Wenn die erwachsene Schülerin kündigt

Wie viel Begründung bei einem KL-Kündigungsschreiben sollte es sein?

  • Keine Begründung

    Stimmen: 10 52,6%
  • Ein zusammenfassender Satz

    Stimmen: 2 10,5%
  • Wenige Sätze

    Stimmen: 5 26,3%
  • Absatz

    Stimmen: 0 0,0%
  • Roman?

    Stimmen: 2 10,5%

  • Umfrageteilnehmer
    19
  • Umfrage geschlossen .
Kündigen ist total unangenehm für alle Seiten. Aber ich habe die Erfahrung gemacht: Man sieht sich immer zweimal! Deswegen würde ich NIE auf eine Weise kündigen, dass man sich nicht mehr freundlich grüßen und miteinander reden kann, wenn man sich zufällig auf der nächsten Party wieder trifft.

Also aus dem Alter muss man irgendwann raus sein, dass die Beendigung einer Geschäftsbeziehung irgendjemandem unangenehm ist. Ist wie beim Wechsel des Arbeitsgebers: freundlich und nett, für Ehrlichkeit gibt's keine Extrapunkte. Am besten das Thema im persönlichen Gespräch kommunizieren und ankündigen, dass die schriftliche Kündigung der Vollständigkeit halber folgt.

Bei dem anscheinend herrschenden Ton zwischen Schüler und Lehrer sehe ich in diesem Fall aber keinen Grund, nicht zu kündigen. Wer sich als Lehrer im Ton vergreift, kriegt die rote Karte. Ist sowohl unprofessionell als auch menschlich inakzeptabel.
 
Jedem Anfang folgt ein Ende.
Das weiß ich als Klavierlehrkraft und thematisiere das in der ersten Stunde, in der auch das Vertragliche besprochen wird.
Natürlich steht im Vertrag "schriftlich Kündigen" drin. Das muss so. Aber schriftlich kündigen ist feige.
Man hat sich entschieden: das Leben verändert sich, die Prioritäten werden anders gesetzt, Krankheiten zwängen sich in den Alltag usw.
Wenn ich so eine Kündigung bekäme "schriftlich" - wohlmöglich noch mit Einschreiben oä, von nichts drin steht außer "Tschüss"... dann hätte ich was nach meinem Verständnis falsch gemacht.
Passiert aber auch nie. Die Leute greifen gerne zum Hörer und wir bereden das. Manchmal sind sie sich unsicher, dann biete ich Übergangslösungen an oder stelle sie auch mal für drei Monate frei... auf jeden Fall kommen wir immer zu einer guten Lösung und niemand sollte mit einem schlechten Gefühl eine oft lange gemeinsame Zeit beenden.
Für mich sind Abmeldungen gleich häufig wie Anmeldungen. Das ist Mathematik.

Und ja, als ich meine Tochter 2012 vom Geigenunterricht im Mai vor den Sommerferien bei ihrer Lehrerin abgemeldet habe, weil sie ein Austauschjahr in Indien antrat, war die Geigenlehrerin erstaunt, dass ich bis zu den Sommerferien noch Unterricht für meine Tochter einforderte. Bezahlen sollte ich, ja, aber kommen sollte meine Tochter nicht mehr "das hätte ja keinen Zweck". Huch. Das ist mE umprofessionell, auch wenn der Unterricht ansonsten gut war. Aber man kann nicht 2 Monate Geld ziehen und dann den Unterricht absagen. Sie hat dann dauernd die Uhrzeiten verändert, die Tage usw. Am Ende hat dann kein Unterricht mehr statt gefunden. Fand ich bescheuert und habe ich ihr auch gesagt. Doch sie meinte nur lapidar, dass es doch nur noch Zeitverschwendung gewesen wäre, diese 6 Unterrichtseinheiten hätten ja doch nichts mehr gebracht.
 
Da schon mehrmals im Unterricht das Wort Kündigung als Option fiel, seinerseits, und das auch zuletzt aufs Tapet kam, sogar mit möglichem Vertragsenddatum aus dem Kopf, hab ich dieses Vorgeplänkel, so mit mündlicher Taschentuchwinkerei in Sepiatönen und so ;), schlicht vernachlässigt .
 

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