Von Yann Tiersen bis zur Weltrevolution - zur neueren Problemgeschichte des Abendlan

Es ist aber auch eine bewährte Methode, Diskussionen zu unterbinden und Ansichten die Validität abzusprechen, indem man einfach auf "Simplifizierung" hinweist und damit dem anderen die Kompetenz abspricht (oder ihm gar Propaganda unterstellt). Denk da bitte dran, bevor Du solche Äußerungen losläßt!

.

LG,
Hasenbein

Liebes hasenbein!

Jawoll!! Ich werds beim Äußern bedenken!

(Warum unterstellst Du eigentlich in Deinen Antworten gerne Äüßerungen, die so nicht getroffen worden sind? Übrigens auch eine beliebte Methode der Massenmedien....)

LG gubu,
der heute über kein Stöckchen mehr springen wird...:D
 
Nun, lieber Gubu, ich habe Deine Äußerung

Allerdings scheint mir die hier ab und zu gerne verwendete Methode der Simplifizierung sehr komplexer Zusammenhänge eher eine der gescholtenen Massenmedien oder gar des besagten Tiersen zu sein.....So weit ist es also doch schon gekommen....

folgendermaßen interpretiert:

Daß Du uns damit sagen willst, daß bestimmte Forenteilnehmer (z.B. Klavigen oder Hasenbein) Dinge, die in Wirklichkeit sehr komplex sind, simplifizieren. Richtig?

Und daß dies aber eine Methode ist, die wir mit den von uns gescholtenen Massenmedien und schlechten Komponisten gemeinsam haben, die wir also demzufolge eigentlich ablehnen müßten, was wir aber eigenartigerweise nicht tun. Richtig?

Wenn das das ist, was Du auch damit gemeint hast, übersiehst Du jedoch, daß Simplifizierung nicht gleich Simplifizierung ist.

Simplifizierung kann positiv zur Verdeutlichung genutzt werden. Oder aber auch um darauf hinzuweisen, daß vor lauter Bäumen (Komplexität) der Wald (simple Grundprinzipien) immer noch gesehen werden sollte.
Negativ wird Simplifizierung nur dann, wenn daraus unrichtige Tatsachenbehauptungen erwachsen oder die Simplifizierung zur Manipulation genutzt wird. Oder wenn die Simplifizierung zu Banalität führt, wie bei Tiersen.

Auf jeden Fall ist es unzulässig und hindert einen oft sogar an wichtiger Erkenntnis, Simplifizierung von vornherein mit einem Verdacht zu belegen.

Ich weiß nicht, ob Du Dich mal mit Fraktalen beschäftigt hast. Hier entstehen aus einer supereinfachen mathematischen Funktion mit imaginären Zahlen superkomplexe Gebilde. Genauso sollte man sich bei der Betrachtung beispielsweise der Finanzkrise nicht allzusehr von der Komplexität der verschiedenen Arten von Transaktionen etc. beirren lassen, sondern es ist sehr wohl hilfreich, zu versuchen, herauszufinden, ob es zugrundeliegende einfache Prinzipien gibt, die zu Problemen führen. Eines davon ist z.B. die Existenz von Zinsen.

LG,
Hasenbein
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Versuch einer Zusammenfassung -

Wir sind uns einig, dass Comptine ein schlichtes Werk ist

Es gibt aber eher eine Mehrheit von Musikkonsumenten, die gerade diese Art besonders lieben und dabei Gefühle verschiedener Art durchleben.

Als Klavierlehrer sind wir uns auch einig, dass wir nicht unverblümt diesen Stück sofort schlecht reden sollten, sondern durch Angebote von anderen, qualitativ höherwertigen Stücken einen Vergleich in Gang zu setzen. Ich bin auch sicher, dass eine Mehrheit der Lehrer genauso verfahren wird und sich sicher extra Gedanken macht, wie man dem Schüler ein Bewusstsein für musikalische qualität vermitteln kann.

Dann gibt es die Masse derer, die garkein Instrument spielen und die ihre Vorliebe auch nicht hinterfragt wissen wollen. die werden wir nur erreichen, wenn wir an sie, etwa in Familie oder als Freunde, heran kommen und sie ein gewisses Vertrauen zu uns haben.

Stücke dieser Machart machen einen hohen Prozentsatz des gesendeten Materials aus. Vor allem wenn man TV Produktionen beobachtet.

Es gibt im Hörfunk viele Ausnahmen- Sender wie HR2 oder SWR2 - bringen einen hohen Prozentsatz ann guter Musik (ohne jetzt weiter zu spezifizieren, was damit gemeint ist), aber die Programme wenden sich an Menschen, die ohnehin aufnahmebereit dafür sind. Der Konsumierer des Mainstreams wird diese Programme nicht hören. Meist weiss er sogar garnicht, dass es diese Angebote gibt.

Die TV Anstalten, die ja Anstalten des öffentlichen Rechts sind, haben ganz klar einen Bildungsauftrag. Der überbordende Anteil an Schlagersendungen, Volksmusiksendungen usw. ist hier auffällig - Silbereisens Sommerfest, Immer wieder sonntags, Fernsehgarten, Das grosse Fest der Volksmusik, M;usikantenstadl und wie sie alle heissen.
Vor allem sind diese Sendungen immer zur prime time und mindestens 2 Stunden lang und oft noch länger.

Es liegt hier schon der Verdacht nahe, dass eine Lobby der Unterhaltungsindustrie hier recht erfolgreich operiert.
Auch aus anderen Bereichen ist zu beobachten, dass die Industrie- also Labels aber auch Instrumentenhersteller - mit Macht dabei sind, überall sich einzukaufen. Dabei wird auch vor Schulen, Universitäten und vergleichbaren Einrichtungen nicht halt gemacht.

