"Russische Schule"

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Eleo

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Kann mir jemand sagen was bedeutet Unterricht nach "russische Schule"?
Es gibt auch "Europeische" bzw. "Deutsche" Methode. Wo liegt das Unterschied?

Und noch eine Frage. Wie habt ihr denn angefangen mit dem spielen?
Mit technischen Übungen für die Finger oder gleich mit Lieder spielen vom Gehör? Es handelt sich hier um ein Kind.
 
Hast du vor es zu unterrichten?
 
Kann mir jemand sagen was bedeutet Unterricht nach "russische Schule"?
Es gibt auch "Europeische" bzw. "Deutsche" Methode. Wo liegt das Unterschied?

Es gibt zum einen ein Notenbuch mit dem Titel "Russische Klavierschule" und dann gibt es auch diverse Lehrer, die behaupten, sie würden nach der russischen Schule bzw. Methode unterrichten. Was das genau sein soll weiß ich aber auch nicht. Vermutlich hat der Lehrer zumindest einen russischen Akzent ;)
 
gavaris pa rusky

njet,

Haydnspaß kennt sich da aus. Meines wissens gibt es in Deutschland keine Schule,die behauptet, die russische Schule zu betreiben. Die sogenannte Russische Schule meint eigentlich Heinrich Neuhaus, den berühmten Pianisten und Lehrer in Moskau und seine Schüler, wie Gileles, S. Richter und andere Berühmte. Kennzeichen der russischen Schule ist ein stark virtuos geprägter Unterricht, der nur bei wirklich talentierten greifen wird. So beginnen die Schüler meist mit russischer Literatur, wie Glinka, Tschaikowsky, Rachmaninoff, Mussorgsky, Tschrerepnin usw. während Mozart und die anderen deutschen Klassiker erst dran kommen, wenn ein Liszt Konzert perfekt gespielt wird. Neuhaus war der Meinung, die auch heute viele teilen, dass man für die Interpretation der deutschen Komponisten besonders reif sein müsse und dass musikalisch eine Mozart sonate eine grössere Herausforderung darstellt als eine Etüde von Scrjabin.
Die sogenannte deutsche Schule macht es eben andersrum, indem wir mit Bach und den Klassikern beginnen und unsere Schüler erst an virtuose Stücke lassen, wenn sie die Klassik studiert haben. So ist es auch meist bei den Hochschulen Erst Mozart und Beethoven und dann eventuell später Liszt, IN Russland genua andersrum. Vielleicht nicht ohne Grund haben in der Vergangenheit die vertreter der russischen Schule erheblich mehr inteernationale anerkennung erfahren als Pianisten deutscher Herkunft.

Die amerikanische Schule ist fast ein ableger der russischen schule, geniessen doch in den USA gerade aus der ehemaligen UDSSR eingewanderte Musiker einen guten Ruf von Horowitz bis Serkin.
 
russische Schule

danke Haydnspaß für den Hinweis,

das sind natürlich extra russische Schulen - ich meinte eher Musikhochschulen, Akademien und andere Musischulen, bei denen ich das Prädikat "russische Schule" weniger gefunden habe.

Ansonsten steht aber da auch das, was ich schon über die Herkunft geschrieben habe. Und es wäre interessant, welche Schüler in den Genuss kommen. Gibt es Aufnahmeprüfungen usw. .Werd mal ein bischen nachfragen.
 
Ist vielleicht auch die Technik damit gemeint?

Ich hatte früher 6/7 Jahre Unterricht an einem Konservatorium (insgesamt bei 4 versch. Lehrern) und musste, als ich zu meiner jetztigen Klavierlehrerin kam, die "komplette Technik ("das ist noch nicht mal Technik") vergessen". Danach hat sie sie dann auch ganz gut "umgekrämpelt" und wenn ich jetzt Videoaufnahmen von damals anschaue, sehe ich den Unterschied richtig stark.
Auch kommt es mir so vor, als wäre dieser Unterricht wesentlich "härter". Da muss ich manche Takte 50 mal spielen bis es "perfekt" ist und danach noch 20mal, damit ich es nicht vergesse ;) . Dann ist auch oft die Zeit egal und wir machen einfach mal 45 min. länger (oder noch mehr) :D
Das habe ich noch bei keinem deutschen Lehrer gesehen und die Lehrerin meiner Schwester (deutsch) meinte auch, dass es da gewisse Unterschiede gibt, was die gesamte Unterrichtsgestaltung angeht.

lg
 
Bekomme seit zwei Monaten auch Klavierunterricht mit der Russischen Klavierschule, Band 1.
Habe vorher autodidaktisch mit anderen Klavierschulen geübt.
Dort waren die Noten in der Mehrzahl der Stücke im Violin-und Basschlüsel
gesetzt.
Bei der Russischen Klavierschule komme ich nun mit der linken Hand ständig
durcheinander, da die Noten ebenfalls im Violinschlüssel notiert sind!
Das habe ich jedenfalls als gravierenden Unterschied zu den deutschen Klavierschulen festgestellt!
Eine Frage an die Klavierlehrer, die mit der Russischen Klavierschule unterrichten: Sollten alle Stücke durchgehend geübt werden, bis das sie "sitzen"?
 
