Schwierigkeitsbewertung

Es gab mal eine Einteilung in 6 Stufen (war das Henle oder Schott?) und dort rangierte Chopins Trauermarschsonate in Stufe 5, also dort neben dem cis-Moll Prelude von Rachmaninov - ich möchte nicht wissen, wie diejenigen geplärrt haben, die stolz auf ihr Rach-Prelude waren und voller Eifer die Sonate angingen... :lol::lol::lol:

Ich könnte es Dir sagen:cry2::cry2::lol:.
 
Weiß jemand von euch, ob im Wolters Bachs Goldberg-Variationen einzeln mit Schwierigkeitsgraden aufgeführt sind? Henle schreibt ja nur pauschal 9.
Wäre interessant für mich zu erfahren, wie die individuell eingeschätzt werden.
Danke :)
 
Weiß jemand von euch, ob im Wolters Bachs Goldberg-Variationen einzeln mit Schwierigkeitsgraden aufgeführt sind? Henle schreibt ja nur pauschal 9.
Wäre interessant für mich zu erfahren, wie die individuell eingeschätzt werden.
Danke :)

Wolters differnziert nicht zwischen den einzelnen Variationen und verteilt - zu Recht - eine 15. Natürlich gibt es Unterschiede im Schwierigkeitsgrad. Da sie für zweimanualiges Cembalo geschrieben wurden, muss man bei einigen aufpassen, dass sich die Finger nicht verknoten ;-). Meiner Meinung nach reicht der Schwierigkeitsgrad von schwer bis sauschwer. Selbst an der Aria habe ich lange gefeilt. Da gibt es so viele Möglichkeiten und immer neue Aspekte, die Variationen zu spielen....

Wenn du sie dir zutraust, dann fang einfach mal an. Bestimmt ist es nicht schädlich, vorher mal ein paar Fugen und Präludien gespielt zu haben ;-). Und: auf keinen Fall mechanisch runter rattern. Das ist eins der fantastischsten Werke für uns Pianisten *schwärm*
 
Wenn du sie dir zutraust, dann fang einfach mal an.

Das habe ich. Ich liebe die Dinger! Mir ist aber auch klar, dass die meisten davon zu schwer für mich sind. Mit dem Ergebnis der Aria bin ich aber ganz zufrieden und mich hätte interessiert, welche Variationen von der Schwierigkeit vergleichbar damit sind.
Ich werde es einfach selbst ausprobieren :)
 
Die ersten 10 sind - mit unterschiedlichen Anforderungen - machbar. Davon hat mich nur die 8.(in dem Tempo das mir vorschwebte) zum Haare raufen gebracht.
 
Die ersten 10 sind - mit unterschiedlichen Anforderungen - machbar. Davon hat mich nur die 8.(in dem Tempo das mir vorschwebte) zum Haare raufen gebracht.

Danke für die Einschätzung! Zum Glück gefällt mir die späte Gould-Aufnahme recht gut, die ist nicht ganz so schnell. Daran orientiere ich mich ein bisschen ...
 
Menschen haben einfach Freude am Kategorisieren
Anders ausgedrückt versucht man der zunehmenden Komplexität der Welt mit Kennzahlen Herr zu werden. Vergebliche Mühe, meine ich.

Hier meine Skala, gültig am 6.11.2018 vormittags:
Cathedrale engloutie 1, Rachmaninow op.23/4: 20, Grieg Arietta: 9, Prokofiew 2. Sonate Scherzo: 12, Rachmaninow Corelli 6. Variation 24, Mozart Sonate KV 333: 10.000, Für Elise: 10 Milliarden... :lol:, zum Vergleich: Antwort auf den Sinn des Lebens: 42
Jetzt macht euch einen Reim drauf :blöd::blöd::blöd:

Jetzt mal im Ernst: Wie will man Neigung, Vorbildung, Anatomie, Talent, Training, Kondition des Spielers einerseits und vielfältigsten technischen und musikalischen Anforderungen der Komposition mit einer einzigen Zahl oder einer Kategorie „leicht“, „mittel“, „schwer“, „sehr schwer“ irgendwie gerecht werden?
 
Schon klar, aber ich nutze die Einordnungen gelegentlich ganz gerne, um herauszufinden, wovon ich besser die Finger lasse. Ich bin nicht so gut, dass ich das beim ersten Durchsehen der Noten gleich richtig einschätze.
Die ersten 10 sind - mit unterschiedlichen Anforderungen - machbar. Davon hat mich nur die 8.(in dem Tempo das mir vorschwebte) zum Haare raufen gebracht.
Von den Goldberg-Variationen habe ich mir jetzt neben der Aria die 7, 10, 18, 21 & 22 ausgesucht und hoffe, das passt einigermaßen. 21 könnte heikel sein :)
 

Schon klar, aber ich nutze die Einordnungen gelegentlich ganz gerne, um herauszufinden, wovon ich besser die Finger lasse. Ich bin nicht so gut, dass ich das beim ersten Durchsehen der Noten gleich richtig einschätze.

Genau das ist es ja! Das geht nicht.
Beispiel: ich fühle mich in der Klassik sehr wohl, spiele auch echt schwierige Beethoven-Sonaten. Aber mit op. 101 bin ich einfach nicht warm geworden, die Sonate war nix. Und Mozart: oft nur als Vorstufe zu Beethoven gesehen, technisch bestimmt nicht so schwierig. Aber Mozart gut zu spielen ist gar nicht einfach! Da kommt es auf die kleinste Nuance an, er verzeiht dir gar nichts und wehe es klingt nach Arbeit! ;-)
Demgegenüber tu ich mir mit den Romantikern schwerer. Ich bin weder in der Lage, die Händel-Variationen zu meistern, Chopin liegt mir nicht besonders und die wunderbaren Schumann-Sonaten bekomm ich auch nicht hin. Da bewege ich mich eher bei Balladen/Rhapsodien...

