Ragtime/ "Saloonmusik"

"Kitten on the keys" ist auf jeden fall schon mal ein schritt in die richtige Richtung!
Vielen Dank schon mal dafür! ;)

Ganz nebenbei: soooo wichtig ist mir die "Saloon-musik" dann auch nicht, ein neues Klavier kommt erstmal nicht in Frage^^
 
ich verstehe die Frage von grrove so, dass er nicht unbedingt klassische Werke mit Ragtime-Einflüssen sucht, sondern "echte" Ragtimes oder Saloonmusik. Nur das eben in Notenform, was die Sache schwierig macht, weil es zu solchen Stilrichtungen dazu gehört, dass man nicht nach Noten spielt.

Zwar gibt es dann Noten für "Klavierschüler", diese sind dann eher für Mittelstufen gedacht, so dass gerade die speziellen Zusätze verloren gehen....

Dankeschön! Genau so was suche ich!^^ Aber: wenn es dazu kaum Noten gibt wie kann ich dann selber lernen diesen Stil zu spielen? :)
 
Zunächst einmal: Vielen Dank für all eure Mühen meine Frage genau zu beantworten!
Es sind auch viele gute Vorschläge dabei (ich werde in nächster Zeit wohl ein Überschuss an Noten haben, wenn ich mir alle besorgt habe :D )
Allerdings liegt Jack Black gar nicht so falsch: Aus Unwissenheit habe ich das Stück von meinem Link einfach mal Ragtime genannt (außerdem steht "Rag" im Titel^^)!
Auch wenn die meisten eurer empfohlenen Stücke sehr interessant sind, sind sie noch nicht genau das was ich suche...
Wie gesagt sollte das Tempo (und vielleicht die Akkordfolge) diesem Stück sehr ähnlich sein.
Und wie auch schon gesagt wurde suche ich weniger die klassischen Stücke die "Rag-mäßig" angehaucht sind...

Aber trotzdem vielen Dank für eure ( bisherige und noch kommende) Hilfe! :)
 
"Kitten on the keys" ist auf jeden fall schon mal ein schritt in die richtige Richtung!
Vielen Dank schon mal dafür! ;)

Na dann bestimmt auch "Dizzy Fingers" ;)

Von beiden weiß ich außerdem genau, dass es sogar 4-Hand-Arrangements gibt. ( Hab ne CD wo beide zufällig drauf sind. Als "Rag" würd ich es also auch nicht einordnen, denn es ist ne mix-CD, "ragtime and Vintage..." ) ;)

Noten müsste man sich ggf. allerdings ( per Kauf ) besorgen...

LG, Olli !
 
Hallo groove, Olli und natürlich alle anderen an diesem Stil interessierten Klavierspieler,

ich kann da diesbzgl. nur meinen Standardtipp geben: scorser.com und als Suchbegriff Zez Confrey eingeben, da hat man dann für die nächsten Wochen genug zu spielen wenn man diese pdf-Dateien ausgedruckt hat:-). Sind auch eine Menge Stücke dabei, die dieses "saloonige" und die typische Synkopierung haben. Confrey ist ja leider ein wenig in Vergessenheit geraten, war aber damals sehr bekannt und beliebt.

LG
Christian
 
Feines Ding, das Bonanza-Thema. Führt darauf, was ich seit Anbeginn in diesem Thema, das mir eben NICHT klar Ragtime war, ahnte:

DAS ist Honky Tonk Piano, m.w.

Das ist i.w. nicht auskomponierte, einfach so herunterspielbare Musik mit Melodien "vom lande", die früher nicht in Noten erschien.

Entweder der Pianist im Saloon spielte das so, oder eben nicht. Honky Tonk liegt zeitlic vor dem Ragtime, 1860-1890?es ist die Musik, die wohl mit den westwärts ziehenden Eisenbahnen und Klavieren als Saloon-Einrichtung mitzog. Die die Cowboys erfreute, wenn sie an der Eisenbahnstation nach wochenlangem Treck in der Pampas ihre 2.700 Rinder endlich verkauft und verladen hatten und paar Wochen Freizeit genossen.

NB OT Grauslich übrigens sein niedriges Spinett-Klavier... eine US-amerikanische Fehlentwicklung der Klavierbautechnik, die Biester kleiner, leicher und auch billiger zu machen. Furchtbare Teilchen..

