Ludos 13te reloaded

  • Ersteller des Themas Kleiner Ludo
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Als (zeitweiliger) Autodidakt kann ich dem nur beipflichten, was @thepianist73 et alt. hier gesagt haben, und zwar aus eigener, leidvoller Erfahrung. Natürlich verbietet dir keiner, dich an op. 13 zu versuchen, nur wundre dich nicht, wenn es sich bestenfalls nach Anfänger anhört, insbesondere wenn du normalerweise auf dem Niveau Henle 3 unterwegs bist, denn da würdest du mit op. 13 weit, weit über deiner Gewichtsklasse boxen. Und vergiss nicht, daß du es auf diesem Forum oftmals mit professionellen Klavierlehrern zu tun hast. Die haben schon einen Grund, warum sie das posten, was sie posten :-). Die reagieren auf "Beratungsresistenz" verständlicherweise etwas pikiert, nichts für Ungut :-).
 
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Ich finde, es ist eine sehr wertvoller Tipp für ein Forum, dass 52 Beiträge in 4 (?) Wochen zuviel wären und ich dies doch besser reduzieren sollte. Vielen Dank.

Dann will ich dir ...@Wil... die Freude machen und mich mehr auf's Ueben konzentrieren. :bye:
Für mich möchte ich das so nicht stehen lassen, weil es in erster Linie das "du denkst zuviel" war, das mich zu meinem Like von @hyp408s Post veranlasst hat. - Auf mich wirkst du nämlich sehr ambitioniert und spielfreudig.

Wollte ich ergänzen. Nicht, weil es für mich von Belang wäre, ob oder wie viel du übst (ist mir tatsächlich ganz egal), sondern, weil dich der Post offensichtlich gekränkt hat.

Ich seh dich gerne hier und erinnere mich noch gut daran, wie mich bei meinem Auftauchen im Forum deine Euphorie beeindruckt hat, deine Absolutheit, mit der du dich in die Pathétique geschmissen hast. Dein KL wird mit dir seine wahre Freude haben, da bin ich mir jetzt schon sicher.

Genieß die Zeit bis dahin mit den schönsten Stücken! :-)
(Und die danach erst recht...)

LG Wil
 
ich werde nie begreifen, warum jemand, der (aus welchem Grund auch immer) weder op.13 noch op.27,2 von Beethoven schafft, weitschweifig herumsalbadert, anstatt sich mit technisch weniger aufwändigen Stücken zu befassen: von denen gibt es Legionen!
Wenn es die "kleinen" Beethoven-Sonaten op. 49 und 79 nicht sein sollen, kämen op. 2/1 und op. 10/1 in Frage.

Auch wenn es nicht zum Thema gehört - eine wirklich hässliche Dreizehn ist eher das hier:



LG von Rheinkultur
 
Ich habe den Eingangspost mal "entrümpelt" und (aktuelle) Aufnahmen dazugestellt.

Grüsse Ludo
 
wie übertriebenes "rubato" das/ein Stück zerstören kann, obwohl das hier wohl eher unbewusst/ungewollt eingebaut wurde. Nun ja diese Tempi-Wechsel im Video richten sich ja scheinbar nach (geglaubtem) "Beherrschen" des jeweiligen Abschnitts.

Ich finde das interessant, insbesondere für Anfänger, was (negativ) herauskommt, wenn man die Regel nicht beachtet: Das Durchschnitts-Tempo sollte sich i.a. nach der langsamsten Stelle richten (wenn das Stück nahezu gleichmässig durchgespielt werden sollte).
 
wie übertriebenes "rubato" das/ein Stück zerstören kann, obwohl das hier wohl eher unbewusst/ungewollt eingebaut wurde. Nun ja diese Tempi-Wechsel im Video richten sich ja scheinbar nach (geglaubtem) "Beherrschen" des jeweiligen Abschnitts.

Ich finde das interessant, insbesondere für Anfänger, was (negativ) herauskommt, wenn man die Regel nicht beachtet: Das Durchschnitts-Tempo sollte sich i.a. nach der langsamsten Stelle richten (wenn das Stück nahezu gleichmässig durchgespielt werden sollte).

Ja ich denke, du liegst mit deiner Einschätzung auf dem richtigen Weg. Du hörst bestimmt, wie manche dieser Stellen "richtig klingen sollten".

Diese "rubati" im Video sind ganz sicher nicht auf (vermeintliches) musikalisches oder pianistisches Können zurückzuführen, sondern meines Erachtens schlicht darauf, dass der Junge diesen Satz nicht wirklich beherrscht. Er hudelt gewisse Partien (wie zB den Anfang) saumässig runter, wohl weil ihm diese Partien gefielen und er sie deshalb technisch so oft übte. Lustigerweise spielt er nicht zwingend Schwierigeres langsamer und Einfacheres schneller; er beherrscht das meiste nur nicht wirklich.

Er hat weder den ganzen Satz verstanden noch die Struktur, die einzelnen Motive, Modulationen, Stimmen und Gegenstimmen. Teilweise sind auch die Rhythmen falsch (viele Phrasierungen sowieso) und er zählt nicht. An gewissen Stellen ist er schlicht nicht im Takt bzw. unterschlägt ganze Viertelpausen resp. macht Pausen zu kurz.

