Sehnenscheidenentzündung

Hallo Leute,

vielen lieben Dank noch’mal an alle für die guten Ratschläge, ihr seid super!! :-)

Ich hab jetzt die Entscheidung getroffen, mich noch bis einschließlich Donnerstag krank schreiben zu lassen, da ich gemerkt habe, dass mir die Orgel- und Computerpause recht gut bekommt. Die Schmerzen haben zwar ein wenig nachgelassen, aber da sie immer noch da sind und ich nichts riskieren oder unnötig in die Länge ziehen möchte, werde ich noch länger Pause machen.

Orgel spielen tu ich zwar schon noch, aber nur täglich 10 bis 15 Minuten und dann auch nur Entspannungsübungen. Ich vermiss das Spielen zwar sehr, aber wenns im Moment nicht anders geht, dann isses eben so. Ich hoffe, dass mir der Arzt am Donnerstag mehr wird sagen können, dann schau ich weiter.

@Herzton

Danke dir für deinen tollen Beitrag! Ich warte jetzt den Arzttermin am Donnerstag ab und versuche bis dahin mich so gut als möglich zu schonen. Schwimmen und Sport mach ich bereits ab und an, aber es könnte durchaus auch mehr sein ;-)

Ich hab mit Sicherheit jede Menge falsch gemacht, an der Orgel, am Üben und Spielen der Stücke. Nur weiß ich (noch) nicht, was es war/ist. So ganz ohne Lehrer ist es Blödsinn, sich neue Stücke zu erarbeiten, das hab ich mittlerweile eingesehen. Manches kann ich gut eigenständig machen, aber für andere Dinge brauch ich meinen Lehrer, der da ist, um meine Haltung zu kontrollieren und den ich fragen kann, wenn was ist bzw. dem ich auch direkt gewisse Probleme vorspielen/vorzeigen kann.

Wäre es demnach besser die neuen Stücke alle ganz sein zu lassen und nur noch die Stücke zu spielen, die ich bereits mit meinem Lehrer einstudiert habe? Und alles andere dann im Herbst mit ihm zusammen zu machen?

@Axel

Vielen Dank für den Buchtipp :-) Alles was hilft oder helfen kann, werd ich versuchen. Einen Physiotherapeuten hätte ich auch schon gefunden, den ich nächste Woche kontaktieren werde. Videos gibts gleich im Anschluss ;-)

@Bachopin

„Man lernt das was man übt“… ein wahrer Satz. Und ich hab mir wohl jede mögliche Verspannung angespielt über die Sommermonate, die man sich nur anspielen kann. Hätt' ich da mal früher auf meinen Körper gehört bzw. verstanden, was er mir sagen will. Ich dachte anfangs, das wär ein einfach nur ein bisschen Muskelkater.

Ich lad euch im Anschluss noch Videos hoch, die ich heute aufgenommen habe, damit ihr so ein bisschen sehen könnt, wie meine Haltung beim Spielen aussieht. Ich hab jetzt fast ne Woche nix mehr gemacht an der Orgel und war beim „Drehen“ (haha, wie sich das anhört) auch sehr aufgeregt, deshalb verzeiht mir bitte, mein unsauberes und schlechtes Spielen. Hört einfach nicht hin, sondern guckt nur die Finger an ;-)

Largo/Bach: da geht jede Menge schief, ich hab auch lange überlegt, ob ich das Video überhaupt online stellen soll, aber hier sieht man meiner Ansicht nach sehr (!) gut, was ich falsch mache. Ich weiß zwar nicht, was es ist, aber seit ich angefangen habe, das Largo zu spielen, gings mit den Schmerzen los. Und da mein Lehrer nie bei mir war, weil ich das Stück alleine in der Sommerpause anfing zu üben, hab ich mir da glaube ich so ziemlich jeden Fehler angespielt, den man sich nur anspielen kann.

Bisschen peinlich ist mir das Hochladen jetzt schon, weil man sich auch ein Stück weit verletztlich macht, wenn man sich einfach so vor die Kamera schmeißt und sich filmen lässt, noch dazu, wenn man überhaupt nicht gut spielen kann. Aber: ich sehs trotzdem positiv, weil ich wieder viel lernen kann und vll könnt ihr mir ja Tipps geben, die mich weiterbringen oder ihr seht Dinge, die mir vorher gar nicht aufgefallen sind.

