Wiener Klassik Reloaded

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Christian Junck

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1. März 2011
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Tach,

ich bin Chris, 20 Jahre alt und Komponist. Ich spiele Klavier, und beim Komponieren ist das Klavier auch meistens der Mittelpunkt, darum dachte ich, meine Kompositionen passen ganz gut in das Forum hier rein.
Stilistisch bin ich in der Wiener Klassik unterwegs - mag die Musik der Epoche einfach am meisten und finde die am rührendsten.

Im Folgenden stell ich einfach einige aktuelle Werke vor, die man als MP3 downloaden kann. Wem das nicht reichen sollte, der schaut einfach mal hier nach. ;)

Als Erstes, das für mich derzeit am bedeutendsten Werk, das Klavierkonzert (mein Siebtes, anbei bemerkt) in Es-Dur (CJV 96). Es wurde letzten Jahres im Dezember fertig, und hat gut ein halbes Jahr Arbeitszeit verschlungen.
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Als Zweites das davor entstandene Klavierkonzert (6) in B-Dur. Insgesamt kürzer, kleiner besetzt etc. und im Prinzip auch "gemütlicher" komponiert. :D
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Weg von den Konzerten, ab zu den Sonaten. Eine Sonate für 2 Klaviere in F-Dur, die ebenfalls letzten Dezember fertig wurde.
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Und fehlen darf natürlich auch nicht die klassische Klaviersonate (also nur für ein Klavier^^). Diese Klaviersonate (4) in C-Dur ist ein recht fröhliches Werk.
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Für Klassik-Kenner darf natürlich auch ein Streichquartett nicht fehlen. Kürzlich bekam ich einen freiwilligen Auftrag zu zwei Stück, und das eine erfreute sich da einiger Beliebtheit, nämlich das Streichquartett in C-Dur (4).
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Den meisten ist die Wiener Klassik zu fröhlich (was ich anbei erwähnt nicht so empfinde). Darum gibts jetzt ein paar Werke, die in äh...äußerst schlechter Laune entstanden. :D Da hätten wir einmal eine Orchesterfuge in c-moll, die letzten Mai entstand.
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Dann noch so ein kurzes Werk; ein Klavierstück (Fantasie) in a-moll, die letzten November entstand. An einem Tag sogar, wenn ich mich recht erinnere.
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Letztlich noch ein Werk, welches im alten Thread zuletzt noch erwähnt wurde, aber hier nicht fehlen darf; das Klavierkonzert (Nr. 5) in h-moll. Wurde letzten Januar fertig.
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So, bis hierhin. Es wird eh keiner alle Werke anhören - würde ich schließlich auch nicht. :p Pickt euch einfach das Werk raus, was euch am meisten anspricht - und vielleicht gefällt es euch. Falls nicht, bitte ich demütigst um Nachsicht... ;)

Komponieren ist für mich die spannendste Sache der Welt. Fange ich ein Werk an, ist das leere Notenpapierblatt wie eine Einladung in ein Abenteuer. Daneben ist Komponieren aber vorallem eins; Zeitverschwendung, denn weder ist die Musik gefragt, noch bringt sie Geld. Ich würde darum, falls dir das Werk gefiel, höflichst darum bitten, falls du jemanden kennt der einen kennt (usw ;)) der Interesse haben könnte, mich zu empfehlen.
Auch kann es nicht schaden, bei Seiten wie Facebook etc. eine Empfehlung auszuschreiben. *g* Es wäre zumindest eine nette Geste, die viele Arbeit zu entlohnen.

Ansonsten; viel Vergnügen.


Chris


PS: Man findet mich auch bei youtube.

PS2: Wegen Serverfehler (?) hat Clavio gestern zwar den Thread erstellt, aber ohne Inhalt. :cool: Den anderen Thread würde ich einen Moderator also bitten, zu löschen.
 
Erstens: Ich finde es schon erstaunlich, welches Repertoire du mit deinen 20 Jahren komponiert hast. Ich sehe dies an der Durchnummerierung, die du ja selber durchführst (haha, ich mache das auch :-), um halt den Überblick nicht zu verlieren, sieht aber für Außenstehende irgendwie blöd aus, glaube ich.) Mir persönlich ist das egal.

Zweitens: Ich denke, du hast Talent zum Komponieren, weiß Gott mehr als ich, aber das ist eine andere Geschichte.

