Sehnenscheidenentzündung-/De Quervain-OP-"Überlebende" hier?

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Phoenix2021

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Hallo,
nachdem ich nun seit einiger Zeit die interessanten Beiträge in dieser Community verfolge, komme ich nun mit einem Thema, was mich intensivst beschäftigt und für größte Unsicherheit sorgt.

Seit Monaten kämpfte ich mit Schmerzen in der linken Hand, sobald ich Daumenpassagen oder gestreckte Akkorde zu spielen hatte. Der Orthopäde machte den bekannten Finkelsteintest und diagnostizierte sofort Sehnenscheidenentzündung, bzw. De Quervain Syndrom, und dies schien die Probleme, die ich hatte, abzudecken. Nachdem Ruhestellung und Medikamente nicht geholfen hatten, brachte eine Kortisonspritze in März die Erlösung, die Beschwerden waren dann von heute auf morgen weg, ich konnte wie sonst normal spielen.

In Juni kam es jedoch wieder, und ich wurde hellhörig, weil eine 2. Kortisonspritze keine Wirkung hatte. Der Orthopäde riet nun zur OP (was er seit immer machte), zumal die Beschwerden stärker waren und einige Sehnen bei Daumenbewegungen schnappten, so dass ich mich doch dazu überreden ließ. Dass die Beschwerden nicht unterhalb des Daumens waren, sondern eher im Unterarm, rechnete ich als Laie zum allgemeinen De Quervain Syndrom dazu.
Noch am OP Tisch nach beendeter Spaltung des Streckerfachs stellte der Chirurg fest, dass das Schnapp-Phänomen nicht erloschen war. Auf Deutsch: die ganze Geschichte ist zwar nicht ganz für die Katz gewesen, aber hat das eigentliche Problem nicht gelöst. da der Fokus wohl woanders ist. Um diesen "Knoten" zu lösen, wäre eine 2. OP notwendig, wovor ich aber erhebliche Bedenken habe.

Was mich am meisten verunsichert: die OP ist nun 3 Wochen her und die Situation hat sich irgendwie verschlimmbessert. Ich kann zwar spielen (sollte es auch laut dem Chirurgen auch machen) aber es gibt ein Sammelsurium von Begleiterscheinungen: beim Zusammenziehen der Faust muß ich stärker "ziehen", und das ganze fühlt sich, als ob ich eine Armbanduhr am Handgelenk habe, oder eine Gewicht auf dem Handrücken liegt. Ein taubes Gefühl ist immer noch vorhanden zwischen 2. Finger und Daumen, und obwohl der Chirurg mir hoch und heilig versprochen hat, er wäre am Nerv nicht dran gewesen, wundert es mir, dass es immer noch da ist, zwar bedeutend schwächer als nach der OP, aber immerhin. Auch kommen Episoden vor wo es schmerzhaft ist, wenn ich auf den Handrücken klopfe. Das Blöde ist, ich kann manchmal nicht unterscheiden, welche Beschwerden noch aus dem "alten" Problem stammen, und welche nun neu sind.
ICh warte jeden Tag drauf, dass ich zumindest zurück zum Stand von vor der OP zurück bin, um überhaupt eine 2. OP in Betracht zu ziehen, aber es gibt keine (oder sehr langsame) Änderungen.

Ich weiß, natürlich muss ich alles mit dem Orthopäden und Chirurgen besprechen, mir geht es aber darum, zu erfahren, ob hier jemand ähnliche Erfahrungen mit einer ähnlichen Symptomatik gemacht hat, und ob ich einfach ungeduldig bin und abwarten muss oder was unternehmen soll, z.B. einen Handchirurgen zu suchen, der Erfahrung und Verständnis für die spezifischen Probleme eine Pianisten besitzt. Ich weiss nicht mehr weiter,da ich fürchte, für das Sehnenproblem wird es wohl keine konservative Behandlung (mehr) möglich sein, und eine weitere Verschlimmbesserung der Hand will ich nicht riskieren. Dabei hatte ich mich so gefreut, auf meinem neuen Flügel (erworben in April) ungeniert und nach Herzenslust endlich wieder spielen zu können...

Vielen Dank fürs Lesen, hoffe auf Rückmeldungen... :-)
 
Wahrscheinlich war das Kortison kontraproduktiv, da die Beschwerdefreiheit dazu geführt hat, dass du weiter geübt hast mit wahrscheinlich ungesunder Technik. Daher ist die obige Anlaufstelle wohl am Sinnvollsten.
 
Wahrscheinlich war das Kortison kontraproduktiv, da die Beschwerdefreiheit dazu geführt hat, dass du weiter geübt hast mit wahrscheinlich ungesunder Technik. Daher ist die obige Anlaufstelle wohl am Sinnvollsten.
Meiner Meinung nach ist es weniger die Technik, mehr jedoch die bis dahin ungewohnte Intensität und Dauer des Übens nach der Ankunft des neuen Flügels. Wie dem auch sei, in einem Institut mit Verständnis für die Musikerseele ist man mit Sicherheit bestens beraten... :001:
 
