Wie seid Ihr zum Klavierspielen gekommen?

  • Ersteller des Themas Romantikfreak98
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Ein schöner Faden. Toll, mal etwas von eurem Werdegang zu lesen. Und erschütternd, zu sehen, was manche Eltern so an ihren Kindern anrichten...

Ich hab als Kind meinen Bruder beim Klavier lernen gehört und hab damit erst mal nur negatives assoziiert. Gelegentlich war es Thema, dass man die Nachbarn mit dem Spiel möglicherweise belästigt, das hat man im Reihenhaus noch X Eingänge weiter gehört. Hat aber niemanden gestört und ich glaube, das war auch kein großes Thema. Aber abgesehen davon hat mich das nie interessiert. Die Künste meines kleinen Bruders waren nicht so, dass sie bei mir Begeisterung geweckt hätten. Ich weiß gar nicht, ob der immer geübt hat, wenn ich nicht da war, ich hab sein üben nicht wirklich in Erinnerung. Ich selber hab zu Schulzeiten Querflöte gespielt in zwei Orchestern, liebe seit Kindestagen an klassische Musik und hab auch Klavier immer gerne gehört. Beethovens Klavierkonzert No. 5, das ich mir mal aus Versehen auf LP gekauft hab, als ich eigentlich die 5. Symphonie haben wollte, liebe ich bis heute.

Nach dem Abi hab ich die Flöte in die Ecke gestellt, andere Dinge waren wichtiger. Das Klavier zu Hause wurde verkauft, weil mein Bruder kein Interesse mehr hatte und meine Mutter sich nicht getraut hat. Später hab ich immer mal was neues lernen wollen, Klarinette, Saxhophon, Trompete, irgendwas, was voller klingt als die Flöte, etwas, was man auch ohne Orchester spielen kann. Mit dem Klavier hab ich irgendwann mal geliebäugelt, aber ich dachte, dafür bin ich zu alt, das lern ich eh nimmer. Es blieb beim Wunsch.

Zwei Dinge haben mich dann bewogen, es zu versuchen. Einmal ein Beitrag im Internet, wo jemand meinte, er hat angefangen, täglich 1 Stunde geübt und nach drei Jahren kann er nun so Klavier spielen, wie er sich das vorgestellt hat. Hach, wie herrlich naiv ich war.... (Oder die Ansprüche der Person waren schlicht ziemlich niedrig.) Dann war ich Weihnachten mal bei meiner Schwägerin, die Klavier spielt und ich hab mich mal für eine halbe Stunde dran gesetzt und ein Weihnachtslied "gespielt". Noten lesen kann ich, wo die Tasten liegen, wusste ich auch, also los... Es war hakelig, langsam, mühsam, aber die Erkenntnis, dass man mit etwas Übung dank all der Vorkenntnisse durchaus schon gleich zu Anfang sowas wie echte Musik machen kann, dass dieses einfache Weihnachtslied auch mit Begleitung der LH für mich absolut erreichbar war, hat mich positiv überrascht.

Was mich auch lange abgehalten hat, sind die Preise für Klaviere, aber da haben die Digis ja ein völlig neues Segment erschlossen und so hab ich dann 2017 ein Yamaha Digi erworben und mich in einer Musikschule angemeldet. Seitdem vergeht kaum ein Tag an dem ich nicht begeistert und voll motiviert am Instrument sitze.
 
1957, mit fünf Jahren, ging ich mit meinem Onkel spazieren und wir machten Halt vor einem Musikgeschäft-Schaufenster in dem ich eine Hohner Mignon sah. "Die will ich haben!"
So fing alles an ...
 
Zuletzt bearbeitet:
Mit ca 7,8 Jahren habe ich schließlich angefangen Unterricht zu nehmen.

Dass Du Dich noch so genau daran erinnern kannst…
;-)

Kennt überhaupt jemand dieses Instrument?

Das haben meine Eltern mir geschenkt als Ersatz für das abgelehnte Klavier. Der Klang war gruselig. Weil sich die Klaviertasten aber quer vor dem Musizierenden befinden, habe ich immer wieder versucht, meinen Bruder zum Blasen in die Melodika zu überreden, damit das Ding quer vor mir ist. Er hatte aber - nachvollziehbar - besseres zu tun.
:dizzy: :-D
 
Schön, mal was über Deine musikalischen Anfänge zu lesen.
Dabei könnte ich sogar noch einen Schritt weiter zurück gehen vor den ersten bewussten Kontakt mit den Tasten. Wir hatten die für den deutschen Schallplattenmarkt bestimmte Nachpressung dieser Produktion im Plattenschrank stehen, die eines Tages auf dem heimischen Plattenteller landete:

https://recordsale.de/de/kuenstler/...rmandy?item_id=21480006613&record_id=83866112

Danach gab es für mich kein Entkommen mehr aus der Welt der Tasten. Einer Solistenlaufbahn standen vielfältige andere Interessen (vor allem das Komponieren und die Zusammenarbeit mit anderen Musikern/Ensembles) entgegen, trotzdem erinnere ich mich daran, das 2. Beethoven-Konzert keine zehn Jahre später selbst studiert und im Unterricht mit meinem längst verstorbenen Professor an zwei Klavieren auf Tonband aufgenommen zu haben. Es gibt zwar diese Aufnahmen immer noch, aber sie dienten natürlich Studienzwecken und deshalb werde ich sie hier nicht hochladen, zumal drei bis vier Jahrzehnte alte Amateuraufnahmen akustisch eher wenig Freude bereiten.

