Schwierigkeitsbewertung

@Debösi sorry, ich hatte, als ich das Ravelzeugs erwähnte, vergessen, dass der ein Pfuscher war! In der Ondine gibt es einen einstimmigen Abschnitt in d-moll, Stufe 1-2 --- das reduziert die verregnete Wasserische natürlich. ...da wollte der Maurice den islamistischen Balakirev toppen, und dann so ein d-moll Fauxpas...;-);-)
 
15 Schwierigkeitsgrade sind mir viel zu viele. Ich komme mit vieren aus:

1. Konn i vom Bladl.
2. Des is a gmahde Wiesn.
3. Sollt i fei oschaugn.
4. Zefix, elendes Gfrett!
 
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Hinweise zu dem erforderlichen Anspruch eines Stückes sind wohl historisch zu verstehen, wenn sie geschäftlich keinen Sinn machen. Da heute Fachverkäufer zu teuer sind (meine Mutter als selfmade Dorfflötenlehrerin war in den 60/70zigern ständiger Gast in der gut sortierten und fachlich 1a beratenden Musikhandlung der nächsten Kreisstadt - daher auch die Schaumklavierbücher für uns Kinder....) macht die Einteilung nach Schwierigkeit für den Käufer Sinn.
 
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Randbemerkung: Wolters Erstauflage war 1967, lange vor Amazon... :rauchen: Da dürfte es noch Fachverkäufer gegeben haben. ;-) Ich unterstelle sogar, die damaligen Fachverkäufer waren die eigentliche Zielgruppe dieser Handreichung. Heutzutage schauste Dir die Noten im Internet an und kannst selbst beurteilen.

Ich stelle mir vor, da kam ein Pianospieler in den Laden geschlendert und wollte sich beraten lassen. Wie hätte das Verkaufspersonal dessen Fähigkeiten eingeschätzt? Also hat man sich bestimmt daran orientiert, was derjenige aktuell erarbeitet hat, schaut nach, welche Kategorie das ist und kann davon ausgehend vergleichbare Stücke anbieten.

Ein guter Klavierlehrer nimmt mir das natürlich ab. Hätte jeder einen richtig guten Klavierlehrer, wäre der Wolters vielleicht wirklich überflüssig ...

Ist doch schön, dass es so etwas gibt, dass sich jemand die Arbeit gemacht hat. Menschen aus dem indoeuropäischen Kulturkreis kategorisieren doch so gern, das liegt tief in unserer DNA. ;-)

Wer Versuche der Objektivierung aus innerer Überzeugung ablehnt UND keine professionelle Beratung genießt, wird u. U. faszinierende Selbsterfahrungen machen, strikt folgend dem Motto: "Nosce te ipsum". :-D

Dann gibt´s die Watschn von Beethoven persönlich. :super:
 
Was leider bei in Zahlen gegossenen Schwierigkeitsbewertungen überhaupt unberücksichtigt bleibt sind historische und individuelle Gesichtspunkte!
Beispiel: Für Klavierschüler um 1790 war die sogenannte Sonate facile KV 454 von Mozart tatsächlich recht einfach, weil das technische und musikalische Arsenal (Tonleiterspiel, Dreiklangsbrechungen, Rolle der rechte und linke Hand, ...) vertraut, geübt und weitgehend verbindlich war. Heute muss der Klavierschüler - zu Recht!!! - sowohl Bach Inventionen, wie Klassik, wie Bartok, und U-Musik parallel beherrschen. Dazu kommt die wesentlich andere Mechanik der modernen Instrumente, die einem deutlichen leichten Passagenspiel im Mittelstufen Bereich nicht unbedingt förderlich ist.
Nächstes Beispiel: die chromatische Schluss Passage des ersten Chopin Scherzos: gespielt wie notiert für einen Schüler von Carl Czerny um 1840 schwer, aber im Rahmen des gelernten gut machbar, die Alternative mit ablösenden Oktaven (Liszt, Horowitz
View: https://youtu.be/7GKQztuU3LI
)
damals praktisch unspielbar weil ungewöhnlich, heute (veränderte Ausbildung!) ist die Variante mit den Martellato-Oktaven wohl für die meisten, die überhaupt das Niveau für dieses Stück haben, viel einfacher als die parallel gefingerte chromatische Tonleiter!
Für chinesische Pianisten mit einem sehr konservativ (überwiegend auf Fingertechnik basierend!) erworbenen Arsenal an Mitteln wiederum ist die notierte Variante leichter. (Bevor jetzt Einwände kommen: ich bin natürlich der Meinung, es muss die von Chopin notierte Variante gespielt werden! Es ging nur um das plastische Beispiel!)
Kurz und knapp: Schwierigkeitsgrade in Zahlen sind nur begrenzt tauglich, die individuelle Schwierigkeit, den Aufwand und die Chance auf finales Gelingen auszudrücken!
Dennoch ist insbesondere die 15-teilige Skala von Wolters eine grobe Orientierungshilfe!
 
Randbemerkung: Wolters Erstauflage war 1967, lange vor Amazon... :rauchen: Da dürfte es noch Fachverkäufer gegeben haben. ;-) Ich unterstelle sogar, die damaligen Fachverkäufer waren die eigentliche Zielgruppe dieser Handreichung. Heutzutage schauste Dir die Noten im Internet an und kannst selbst beurteilen.
Eben dieses wollte ich aufzeigen, war man in den 60zigern noch auf Fachverkäufer angewiesen als Informationsquelle, so ist diese Position heute aus unternehmerischer Sicht überflüssig bzw. im Geschäft sind nur noch notwendige Packer und Kassierer nötig, wobei letztere auch bald sich erledigt haben . Da kontrolliert nur ein Piep beim Verlassen des Geschäftes.
 
Fand das ja immer gut, dass das Prelude aus der Suite Bergamasque den höchsten Schwierigkeitsgrad hatte bei Henle (sofern ich mich richtig erinnere), aber ich find die anderen viel schwerer.

Find das etwas problematisch wenn man jetzt zum Beispiel ein Stück im Henle-Schwierigkeitsgrad 7 geschafft hat, aber die ganzen anderen Stücke in dem Bereich nicht gehen, die man lernen möchte. Ich hätte jetzt z.B. das Prelude recht gut hinbekommen, aber würde bei den Bach-Stücken die ähnlich schwer sein sollen total scheitern... Ich glaub die Liste von Henle wird auf den höheren Graden etwas schräg, die unteren Stufen fand ich echt als gute Hilfe sehr nützlich. Den Wolters hab ich auch, aber noch nicht weiter reingeschaut, finde es da gut, dass er das in 15 Stufen einteilt, denke nämlich die 9 Stufen von Henle sind da etwas zu wenig. Auf 7 sind da z.B. Stücke die jeder mit etwas Übung hinbekommen würde, und auf 9 dann sowas wie Gaspard... Das macht in meinen Augen nicht viel Sinn.
 
Frage: Werden beim Wolters denn Sonatensätze getrennt eingestuft?
 
Dr Brandauer hat ne Scheiß-Signatur.
 
Frage: Werden beim Wolters denn Sonatensätze getrennt eingestuft?

Nein, nicht prinzipiell. Aber manchmal erwähnt er einen Satz extra und weist diesem eine eigene Schwierigkeitsstufe zu.
Ich greife mal ein beliebiges Beispiel heraus:

"Die schon genannte F-Dur-Sonate K.V. 332 (St. 8-9) …… Das brillante Finale steht technisch auf wesentlich höherer Stufe (St. 10)" (S. 264 f.)
 

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