Meine Sehnenscheidungsentzündung hat ein Jahr gedauert bis sie weg war.
Spritzen habe ich abgelehnt .
Als dann endlich nach 9 Monaten Leid der Op. Termin anstand hatte sich der Chirurg das Handgelenk gebrochen .
Verschoben auf 8 Wochen später.
Eine anderen Chirurgen wollte ich nicht da ich noch eine Dypuytrenerkrankung an der gleichen Hand hatte sowie Schnappdaumen.
Als dann der 2. OP-Termin war, hatte sich meine Sehnenscheidenentzündung sowie alle anderen Beschwerden von alleine in Luft aufgelöst .
Ich habe nichts anderes getan in der Zeit als ausruhen und wärmen.
Sowie täglich 3 bis 4 Mal warme Unterarmbäder oder Wechselbäder mit Bewegung der Hand im Wasser.
Diese Tipps bekam ich von meiner Oma.
Zuvor habe ich mmer die orthopädischen Bandagen getragen und gekühlt.
Den Schnappdaumen hatte ich Jahre zuvor mit Bewegungen in warmen Wasser auskuriert.
Und ähnlich wie bei dir wurde bei mir das neue Klavier auch erst 3 Monate vor der Erkrankung geliefert. Denke das hing mit der ungewohnten Tastatur und der Begeisterung vom neuen Instrument zusammen.
Ich wünsche dir baldige Besserung und dass du bald wieder schmerzfrei spielen kannst.
 
Zuletzt bearbeitet:
Meine Sehnenscheidungsentzündung hat ein Jahr gedauert bis sie weg war.
Spritzen habe ich abgelehnt .
Als dann endlich nach 9 Monaten Leid der Op. Termin anstand hatte sich der Chirurg das Handgelenk gebrochen .
Verschoben auf 8 Wochen später.
Eine anderen Chirurgen wollte ich nicht da ich noch eine Dypuytrenerkrankung an der gleichen Hand hatte sowie Schnappdaumen.
Als dann der 2. OP-Termin war, hatte sich meine Sehnenscheidenentzündung sowie alle anderen Beschwerden von alleine in Luft aufgelöst .
Ich habe nichts anderes getan in der Zeit als ausruhen und wärmen.
Sowie täglich 3 bis 4 Mal warme Unterarmbäder oder Wechselbäder mit Bewegung der Hand im Wasser.
Diese Tipps bekam ich von meiner Oma.
Zuvor habe ich mmer die orthopädischen Bandagen getragen und gekühlt.
Den Schnappdaumen hatte ich Jahre zuvor mit Bewegungen in warmen Wasser auskuriert.
Und ähnlich wie bei dir wurde bei mir das neue Klavier auch erst 3 Monate vor der Erkrankung geliefert. Denke das hing mit der ungewohnten Tastatur und der Begeisterung vom neuen Instrument zusammen.
Ich wünsche dir baldige Besserung und dass du bald wieder schmerzfrei spielen kannst.
Vielen Dank für Deine Rückmeldung und guten Wünsche! Es ist nicht klar, ob es beim sog. 2. Problem (die klackenden Sehnen) um eine weitere Sehnenscheidenentzündung geht, jedenfalls hatte der Chirurg es nicht so beschrieben. Es gibt jedoch tatsächlich Tage, an denen die Beschwerden so gut wie weg sind, es kommt und geht...ich gebe daher die Hoffnung nicht auf, dass ich es ohne eine 2. OP in den Griff bekommen kann :001:
 
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Ich weiß, natürlich muss ich alles mit dem Orthopäden und Chirurgen besprechen, mir geht es aber darum, zu erfahren, ob hier jemand ähnliche Erfahrungen mit einer ähnlichen Symptomatik gemacht hat, und ob ich einfach ungeduldig bin und abwarten muss oder was unternehmen soll, z.B. einen Handchirurgen zu suchen, der Erfahrung und Verständnis für die spezifischen Probleme eine Pianisten besitzt.
Ganz direkt kann ich dazu zwar nichts sagen, aber ich kann sagen, dass ich sehr viele Erfahrungen mit Orthopäden in meinem Leben gemacht habe. Die letztendlich zu zwei Bandscheiben-OPs führten, die, wie ich heute weiß, nicht hätten sein müssen. Nun muss ich mich mit den Folgen herumschlagen.

Die kann ich auch nicht mehr ganz ausblenden, weil meine Wirbel versteift sind etc. (nicht dasselbe wie bei Dir, es geht mir hier nur darum, dass viele Orthopäden ihr Heil in Operationen sehen und gar nicht nach anderen Alternativen suchen), aber was mir geholfen hat, waren Behandlungen bei Chiropraktikern und Physiotherapeuten. Allerdings nicht in Deutschland, und da liegt wahrscheinlich der Knackpunkt. In Deutschland ist so was ja sehr unüblich. Hier, wo ich lebe, ist es völlig normal.

Und die Chiropraktiker und Physiotherapeuten sind auch anders ausgebildet. Sie haben alle einen Dr.-Titel, weil das normalerweise der Abschluss ihres Studiums ist, auch wenn sie nach deutschem Dafürhalten wahrscheinlich keine Ärzte sind. Darum geht es jedoch auch nicht. Es geht nur darum, dass mir das sehr geholfen hat. Mehr als alle Orthopäden und Operationen. Das nur aus meiner Erfahrung. Ich will da keine Ratschläge geben, nur meine Erfahrung, die natürlich subjektiv ist und nur auf mich bezogen, beitragen.
 

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