LG von Rheinkultur
 
Eine Freundin meiner Mutter hat in ein Klaviergeschäft eingeheiratet und als denen der Lagerplatz ausging, haben sie unverkäufliche Klaviere bei vertrauenswürdigen Freuden geparkt. Man musste dann nur noch bei der Musikschule angemeldet werden. Allerdings...
Meine Mutter zog ne Niete von 1870. Das Klavier sah aus, klang und spielte wie in einem Barrel House in Klondike. So gesehen begegnete ich dem ersten "richtigen" Klavier in der Musikschule.

Sie haben es dann irgendwann ausgetauscht gegen ein besseres Instrument von 1902. Stand immer noch herum. Nach 20 Jahren Abstinenz dachte ich nach ein paar Youtube-Videos, ich könnte doch eigentlich mal wieder anfangen.
 
Ich komme aus einer völlig unmusikalischen Familie. Habe nie ein Instrument gelernt und kann echt nicht singen, weil zu Hause nie gesungen wurde. Mein Onkel hatte ein Klavier bzw. so eine elektronische Orgel. Darauf habe ich als Kind öfters gerne rumgeklimpert. Ernsthaft interessiert, es zu lernen, hatte es mich aber nie. Es hatte mich auch kein Erwachsener danach gefragt. Vermutlich hätte ich es aber eh abgelehnt, weil es zu sehr nach Anstrengung aussah.

Bis ich im vorletzten Sommer mit 42 etwas Klaviermusik hörte und der Gedanke aufkam, das wäre doch noch schön, so was zu lernen. Der Gedanke wurde ein paar Mal zur Seite gewischt, kam aber immer wieder.

Gleichzeitig kam auch die Neugier und die Vorfreude darauf, mal etwas ganz Neues zu machen. Ich habe in meinem Leben schon einige Herausforderungen gemeistert, habe unter anderem Fliegen, Tauchen, Karate gelernt und bin beruflich gut unterwegs. Ich fange gerne neue Dinge an. Also bin ich dem Gedanken etwas mehr nachgegangen: "Ist es überhaupt noch möglich?", "Was brauch ich dazu?" usw. Es sprach nichts ernsthaft dagegen, mit 42 Jahren noch anzufangen. Die Kinder sind schon aus dem gröbsten raus. Täglich gegen eine Stunde zum Üben konnte ich auch erübrigen, das wusste ich, weil ich die letzten Jahre recht viel Computer gespielt hatte. Meine Frau war auch dafür, auch wenn es ihr etwas nach Midlife-Crisis roch. "Besser ich suche mir ein neues Hobby als eine neue Frau", war meine Antwort darauf.

Also habe ich mir ein Yamaha SH gemietet (inzwischen gekauft) und Stunden bei einem KL gebucht. Der erste war zwar ein KKL, aber mit Hilfe des Forums hier habe früh genug den Absprung geschafft und bin nun seit eineinhalb Jahren mit meiner jetztigen KL unterwegs und sehr zufrieden. Ich komme ordentlich voran, bin fasziniert von der für mich völlig neuen Welt der Musik und habe meinen Entscheid bis heute keine Minute bereut.
 
Ich habe mich als Kind schon immer dür Klaviermusik interessiert. Ich weiß nicht woher ich das habe. Keiner in meinem Umfeld spielte Klavier.. Dann hat meine Schwester ihren neuen Freund vorgestellt und ich bin mit ihr paar mal zu ihm nach Hause und die mussten auf mich aufpassen. xD
Seine Mutter ist Klavierlehrerin und hat einen Schimmel im Wohnzimmer und dann hat er darauf bisschen improvisiert (er selbst spielt aber nicht richtig und hatte auch nie selbst ein Klavier). Dann war ich erst recht total davon fasziniert. Ich bekam dann mal von meiner Mutter eine CD von Alfred Brendel mit Beethoven Sonaten. Dann stand es für mich fest: ich muss unbedingt Klavier spielen. Da war ich 12. Dann habe ich bei der Mutter des Freundes meiner Schwester (Die sind auch heute nach fast 20 Jahren immer noch ein Paar) Unterricht bekommen. Und so kam ich dazu und nicht mehr von ab.
 