Drittens: Ich denke, du hast es gut drauf, so zu komponieren, wie man vor ca. 300 Jahren komponiert hat, erstaunlich gut. Bisher habe ich noch keine einzige Harmonie in deinen Werken entdeckt, die man vielleicht als "modern" bezeichnen könnte, wobei modern, da schon irgendwie bei der Romantik anfangen würde.
(Spätestens jetzt springen die Vollprofis hier im Kreise, ist mir aber auch egal :-) )

Viertens: Auch ich schätze die Klassik sehr, aber du solltest versuchen, deinen persönlichen Kompositionsstil zu entwickeln, wobei du viel weiter gehen mußt als Mozart, Beethoven und Haydn, das ist Schnee von gestern, ... schöner Schnee, aber von gestern ...

Fünftens: Ich beneide dich darum, was du mit deinen 20 Jahren schon geschaffen hast, wenn du weiter so reinhaust, werden wir wohl in 20 Jahren Autogramme von dir tauschen.

Also immer weiter machen, aber nicht immer im selben Stil

in dem Sinne

Michael
 
Nun, Chris, erstens bist Du nicht Komponist - sondern Hand aufs Herz - jemand, der als Hobby komponiert.

Zweitens ist es unglaublich prätentiös, seine eigenen Werke mit "CJV 96" zu bezeichnen! So was habe ich als Junge auch mal gemacht, aber ich bitte Dich, als erwachsener Mann mit 20!

Drittens wäre Deine Harmonik auch in der Zeit der Wiener Klassik als sehr langweilig angesehen worden. Manchmal sind auch unlogische Übergänge dazwischen. (Kennst Du Mozarts "Musikalischen Spaß"? Versuche, wirklich alle Späße darin herauszufinden! Dann bist Du in vielerlei Hinsicht schlauer!)

Deine Stücke sind dekorative "Remineszenzen", mehr nicht.

Du mußt also noch eine Menge lernen, bevor Du das Recht erworben hast, hier so großspurig mit der Haltung "Hey, ich bin der große Komponist" hereinzuplatzen. (Und wenn Du das Recht erworben hast, wirst Du es nicht mehr nötig haben und auch keine Lust mehr haben, so etwas zu tun ;) )

LG,
Hasenbein
 
Nun, Chris, erstens bist Du nicht Komponist - sondern Hand aufs Herz - jemand, der als Hobby komponiert.
Hasenbein

Hmmm, wer ist denn Komponist, gibt es da so etwas ähnliches wie für Inhaber eines Führerscheins, ist mir da etwas entgangen?

War das Komponisten-Dasein, nicht immer die Abhängikeit des Wohlgefallens einiger Leute, früher Kirchen, heute, Deutschland sucht den Superpostar, oder ähnliches, haha?
 
Daneben ist Komponieren aber vorallem eins; Zeitverschwendung, denn weder ist die Musik gefragt, noch bringt sie Geld.

Oh ja, da hast du so was von Recht...:)

Aber das ist Musikmachen ja allgemein...oder?;)

Mir gefallen deine Sachen wirklich gut, diesen heute "altbackenen" Stil hast du wirklich gut drauf. Vielleicht kommt er ja wieder in Mode, wer weiß.

Wobei ich meine, dass es sich hier und da durchaus modern anhört.

Eine Empfehlung will ich dir allerdings geben: Wenn du wirklich noch mehr aus deiner Musik rausholen willst, dann solltest du unbedingt die VST-Stimmen wecheln. Die sind wirklich sehr altbacken. Da geht viel von deiner Intention verloren, denke ich.
Da aber gute VST`s sehr teuer sind, d.h. man für ein gutes Streicher-VST locker 300 Euro berappen muss, gibt`s solche Sachen auch schon in guten All-in-one Programmen vereint.
Ich nenn da mal Mixcraft, das hat ein ganzes Orchester dabei. Wenn`s etwas teurer sein darf, gibt`s da ja auch Cubase.
Für`s Klavier würd ich Steinberg "The Grand" nehmen, das ist so ziemlich das geilste Flügel-VST am Markt.
Letztendlich musst du für dich das Passende finden, aber ich glaube dass eine Investition in bessere Software deine Musik unglaublich aufwerten wird.
 
Hallo Christian,

du hast ja ein ganz beachtliches Oevre. Das Komponieren scheint einen großen Teil deiner Freizeit auszufüllen. ;)

Leider fällt es mir schwer deine Stücke anzuhören, weil alles von der Maschine kommt. Warum hast du nicht wenigstens die Solo-Klavierstücke selber am Klavier aufgenommen? Du hast doch geschrieben, dass du Klavier spielst.

