Keiner will Erwachsene Unterrichten, und nu?

Das Wort "Scheiße" hat im Klavierunterricht nichts verloren. Sonst sollte man auch lieber darauf verzichten.
das sagst du, wenn du wüstest wie es teilweise an den Meisterkursen zugeht würde es dir die Sprache verschlagen, da könnte ich dir etliche weltberühmte Musiker/Innen aufzählen von denen du dies nie erwartet hättest. Auch an den Orchesterproben geht es teilweise recht rabiat zu. Da muss man sich doch nicht wundern, wenn man so was im Klavierunterricht auch erleben darf, dass war früher gang und gäbe.
 
Nein, da liegst du wieder einmal falsch. Mir würde es die Sprache nicht verschlagen, da ich viel Lebenserfahrung habe.

Im Klavierunterricht verwende ich dieses Wort nicht und sage das auch meinen Schülern.

Meine Proben und Auftritte laufen auch sehr harmonisch ab. Ich habe es nicht nötig, mit unfreundlichen Kollegen zu musizieren. Dazu ist mir meine Zeit zu schade
 
Ich Persönlich empfinde Lob als Motivierend. Aber es muss mit meinem Eigenem verständniss meiner leistung übereinstimmen bzw. ähnlich sein. Wenn ich für etwas gelobt werde wo ich denke das ich das nicht gut gemacht habe dann finde ich das schon etwas komisch. Genauso bei kritik wenn ich das gefühl habe das ich mich in der sache verbessert habe.

Nach meiner Ansicht muss man für Kritik und Lob in einer lernsituation den Schüler schon etwas kennen. oder zumindest seinen stand sodass man hervorheben kann was denn nun im vergleich zum letzten mal besser ist und was halt noch bearbeitung bedarf. Und ich finde das man das erste nicht vergessen sollte weil es sonst demotivierend wirken kann.

Bei Kids ist das nach Meiner ansicht natürlich noch wichtiger.

Und Falls mal wirklich nichts besser geworden ist oder zu wenig ist es vieleicht sinvoll zu reflektieren was da das problem sein kann.
 
Ich spreche ja dann auch an, was besser war. ZB das Tempo oder Dynamik usw

Die nicht übenden Schüler werden trotzdem leider immer zahlreicher und die Schulaufgabenwelle rollt weiter

Habe heute schon wieder 4 neue Anfragen bekommen

Dh es wollen immer mehr Kinder Klavier lernen, sind aber nicht bereit zu üben?

  1. Lehrer ist pingeliger als der alte oder hat andere Schwerpunkte. Natürlich muss alles sein Maß haben, aber grundsätzlich könnte man das beides auch positiv sehen. Kann man viel lernen.
  2. Die Sonatine war (noch) zu schwer für Dich, so dass Du den Ansprüchen des neuen Lehrers an ihr nicht gerecht wirst. Dann hoffe ich, das neue Stück ist einfacher, so dass Du es entsprechend schöner spielen kannst.
  3. Vielleicht schafft der Lehrer auch nicht, sich zu fokussieren. Wie Anne schon schrieb - man kann immer 20 Dinge finden, die besser gehen (Selbst wenn es schon sehr gut war, geht es immer noch besser). Jedenfalls kannst Du zu einem Zeitpunkt ja nur ein 1 oder 2 Dingen arbeiten. Der Lehrer sollte wissen, welche 2 Dinge im Moment drankommen müssten. Den Rest könnte er vielleicht für sich behalten.
Es muss natürlich auch die Chemie stimmen. Du wirst den Lehrer nicht umkrempeln.
1. andere Schwerpunkte. Ich bin auch froh darum.
2. denke ich auch
3. nein, er war sich nur nicht bewusst, daß er nur kritisiert hat.



Leute, wenn Ihr das nächste Mal pissig seid, weil der Lehrer wieder nicht gelobt, sondern nur kritisiert hat:

Fragt euch dann doch mal: Was hätte er denn loben sollen? Was habe ich denn tatsächlich gut (oder besser als beim letzten Mal) gemacht, das über Selbstverständlichkeiten hinausgeht und somit auf jeden Fall hätte erwähnt werden sollen?
Gibt es da was? Oder möchte ich in Wirklichkeit nur ein narzisstisches Bedürfnis befriedigt haben?

