Hammerköpfe erneuern

Die Hämmer auszubauen und einzuschicken ist nicht das Problem. Beim Einbau kommt dann aber so einiges auf einen zu; Schieber rausmachen und auf Chor feilen sind da die primären Schritte. Zum weiteren muß es völlig neu reguliert werden.
LG
Alb
 
Ich würde nie einen Laien an meine Instrumente lassen. ;-) Also auch mich selbst nicht. Wofür gibt es Fachleute, die das gelernt haben?
 
Ich würde nie einen Laien an meine Instrumente lassen. ;-) Also auch mich selbst nicht. Wofür gibt es Fachleute, die das gelernt haben?

Ach, würd ich jetzt nicht so sehen. Ein Laie, welcher über das handwerkliche geschick verfügt, und entsprechende Anleitung von Fachkräften bekommt, kann durchaus sein Instrument bis zu einem gewissen Maße selbst richten.
LG
Alb
 
Ach, würd ich jetzt nicht so sehen. Ein Laie, welcher über das handwerkliche geschick verfügt, und entsprechende Anleitung von Fachkräften bekommt, kann durchaus sein Instrument bis zu einem gewissen Maße selbst richten.

Ach Alberichleinchen, das war meinerseits eine lupenreine Ich-Aussage. :-)

An einem "Bastelklavier" würde ich mich sicher einiges trauen, wenn mir jemand zeigen würde, wie man es macht - allein schon aus generalisierter Neugier. Aber nicht an Instrumenten, mit denen ich noch Musik machen möchte. :dizzy:
 
@agraffentoni

Nix da.
schmoll.gif
Dafür ist der beste Fachmann gerade gut genug. :super:
 
:idee: Gerade an Instrumenten, an denen man wieder Musik machen möchte!

Ich auch, ist ja auch keine Zauberei wenn man sich in der Materie auskennt. Es ist aber auch nicht das verkehrteste sich mit der Materie zu befassen wenn man sich da nicht auskennt. Wie oft wurd ich schon zu Kunden wegen Nichtigkeiten gerufen - da fahrst a Stund für 2 Minuten Arbeit, und der Kunde hätte da Anfahrtskosten gespart wenn er diesen unbedeutenden Handgriff mal schnell selber vorgenommen hätte :dizzy:
LG
Alb
 

Update: Das Angebot für die Lösung mit Neubefilzung war nicht wesentlich unter dem für neue Köpfe, Stiele und Kapseln. Ich habe mich daher für letztere entschieden; außerdem werden die Fänger getauscht und ich habe mich dann doch dazu entschieden, auch die Tastengarnierungen erneuern zu lassen.
Habe auch zwei Flügel angespielt, an denen die Firma solche Arbeiten durchgeführt hat. Habe mich dann für die Abelhämmer mit Naturfilz entschieden.
Seit Donnerstag bin ich ohne Mechanik. Wenn alles gut geht, habe ich bis Ostern mein Instrument wieder und werde dann berichten.
Liebe Grüße
Gernot
 
Hoffentlich wird der Naturfilz ordentlich vorintoniert, sonst ist der weiche Klang schnell wieder hin.
 
Hoffentlich wird der Naturfilz ordentlich vorintoniert, sonst ist der weiche Klang schnell wieder hin.

Ist das denn bei diesem Filztyp besonders heikel?
Selbst wenn, ich kann als Kunde nur danach gehen, ob ich der Firma vertraue und das tue ich. Die machen solche Überholungen regelmäßig und haben Erfahrung mit Naturfilz. Die von ihnen hergerichteten Instrumente machen auf mich einen guten Eindruck. Im Gegensatz zu manchen Instrumenten, die ich auf meiner Suche vor ein paar Jahren in anderen Geschäften angespielt habe, obwohl die zum Teil als besonders gelungene Meisterstücke präsentiert wurden.
Natürlich besteht bei so großen Arbeiten immer ein gewisses Risiko, dass man mit dem Ergebnis nicht glücklich ist, dass der Flügel ganz anders klingt als erwartet. "Mein" Klavierbauer war diesbezüglich auch sehr offen. Und er hat sich ziemlich viel Zeit genommen, um meine Vorlieben und Abneigungen zu klären.
Ich fühle mich jedenfalls gut aufgehoben. Mit den Arbeiten, die sie in der Vergangenheit gemacht haben, war ich bisher auch zufrieden.
Liebe Grüße
Gernot
 
Was ist eigentlich Naturfilz? Ich dachte, was wäre immer Wolle.

Da wird in der Herstellung offenbar mit "weniger Chemie" gearbeitet. Die Wolle wird nicht gebleicht, dadurch bleiben bestimmte Stoffe erhalten. Pianocandle, der hier ja auch mal aktiv war, schreibt was dazu aus Klaviermachersicht (hier). Die Klangcharakteristik des Flügels, den ich ausprobiert habe, war deutlich weniger perkussiv und brilliant als bei dem anderen Flügel mit den "herkömmlichen" Filzen. Vielleicht sagen ja die Profis hier noch was zu ihren Erfahrungen mit dem Material.

Liebe Grüße
Gernot
 
Hoffentlich wird der Naturfilz ordentlich vorintoniert, sonst ist der weiche Klang schnell wieder hin.

Wird bei uns in der Werkstatt grundsätzlich gemacht, ich persönlich halte nicht so sehr viel da von, da der neue Hammerkopffilz auch verdammt weich ausfallen kann - dann hast nach dem Einbau des Problem es wieder brillianter zu kriegen. Ich selbst bin eher ein Freund da von die Hammerköpfe dann zu intonieren, wenn sie sich bereits im Instrument befinden.

LG
Henry
 
Sowohl bei Abel als auch bei Renner gibt es die Bestrebungen, einen Hammerkopf-Filz wieder herzustellen, wie es ihn vor ca. 100 Jahren gab. Dieser Filz heißt bei Renner Weickert Spezial, Abel nennt ihn Naturfilz. Laut Aussage von Renner wird weder bei diesem noch beim Standard-Hammerkopffilz Bleichmittel verwendet. Ich nehme an, das ist bei Abel auch der Fall.

Der Unterschied liegt im Grad der Reinigung. Der Weickert Spezial bzw. der Naturfilz werden so (wenig) gereinigt, dass mehr Lanolin in den Fasern bleibt als beim Standard-Filz. Das hält die Fasern geschmeidig und elastisch, was dem Hammerkopf zu Gute kommt.

Ebenso wichtig ist der Vorgang des Filzens (hier hat jeder Hersteller sein Verfahren, was die Qualität und speziellen Eigenschaften ausmacht) sowie das Pressen und Verleimen mit dem Hammerkopfkern.

Liebe Grüße
Martin
 

Zurück
Top Bottom