Sehnenscheidenentzündung

Es wurde glaube ich noch gar nicht erwähnt, aber als Prävention zu so Sachen: immer mit möglichst entspannten Muskeln üben!

Der Klang und der eigene Fortschritt dankt es einem sowieso normalerweise.

SSE ist nicht selten eine Folge von Überlastungen, und die werden begünstigt, wenn über zu langen Zeitraum zuviel Kraft über die Sehnen geht.

Es ist zum Beispiel überflüssig, einen Muskel und seinen Antagonisten beim Klavierspiel gleichzeitig stark anzuspannen. Und eine fein dosierte Klangkontrolle wird damit logischerweise auch schwierig.

Vor allem: sich selbst auch beobachten. Eine SSE kommt soviel ich weiss oft nicht aus heiterem Himmel, es gibt Warnsignale, z.B. erste anhaltende "Unwohlgefühle", leichte Schmerzen im Handgelenk usw.

Wenn die bleiben, bzw. dauerhaft sind, heißt es: Achtung...! Macht man weiter wie bisher, und ignoriert das, könnte das eben böse enden. Lieber einen Gang zurückschalten, anders oder was anderes üben, warten, bis das wieder abgeheilt und weg ist.

Ich hatte noch nie eine SSE trotz teils heftiger Klavier-Aktivitäten... Glück gehabt, immer aufgepaßt, nicht anfällig dafür, oder was-weiß-ich....
 
Das mit den Entspannen wird verdammt schwierig, wenn man nicht weiß wie sich Entspannt anfühlt. Vor allem weil die wenigsten die nicht wissen wie sich das anfühlt sich dessen gar nicht bewusst sind.
 
Eine SSE kommt soviel ich weiss oft nicht aus heiterem Himmel, es gibt Warnsignale
Nicht immer. Ich hatte eine sehr heftige SSE über Nacht bekommen, musste morgens beim Frühstück vor Schmerzen den Löffel aus der Hand fallen lassen. Dauerte über einen Monat mit Behandlung und Physio, bis ich wieder normal spielen konnte.
Der Auslöser war: vor einem Auftritt als Begleiterin mit der Sängerklasse in einem kalten Raum, nicht eingespielt, unter dem Stress, den der mit einem Sänger unzufriedene Gesangslehrer machte, musste ich immer wieder, bestimmt 5 Minuten lang, eine Tremoli-Stelle wiederholen, weil der Sänger da nicht gut war. Ich war noch jung und dumm und habe nicht aufgepasst:-(.
 
Das mit den Entspannen wird verdammt schwierig, wenn man nicht weiß wie sich Entspannt anfühlt. Vor allem weil die wenigsten die nicht wissen wie sich das anfühlt sich dessen gar nicht bewusst sind.
Deswegen schrub ich letztens auch einmal:
Das einzig Sinnvolle, was man vielleicht noch ergänzen könnte, wäre eine Übung, wie man die Entspannung im Unterarm wirklich fühlt und erspürt.
Z.B. rechten Arm mit Hand in Klavierspielhaltung völlig entspannt auf den Schreibtisch legen. Die Muskeln im Unterarm versuchen zu entspannen und versuchen in den Unterarm "hineinzufühlen".

Mit der anderen Hand die Finger der Reihe nach anheben. Dabei wieder genau in den Unterarm hineinspüren, wenn oder wie sich irgendwelche Muskeln unwillkürlich anspannen. Diese dann dabei ganz aktiv zu entspannen versuchen. Das ganze wiederholen...

Scheint mir dafür geeignet zu sein.
 
Ja, das ist natürlich alles richtig! Ich halte es aber für sehr unwahrscheinlich dass das Problem vom üben kommt. Seit meinem letzten Lehrerwechsel hatte ich eigtl. nie mehr solche Probleme, davor schon gelegentlich. Außerdem habe ich zu der Zeit als das Los ging sehr wenig geübt, dafür umso mehr Möbel geschoben um Platz für den neuen Flügel zu schaffen, und das oft noch mit Kind auf einem Arm...
 
Bei mir war die sse auch nicht vom Klavierspielen.
Sondern auch von ungewohnten anstrengenden Belastungen wie heben, schieben, ziehen und tragen von schweren Sachen.
 
Bei mir hilft Schwimmen gegen praktisch alle orthopädischen Probleme. Bei Rückenschmerzen sowieso, aber auch bei Überlastungen im Handgelenk. Und man lernt beim Sport auch den Unterschied zwischen An- und Entspannung. Es ist einfach wohltuend, den ganzen Körper zu bewegen und eben nicht nur ein paar Muskeln zu überlasten bzw. falsch zu belasten. Nutzt allerdings natürlich nichts, wenn man die Sportart nicht beherrscht - Giraffenschwimmen ist eher schädlich.

Einzige Ausnahme war bisher ein Problem in der Schulter, das durch den Kraulstil dann doch eher schlimmer wurde. Das war ein blöder Sommer ohne Kraulen, ging aber auch vorbei, den Besuch beim Orthopäden hätte ich mir auch sparen können, aber ich wusste dann wenigstens, dass es nichts Schlimmes ist.

Man kann auch mit kleinen Kindern ins Schwimmbad, auch im Nichtschwimmerbecken kann man ein paar Armschläge tun, das Wasser hat ja auch einen Massageeffekt. Sehr schön ist auch ein Solebad mit Sprudeldüsen, da kann man entspannt abhängen.

Wenn man Kinder herumträgt, sollte man auch mal über die Technik dabei nachdenken. Da gibt es gewiss auch ein paar Tricks.

Ich hatte auch mal Tennisarm, habe sogar eine Spritze bekommen, sehr mäßiger Erfolg. Was dann aber den Kick gab, war erstaunlicherweise Fahrradfahren über längere Strecken. Ich glaube, es hilft wirklich, nicht auf die schmerzende Stelle zu starren, sondern insgesamt für Fitness zu sorgen.

Gute Besserung!
 

Ich sollte wirklich Mal wieder schwimmen...
Für Fitness sorgen wäre sicherlich die beste Vorsorge!
Aber ich hab so schon zu wenig Zeit zu üben mit Kindern und Arbeit...

Und ich neige wirklich dazu sowas zu viel Beachtung zu schenken! Davon wird's sicher auch nicht besser. Aber das sagt sich immer so leicht... Das ist so wie: denk jetzt bloß nicht an ein rosa pferd!
 
Vor allem nicht ständig "prüfen" ob es noch weh tut, sondern einfach mal in Ruhe lassen.
 
Ums Nichts-Tun geht es eigentlich nicht, jedenfalls, soweit ich es erlebt habe. Es geht eher ums nicht-zuviel-tun - besser ausgedrückt: Ums Lassen :002:
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kann hier Beinwellbalsam oder -creme sehr ans Herz legen. Jeden Abend dick die Sehnenansätze eincremen, elastischen Verband drum herum machen und schlafen legen. Das über vier Wochen machen. Hat mir bei einem Mausarm geholfen, nachdem alle anderen Methoden versagt hatten...

Wenn es dann nicht besser wird, wäre ein Gang zum Rheumatologen angezeigt, um Rheuma auszuschließen.

Gute Besserung!
 
Zuletzt bearbeitet:

Zurück
Top Bottom