Diese Frage, ehrlich beantwortet, dürfte bei so manchem zu unschönen Erkenntnissen führen...
Nene, pissig bin ich definitiv nicht. Nur über mich selbst verwundert. Mein alter KL hat auch sehr, sehr selten gelobt und ich hatte einmal eine Diskussion darüber, daß mir Kritik auch lieber ist als Lob, weil ich ja genau höre, was nicht gut ist und es ist halt nie wirklich gut.
Und genau das ist der Punkt an dem ich meine eigene Aussage revidieren muß:
Es mag tatsächlich so sein, daß man nie an den "Gut" oder "Sehr gut" Punkt kommt. Aber den "besser als" Punkt kann man erreichen und der darf dann auch gelobt werden....


In meinen Ballettstunden stelle ich immer wieder fest, daß ich weniger lobe, je älter die Kinder werden. Während ich bei den Kleinsten positiv herausstreiche, wenn eine ihre Zehen schön streckt (was dann dazu führt, daß alle ein Lob wollen und schön strecken), ist das etwas was ich bei den "Großen" voraussetze. Und da nehme ich dann blöderweise auch die älteren Anfänger nicht aus...

Ich gehe davon aus, dass auch bei uns erwachsenen Klavierschülern vermutlich oft mehr vorausgesetzt wird, als tatsächlich da sein kann? Und noch schlimmer, wir denken ja selber, daß wir das schon alles können müssten....

Lg
 
Wenn ein Schüler etwas macht, was tatsächlich Scheiße ist (ständig zu spät kommen, lügen, sich danebenbenehmen etc.), dann sage ich selbstverständlich auch mal, dass ich das Scheiße finde.

Hingegen wüsste ich nicht, wo in Beurteilungen von Leistungen des Schülers Ausdrücke wie "Scheiße" angemessen wären, daher sage ich so etwas auch nicht. Ganz einfach.
 
Ich würde mich ja gar nicht wundern, wenn sich hier alle einig sind, im Grunde alle das Gleiche meinen, und lediglich andere Aspekte heraus streichen.
 
Der KL meiner Klavierspielerin bemerkt jeweils diplomatisch: "man hört, dass du geübt hast, aber es gefällt mich noch nicht alles" und dann kommen die Dinge die noch verbesserungswürdig sind ans Licht. Dafür geht sie ja auch in die Klavierstunde um entsprechendes Feedback zu bekommen, von alleine merkt sie das leider nicht immer und findet "schön" was nicht oder noch nicht "schön" ist.
:konfus:
Manchmal wenn Ferien sind und sie was übt fehlt ihr dann der fachkundige Kommentar des KL.

LG B&J und Barbara
 
Dh es wollen immer mehr Kinder Klavier lernen, sind aber nicht bereit zu üben?

Ob es immer mehr wollen kann ich nicht beurteilen

Manche haben in der 3. oder 4. Klasse Schulstress, dann kommt der Anfang im Gymnasium, dann die 2. Fremdsprache und Schulaufgaben, Hausaufgaben und Nachmittagsunterricht haben eh (fast) alle. Dann kommt die Abiturprüfung. Das zieht sich so durch die Schulzeit durch.
Viele machen noch 1-2 Sportarten und haben noch 2x/Woche Training.
Andere spielen auch noch ein 2.Instrument.

Da bleibt dann manchmal nicht mehr viel Zeit und/oder Energie für die Musik, zumal die Schule halt wichtiger ist.

