Air on the G string - reloaded

Hi,
Es ist nicht schwer, zu erkennen, dass hier sowieso die Stimmung herrscht, dass "Clavioten" toll sind - "der ist einer von uns" - und alle Nicht-Clavioten minderwertig, aber solche Verteidigungsmethoden sind nur lächerlich.
Sehr interessant.

Was sind denn die Kriterien dafür, wer Claviot ist und wer nicht?

Gibt es auch Halb- bzw. Vollclavioten?
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
...es klingt so, als sei die Air für cw eine größere Herzensangelegenheit, was ja einleuchtet ob der Transkriptionsarbeit, die er sich mit der Guldaversion gemacht hat. Deshalb fühlt er sich zumindest in Teilen als Referenz für das Stück und sicherlich hat er sich damit auch weit mehr beschäftigt, als die meisten anderen, die die Air "nur" mal gespielt und nicht selbst transkribiert haben.

Ob es die feine Art ist, in einem Einspielungsfaden auf die "Ich hab übrigens selbst erstellte Noten von der perfekten Version dieses Stückes, bei Interesse bitte pn..."-Tour zu kommen, lasse ich mal dahingestellt. Und ob es clever ist als cw auf dem Digi gegen earwig auf dem Steini antreten zu wollen, lasse ich auch mal unkommentiert...
 
außerdem schafft Earwig das an einem Stück ;-)
 
Ich finde Earwigs Spiel sehr gut. Wenn so etwas wie Kritik überhaupt angebracht ist, würde ich versuchen, das Tempo zum Mittelteil hin etwas ruhiger zu halten. Ich studiere derzeit genau diese Version ein, bin nur ein Pianoamateur und kenne daher auch die Schwierigkeiten des Stückes. Eine ist eben auch, wie ich finde, die Ruhe des Stückes nicht zu durchkreuzen, indem man sich vom eigenen Spiel hinreißen lässt. Genau das gefällt mir bei der Gulda-Version. Warum soll die eigentlich technischer Schrott sein?

Zu Eurem Streit, also Vergleiche zieht man ja immer. Ob sie gerecht sind, sei dahin gestellt. Ich finde es nicht gerecht Earwig mit Gulda zu vergleichen. Ebenso ungerecht ist es jedoch auch, CW's Leistung auf einem Digitalpiano mit der auf einem Steinwayflügel zu vergleichen. Oh, da war oben einer schneller mit dieser Anmerkung.

Andreas
 
@jauchzerle:

Die von mir verlinkte eigene Einspielung habe ich nur deswegen gepostet, weil Torsten unterstellte, ich hätte mich mit dem Stück womöglich noch nie beschäftigt.

gefühlvoller spielt als CW die transkribierte.
Und was Du offensichtlich überhaupt nicht gemerkt hast: Meine Einspielung ist nicht die von mir transkribierte Gulda-Version. Es ist eine Schlichtversion des Stückes. Die Noten dazu habe ich mir vor Jahren irgendwo aus dem Netz gefischt.

Wenn man nicht 'mal merkt, dass meine eine völlig andere Version als die von Gulda ist, braucht man vielleicht doch noch etwas Übung im analytischen Hören, um das ganz freundlich auszudrücken. "Dann setz ich mich mal in die Nesseln", das hat da gut geklappt.

@Tastenjunkie:

"Auf dem Digi gegen earwig auf dem Steini antreten zu wollen" wäre in der Tat Blödsinn, noch dazu mit so einer Einfachversion. Ich hatte keinerlei Wettkampfmotivation.

Ich denke, ich hab' das jetzt oft genug erklärt, warum ich diese Version gepostet habe.

CW
 
Es ist doch immer sehr berührend zu sehen, wie natürlich die Kinderhände von @Earwig Musik hervorbringen. Also das verdient einfach Anerkennung und ist begeisternd.
Genauso wir die Aufnahme von @cwtoons, der eben als Amateur durch seine Transkription und seinen Vortrag,etwas geleistet hat, das wahrscheinlich viele (mich eingeschlossen) die sich hier tummeln, nicht schaffen würden.

Friede sei mit Euch....Ist ja noch Weihnachten!;-)
 
@jauchzerle:
...
Und was Du offensichtlich überhaupt nicht gemerkt hast: Meine Einspielung ist nicht die von mir transkribierte Gulda-Version. Es ist eine Schlichtversion des Stückes. Die Noten dazu habe ich mir vor Jahren irgendwo aus dem Netz gefischt.

Wenn man nicht 'mal merkt, dass meine eine völlig andere Version als die von Gulda ist, braucht man vielleicht doch noch etwas Übung im analytischen Hören, um das ganz freundlich auszudrücken. "Dann setz ich mich mal in die Nesseln", das hat da gut geklappt.
...

CW
Stimmt, hab ich nicht bemerkt, gebe ich auch unumwunden zu. Und ich brauche noch an absolut allen Fronten Übung. Nie habe ich etwas anderes behauptet. Trotzdem fand ich es nicht gut, WIE du das geschrieben hast. Das darf ich auch aus meinem Nesselbusch heraus sagen.