Spinette haben im Honky-Tonk-Saloon aber einen wichtigen Vorteil: der Pianist kann drüber weggucken und sich seinem Publikum zuwenden. Wenn dann ein Bösewicht kommt, der ihn erschießen will, sieht er das früher.. ;-) <duck>
 
Hallo groove,

auch mich wundert es, dass dir von den vielen Vorschlägen hier nichts wirklich zusagt. Offenbar ist der von dir verwendete Begriff "ragtime-Saloonmusik" nicht trennscharf genug. Es wäre gut, wenn du das von dir gesuchte genre noch etwas konkreter definierst.

Mir fällt hierzu spontan ein:

1) Mamanita von Jelly roll Morton: (das Stück mit dem Spanish Tinge)

Russell Wilson - Mamanita - Jelly Roll Morton - YouTube

Noten hierzu gibt es teuer in einem dicken Sammelband hier:

http://www.amazon.de/Ferdinand-Jelly-Roll-Morton-Collected-Piano/dp/0874743516

2) Außerdem ist noch sehr hörenswert, was diese Lady hier zum Thema am Piano von sich gibt:

Julie McClarey - Gospel & Bumble Boogie - YouTube

LG

Debbie digitalils
 
Ein passender Youtube-Suchbegriff ist "Tom Brier Rag" (der spielt imho das "richtige" Tempo).
"Mimi Blais" oder "Sue Keller" - sehr schnell :-(

Sue Keller - irgendwie mag ich ihren Stil nicht...

Die Kanadierin Mimi Blais ist extrem. "The Queen of Ragtime"...

Referenz für mich bei YouTube ist der BachScholar, = Cory Hall, ein promovierter Musikwissenschaftler, der eine sehr saubere Einspielung ganz vieler Joplin-Rags liefert. Einzig erlaubte Kritik IMHO: Vielleicht ein bisschen steril..

Und sehr gefallen haben mir die Jopin-Rags vom Chocotiger.

Was sich auch lohnt, sind die Rags, die auf den Festivals in den USA gespielt werden . Julie McClarey ist da eine frühere Preisträgerin und Klavierdozentin.

Referenz generell zum Ragtime ist für mich der Kanadier John Arpin , für mich machte er die beseelteste Musik im Stil von Scott Joplin. Sehr sauber, he didn't play it fast. Really a Good Guy (TM). Arpins paar CD-Scheiben halte ich hier in hohen Ehren.

Mit diesen Rag-Adaptionen, Gollywog, Hindemith et cetera, habe ich recht wenig beginnen können. A la "..das kann ich auch, ist ja einfach..".. Es gibt ja auch Ansätze, in der Musik von Johann Sebastian Bach schon den Boogie Woogie ahnen zu wollen - aber all das is nu nixx für Vattern seinen Sohn.

Ragtime ist die pure Freude an melodiöser, synkopierter, kneipengängiger und nicht übermäßig verkopfter Musik.
 

Referenz für mich bei YouTube ist der BachScholar, = Cory Hall, ein promovierter Musikwissenschaftler, der eine sehr saubere Einspielung ganz vieler Joplin-Rags liefert. Einzig erlaubte Kritik IMHO: Vielleicht ein bisschen steril..

Dem kann ich nur zustimmen, die Einspielungen von BachScholar höre ich auch sehre gerne - allerdings habe ich mir von ihm bisher hauptsächlich Bachwerke angehört.

Was sich auch lohnt, sind die Rags, die auf den Festivals in den USA gespielt werden . Julie McClarey ist da eine frühere Preisträgerin und Klavierdozentin.

Lieber Wiedereinaussteiger, da hast du völlig recht - aber auf diese Dame habe ich doch in meinem post, der gerade vor diesem hier steht, verwiesen. Wahrscheinlich hast du das noch nicht gelesen! In dem youtube-Beitrag, den ich von ihr hier verlinkt habe, gefällt mir besonders das letzte von den drei miteinander verbundenen Stücken - nämlich das, was sie zum Schluss ihres Vortrags aus dem Hummelflug macht!

LG

Debbie digitalis



Und sehr gefallen haben mir die Jopin-Rags vom Chocotiger.

