Hammerköpfe erneuern

Die Stiele selbst sind in der Regel nicht so das Problem - sicher, man kann sie auch mit neuen Röllchen ausstatten, neu achsen und tuchen - da verbrätst aber mehr Arbeitstunden als was Du an Material ausgeben würdest wennst gleich komplett neue Stiele verbaust.

Nun, sobald man neu achsen müsste, würde sich die Frage für mich auch nicht mehr stellen. Wenn aber die Achsen noch ok wären und Neubefilzen Arbeitszeit beim Wiedereinbau spart, rechnet es sich für mich vielleicht schon. Ich gehe dabei davon aus, dass das Austauschen der Röllchen deutlich weniger Arbeit verursacht, als das Einleimen der Köpfe, die ja einzeln ausgerichtet werden müssen.
Naturrr ist natürlich ein Modebegriff, hier handelt es sich schlichtweg um traditionell hergestellten Hammerkopffilz ohne Zusätze wie Härter o.ä.
Also weniger auf der brillianten Seite? Das wäre mir durchaus recht.

Liebe Grüße
Gernot
 
@Gernot sind nur die Röllchen abgenutzt, kann man sicher nur diese nebst Hammerkopffilz ersetzen, so die Achsen, Tuche und Gabeln noch in Ordnung sind. Nur - möchtest Du völlig neue Hammerköpfe, wäre es unsinnig die alten Stiele zu verwenden, die passen dann nämlich nimmer so genau.

Die Brillianz ergibt sich aus der Intensität des pressens, der Abelfilz wird zum Beispiel in verschiedenen Härtegraden angeboten.

LG
Alb
 
Was spricht eigentlich dagegen, die Klaviatur auszuwiegen?
Soviel Arbeit, wie alle Hämmer abzufeilen kann das doch nicht sein, oder war es eine tastengebundene Mechanik?

@agraffentoni:

Es war eine normale Mechanik mit Piloten. Jedoch ist es auch nicht wenig Arbeit, wenn du das Blei heraus nimmst und alles neu auswiegst. Lediglich nachbleien mit zusätzlichem Blei wollte ich vermeiden, bin kein Freund von viel Blei in den Tasten. 1g musste ich bei keinem Hammer wegnehmen, es ging um Zehntel Gramm und es war eine Menge zu feilen, bis sich da überhaupt was tat. Ich habe irgendwo noch eine Tabelle mit den vorher-nachher Werten, kann sie bloß gerade nicht fnden.
 
Die Gabel ist die weibliche Hammernuß
:-D
LG
Alb

Der Bereich links oben?

60201-1.jpg
 
Mei, Ihr Klavierbauer habt's ja so vü schöne Wörter :-)
 
Sind diese Gabeln und Nüsse eigentlich standardisiert? Passen neue Nüsse in die alten Gabeln?

Kann kaum glauben, was ich da schreibe ;-)
Liebe Grüße
Gernot
 

Naa, ich glaub des ist wie ne Salami durch´s Scheunentor
:lol::lol::lol:

LG
Alb

Krasses Bild :-)

Dann müsste man im Fall zu neuen Stielen auch neue Kapseln nehmen, mit passenden Gabeln :-) Ich hatte ja weiter oben schon mal gefragt, ob man da normalerweise das ganze Ensemble nimmt.

Ich glaube ich gehe jetzt ins Bett, sonst bekomme ich noch Albträume, in denen ein Kobold mit Gabeln und Nüssen bewaffnet meinen Flügel drangsaliert ;-)

Liebe Grüße
Gernot
 
Mir wurde auch gesagt, daß die Hämmer schwerer werden, weil der alte abgezogene Filz ja leichter ist. Aber wieviel ist das in Gramm? Wie kann man das denn ausgleichen, oder von Abel auf das gleiche Gewicht bringen lassen, oder wie könnte das Micha gemeint haben?