Den Rest meines Postings, den Du hier freundlicherweise nicht zitiert hast vertrete ich aber weiterhin vollinhaltlich.
Und nein, ich falle nicht auf die beiden unterschiedlichen Instrumente rein. So schlecht ist mein Gehör dann doch nicht ;-)
 
Hallo :bye:

Ich finde auch, dass die Gulda-Aufnahme die schönste ist, die ich kenne. Allerdings ist dieses Stück ursprünglich für ein Orchester geschrieben worden, so dass es nicht die eine Transkription für Klavier gibt.

Vielen Dank für den Hinweis zum Mittelteil - den habe ich tatsächlich etwas schneller gespielt.

Ich wünsche euch allen noch schöne Feiertage -

liebe Grüße

Earwig
 
Hallo :bye:


Vielen Dank für den Hinweis zum Mittelteil - den habe ich tatsächlich etwas schneller gespielt.

Earwig

Nimm meinen Hinweis bitte nicht zu ernst. Ich für meinen Teil wäre froh, wenn ich es so schön wie Du spielen könnte! Es war halt nur etwas, was mir aufgefallen war und was ich halt auch für eine der Schwierigkeiten bei diesem Stück sehe, neben manchen technischen. Das es bei Dir, trotz der kleinen Hände, so "leicht" aussieht, gibt mir wieder Kraft. Ich bin zwar schon ausgewachsen, kann aber nur eine Oktave greifen.

Hast Du einen Youtube-Kanal?

Andreas
 
Danke, Peter. Earwig hats mir schon geschickt. Ist schon Wahnsinn. Wie ein Kind vom andern Stern.
ANdreas
 

Nö, ein ganz normaler Junge, der auch noch andere Sachen im Kopf hat. :-)
 
Nö, ein ganz normaler Junge, der auch noch andere Sachen im Kopf hat. :-)

Sein Verhalten ist absolut normal und natürlich, aber trotzdem hat Ludwig mit dem anderen Stern nicht ganz unrecht.

Ich werde z.B. nie das Gesicht des Kurators der Musikinstrumentensammlung des MKG Hamburg vergessen, nachdem er während der Erklärungen zu den verschiedenen Registereinstellungen eines bestimmten Cembalos einen kleinen Jungen entdeckt und zu sich geholt hatte: "Im Cembalo sitzt ein Zauberer, höre mal" und dann mit einem gütigen Lächeln fortfuhr: "Willst Du mal darauf spielen?"
Der Junge setzte sich an das Cembalo, drückte eine Taste und erklärte dem Kurator detailliert, was er an der Einstellung ändern solle. Schon jetzt begannen sich die Augen des Kurators zu weiten.
Als hätte er nie etwas anderes getan, begann Earwig mit dem ersten Satz von Mozarts Sonate KV 332, unterhielt sich dabei noch kurz mit seiner Mutter und spielte sie natürlich fehlerfrei zu Ende. Während der gesamten Szene schaffte es der Kurator nicht mehr, seinen nun weit geöffneten Mund wieder zu schließen. Auch die sonst recht gesprächige Gruppe der Claviomitglieder hörte gespannt und mucksmäuschenstill zu.

Nie zuvor hatte Earwig an einem Cembalo gesessen, aber von nun an war es dem Kurator sichtlich unangenehm, die weiteren Instrumente selbst anzuspielen. Es wurde immer zuerst Earwig gebeten.

Ich behaupte, nicht ein Einziger von uns dort Anwesenden wäre in der Lage gewesen, spontan an einem gänzlich unbekannten Instrument eine solch souveräne Leistung zu erbringen. Und genau so verstehe ich Ludwigs Bemerkung vom anderen Stern.
 
Zur Erklärung meiner intergalaktischen Wortschöpfung:

Ich war gestern noch auf seinem Youtube-Kanal. Ich kannte ihn vorher nicht. Weil ich ein absoluter Fan von Beethovens Klaviermusik bin, habe ich mir seine Interpretation von Beethovens op. 14, 2 angesehen und angehört, immer mit dem Alter des Interpreten im Hinterkopf. Was soll ich sagen? War es mal wieder Beethoven oder war es das Würmchen, was mir Augen, Mund und Ohren immer mehr öffnete? Die Ausarbeitung der verschiedensten Stimmen sind ja auch etwas, was ich bei Beethoven so toll finde. Oft achte ich besonders auf die Stimmen im Hintergrund bzw. in der linken Hand, wenn ich mir seine Sonaten anhöre. Gut, bei diesem Allegro gibt es da nicht soo viele. Jedenfalls habe ich das bei Earwig alles wieder gefunden. Es gibt ja bei Youtube eine Menge Klaviewunderkinder zu sehen, viele aus dem fernöstlichen Raum. Da schalte ich aber meistens nach kurzer Zeit wieder weg. Nicht so bei Earwig. Da hat man den Eindruck, dass da jemand etwas mit Herz, Seele und Verstand betreibt. Sicher hat er auch sehr gute Lehrer. Mich hat er jedenfalls angestachelt, mehr zu üben! Das will auch schon mal was heißen. Sicher ist das Würmchen hochbegabt, sodass man sowieso nicht an seine Leistung heran reichen kann, aber ich kann sie mir ja trotzdem irgendwie als Motivator und Vorbild nehmen. Oft jammere ich ja herum, dass meine Hände zu klein sind und ich deshalb vieles nicht spielen kann. Da hilft es mir dann schon, Kinder Klavier spielen zu sehen, die mich eines besseren belehren. Bitte verzeiht mir meine unprofessionellen Ausführungen über Beethoven. Ich bin nur ein laienhafter Musikliebhaber.