Dafür gibt es dann trotzdem ein paar wenige, die sich für das Instrument wirklich Zeit nehmen
 

Vom stundenlangen Handy spielen erzählt mir eigenartigerweise kein Schüler. Sehe ich aber auch bei meinen Kindern: Die Zeit wäre schon vorhanden. Sie wird nur verschwendet @Debösi Die Prioritäten werden schon gesetzt, aber halt für bequeme und unwichtige Dinge
 
Vielleicht liegt es daran, dass niemand mehr bereit oder fähig ist, Prioritäten zu setzen. Ein bißchen Schule, ein bißchen Nachhilfeunterricht, ein bißchen Sport und Musik soll´s auch noch sein...Was soll da noch rauskommen - außer einem "bißchen .... "?
Ich konnte/kann mich weder über meine sportlichen, noch musikalischen, noch schulischen Fähigkeiten beklagen - und immer Sport und Musik nebenher machen. Man muss da nicht unbedingt Prioritäten setzen... Zugegeben, schwierig wird es natürlich, wenn man noch Nachhilfe etc. nehmen muss, aber ich konnte alle Hobbys und Freunde immer super kombinieren (musste aber auch nie Nachhilfe nehmen). Schwierig zu kombinieren wird es erst, seit ich aus der Schule raus bin.
 
@LeVolVik: Offensichtlich sind Dir die Dinge leicht gefallen. Also sind Prioritäten nicht Dein Problem. Alles geht leicht von der Hand und kann gelöst werden.
Aber wenn Nachhilfe notwendig wird, läuft es irgendwo nicht rund. Dann muß man sich entscheiden. "Jetzt komme ich von der Schule - Hausaufgaben - gerade noch zur Nachhilfe-Stunde - oh, Wörter wieder nicht gelernt - dann Sport - und - und- und Kopfweh hab ich auch"... dann soll noch ernsthaft Zeit für Musik sein? Mit den Anforderungen an Intelligenz, Motorik und Konzentration, wie wir sie hier im Forum täglich lesen können?
Ich bin (altersbedingt) vielleicht (zu) konservativ. Aber dieses oberflächliche "Zappen" von einem Thema zum nächsten, nervt mich tierisch.
 
Ich würde so weit gehen und sagen: Eine Larifari-Ganztagsbeschulung ist eine gestohlene Kindheit/Jugend.

Nota bene, es wird gewiss Kinder/Jugendliche geben, die davon profitieren, wenn sie angeleitet werden, wie (zum Beispiel) innere Leere sinnvoll zu füllen ist. Mit der gleichen Gewissheit wird es welche geben, die darunter leiden, keine eigenen Lebensakzente entwickeln zu können oder - falls sie es trotzdem versuchen - schon von Kindesbeinen an Stress und Zeitdruck unterworfen zu sein.

Wenn Ganztagsbeschulung, dann müssen vielfältige und hochwertige Angebote bereitgehalten werden, um den Bedürfnissen nach Persönlichkeitsentfaltung so vieler unterschiedlicher Individuen Rechnung zu tragen.
 
Die unproblematischen und intelligenten Kinder brauchen nicht "hochwertige Angebote", sondern vor allem ANGEBOTSFREIE Zeit, in der sie SELBER kreativ werden können!

Die heutige Zeit krankt sehr daran, dass alles vollgepackt wird mit Aktivitäten - bei Kindern und Jugendlichen deswegen, weil man glaubt, diese "fördern" zu müssen. Welch riesige Idiotie!

Das Förderlichste, was man tun kann, ist, strengstens den Digitalgeräte-Gebrauch der Kinder zu überwachen und drastisch einzuschränken.
 
Was Du oben alles aufgelistet hast (alleine die Schulausbildung), da bleibt nicht mehr viel Zeit zum Verschwenden. Dem Spieltrieb nachzugehen ist ganz sicher keine verschwendete Zeit oder unwichtig. Über die Art des Spielens lässt sich sicher streiten.

Die wenigstens machen aber alles davon. Viele machen nur ein Instrument oder gar keins. Sport machen auch nur wenige. Handy fast 100%

Sehe ich ja auch hier zu Hause: Meine Kinder machen wie fast alle nicht mehr als nötig für die Schule und haben keinen Nachmittagsuntericht und hätten relativ viel Zeit. Ich hatte in dem Alter 2x Nachmittagsuntericht bis 16:00 und habe trotzdem täglich 2-3 Stunden geübt. Dafür wusste ich auch nicht, was ein Handy ist :-)
 

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