Grüße von
Fips
 
Du mußt also noch eine Menge lernen, bevor Du das Recht erworben hast, hier so großspurig mit der Haltung "Hey, ich bin der große Komponist" hereinzuplatzen. (Und wenn Du das Recht erworben hast, wirst Du es nicht mehr nötig haben und auch keine Lust mehr haben, so etwas zu tun ;) )

Wo steht denn bitteschön geschrieben, dass man sich erst irgendein "Recht" erwerben muss, hier Musik zu veröffentlichen? Vor allem, bei wem sollte er sich das denn erwerben?
Bei dir etwa? Das denke ich nicht.
Also bitte mein lieber Hasenfuß, du solltest wirklich mehr Zurückhaltung üben und vielleicht schauen, ob du die Sache mit dem Forum hier nicht etwas zu ernst nimmst. Es gibt noch ein Leben neben dem Forum;) Wirklich.

Es ist ausgesprochen unfair, Leute die hier ganz neu sind, sofort mit Zankereien zu überziehen. Aber ich bin mir sicher, das weißt du:)

Viele Grüße,

Latur
 
Guten Abend, Christian!

Du betreibst Stilimitationen der von Dir favorisierten Klassiker.
Wenn man davon absieht, daß Du vorallem gängige Tonsatzklischees reproduzierst -
meine dringende Bitte an Dich lautet: Erweitere unbedingt Deinen musikalischen Radius
hin zur Romantik, Spätromantik und (frühen) Moderne.

Beschäftige Dich mit den Partituren dieser Musik, nicht als Selbstzweck,
sondern um kompositiorisch voranzukommen: Wodurch und warum
vermeiden Komponisten die platte wörtliche Wiederholung - wie entsteht
Variantenbildung - welche Konsequenzen zieht die Reprise aus der Durchführung?

Ich kann mir vorstellen, daß Du nach der intensiven Durchdringung
verschiedener historischer Vorbilder irgendwann den eigenen Ton entwickeln wirst.

Herzliche Grüße!

Gomez
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Vielen Dank für die üppige und rasche Ressonanz. Tatsächlich ist dies das erste Forum, wo man sich sofort intensiv mit meinem Thread beschäftigte, wofür ich sehr dankbar bin. Negative Kritik ist kein ungebetener Gast, denn Geschmack und Meinung sind nie identisch. :floet:

Zitat von Michael001:
das ist Schnee von gestern, ... schöner Schnee, aber von gestern ...

Naja, ich will lieber Musik komponieren, die mir gefällt. Ich finde moderne Klassik ganz schrecklich.

Zitat von hasenbein:
Nun, Chris, erstens bist Du nicht Komponist - sondern Hand aufs Herz - jemand, der als Hobby komponiert.

Äh...ich komponiere, also bin ich Komponist.

Zitat von hasenbein:
Zweitens ist es unglaublich prätentiös, seine eigenen Werke mit "CJV 96" zu bezeichnen! So was habe ich als Junge auch mal gemacht, aber ich bitte Dich, als erwachsener Mann mit 20!

Ich sehe das Problem nicht, wenn man den Überblick über seine Werke behalten will, indem man sie in ein Werkverzeichnis setzt? Tat Mozart übrigens auch, der fing nur erst viel später damit an. Ich war so schlau gleich von Beginn damit anzufangen. ;)

Zitat von Michael001:
Hmmm, wer ist denn Komponist, gibt es da so etwas ähnliches wie für Inhaber eines Führerscheins, ist mir da etwas entgangen?

Viele Theoretiker nehmen sich das Recht heraus, nur die Komponisten als solche zu betiteln, die das auf Hochschulen studiert haben. Das wäre sogar Recht sinnvoll, aber diejenigen Studierenden, die ich kenne, komponieren so einen uneinfühlsamen, rein technikbezogenen Kram, dass ich diese Art lieber ablehne.

Zitat von Latur:
Eine Empfehlung will ich dir allerdings geben: Wenn du wirklich noch mehr aus deiner Musik rausholen willst, dann solltest du unbedingt die VST-Stimmen wecheln. Die sind wirklich sehr altbacken. Da geht viel von deiner Intention verloren, denke ich.