Als ich von meinen Eltern gefragt wurde, ob ich Klavierunterricht nehmen wolle, war meine Antwort:"Nein, ich möchte lieber Geige spielen lernen."
Da hat mein Vater mich bei einem Klavierlehrer angemeldet. Ein Klavier hatten wir nämlich, aber keine Geige. :007::005:
Es hat auch nicht lange gedauert bis ich dafür dankbar war. :026:
 
Als ich von meinen Eltern gefragt wurde, ob ich Klavierunterricht nehmen wolle, war meine Antwort:"Nein, ich möchte lieber...
...Fussballspielen. Ich wurde nicht gefragt sondern verdonnert.
Da hat mein Vater mich bei einem Klavierlehrer angemeldet. Ein Klavier hatten wir nämlich, .... :007::005:
Es hat auch nicht lange gedauert bis ich dafür dankbar war.
Das stimmt aber auch bei mir.
 

Da meine Mutter Klavier und Orgel spielt, sowie auf recht hohem Niveau gesungen hat (es reichte zumindest für den Extra-Chor des städtischen Opernhauses), außerdem noch ein wenig auf einer Klampfe zupfte und in eine Querflöte blies, war es für sie von vorne herein klar, dass ich all dies nicht lernen sollte. Ich sollte es einmal besser haben.
Denn sie wollte ja immer nur Geige spielen, was sie aber nicht durfte, denn in der Kirche brauchte man einen Orgelspieler und daheim eine Begleitung für die 7 Geschwister.
Da meine Mama jahrzehntelang mindestens 4 mal in der Woche auf der Orgelbank saß (ich oft daneben) und daheim auch häufig Klavier spielte, waren Tasteninstrumente in meinem Leben von Geburt an präsent.
Mit 10 oder 11 hörte ich immer sehnsüchtiger zu. Zu dieser Zeit hätte ich die Geige am liebsten an die Wand geknallt.
Mit 14 bekam ich dann endlich Unterricht. Unter der Bedingung, weiterhin in die Geigenstunde zu gehen.
LG,
NaMu
 
Also ich war in der Grundschule unterfordert da ich bereits lesen schreiben rechnen (auch bruchreichnungen ) konnte. Ich sollte eine Klasse überspringen ,aber keine Ahnung warum, kam es nicht dazu. Daraufhin hat eine Psychologin bei der ich war meinen Eltern geraten ich solle ein Instrument spielen.
 
Habt Ihr in der Grundschule auch die elementaren Regeln der Zeichensetzung gelernt. Oder warst Du da gerade krank? Fragt sich

cb
 
@Cheval blanc
Sei doch nicht so pingelig, die Jugend von heute nimmt das nicht so genau.
 
Letzten endes ist das doch egsl das mit der Rechtschreibung und mit der zeichensetzung mein ich und meine Lehrerin meint auch das es nzr auf kreativität und so ankommt ich bin sicher das Mozart auch nicht fehlerfrei schreiben konnte weil der hat zuvirl gesoffen.

CW
 
In einem Musik Forum es wichtiger Klavier spielen zu können.
Und das kann er jedenfalls besser als ich.
 
In der Dachkammer meiner Großeltern vertrieb ich mir die Besuchszeit mit den Instrumenten, die da waren. Mandoline, Akkordeon und Blockflöte. Flötenspiel brachte ich mir selber bei. Rückerinnert eine schöne Zeit da oben und im Obstgarten. Mein Opa war Bäcker und da gab es die herrlichsten Mittwochskuchen.

Später kam das Bedauern und die Vorstellung, wie schön es wäre, ein Instrument spielen zu können. Bis auf Saxophon und Schlagzeug konnte ich mir jedes vorstellen. Es kam nie dazu. Ich hatte ja auch die Malerei.

Ich habe neulich meinen Jahreswechselbrief von vor 23 Jahren gefunden, in dem steht, dass ich mir ein Klavier wünsche und Klavier spielen lernen möchte.
Das hatte ich vergessen. (Vielleicht war es auch ne Schnapsidee.)
Im letzten Herbst war diese Idee ganz plötzlich wieder da. Ich konnte mir ein Klavier kaufen und ein Platz an der Musikschule fügte sich auch.

Bedelia
 
Letzten endes ist das doch egsl das mit der Rechtschreibung und mit der zeichensetzung mein ich und meine Lehrerin meint auch das es nzr auf kreativität und so ankommt ich bin sicher das Mozart auch nicht fehlerfrei schreiben konnte weil der hat zuvirl gesoffen.

CW
Ähm, der mit dem Zuviel saufen war glaub ich der Beethoven. Aber der schrieb angeblich auch lieber tausend Noten als einen Buchstaben. Soll er mal gesagt oder irgendwo geschrieben haben. Dafür war er im Gegensatz zu seinem gutsbesitzenden Bruder Johann ein Hirnbesitzer. Ich bin auch so ein Hirnbesitzer und deshalb ganz stolz auf meinen brillanten Schreibstil.

LG von Rheinkultur
 

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