Vielen Dank und bitte nicht erschrecken, vor allen Dinge beim Largo! Ich hab ein paar Mal einen typischen Aussetzer, dann quatsch ich ins Video, aber wie gesagt: man sieht sehr gut, was ich falsch mache!

Ich verabschiede mich jetzt bis Donnerstag und sag euch dann, was der Arzt gesagt hat.

Liebe Grüße und DANKE (!) nochmal für eure Hilfe, ich weiß das wirklich sehr zu schätzen!
Deva
 
So, hier nun die Videos:

Scheidt: Naheaufnahme Finger/Seite



Scheidt: Ganzkörperaufnahme



Präludium/Bach: Hände mal von oben ;-) (Achtung: schlechte Klangqualität, leise stellen)



Largo: bitte nicht erschrecken :-(

 
Lasse mal deine Hand ganz locker und natürlich hängen. Welche Form nimmt sie ein, was spürst Du?
Stelle sie dann so auf eine Tischplatte und hebe und senke einzelne Finger. Was siehst und spürst du?

Anschließend die Hand nochmals locker hängen lassen und dann die Mittel- und Endgelenke der Finger so zum Handgelenk heranziehen, wie Du es auf dem Video zeigst. Was siehst und spürst Du? Schau dabei vor allem auf die Sehnen Deines Handrückens.
 
Ich würde nebenher klavierspielen. Irgendwie wirkt das verkrampft. Als wenn deine Finger immer noch so einen unverhältnismäßig starken Druck vom Unterarm bekommen, wenn die Finger selber nicht mehr die nötige Spannung aufrecht erhalten können. Da ist noch nix einheitlich.

Lg lustknabe
 
Ich habe mir die Videos angeschaut und ich bin kein Klavierlehrer, aber ich sehe, dass du nicht genug Tastenkontakt mit den nicht spielenden Fingern hast, sondern du hält die zu sehr in die Luft. Daher ruehrt wahrscheinlich Deine augenscheinlich relativ verspannte Arm und Handhaltung her. Das Thema wurde schon oft bei Anfänger-Einspielungen hier angesprochen. Meine Klavierlehrerin achtet bei mir penibel drauf, dass die Finger so oft wir moeglich entspannt die Tasten berühren. Lass Dir das am besten von den Profis oder Deinem Orgellehrer erklären. LG LoMo
 
@devasya jetzt mal ganz im ernst. Ich finde du machst dir viel zu viele Gedanken um alles was das Orgelspielen betrifft. Warum sollst du denn alleine keine neuen Stücke aneignen können? Aufgrund einer falschen Haltung? Unwahrscheinlich! Wenn man Schmerzen bei einem Stück hat wird man schon merken, dass etwas nicht stimmt und dann ist immer noch Zeit genug den Lehrer zu fragen. :super:

Entspann dich mal ein bisschen beim Orgelspielen, deine ganze Haltung wirkt total verkrampft und irgendwie so...künstlich! Man merkt, dass du UNBEDINGT absolut korrekt sitzten möchtest, aber muss das denn wirklich immer sein? Du sollst eine bequeme Sitzposition finden und nicht eine bei der du deine ganze Muskulatur verkrampfst und dabei längerwierige Schmerzen bekommst, so wie es jetzt gerade der Fall ist. Und wenn diese Position nicht 100% korrekt ist wird niemand etwas dagegen sagen. Eine 90 jährige sitzt auch anders auf der Orgelbank als ich es tue und die wird auch nicht aufgrund einer falschen Haltung von der Empore geschmissen;-)
 
@
devasya

Ich hab des mal ein wenig heiter formuliert, jetzt werde ich deutlicher, und kann mich da Vorrednern nur anschließen - ich will es mal noch etwas drastischer ausdrücken - wenn Du mit dieser Fingertechnik weitermachst, ist Deine Orgelkarriere recht bald beendet. @Lustknabe hat gar nimmal so unrecht Dir zu empfehlen nebenher des Klavierspiel zu erlernen.
Mal einen Tip von mir (ich weiß nicht ob ich des jetzt textalisch so beschreiben kann) - lasse Deine Finger/Hände in der natürlichen Körperhaltung beruhen, setze sie so auf die Tasten und spiele in der Position auch.

Viele Grüße

Styx
 
Vielen Dank für eure Beiträge :-)

Klavierspielen: das mach ich bereits ab und zu, aber nicht regelmäßig. Im Orgelraum steht unter anderem auch ein Klavier, an dem ich die Bachinventionen übe.