Ich bin im Besitz einiger Orchestersimulationen, und hab sie allesamt für unbrauchbar eingeschätzt. Zwar klingen die Stimmen wirklich sehr hübsch, aber das System ist noch nicht ausgereift, sodass ständig einzelne Stimmen im Geräuscherausch untergehen. Midi klingt zwar scheiße, aber wenigstens ist da kein Tonverlust. Nur bei sehr langsamen Sätzen wende ich es ab und an mal an. Der Zweitsatz der h-moll und B-Dur KKs zum Bleistift.
Ein richtiges Orchester ersetzt aber nunmal nix. ;)

Zitat von Fips7:
Warum hast du nicht wenigstens die Solo-Klavierstücke selber am Klavier aufgenommen? Du hast doch geschrieben, dass du Klavier spielst.

Bei der 4. Klaviersonate hab ich letztens tatsächlich ein Mikro mitlaufen lassen. Das Klavier ist aber so verstimmt, dass ich das keinem antun werde. Und so wie's aussieht, wird das Ding auch vorerst verstimmt bleiben. *seufz*
Ansonsten wird kurz nach Ostern mein Es-Dur KK in Ulm aufgeführt, und es steht noch offen ob ich am Klavier sitze. So oder so; ein Mikro wird da auch mitlaufen.

Zitat von Gomez de Riquet:
Erweitere unbedingt Deinen musikalischen Radius hin zur Romantik, Spätromantik
und (frühen) Moderne.

Ich weiß, es wäre sinnvoll. Und vermutlich komme ich auch nicht drumherum. Ich bin aber noch dabei, mich mit der Musik anzufreunden. Mich mit Musik zu beschäftigen, die mir nicht zusagt, erscheint mir irgendwie haltlos...?


lg
Chris
 
Hallo Christian,

1) Wenn Du oben hinschreibst "Ich bin 20 und Komponist", dann versteht man das so, daß Du suggerieren willst, Komponist sei Dein Beruf. Das meinte ich nur.

2) Ich war in meinen Teen-Jahren genauso wie Du und habe alles "Moderne" abgelehnt.
Heute weiß ich, daß das kindisch war und auf meine zu spießige, unoffene Erziehung zurückging. (Meine Mutter und meine Klavierlehrerin waren auch Moderne-Musik-Ablehner.)
Es wäre ein wichtiger Teil des Erwachsenwerdens, Derartiges abzulegen; insbesondere auch unqualifizierte Pauschalurteile wie "Moderne Musik gefällt mir einfach nicht"!

LG,
Hasenbein
 

Wenn man wirklich vorhat, eigene "richtige" Stücke zu komponieren, dann finde ich es auch kontraproduktiv, sich auf gewisse Epochen zu beschränken, es ist vor allem unnatürlich, da die Komponisten die man versucht nachzuahmen, selber genau das Gegenteil gemacht haben, sie stechen heraus, gerade weil sie eine eigene Linie gehabt haben und sich von der grauen Masse abheben konnten.

Trotzdem halte ich solche Stilkopien, wie ich sie mal nenne, nicht für pauschal schlecht. Wenn man sich mit neuen Techniken beschäftigt, dann ist es oft sinnvoll klein anzufangen und dann kann man durchaus versuchen meinetwegen eine Klaviersonate im Stile Haydns zu schreiben. Das wären dann in meinen Augen auch keine richtigen Stücke, sondern eher Studien für einen selber, zum Lernen. Spricht aber natürlich trotzdem nichts dagegen, sowas zu veröffentlichen um Rückmeldungen zu bekommen, ganz im Gegenteil.

Das war jetzt allgemein darauf bezogen und nicht auf deine Kompositionen, die ich mir (noch) nicht angehört habe, wenn ich Zeit finde, hör ich vielleicht mal rein.

Alles Liebe
 
So, neue Sinfonie (Siebte), nech. 4 Sätze und Tonart ist Es-Dur.




Noten + Mp3




;)
 
Hallo, Christian!

Soll man jetzt zur Siebten in Es-Dur (CJV 109) gratulieren?

Der Höreindruck ist bestürzend, was auch am jahrmarktsorgel-ähnlichen Klang liegt,
weswegen ich mich schnell aufs Partiturstudium konzentriert habe.

Mein Resümee gleicht dem zuletzt geäußerten: Ich würde so etwas als Stilübung
in den Untiefen des Schreibtischs verschwinden lassen und mich auch nicht
der achten Symphonie oder dem sechzehnten Klavierkonzert gleicher Bauart zuwenden,
sondern aufs Durchnumerieren und Veröffentlichen erst einmal ganz verzichten
und die Stilübungen im stillen Kämmerlein fortsetzen, ohne Augen- und Ohrenzeugen.

