Hammerköpfe selbst austauschen

  • Ersteller des Themas maritaliano
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Bei chemisch behandelten Hämmern ist mir schon unter gekommen, dass sich der Hammer im Laufe der Zeit stark verändert - meist verhärtet. Möglicherweise reagiert die Chemie weiter, so genau weiß ich das nicht.

z.B. getränkt mit Collodium mit Äther. Wurde früher häufig genutzt, bis man merkte, dass das gar nicht mehr aufhört mit dem Härten :(
 
Ich meinte gar nicht unbedingt das Tränkmittel bzw. eine Imprägnierung.
Es gibt ja auch andere chemische Verfahrensweisen wie zum Beispiel bleichen oder entfetten - sonstiges Zeug...
Der Hammerkopfsatz mit Naturfilz ist knapp doppelt so teuer, weil er nicht in Serie produziert wird und je nach Ausführung, ob mit oder ohne Unterfilz, mit Mahgonikern, Buche oder Nusskern, Spezialform des Kerns, seitlich extra auf ein bestimmtes Sondermaß geschnitten, hand- oder maschinengenietet, gebohrt oder ungebohrt - Standardbohrung oder mit Maßblatt, angespitzt oder nicht usw. ist der Mehrpreis etwa zwei Tankfüllungen fürs Auto...

LG
Michael
 
Na gut, wenn man nicht gerade einen Hummer fährt, sollte der Mehrpreis eigentlich verkraftbar sein und sich im Endergebnis gerade bei alten Instrumenten durchaus bezahlt machen...
 
Das heisst im Klartext, für Pianoköpfe mit diesem Filz muss ich in etwa 500,- Euro rechnen, richtig? Standardköpfe fangen bei ca. 350,- Euro an, habe ich mir sagen lassen....
 
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Das heisst im Klartext, für Pianoköpfe mit diesem Filz muss ich in etwa 500,- Euro rechnen, richtig?

Ich glaube der Mehrpreis beim Neubefilzen alter Hammerköpfe ist so ca. 50€, kostet also nicht die Welt. Wie stark die Preise für komplett neue Hammerköpfe differieren weiß ich nicht.
Mein Flügel hat auch diesen Naturfilz und ich bin rundum zufrieden.

Gruß
Thilo
 
Frage ans Podium:
Kann man denn die Hämmer selbst ausbauen (bei Flügel:die grosse Schraube lösen, Hämmer herausnehmen) in der Originalreihenfolge in eine Kiste packen und selbst zur Neubefilzung zu Abel schicken und anschließend jemanden suchen, der die Hämmer einbaut, die Mechanik komplett reguliert und Intonation macht? Welche Preisersparnis brächte das?
 

Du sparst etwa 30min, bei einem Stundensatz von 50,- Euro netto also vielleicht 30,- Euro brutto.
Dafür hast Du Dir dann einen Filz drauf, den Abel nimmt, wenn er die alten Köpfe sieht und evtl. ein Klavierbauer nicht genommen hätte, wenn er Dein Instrument gesehen und gehört hat.
Vermutlich achtest Du auch nicht auf die Schieberpapiere unter den Kapseln, sodass beim Wiedereinbau die Arbeit viel größer ist.

Ob und zu welchen Preis Dir Abel die Köpfe neu befilzt?
 
Aha - man nimmt also wieder die alten Schieberpaiere zur Justierung der Hämmer - wußte ich nicht dachte man nimmt immer Neue. Ich sollte die Papiere also nummerieren und aufheben. oder vielleicht doch besser alles machen lassen. Dachte Abel hat eine Preisliste mit Festpreisen - mengenrabatt bekomme ich als privater natürlich nicht.
Danke für die Info
 
Du sparst wirklich nichts, weil Abel von Privatkunden für die Arbeit mehr verlangt, als vom Fachbetrieb. Die nehmen die Ersparnis also für sich in Anspruch. :D Und da Du fürs Regulieren und Intonieren den Fachmann benötigst, ist es sinnvoll diesen auch mit dem Verschicken zu beauftragen. Eventuell kannst Du den Ein und Ausbau selber machen, in Absprache mit dem Servicemann, dann lass Dir aber "von einem Bastler" sagen, das da schon eine Menge mehr zu tun ist, als "Schraube rein und gut ist..." ;-)


Grüße Volker
 
Ich glaube so geheimnisvoll ist das alles gar nicht - Handwerkskunst, Fachwissen und vor allem Erfahrung.
Warum Abel verschiedene Preise für die selbe Arbeit (also nicht Waren) verlangen soll - will mir nicht einleuchten. Das wäre nach hiesigen Sitten schlicht unseriös.
Den Einbau sollte schon ein Fachman mit Erfahrung machen . Das Material kan man sich doch selbst besorgen. Das macht manbeim Hausbau doch oft so - man kauft doch auch nicht alles bei dem der installiert.
 