Dieses Video ist ein grossartiges Beispiel dafür, wenn jemand ein Stück lernt und spielt, das noch absolut jenseits jeglicher realistischer Machbarkeit hinsichtlich des gegenwärtigen Niveaus, Könnens und Verständnisses des Ausführenden liegt.
Mir scheint auch, dass der Lehrer dieses Jungen leider eher wenig taugt, denn selbst wenn er ihm (hypothetisch) alle Dinge in diesem Stück richtig beigebracht hat, die nicht richtig waren, und der Junge einfach sie nicht verstehen wollte oder konnte: Ich würde einen Schüler niemals ein solches Stück in diesem Zustand vortragen lassen. Geschweige denn ein Video davon ins Netz stellen.
 
Als Musik-Laie kann ich das nicht in die Fachsprache fassen wie @thepianist73, ich finde das Video nur einfach grauslich.
 

Naja, meine Nebelkerze hat ja glücklicherweise gezündet. Er muss zur Abwechslung mal die Prügel hier einstecken. :teufel: ;-)

Diese "rubati" im Video sind ganz sicher nicht auf (vermeintliches) musikalisches oder pianistisches Können zurückzuführen, sondern meines Erachtens schlicht darauf, dass der Junge diesen Satz nicht wirklich beherrscht. Er hudelt gewisse Partien (wie zB den Anfang) saumässig runter, wohl weil ihm diese Partien gefielen und er sie deshalb technisch so oft übte. Lustigerweise spielt er nicht zwingend Schwierigeres langsamer und Einfacheres schneller; er beherrscht das meiste nur nicht wirklich.

Auch wenn die Analyse prinzipiell richtig ist, liegt es hier wohl etwas anders. Es handelt sich bei der schnellen Passage um das Hauptmotiv. Das steht ganz am Anfang und wird deshalb zuerst und viel geübt. Zudem wird es noch 2 (1.5) mal wiederholt. Da ist es "normal", das dies am flüssigsten läuft, dies ging mir ähnlich. Ich bin deshalb dazu übergegangen bei "Wiederholung von vorn" zumeist bei Takt 18 anzufangen.
 
Der Typ spielt natürlich viel zu schnell.

Das Eingangsthema ist einfach zu spielen. Da gibt er sofort Gas. Er spielt so schnell, dass er selbst diese leichte Passage nicht mehr richtig artikulieren kann. Sie galoppiert ihm aus den Fingern; die machen sich unkontrolliert selbstständig und verhaspeln sich.

Alles in allem ein gutes Beispiel für voll an der Aufgabe vorbei.

Nun ja, Leute, die mit Beethovensonaten überfordert sind, gibt es viele. Es sind diejenigen gut beraten, die dann auch darauf verzichten.

CW
 
wie übertriebenes "rubato" das/ein Stück zerstören kann, obwohl das hier wohl eher unbewusst/ungewollt eingebaut wurde.
Es handelt sich gar nicht um ein "Rubato" - das ist schlichte Willkür und Beliebigkeit, weil es überhaupt kein Grundtempo gibt, das man ausdrucksbezogen modifizieren könnte. Was nicht vorhanden ist, kann man folgerichtig auch nicht übertreiben. Leider gibt es Unmengen stümperhafter und nicht gekonnter Darbietungen im Netz - es gibt gute Gründe, sich von Besserem inspirieren zu lassen.

Ich finde das interessant, insbesondere für Anfänger, was (negativ) herauskommt, wenn man die Regel nicht beachtet: Das Durchschnitts-Tempo sollte sich i.a. nach der langsamsten Stelle richten (wenn das Stück nahezu gleichmässig durchgespielt werden sollte).
"Spiele im Takte! Das Spiel mancher Virtuosen ist wie der Gang eines Betrunkenen. Solche nimm dir nicht zum Muster."
Soweit Robert Schumann in seinen Musikalischen Haus- und Lebensregeln, wenn hier schon das Stichwort "Regel" auftaucht.

LG von Rheinkultur
 
Der Typ spielt natürlich viel zu schnell.

Das Eingangsthema ist einfach zu spielen. Da gibt er sofort Gas. Er spielt so schnell, dass er selbst diese leichte Passage nicht mehr richtig artikulieren kann. Sie galoppiert ihm aus den Fingern; die machen sich unkontrolliert selbstständig und verhaspeln sich.
Ein schnelleres Grundtempo wäre zunächst gar nicht das Problem. Hier besteht dieses in der Tatsache, dass es überhaupt kein erkennbares Tempo gibt. Folgerichtig stellt sich der Typ aus dem Video ein ums andere Mal selbst ein Bein und kommt am Ende im Geiste des Heinz-Erhardt-Erlkönigs an: "Erreicht den Hof mit Müh' und Not/Der Knabe lebt - das Pferd ist tot"... .

Alles in allem ein gutes Beispiel für voll an der Aufgabe vorbei.
Wie heißt es so schön?: Jeder Mensch taugt zu etwas - und sei es nur als schlechtes Beispiel für andere.

Nun ja, Leute, die mit Beethovensonaten überfordert sind, gibt es viele. Es sind diejenigen gut beraten, die dann auch darauf verzichten.
Sobald man ein gewisses Spielniveau erreicht hat, gibt es durchaus die eine oder andere lohnende Aufgabe in mittlerem Schwierigkeitsgrad. Empfehlungen diesbezüglich sind hier nun schon viele gegeben worden. Wenn dieses gewisse Spielniveau allerdings nicht in Reichweite ist, kann man sich diese Schritte als Ziel vornehmen oder es eben sein lassen.

LG von Rheinkultur
 

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