So verführerisch es sein mag, seine Partitur im IMSLP direkt neben den Werken der "großen Meister"
stehen zu haben - ich rate Dir dringend zu kleineren Formaten, z.B. lyrischen Klavierstücken
in schlichter dreiteiliger Liedform, die Du wirklich nur zu Übungszwecken schreibst.

Gruß, Gomez
 
Hört man das Stück, kommt man aus dem Kopfschütteln nicht raus, liest man Gomez' Beitrag, wiederrum aus dem Nicken nicht. Das könnte man für die Zukunft eventuell als Morgengymnastik integrieren.

Es gibt da diesen Aussrpuch:
"Erfahrung heißt gar nichts, man kann auch 20 Jahre lang seine Arbeit schlecht machen."

Hierrauf gemünzt bedeutet die Opuszahl gar nichts. Man kann auch wunderbar 100 Symphonien schreiben, die es allesamt nicht wert wären aufgeführt zu werden.

Ich werde mich weigern den Einzug dieser Midi-Klänge in den klassischen Bereich zu akzeptieren. Das ist der musikalische Tod. Punktuelle Ergüße werden nun als gigantischer Kinder-Entenchor hörbar. Schlimm genug.
Abgesehen davon, schult es das Gehör kein bischen, es zerstört sogar eher die Klangvorstellung davon, wie Instrumente tatsächlichen klingen. Ebenso verleitet es zu absolut stumpfsinnigen Kompositionsmethoden.
Der einzige Vorteil dieser Programme ist, dass die Noten als Pdf vorbeiflattern, die zum einen leserlich sind, aber vor allem kein schönes Notenpapier verbrauchen. Um es mal mit einer Brahmsschen Anekdote zu schliessen:

"Ein junger Mensch bat Brahms um Prüfung einer Komposition. Brahms ließ sich behaglich in seinen Lehnstuhl nieder und rauchte ruhig seine Zigarre, während er die Arbeit durchsah. Endlich frage er versonnen: «Menschenskind, wo haben Sie denn nur das schöne Notenpapier her?»

Schönen Gruß, Raskolnikow

Ps: Und bitte, nimm Gomez' Ratschlag ernst. Kleinere Formate! Man wird dadurch kein kleinerer Komponist. Kafka hat z.B überwiegend in den Kurzgeschichten seine Stärken gehabt und diese sind für mich Romanen ebenbürtig.
 
Tach,

und erstmal frohe Ostern. ;)

Ich danke euch für eure Antworten, und ich verstehe sie auch. Aber lasst mich dazu folgendes anmerken: Ich bin mir durchaus bewusst, dass ich noch viel lernen muss. Was ihr aber vielleicht nicht versteht ist, dass ich nicht nachahme (schon gar nicht auf Teufel-Komm-Raus), sondern Themen die mir gefallen versuche als Werke zu verarbeiten. Sowohl harmonisch als auch melodisch.

Natürlich verändert sich mein Geschmack mit der Zeit, ich merke es jetzt schon, da ich frühe und mittlere Romantik nicht mehr ablehne. Dass mein Geschmack sich hingegen so drastisch ändert, dass ich mal 12Tonmusik mag, bezweifel ich sehr. Und ich glaube niemand ist entgangen, dass es vielen Klassikliebhabern genauso geht. Sei diese Musik in der Theorie noch so anerkannt.

Vielleicht bin ich also ein Vorläufer. Es gab schließlich auch Gothik und Neo-Gothik. Vielleicht werden mehr Menschen die Nase vollhaben von technisch theoretisch korrekter, aber seelenloser Musik. Es würde mich nicht wundern, denn Fortschritt und Schönheit sind nicht identisch.

Seelenlos ist meine Musik jedenfalls nicht - was ihr auch sagt. Und darum findet sie auch durchaus Gehör. Unter denjenigen die meine Musik gerne hören, sind auch einige dabei mit mehr als 50 Jahren Hörerfahrung. Sie besitzen durchaus hohe Bildung und kritisches Urteilsvermögen. Sie finden moderne Klassik schrecklich. Und sie haben mir mehrfach gesagt, daß in meiner Musik, trotz den Fehlern, Perlen zu finden sind. (Unter den Menschen die meine Musik mögen, befinden sich auch Musiker, die als solche berufstätig sind.)

