab Montag werde ich (aber gaaanz langsam) wieder etwas orgeln, ich weiß, das hört sich jetzt etwas melodramatisch an, aber ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie sehr mir das Spielen fehlt...

Aber Du solltest Dir im Klaren sein, dass Du nicht der einzige Mensch auf Erden bist, der Schmerzen hat (es soll sogar Leute geben, die deswegen ganz aufs Klavier- oder Orgelspielen oder noch ganz andre existenzielle Sachen verzichten müssen).

KAsper
 
Aber Du solltest Dir im Klaren sein, dass Du nicht der einzige Mensch auf Erden bist, der Schmerzen hat (es soll sogar Leute geben, die deswegen ganz aufs Klavier- oder Orgelspielen oder noch ganz andre existenzielle Sachen verzichten müssen).

Finde ich eine sehr unpassende Bemerkung zu dem Thema, die von nur wenig Mitgefühl und Verständnis zeugt. Wenn jemand Schmerzen hat, ist er eine zeitlang ziemlich auf sich selbst fixiert, ist ganz normal. Da werden selbst gestandene, "reife" Menschen wieder zum Wickelkind. Aber dies geht wieder vorbei, daher plädiere ich für einen entspannten Umgang mit Devasyas derzeitiger Gemütsverfassung.
 
Hallo Devasya, ich schließe mich dem, was Axel ausgeführt hat, an. Barockmusik verträgt, vor allem am Klavier, eine äußerst saubere Anschlagstechnik. Nichts desto trotz treten m.E. beide Anschlagsarten stets zusammen auf, nur in unterschiedlicher Akzentuierung. Ohne es mathematisch ausdrücken zu können: Barockmusik kann ggf. mit 80 zu 20 % anschlagstechnisch gespielt werden. Ein Beispiel nenne ich mal das Italienische Konzert, 1. Satz: da nutze ich bei den ersten Akkorden in der linken Hand auch das Gewicht, während die Läufe ganz klar anschlagstechnisch zu spielen sind.
Also: beim Anschlag geht es ja profanerweise darum, die Taste(n) zu senken. Dazu hat man 2 Möglichkeiten: 1. durch muskulären Einsatz, dabei bleiben die Handgelenke, Unterarm, etc ruhig, wenn auch nicht statisch fixiert, eher wie ein Stoßdämpfer beim Auto...(der keine wabbelige Feder ist..): es bewegen sich die Finger. Das Gewicht das Arms ruht dabei nicht auf der Hand.
2. durch Gewichtstechnik: hier bleiben die Finger ruhig(er), und die Anschlagsimpulse erfolgen durch das Handgelenk, Unterarm, Oberarm. Das zu übertragene Gewicht beginnt bereits im Schulterbereich. Dazu muss man nah genug an den Tasten sitzen.
Wenn dir das fremd erscheint: stütz dich mal wie ein alter Greis mit 101 Jahren auf dem Manual ab, wenn du dich erhebst...das meint Gewicht..hier natürlich übertrieben.
Nimm mal die Tonfolge C-G und spiele sie nach und nach immer schneller: a) mit Anschlagstechnik (muskulär), und b) gewichtstechnisch. Bei a) gibst du ordentlich Gas aus den Muskeln. Das Handgelenk bleibt ruhig, die Finger bewegen sich flink. Dann bitte einmal (b) nur aus dem Gewicht: stell dir dazu einen alten Türdrehknauf vor, den man seitlich drehen muss, um hineinzugelangen. Die Finger bleiben jetzt ruhig. Du schüttelst erst durch eine Links-, dann eine Rechtsbewegung die Finger mit Hilfe dieser Handgelenksbewegung in die Tasten hinein. Zur Wiederholung: die Finger bleiben dabei passiv, sie übertragen nur das Gewicht aus der Schüttelbewegung (nicht "drücken"). Versuch in beiden Spielarten einmal deine Höchstgeschwindigkeit zu messen und das Spielgefühl zu beschreiben...dann können wir ja hier weiterplaudern.
Als "Fernkurs" ist das übrigens sehr schwierig, du solltest am besten bei einem guten Klavierlehrer dazu ein paar Stunden nehmen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn jemand Schmerzen hat, ist er eine zeitlang ziemlich auf sich selbst fixiert, ist ganz normal. Da werden selbst gestandene, "reife" Menschen wieder zum Wickelkind.
Da bin ich auch Deiner Meinung, aber woher willst Du wissen, ob der Verfasser nicht in ähnlicher Lage ist und nur das Gejammer nicht abkann? Das kann ich dann wiederum auch verstehen. Und Schmerzen sind ja nicht das Einzige, womit Deva das Forum beschäftigt.

Klavirus
 

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