@LoMo

Ja, selbiges hat mein Orgellehrer damals im Unterricht auch zu mir gesagt und ich versuche bereits, möglichst darauf zu achten, alle Finger immer auf den Tasten liegen zu lassen, aber irgendwie krieg ichs nicht so ganz hin?!

@LankaDivore

Natürlich kann man sich auch alleine Stücke erarbeiten, da hast du vollkommen Recht ;-) Nur ist jeder Mensch auch anders, manche brauchen mehr, manche weniger Hilfe. Ich gehöre anscheinend zu ersteren, die etwas mehr Unterstützung bei gewissen Dingen brauchen. Was aber auch okay ist, wie ich finde.

Lockerer sollte ich allerdings werden, da hast du den Nagel auf den Kopf getroffen :-) Meine ehemalige Dirigentin würde jetzt sagen: „Du brauchst einfach ein bisschen mehr Peperoncino zwischen deinen Arschbacken“ :D

@Styx

Danke für deinen Beitrag. Du hättest auch vorher schon sehr deutlich sein können, alles gut. Ehrlichkeit währt immer noch am längsten ;-) Allerdings hätte ich nicht gedacht, dass es so schlimm ist, dass muss ich zugeben. Das Dinge falsch laufen, war mir bewusst, aber dass die Fehler so gravierend sind, nicht.

Auf einem Klavier übe ich bereits, die Bachinventionen zB. Klavierunterricht hatte ich auch, aber nicht lange, weil mir auch angeraten wurde, Orgel und Klavier solle man nicht gleichzeitig machen.

Vielen Dank für alle weiteren Ratschläge. Hab mir die Übungen notiert und werde sie dann mal, sobald ich wieder mit dem Spielen beginne, ausprobieren.

Lg,
Deva
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn du Klavier spielen eillst, solltest du dir unbedingt einen Lehrer dazu nehmen. Orgeln und Klaviere haben bis auf die Tasten nicht viel gemeinsam. Die Anschlagdynamik ist eine komplett andere, selbiges gilt für die Artikulation. Autodidaktisch ist es fast unmöglich Orgel spielend Klavier lernen zu wollen und ein anständiges Ergebnis präsentieren zu können. Du würdest auf dem Klavier Orgel spielen und das ist nicht nur nicht Sinn der Sache, sondern auch nich grausig anzuhören.:musik:
 
Hi devasya,

Man kann nicht verbissen Geschmeidigkeit üben. Du hast Dich z.b. bei den Videos mehrmals für das schlechte Spiel entschuldigt. Es ehrt Dich, dass Du so selbstkritisch bist, aber es scheint Dir nicht bewusst zu sein, dass Du für eine Anfängerin überdurchschnittlich weit bist. Es ist kein Wunder, dass der Körper streikt, wenn Du als Anfängerin so übst, als wärst Du eine Fortgeschrittene. Befreie Dich etwas von Deinem Leistungsdenken. Du wolltest Dich doch für paar Tage schonen, gönne Dir ein Eis und mache es Dir gemütlich.

Wenn Du wieder anfängst zu spielen, solltest Du mit kurzen Übeeinheiten mit genug Pausen anfangen. Vielleicht könntest Du Dich in der Schonzeit dem Pedalspiel widmen. Du hattest selbst geschrieben, dass Du Dich mit dem Finger abstützt, wenn Du wegen des Pedals umzukippen drohst. Da ist es keine schlechte Idee, die Fusstechnik und die Körperhaltung beim Pedalspiel extra unter die Lupe zu nehmen.
 

Hallo Leute,

kleine Rückmeldung von mir: ich war gestern bei diesem anderen Arzt, wegen der Zweitmeinung. Muss sagen, dass ich mich dort deutlich besser aufgehoben gefühlt habe. Er hat mir Fragen gestellt, mich gut untersucht und auch eine Ultraschalluntersuchung von meinem Arm gemacht.

Er meinte, dass ich das "Karpaltunnelsyndrom" hätte. Er hat mir entzündungshemmende Medikamente verschrieben. In 10 Tagen soll ich mich dann noch'mal bei ihm melden. Im zweiten Schritt, wenn die akute Phase vorbei ist, muss dann geschaut werden, wo die Ursache liegt, dh. warum ich diese Schmerzen entwickelt habe.