Ich glaube so geheimnisvoll ist das alles gar nicht - Handwerkskunst, Fachwissen und vor allem Erfahrung.

Stimmt, vorallem letzteres kann man sich schlecht anlesen, die Erfahrung habe ich gemacht. :D

Warum Abel verschiedene Preise für die selbe Arbeit (also nicht Waren) verlangen soll - will mir nicht einleuchten. Das wäre nach hiesigen Sitten schlicht unseriös

Nein, gängige Praxis, in jedem Business. Der Kunde der oft und viel bestellt, zahlt weniger, wie der Kunde der nur einmal bestellt.

Den Einbau sollte schon ein Fachman mit Erfahrung machen . Das Material kan man sich doch selbst besorgen. Das macht manbeim Hausbau doch oft so - man kauft doch auch nicht alles bei dem der installiert.

Naja, aber wenn der Handwerker keine Möglichkeit hat am Material zu verdienen, dann wird er entweder hohe Stundensätze haben und/oder schön langsam arbeiten, damit er genug an der Baustelle verdient. ;-)
 
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Warum Abel verschiedene Preise für die selbe Arbeit (also nicht Waren) verlangen soll - will mir nicht einleuchten. Das wäre nach hiesigen Sitten schlicht unseriös.
Ist doch klar das Abel mehr verlangt bei Privatkunden du gehts ja auch nicht in einen Baumarkt und erwartest, das dir Material und Werkzeuge zum Einkaufspreis für einen Handwerker zur verfügung gestellt wird. Die Leute sollen ja über den Klavierbauer gehn, damit die Qualität gesichert bleibt.
 
Ich packe jetzt mal die Gelegenheit um eine Frage los zu werden, die mich schon so lange plagt:

Warum kosten Hammerköpfe, meinetwegen auch mit Stiele so viel Geld?? Ich hab schon häufig in Videos gesehen, dass selbstbei renommierten Herstellern diese Dinger in wenigen Minuten mit Maschinen hergestellt werden. Wenn das immer der Fall ist finde ich tausende von Euros einfach maßlos übertrieben. In erster Linie sind die Hammerköpfe doch nur etwas Filz das über einen Holzkörper geklemmt ist?

Das Geld geht ja nicht in erster Lienie zum Klavierbauer sondern zum Hersteller richtig? Ich glaube das ist doch einfach pure Abzocke? Etwas was wenig gekauft wird muss halt teuer sein..
 
. Wenn das immer der Fall ist finde ich tausende von Euros einfach maßlos übertrieben. In erster Linie sind die Hammerköpfe doch nur etwas Filz das über einen Holzkörper geklemmt ist?

Das Geld geht ja nicht in erster Lienie zum Klavierbauer sondern zum Hersteller richtig? Ich glaube das ist doch einfach pure Abzocke? Etwas was wenig gekauft wird muss halt teuer sein..

Das ist auch nur bei Steinway & Sons so. Sonst sind Hammerköpfe, wie ich finde, nicht wirklich teuer. Wenn man bedenkt, wie lange diese halten. Bei Steinway zahlste halt einfach den Namen und das diese dort bereits im Werk bearbeitet wurden.
Abel und Renner investieren natürlich auch viel in die Entwicklung neuer Herstellungsmethoden, das muss man dann natürlich auch mit einpreisen.
Außerdem bleibt es ja jedem selbst überlassen, ob er sich für Qualitätsware von Abel oder Renner entscheidet, oder ob er chinesische Leimbomben kauft... zumal der preisliche Unterschied marginal ist.
Aber: Der hochwertigste Kopf bringt einem nichts, wenn dieser nicht ordentlich intoniert wurde.

LG
Patrick
 

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