Andreas
 
In Punkto Internetrecherche solltest Du etwas fitter sein:
Sorry, ich las nur diesen Faden. Wenn das Lesen dieses Fadens das Lesen eines anderen Fadens voraus setzt habe ich natürlich geloost. Sorry!



"Und weil ich sie perfekt finde, habe ich mich schon vor längerer Zeit einmal darangesetzt, diese Gulda-Version für mich zu transkribieren.
Ich habe es etwas anders gemacht. Ich habe mir aus dem Original ein Lead Sheet gemacht. Darüber kann ich mich dann ziemlich frei bewegen. Die Akkordfortschreitung des Stückes eignet sich sehr gut dafür.
 
Das Lesen dieses Fadens setzt natürlich nicht das Lesen eines anderen Fadens voraus. Jeder darf und soll hier mitreden, so, wie er Lust hat.

Aber 'n bißchen vorsichtige Umsicht kann ja nicht schaden, wenn man sich auf Diskussionen einlässt. Also mache ich in solchen Situationen häufiger 'mal hier und auch 'mal da "klick" und denke, dass das wohl eigentlich jeder tut. Und ab und zu, gelegentlich, kommen auch Erkenntnisse dabei heraus. Das ist ja das Schöne am Internet.

CW
 
Nachtrag:

schaffte es der Kurator nicht mehr, seinen nun weit geöffneten Mund wieder zu schließen.

Ich fürchte, man muss die Sache Earwig 'mal ein wenig erden.

Wenn er diese und andere Kommentare liest, kann man nur hoffen, dass er nicht abhebt. Man könnte fast glauben, hier ist von einem kommenden Klaviergenie die Rede. Dabei handelt es sich doch nur um einen musikalischen und klaviertechnisch begabten Jungen, der das Glück hat, dass seine Eltern das Talent erkennen und es entsprechend mit Unterricht und Instrument fördern. Ein schöner und nicht so häufiger Umstand und es freut mich sehr, so etwas zu sehen.

Aber um in hymnische Begeisterungskommentare auszubrechen - solche, wie oben zitiert - gibt es keinen Anlass. Wunderkinder gibt es, aber die spielen in diesem Alter ganz anders. Eines davon war beispielsweise Dimitris Sgouros. Der studierte mit zwölf Jahren am Konservatorium in Athen und haute im Alter von vierzehn die Brahms' schen Paganinivariationen dem Publikum um die Ohren, das dem nichts mehr einfiel. Von solchen Himalayastücken ist Earwig weit entfernt. Er spielt das, was man als Kind nach fünf oder sieben Jahren erfolgreichem Unterricht eben so spielt und deshalb ist er auch kein pianistisches "Wunderkind".

Ich wünsche ihm und seinen Eltern, dass er so bleibt, wie er ist, ein Junge, der hoffentlich seinen Weg machen wird, inside of music or everywhere.

CW
 
Zuletzt bearbeitet:
Nachtrag:





Ich fürchte, man muss die Sache Earwig 'mal ein wenig erden.

Wenn er diese und andere Kommentare liest, kann man nur hoffen, dass er nicht abhebt. Man könnte fast glauben, hier ist von einem kommenden Klaviergenie die Rede. Dabei handelt es sich doch nur um einen musikalischen und klaviertechnisch begabten Jungen, der das Glück hat, dass seine Eltern das Talent erkennen und es entsprechend mit Unterricht und Instrument fördern. Ein schöner und nicht so häufiger Umstand und es freut mich sehr, so etwas zu sehen. CW

Deine Sorge ist berechtigt! Ich glaube aber, dass er genügend von seiner Familie geerdet wird. Sonst hätte er es auch nicht so weit gebracht. Sicher hat er schon seit er begonnen hat zu musizieren, von allen Seiten viel Lob und Tralala erhalten und trotzdem ist er nicht abgehoben. So eine Leistung schafft man m.M.n. nur, wenn man ein fleißiges Bienchen, oder in seinem Fall ein Würmchen ist und sich nicht auf irgendwelchen Lorbeeren ausruht. Da war ich als Kind ganz anders. Um mich wurde auch viel Wind gemacht und mir hat es auch geschadet, aber hauptsächlich deswegen, weil mein eigener Vater der Ventilator war.

Ich hoffe, dass Earwig seine Jugend gut übersteht und wenn er am Ball und gesund bleibt, kann aus ihm alles Mögliche werden. Aber wie gesagt, Du hast schon recht, man muss die Kinder erden.
 

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