@Gerd

Ich habe auch Stücke aus der Russ. Musikschule Bd. 1 im Unterricht.
Soweit ich gesehen habe gibt es einige Stücke wo die Notierung der
linken Hand in den Violinschlüssel gehen, dann müssen die Noten auch mit
der linken Hand gespielt werden. ODER???
Wo ist da das Problem.???
Ich spiele nicht alle Stücke aus der Schule, wenn ich das machen würde, hätte ich sicherlich keine Zeit mehr für andere Stücke, z.B. aus der Gegenwart.
Noch einen Hinweis:
Auf Seite 103 -Inhaltsverzeichnis- ist eine Unterteilung nach Themen
vorgenommen worden, diese Unterteilung hilft ungemein bei der Auswahl der
Stücke.
Auch gibt es für diese Schule eine CD mit der Einspielung aller Stücke.
Siehe auch hier im Forum Thema "Russiche Musikschule".
Wurde betreits diskutiert.

Der Späteinsteiger
 
Für mich heißt russische Schule folgendes, und dabei meine ich nicht die Schule als Klavierband:
-Nach der russischen Schule muss man üben, bis man umfällt (in etwa). Die Übementalität ist anders, als beispielsweise bei den Franzosen oder Deutschen. Auffällig ist auch, dass die Spieler meist technisch 100% fit sind, aber das Musikalische vermisst man ein bischen. Meist greifen sie ins Klavier, dass es ziemlich, na ja, brutal klingt.
Natürlich gilt das nicht für alle. Ich kenne auch viele Gegenbeispiele!!!

Ich merke schon, ich kann es mal wieder nicht in Worte fassen, was ich meine.


MFG
PP
 

@ Späteinsteiger

Mein "Problem" ist folgendes:
Da ich mir mühsam die Noten für die linke Hand im Baßschlüssel angeeignet hatte, habe ich nun einfach
beim Zusammenspiel LH+RH "Orientierungsprobleme" beim einüben neuer Stücke, da ich die Lage der Noten
erst neu (im Kopf) vom Baßschl. auf den Violinschl. umsetzen muss!
Die lerntechnische Methode daraus kann ich als Anfänger nicht beurteilen, aber da doch überwiegend in den klassischen Stücken die Notation für die LH im Basschl. steht, - einzelne Takte im Stück ausgenommen - halte ich es für sinnvoller, sofort auch die Noten für die LH im Baßschl. zu setzen.
 
@Gerd
Ich hatte gerade heute Klavierunterricht und habe mit meiner Klavierlehrerin
kurz drüber gesprochen.
Auch wenn Du die Notation in den Bassschlüssel transportierst verändern sich
nicht die Noten.
d. H. die Griffe der Finger bleiben ja gleich.
Aber da diese Art der Notation und vielen Stücken - ob Klassik u. a. - so vorgeben ist, würde ich Dir empfehlen, diese auch so anzunehmen.
Sonst lernst Du es nie!!!!
Meine Klavierlehrerin gibt mir immer wieder den Rat die Hände jeweils getrennt
zu ÜBEN / ÜBEN und immer wieder ÜBEN - bis jede Hand den Part aus dem FF kann und erst dann die Hände zusammenführen, sonst wird es nichts.
Ich wollte auch immer gleich alles zusammen und bin jetzt belehrt worden.
Im Forum unter " Notizen über das Üben " hat -thepianist73 - heute einige
zusätzliche sehr gut Tipps bzl. ÜBEN u. Dokumentation dargelegt.