Sollten die Schmerzen nach 10 Tagen nicht besser sein, muss ich ins KH um weitere Untersuchungen machen zu lassen, zB. eine Elektromyographie.

Parallel dazu bin ich grade dabei, mir ein paar Physiotherapeuten in der Nähe anzuschauen.

Vielen Dank noch'mal euch allen für die vielen guten Ratschläge. Ich hoffe, dass es bald besser wird, da ich das Orgel spielen ziemlich vermisse :-(

Liebe Grüße,
Deva
 
Auch von mir gute Besserung - und dran denken, Musik machen darf Spaß machen und soll entspannen. Das fängt im Kopf an :-)
 
Hallo Leute,

Parallel dazu bin ich grade dabei, mir ein paar Physiotherapeuten in der Nähe anzuschauen.

Vielen Dank noch'mal euch allen für die vielen guten Ratschläge. Ich hoffe, dass es bald besser wird, da ich das Orgel spielen ziemlich vermisse :-(

Liebe Grüße,
Deva

Hallo devasya,

hier in Deutschland gibt es " Handtherapeuten", die als Physiotherapeuten
eine Weiterbildung für eine gezielte Therapie der Hände absolviert haben.

Die gibt es in Italien bestimmt auch!

Falls eine operative Behandlung indiziert ist, würde ich die Konsultation bei einem Handchirurgen ( an Unikliniken) unbedingt vorziehen, auch wenn ich dabei längere Wege in Kauf nehmen müsste!


Viele Grüße
Marion
 
Hallo @devasya
gerade habe ich gelesen, dass dein Arzt lediglich entzündungshemmende Medikamente verschrieben hat. Beim Karpalsyndrom ist es aber wichtig, dass möglichst bald nach der Diagnosestellung mit der aktiven Behandlung begonnen wird, um den N. medianus nicht weiter zu schädigen. Ich würde mir zumindest eine abnehmbare Schiene für die Nacht verschreiben lassen, damit wenigstens nachts eine Schonung erreicht werden kann.

Aber das soll unbedingt mit dem Arzt abgesprochen werden. Ich möchte nämlich keinesfalls in sein Behandlungskonzept hinein pfuschen.

Liebe Grüße und gute Besserung
thinman
 
Hi devasya,

da du ja doch noch nicht so lange spielst, wollte ich noch etwas allgemeines zum Musikinstrument Spielen loswerden, das bei konsequenter Anwendung mMn motorische Überlastungen vermeiden sollte.

Es ist im Idealfall ein hauptsächlich mentaler Vorgang. Die zu spielende Musik läuft als vorgestellter Klangfilm ab und wird durch Abrufen von gelernten Bewegungsabläufen (Programmen) auf das Musikinstrument übertragen.
Der vorgestellte Klangfilm und die Abbildung auf die Bewegungen sollten im Idealfall total präzise und zielgerichtet sein und keinerlei unnötige Bewegungen oder Anspannungen in anderen Körperbereichen enthalten.
Wichtig ist auch, dass die Bewegungen nur die Kraft aufwenden, die wirklich notwendig ist und
nach der Kraftaufwendung sofort wieder mögliche Ruheposition ausgenutzt werden.
Das Ganze ist eine Schulung des Geistes über den Körper und nicht umgekehrt. ;-)

Und mMn hilft es, wenn man sich das beim Spielen auch bewusst macht.

Kleine Lektüre zu diesem Thema:

http://fugettsound.com/ImpulseAndStrength/index.htm?frm=mVrt

Gruß

PS: Alles natürlich nur meine Meinung. ;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Devasya, der zweite Arzttermin scheint produktiver gewesen zu sein.
Ich wünsche Dir für Deine Genesung alles Gute!
Ich verstehe nichts vom Orgelspielen, daher möchte ich dazu nichts (falsches) sagen. Aber die Idee von @Infinity gefällt mir gut, also dass man während der Handpause die flinken Füße beübt. Und vielleicht kannst Du auch an der Entspannungsfähigkeit des gesamten Körpers und des Geistes arbeiten. Das ist für jemanden, der so ehrgeizig und fleißig ist, wie Du, möglicherweise nützlich.

(@Bachopin: danke für die Verlinkung des Buches! Ich habe die ersten 5 Seiten gelesen und es gefällt mir! Macht auch ganz leicht frustrierten Amateuren Mut, nicht aufzugeben, auch wenn manches doch etwas illusorisch ist.)
 

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