Definitiv nein. Ich finde, dass er technisch brillant ist. Aber wenn man dagegen Horowitz anschaut, saß der ja der im Vergleich da wie ein Granitfels.
Rein subjektiv mag ich es gar nicht, wenn Pianisten und Pianistinnen Bewegungen oder Grimassen oder andere unnötige ( heißt: zur Erzeugung von Klängen und Tönen auf dem Klavier nicht notwendige ) Dinge vollführen.
Da Du gerade Horowitz erwähnst:
Er sagte:
I don't do those things: [ + etepetete- Grimasse ]
und vertrat im weiteren Verlauf die Meinung, dass das, was wichtig ist, in die FINGER fließen sollte. Nicht woanders hin.
Das effizienteste und m.E. praktikabelste und vernünftigste Beispiel ist für meinen Geschmack Michelangeli, der sogar Horowitz an Ruhe und Effizienz übertrifft, und nun das ABER:
Wie schonmal erörtert, bin ich der Meinung, dass dieses Herumgekasper, was mich und andere so nervt, allerdings aus Effekthaschereigründen heutzutage an aufstrebende ( doch dann meist stagnierende ) Pianistinnen und Pianisten vermittelt wird, durch..so will ich es mal nennen "Public Relations-orientierte" Professoren an Musikhochschulen.
Viele dieser Ausbilder scheinen mithin der Meinung zu sein, dass man..ohne exaltiertes Gehabe im harten Konzertwettstreit der heutigen Tage wohl keinen ..Blumentopf .. *gg* gewinnen kann.
Meine Meinung: Wer Schauspielern will, soll zu ner
Schauspielschule gehen. Fakt ist: Wir sind nicht an der Peking-Oper, und nicht auf der Roten Dschunke.
Problem ist: Selbst MIT Anwendung der meist anerzogenen unnötigen Bewegungen und Grimassen haben solche Nachwuchskräfte größte Probleme, über Kommunalbekanntheit hinaus erfolgreich zu wirken: Das liegt daran, dass vernünftige Leute dieses Getue nicht mögen. Und ein ABM oder Horowitz
WERDEN SIE TROTZDEM NICHT, ob man es wahrhaben will, oder nicht, es bleibt: Mittelklasse, denn es nervt und lenkt ab. Michelangeli hingegen ist eine absolute Wohltat für Auge und Ohr.
LG, Olli !