Was sagt mir jetzt der Schwierigkeitsgrad? Nix, genau! Als Anfänger (also blutiger Anfänger, gell @Barratt ;-)) ist man auf Hilfe eines KL angewiesen. Der gesunde Menschenvertand sollte einem da eigentlich sagen, dass die Waldsteinsonate keine gute Idee ist. Aber im fortgeschrittenen Stadium merkt man doch sehr schnell, ob einem ein Stück liegt oder nicht, da kann man einfach ausprobieren. Außerdem ist man sich bewusst, wo die Stärken und Schwächen liegen und kann dann entsprechend auswählen.

Die von dir ausgewählten Variationen sind bis auf vielleicht die 7. alle nicht so einfach. Warum nicht einfach mit den ersten 4 angefangen? Finde die einfacher. Bei der 5. kannst du dich dann richtig austoben :-D
 
Wäre interessant für mich zu erfahren, wie die individuell eingeschätzt werden.

Wenn Du die Aria zufriedenstellend gemeistert hast, hast Du bereits einen ordentlichen Brocken absolviert. :-)

Die Variationen für zwei Manuale kann man getrost erst mal (;-)) weglassen, denn es gibt ja genug einmanualige Schönheiten. Ich habe mir zuerst konsequent diejenigen rausgesucht, die mir am machbarsten erschienen (Canones:herz:) und bin danach erst dazu übergegangen, sie der Reihe nach abzuarbeiten.* Meine Klavierlehrerin hat mir anfangs einige Hinweise an die Hand gegeben, wie man sich diese Art von Musik sinnvoll erschließt. Mit den Nummern habe ich es nicht so, aber spontan empfehle ich Dir die Canones alla Quarta, Sexta, Ottava und die Variationen 1 + 2 als "einfach".

* @Muck Und stecke nach wie vor mittendrin!!!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe mir zuerst konsequent diejenigen rausgesucht, die mir am machbarsten erschienen (Canones:herz:)
Bei mir spielt die Motivation eine entscheidende Rolle. Ich werde nicht alle schaffen, deshalb picke ich mir die raus, die mir wahnsinnig gut gefallen (und dazu noch einigermaßen machber erscheinen). Wenn ich richtig motiviert bin, kriege ich auch was hin :) Ansonsten wird es zäh, wie bei allem.
Die von mir genannten Nummern 18 & 21 sind übrigens Canones :) (Sesta und Settima) und bis auf die Nummer 7 sind auch alle einmanualig.
 
Jetzt mal im Ernst: Wie will man Neigung, Vorbildung, Anatomie, Talent, Training, Kondition des Spielers einerseits und vielfältigsten technischen und musikalischen Anforderungen der Komposition mit einer einzigen Zahl oder einer Kategorie „leicht“, „mittel“, „schwer“, „sehr schwer“ irgendwie gerecht werden?
Mit Verlaub @Debösi deine Fragestellung ist --- absurd. Wer Auto fahren will, ohne dabei in Konflikte mit den Gesetzen zu geraten, der muss Fahrschule und Fahrprüfung absolvieren. Niemanden interessiert dabei, ob er fürs Auto fahren talentiert ist usw blabla...

Ein Büschel Lisztoktaven interessiert sich nicht dafür, ob ein Debösi, der sie spielen will, Neigungen Talente Anatomie und sonst was hat - das alles spielt keine Rolle für eine relativ zutreffende progressive Anordnung von Schwierigkeitsgraden! Eine solche hat Wolters vorgelegt, sie ist als Orientierung einigermaßen ok (ich will nicht erneut wiederholen)

Diese Orientierungshilfe magst du gerne anzweifeln - sei sicher, dass alles, was dort in Stufe 14 und 15 eingereiht ist, für 95% aller Hobbyspieler unerreichbar ist. Sollte dir diese Auskunft nicht einleuchten, dann teste das experimentell: guck halt, ob du eine Waldsteinsonate (13-14) oder eine Liszt Sonate (15) oder eine Brahms Sonate (14-15) hinkriegst...;-)

Für diejenigen, deren spieltechnisches Können für allerhand Stufe 15 Sachen ausreicht, ist diese Wolters Anordnung plausibel: es ist tatsächlich manuell viel leichter, die Waldsteinsonate anstatt der Liszt Sonate zu spielen!

Den manuellen, klanglichen und intellektuellen Anforderungen der Klaviermusik sind die subjektiven Befindlichkeiten, Neigungen und sonstigen Voraussetzungen der Spieler völlig gleichgültig! "wer's nicht greifen kann, soll's bleiben lassen" (Beethoven) klingt zwar herb, ist aber leider faktisch richtig. Peng aus. Ob einem Fritz die Terzen der 32 c-moll Variationen angenehmer sind als einem Erwin, ist egal: um sie spielen zu können, müssen beide dieselben motorischen Fähigkeiten erarbeiten - und danach ist für beide noch lange nicht klar, ob sie die Terzen von Chopin und Skrjabin schaffen werden... warum? Weil letztere banal objektiv viel schwieriger als erstere sind (gucksdu Wolters...aha)

Eine vernünftige, praktische Einteilung von Schwierigkeitsgraden befasst sich mit spieltechnischen Angelegenheiten. Diese sind durchaus als progressive Reihenfolge von 1 bis 15 darstellbar, und die Darstellung gilt für alle, welche "normale" Voraussetzungen mitbringen (Wer partout winzige Händchen hat und keine Oktave greifen kann, der wird sich wegen diesem Handicap mit einer sehr reduzierten Literaturauswahl bescheiden müssen)

...ist das schwer zu verstehen?
 

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