Ich kann es Dir nicht sagen. :-( An den Wortlaut kann ich mich nicht mehr erinnern, er sagte in etwa: "Keine Sorgen, die lass ich genau nach Vorgabe anfertigen. Dann mache ich sie Dir so, wie Du sie willst" (meine Bedenken bezogen sich aufs Gewicht).

Michael kannte mich ja schon etwas besser und wusste, was ich meine - und weil ich wusste, dass er das wusste, wurden dazu nicht viele Worte gewechselt. Ich habe auch überhaupt nicht nachgefragt (Filzart, Härtegrad etc.) und mir auch nicht den genauen Wortlaut gemerkt - er kannte das Instrument, er kannte meine Vorstellung, ich hatte das Vertrauen.

Glücklicherweise ist es mir nicht eilig, der Flügel funktioniert ja.


Geplant war: Das Instrument geht in toto nach Dornbirn, bekommt neue Saiten, neue Filze, und alles ist gut.

Jetzt stelle ich es mir so vor, zunächst die Neubefilzung machen zu lassen und zu schauen, was diese Maßnahme bewirkt. Für die Neubesaitung entscheide ich mich hernach. Dafür habe ich auch eine Quelle, die Werkstatt, die meinen Blüthner neubesaitet hat. Mit der Arbeit war ich zufrieden (Michaels Placet hatte sie auch).

Frage an die Fachleute: Gibt es stichhaltige Argumente, die gegen diese Vorgehensweise sprechen?
 
Frage an die Fachleute: Gibt es stichhaltige Argumente, die gegen diese Vorgehensweise sprechen?

Im Grunde genommen nicht, außer vielleicht die Kosten. Ist der Flügel in der Werkstatt und es wird gleich alles gemacht, kommt es schlußendlich günstiger als wenn mal hier was gemacht wird, später dann da was gemacht wird.....
Kleiner Tip wenn Du ihn beziehen läßt, bestehe auf Heller Baß, zwar sind die recht teuer, aber es lohnt sich , gerade beim Förster.
LG
Alb
 

Das ist doch Ehrensache. :-)


Ist der Flügel in der Werkstatt und es wird gleich alles gemacht

So war es ja auch geplant. Allerdings habe ich die Hoffnung, man könne dem Instrument die Hin-und-Her-Schickerei erst mal ersparen und nur die Hämmer renovieren. Dass die alten Saiten alt sind, ist ja klar, aber niemand weiß, wie neue Hammerfilze wirken - vielleicht lässt sich bereits durch diese Maßnahme ein vorläufig zufriedenstellendes Ergebnis erzielen? ;-)

Die Frage ergibt nur dann einen Sinn, wenn nicht der ganze Flügel in die Werkstatt muss, sd nur die Mechanik.

Klartext: Gehe ich recht in der Annahme, dass es zur reinen Neubefilzung der Hämmer reicht, die Mechanik auszubauen und der Restflügel an Ort und Stelle verbleiben kann?

Falls dies nicht sein sollte (wenn wegen der Neubefilzung der Hämmer der Flügel höchstselbst in die Werkstatt müsste), wäre es selbstverständlich Unfug, die Arbeiten nicht in einem Rutsch erledigen zu lassen.
 
Das Abschrauben kann wirklich jeder. Ich habe es am höchsten Diskantton probiert und habe den auch wieder richtig und etwas ausgerichtet anschrauben können. Etwas ausrichten nach dem Abstand zum Nachbarhammer ging schon, zumindest war so viel Spiel darin.
 
Die erste Hürde ist, dass man sich traut (und weiß wie das geht), die Mechanik aus dem Instrument zu holen. Für den Zweck des Neubefilzens kann dann das Abschrauben von jedem gemacht werden.

Das Aus- und Wiedereinschrauben von eingespielten Hammerköpfen hingegen ist unter Umständen schon anspruchsvoller. Wenn der Hammer nicht so ausgerichtet ist, dass er wieder die Saiten an den selben Anschlagsflächen trifft, so wird man höchstwahrscheinlich Ungleichmäßigkeiten im Klang von einem Hammer zum anderen hören.
 

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