In diesem Sinne dürfte wohl auch klar sein, warum ich meine Werke öffentlich vorstelle - statt in aller Heimlichkeit zu ... "üben".
Bei Bedarf verschone ich das Forum aber natürlich gerne vor meiner schändlichen Musik... :floet:




;)
 
Was ihr aber vielleicht nicht versteht ist, dass ich nicht nachahme (schon gar nicht auf Teufel-Komm-Raus), sondern Themen die mir gefallen versuche als Werke zu verarbeiten. Sowohl harmonisch als auch melodisch.
...möglicherweise bin ich ein ganz unösterlicher Spielverderber, aber ich muss gestehen: "Werke", noch dazu mit harmonischen oder melodischen Verarbeitungen habe ich noch keine entdeckt - stattdessen eine Handvoll Noten, die gar zu gerne so aussehen möchten, als seien sie welche.

Was Vielleicht bin ich also ein Vorläufer. Es gab schließlich auch Gothik und Neo-Gothik. Vielleicht werden mehr Menschen die Nase vollhaben von technisch theoretisch korrekter, aber seelenloser Musik. Es würde mich nicht wundern, denn Fortschritt und Schönheit sind nicht identisch.
...und es sind unter anderem solche hochtrabenden Torheiten, die es mich nicht bedauern lassen, ein wenig deutlich und herb zu formulieren...
Dir muss die harmonisch komplexere Musik der Spätromantik oder der frühen Moderne nicht gefallen - aber auf den stammtischhaften Unfug, dass alles, was Dir nicht gefällt, seelenlos seie, könntest Du verzichten. Mit einer Pose wie "hier ich - da der böse kakophonische Strawinski" wird eher der Bereich des Lächerlichen betreten, und das kann ja nicht in Deinem Sinn sein.

Was aber Deinen selbstgewählten Anspruch betrifft, nämlich Werke in quasi klassischem Stil zu verfassen: ich habe den Eindruck, dass Dir nicht ganz klar ist, was Du gerne imitieren würdest... Harmonisch, klanglich, satztechnisch und formal kommen Deine als Werke bezeichneten Hobbyspielerein nicht einmal in die Nähe einer kleinen Pleyelschen Sonatine oder in die Nähe der so genannten Kurfürsten-Sonaten (die Beethoven als Kind (!!) verfasst hatte). Das kannst Du leicht überprüfen, indem Du ganz harmlose und schlichte frühklassische Sachen mit Deinen vergleichst.

Übrigens bist Du nicht allein, was Stilimitationen betrifft: mancher Komponist wurde tatsächlich dazu im Unterricht verdonnert (Sonatensätze, Fugen etc. studienhalber zu komponieren). Aus den quasi Schularbeiten, Lehrstücken einiger Komponisten sind da recht erheiternde Sachen überliefert: da wären z.B. zwei Klaviersonaten von Richard Wagner, die er selber als Imitationen Pleyelscher Muster später bezeichnet hatte. Sie wirken komisch, da zwischen Anspruch und Erfüllung eine deutliche Lücke klafft. Von diesen beiden Wagnerschen Schularbeiten allerdings bist Du noch sehr weit entfernt, denn formale, satztechnische und klangliche Hausaufgaben hatte der Wagner da schon gemacht...!

Seelenlos ist meine Musik jedenfalls nicht - was ihr auch sagt. Und darum findet sie auch durchaus Gehör. Unter denjenigen die meine Musik gerne hören, sind auch einige dabei mit mehr als 50 Jahren Hörerfahrung. Sie besitzen durchaus hohe Bildung und kritisches Urteilsvermögen. Sie finden moderne Klassik schrecklich.
...es gibt gebildete Menschen mit jahrzehntelanger Erfahrung in der Nahrungsaufnahme, darunter auch professionelle Köche, die finden Fisch zu essen gräßlich - ja und? ;) :D:D
 
Scherzando ironico

Das hier ist wirklich schrecklich! Ich hab noch nie solch schreckliche Musik gehört:

Wie kann Menuhin überhaupt solche Musik überhaupt spielen. Das sind ja so viele Dissonanzen drin! Und auch andere Werke von Bartók. Wie kann ein Musiker wie David Oistrach, Martha Argerich, Sergiu Celibidache, etc. überhaupt solche Musik spielen? Ich dachte immer, solche Musiker spielen nur gute Musik!
Oder noch schrecklicher:

Zwölftonmusik! Entartete Kunst!!!!
 
Ich sage nur:
Wie verschieden die Horizonte doch sein können...
Gruß
Toni
P.S. es geht weiter, dahinter...
 

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