Was sich auch lohnt, sind die Rags, die auf den Festivals in den USA gespielt werden . Julie McClarey ist da eine frühere Preisträgerin und Klavierdozentin.

Referenz generell zum Ragtime ist für mich der Kanadier John Arpin , für mich machte er die beseelteste Musik im Stil von Scott Joplin. Sehr sauber, he didn't play it fast. Really a Good Guy (TM). Arpins paar CD-Scheiben halte ich hier in hohen Ehren.

Mit diesen Rag-Adaptionen, Gollywog, Hindemith et cetera, habe ich recht wenig beginnen können. A la "..das kann ich auch, ist ja einfach..".. Es gibt ja auch Ansätze, in der Musik von Johann Sebastian Bach schon den Boogie Woogie ahnen zu wollen - aber all das is nu nixx für Vattern seinen Sohn.

Ragtime ist die pure Freude an melodiöser, synkopierter, kneipengängiger und nicht übermäßig verkopfter Musik.[/QUOTE]
 
...mal ein bissl was Neueres als Ragtime.. Stride Piano

Stimmt, Debbie, die Posts überschnitten sich. Mir ging es auch etwas weniger um Julie McClary als allgemein auf die Ol'school-Piano-Wettbewerbe in den USA hinzuweisen, von denen es herrliche Einspielungen bei Youtube zu sehen gibt.

..und ganz was anderes noch, Bin da noch über eine phantastisch gute junge Dame gestolpert, die sich dem Stride Piano verschrieben hat, Stephanie Trick.

Sie hat schon zusammen mit Jörg Hegemann konzertiert, beide große Fans des unvergessenen Albert Ammons, Legende des Boogie Woogie.

Wenn ich Leute hart Stride und Boogie spielen sehe, bekomme ich immer Angst. Es ist eine Diszplin, die ungeheuer viel Training, Präzision und Sorgfalt benötigt, um sich nicht die Gesundheit zu ruinieren. Steph Trick sagt, dass sie heute ca. 8 Stunden am Tag übe...
 
..und ganz was anderes noch, Bin da noch über eine phantastisch gute junge Dame gestolpert, die sich dem Stride Piano verschrieben hat, Stephanie Trick.

Sie hat schon zusammen mit Jörg Hegemann konzertiert, beide große Fans des unvergessenen Albert Ammons, Legende des Boogie Woogie.

Wenn ich Leute hart Stride und Boogie spielen sehe, bekomme ich immer Angst. Es ist eine Diszplin, die ungeheuer viel Training, Präzision und Sorgfalt benötigt, um sich nicht die Gesundheit zu ruinieren. Steph Trick sagt, dass sie heute ca. 8 Stunden am Tag übe...

Hallo Wiedereinausteiger,

danke für diese Infos zu Stefanie Trick! Ihr Spiel gefällt mir auch sehr gut!

Andere Youtube-Beiträge von ihr wurden bereits in post 7 dieses Fadens verlinkt!;)

LG

Debbie digitalis
 
Sue Keller - irgendwie mag ich ihren Stil nicht...

Ich auch nicht - alle hektisch heruntergerattert. Dabei ist sie mit Patricia Lamb (die Tochter von Joseph F. Lamb) befreundet und kennt noch den Vater, der extrem langsam spielt. Sie hat gar nichts davon.

Referenz für mich bei YouTube ist der BachScholar, = Cory Hall, ein promovierter Musikwissenschaftler, der eine sehr saubere Einspielung ganz vieler Joplin-Rags liefert. Einzig erlaubte Kritik IMHO: Vielleicht ein bisschen steril..

Leider gibt es deutlich mehr Kritikpunkte - ich habe die Einspielungen auch alle durch. Sehr oft leider auch viel zu hohes Tempo (nur der "Searchlight Rag" ist ultra langsam gespielt) und (das ist definitiv ein K.O.Kriterium) seine eigenmächtige "Verschlimmbesserung" der Stücke, wenn er die Melodiestimme zwei Oktaven zu tief spielt und damit von der rechten in die linke Hand legt und dann rechts nur Akkorde dazu schrummt - Scott Joplin würde sich im Grab umdrehen...