Der Späteinsteiger
 
@ Späteinsteiger
was du schreibst ist vollkommen richtig und verstehe ich auch so.
Ich wollte mit meinem Beitrag nur auf den Unterschied der Russ. Klavierschule zu anderen Klavierschulen hinweisen, denn in denen wird die Notation für die LH von Anfang an im Baßschl. notiert!
Um nur einige zu nennen z.B. Emonts, "Erstes Klavierspiel", Mosen, Schaper/Meister"Klavierschule für Erwachsene", Bartok "Mikrokosmos

Und da ich mit diesen Schulen gelernt habe, daher muss ich jetzt erst jedesmal umdenken!
Dazu ein simples Beispiel:
Note auf der unteren Linie: im Violinschl. e1, im Baßschl. G

Fazit. Mittlerweise habe ich mich umgestellt, und ich denke, diese Vorgehensweise in der Russisch. Klavierschule wird für Anfänger auch seine Berechtigungsweise haben!?

Anmerkung: Positiv bei der Russ. Klaviersch. gegenüber den oben erwähnten Schulen finde ich jedoch,
daß die Stücke bedeutend musikalischer klingen, und dadurch die Klangvorstellung in besonderer Weise schult!
 
@
Gerd

In der Klavierschule v. Heumann "Klavierspielen mein schönstes Hobby" Band 2
habe ich mehrere Stücke mit der Violinschlüssel - Notation für die rechte sowie die linke Hand gefunden. Anbei 2 Stücke als Muster.
Somit ist diese Art von Notation nicht nur auf die jeweilige Klavierschule bezogen, sondern sicherlich eine Vorgabe der Komponisten


Klaiverschule v. Heumann 002.jpg

Klaiverschule v. Heumann 001.jpg
 
Ob die linke Hand nun im Bass oder Violinschlüssel notiert wird, kann doch eigentlich nicht das entscheidende an der russischen Klavierschule sein.
 
Die russische Klavierschule fängt nach meinem Wissen nur etwas später als die meisten anderen Klavierschulen an, den Bassschlüssel einzuführen. Ob die linke Hand so oder so notiert ist, spielen lernen muss man beides. :)

Das Spezifische am Anfang wird noch sein, dass man nicht mit der "Erschließung des 5-Ton-Raumes" anfängt, sondern gleich von Anfang an auf der ganzen Tastatur zu tun hat. Das ist am Anfang anstrengend, bewahrt einen aber davor, zuviel Zusammenhänge zwischen Fingern und bestimmten Tönen herzustellen, die es ja nicht gibt....

Ich finde aber nicht, dass irgendwie das Musikalische gelitten hätte, im Gegenteil, und brutal ins Klavier greifen, davon habe ich auch noch nichts gemerkt. Die Übementalität mag ja in den östlichen Ländern höher sein, nicht so lasch wie bei den medienübersättigten deutschen Kindern, hat aber wiederum mit der Schule als Lern-Art nichts zu tun.

Klavirus

Klavirus
 
@
Gerd

In der Klavierschule v. Heumann "Klavierspielen mein schönstes Hobby" Band 2
habe ich mehrere Stücke mit der Violinschlüssel - Notation für die rechte sowie die linke Hand gefunden. Anbei 2 Stücke als Muster.
Somit ist diese Art von Notation nicht nur auf die jeweilige Klavierschule bezogen, sondern sicherlich eine Vorgabe der Komponisten

Das wäre im Bassschlüssel garnicht hübsch!
 
meine derzeitige Lehrerin unterrichtet nach eigenen Angaben nach der russischen Schule.
Ich erlebe, dass sie allerhöchsten Wert auf Musikalität von Anfang an legt, das höre ich auch bei vielen russischen Pianisten, die wohl nach dieser Methode gelernt haben.

Nachdem die Dame auch unsere beiden Kleinen unterrichtet, ist mir folgender Unterschied aufgefallen:
Alle Stücke werden von Anfang an beidhändig gelernt, sie ist der Meinung, das geht schneller. An diesem Punkt bin ich völlig anderer Meinung. Das Üben der Hände einzeln ist fester Bestandteil meines Übens, und ich WEISS aus eigener Erfahrung, dass ich das Endergebnis wesentlich schneller und auch sicherer ereiche. Was sämtliche Vorteile dieser Übungsmethode angeht, stimme ich völlig mit Chang überein. Vor allem technisch anspruchsvolle Teile sind für mich nicht anders vorstellbar.

Der Hartmut
 
meine derzeitige Lehrerin unterrichtet nach eigenen Angaben nach der russischen Schule.

Was mich noch interessieren würde, von den Klavierschülern, die ebenfalls nach der russischen Schule unterrichtet werden:

Werden nur die fortlaufenden Stücke im Unterricht behandelt, oder bekommt Ihr noch zusätzliche
Übungen zu den Stücken auf?
Allgemein ausgedrückt: Übungen z.B. für die "Geläufigkeit der Finger", etc.
 

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