Höre Dir mal diese wunderbar gefühlvolle Einspielung des Ragtimes "The strenuous life" eines Amateurs(?) an, dessen Klavier zwar böse verstimmt ist (Stilmittel? braucht es eigentlich nicht), was die Stimmung glücklicherweise nicht allzu negativ beeinflusst:

The Strenuous Life - Scott Joplin - YouTube

Dagegen spielt Cory Hall herzlos und kalt und das hektische Gehacke von Sue Keller (sie hoppst dann auch noch so lächerlich auf dem Hocker hoch und runter) ist unerträglich (findest Du alles bei Youtube). Das ist ein Ragtime über ein trauriges und ernstes Thema (Scott Joplin benannte ihn nach der legendären Ansprache von Roosevelt, in welcher dieser die sozialen Ungerechtigkeiten in den USA anprangerte und insbesondere die Armut der schwarzen Bevölkerung kritisierte) und Sue Keller macht da einen durchgeknallten Quickfox draus. Die obige Einspielung geht dagegen wirklich ins Herz und dürfte Scott Joplins Intention sicherlich am nächsten kommen.

Bin da noch über eine phantastisch gute junge Dame gestolpert, die sich dem Stride Piano verschrieben hat, Stephanie Trick.

Diese Dame hättest Du schon auf der ersten Seite in meinem ersten Beitrag zu diesem Thema gefunden, ich habe dort ein paar Fats Waller Stücke verlinkt und warte eigentlich immer noch auf ein Feedback, warum dieses Stücke und das Stride Piano nicht "genehm" sind.
 
Hi @Carmen / @Wiedereinaussteiger / all,

ja, Ragtime ist scheinbar zeitlos und begeistert Menschen ob jung oder ob fortgeschrittenen Alters!

Die Dame im folgenden Video ist m.E. in mehrfacher Hinsicht interessant, ich nehme an, nach einer Zeit des Berufslebens voller Liebe zur Musik in jedweder Form (interessant auch die vielen Unterlagen und Bücher, die darauf hinweisen könnten, vor allem am Anfang rechts auf dem Schränkchen ;-) )...hat sie sich nun eine geruhsame Minute genommen mit dem folgenden Rag:



LG, -Rev.-
 
Die Dame im folgenden Video ist m.E. in mehrfacher Hinsicht interessant, ich nehme an, nach einer Zeit des Berufslebens voller Liebe zur Musik in jedweder Form...
Zu diesem Berufsleben gehörte eine Tätigkeit als Hochschullehrerin und Komponistin (studierte bei Darius Milhaud), hier ein an ihrer früheren Wirkungsstätte dargebotenes Orchesterwerk:



Suchaufgabe an alle Betrachter des genannten Videos: Wer hat eine gute Sehschärfe und findet im abgebildeten Musikzimmer die Libermann-Lectures?
;-);-);-);-)
LG von Rheinkultur
 
@Rheinkultur: Die Szene ist zu wuselig, bedaure *gg*:cry::-D - ich dachte ich hätte sie im Graceful-Ghost-Vid gesehen (der grüne Einband, und das gleich 2 mal, auf den Tischen). Sicher bin ich mir aber nicht.-

@Die Kompositionen von Elinor Armer: Hatte ich mir gestern auch zum Teil angehört, das West-Ding, sie hat aber noch andere Klamotten kompositorisch auf Lager, und sich wohl mit Neuer Musik beschäftigt (und die liegt mir gar nicht so!! Gefällt mir mehreres nicht, mag aber für Interessierte spannend sein). Was ich aber toll fand, war dieses Lied (Summer Garden) mit Sängerin, Klavier und Bratsche! Gibts auch auf Tube.- Oah, die Sängerin!! :herz::blume:

Zu den Ragtimes: Ich denke, also Elinor Armer spielt den Rag ( Graceful Ghost heißt er, von Bolcom, Noten bei Scorser oder aus USA...) , viel relaxter als Cory Hall etwa,


View: https://www.youtube.com/watch?v=3HUg0JimaJo


sie ist technisch und vom Verständnis her m.E. hier überlegen. ABER Cory Hall hat m.E. einen guten "Dizzy Fingers" aufgenommen! Cory Hall polarisiert halt.. Hmm.

Also: LG, -REV.-!
 

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