In anderen Branchen ist ähnliches zu beobachten. Und wenn dieser Trend so weiter geht, dann werden Schulen, Musikschulen, Universitäten langsam zu Verkaufsagenten der Industrie.

Dies geschieht, weil unsere Gesellschaft noch nicht begonnen hat, den Begriff Marktwirtschaft zu hinterfragen. Unter diesen Vorbedingungen findet die Industrie einen Vorwand nach dem anderen, ihre Ziele durchzudrücken.

Mal ist es der Zwang zum Wachstum und dann wieder sind es die Arbeitsplätze- nach der qualität der Arbeitsplätze wird als Letztes gefragt.

Dies ist natürlich nicht der Masterplan eines einzigen Clans aber die Strukturen lassen sich nach oben hin weiter verfolgen.

Und das benötigt schon einiges an Recherche. Man sollte immer die Fragen im Hinterkopf haben: Cui bono? Wem nützt es? Dafür ist es hilfreich erstmal herauszufinden, wem denn was gehört, denn das wird gerne verschleiert.

Die Deutsche Bank gehört ja nicht Herrn Ackermann und BMW nicht den Vorständen genau wie Daimler , um nur wenige zu nennen.

Am interessantesten ist es herauszufinden, wem denn die Banken gehören und vor allem solche Banken, die sich einen quasi-halbamtlichen anstrich im öffentlichen Bewusstsein geschaffen haben wie z.b. die EZB oder die FED.

Mehr lässt sich hier im Forum kaum diskutieren, denn auch das sprengt ja schon den Faden.

aber auch im Fall der Verbreitung dieses Stücks - Comptine - lässt sich das ungeheure Maß erst verstehen, wenn man die Steuerungsmechanismen durchforscht.

Tiersen selbst hat einfach Glück- er bedient , was verlangt wird und lebt ausgezeichnet davon. Würde er nicht mehr funktionieren kann er jeder Zeit sofort ersetzt werden.
 
scherzando - also bitte nicht poltern!

Wenn das das ist, was Du auch damit gemeint hast, übersiehst Du jedoch, daß Simplifizierung nicht gleich Simplifizierung ist.

ein berühmter Norddeutscher hat dieses Art Argument unsterblich gemacht:

Die Lerche in die Lüfte steigt,
Der Löwe brüllt, wenn er nicht schweigt.

ulkigerweise hatten die Erfinder der Inquisition - die katholische Kirche! - eine gehörige Aversion gegen den "Wucherzins"

es ist sicher nicht einfach, zu entscheiden, wer darüber entscheidet, welche Simplifizierung oder Vereinfachung oder Reduktion ok und welche böse ist...

Gruß, Rolf
 
hallo,
auch wenn ich nicht in jeder Einzelheit zustimmen kann, hat mir diese Zusammenfassung doch sehr gefallen!

zum Hinterfragen der quasi-religiösen Konzeption "freier Markt" bzw. "freie, selbstregulierende Marktwirtschaft" fand ich in den letzten Jahren interessant, dass zuvor verpönte Gedanken eines berühmten Trierers wieder ins öffentliche Bewusstsein gebracht wurden - der Trierer war nicht Kaiser Constantin, sondern der langbärtige Marx :)

Gruß, Rolf
 
Zitat:
Zitat von hasenbein Beitrag anzeigen
Wenn das das ist, was Du auch damit gemeint hast, übersiehst Du jedoch, daß Simplifizierung nicht gleich Simplifizierung ist.
ein berühmter Norddeutscher hat dieses Art Argument unsterblich gemacht:

Zitat:
Die Lerche in die Lüfte steigt,
Der Löwe brüllt, wenn er nicht schweigt.
ulkigerweise hatten die Erfinder der Inquisition - die katholische Kirche! - eine gehörige Aversion gegen den "Wucherzins"

es ist sicher nicht einfach, zu entscheiden, wer darüber entscheidet, welche Simplifizierung oder Vereinfachung oder Reduktion ok und welche böse ist...

Gruß, Rolf
Mit Zitat antworten

Mußt Du mir erklären, versteh' ich nicht, Rolf.

Wäre nett, wenn Du dabei auf blumige Sprache und lustige Zitate verzichten könntest, sondern einfach straightahead erläutern könntest, was Du meinst. Vielen Dank!

LG,
Hasenbein
 
Kobra, übernehmen sie!

Also, dann mal Butter bei die Fische.

Die beiden Alben "Six Pièces pour piano, Vol.1: Rue des Cascades"
und "Vol.2: Le fabuleux destin d'Amélie Poulain"
sind bei den Editions musicales Bourgès in Santeuil erschienen
(Bestellnummer für Vol.2 lautet BRGS0141)

http://www.ebr.com.fr/

Ferner hat die Bertelsmann Music Group ihre Hände im Spiel
(die in derselben Notenausgabe angegebene BMG-Bestellnummer lautet BMF 100,
wobei BMF für Bertelsmann Musique France oder Bertelsmann Music France stehen dürfte):

http://www.bertelsmann.com/

http://www.bertelsmann.com/bertelsmann_corp/wms41/bm/index.php?ci=117&language=2

Bei der BMG muß man trennen zwischen einem Musikverlag, BMG Music Publishing,
der 2006 an Vivendi, ein Tochterunternehmen der Universal Music, verkauft wurde -
von dem Erlös hat sich die Familie Mohn die in fremder Hand befindlichen Bertelsmann-Aktien
zurückgekauft - und der Plattenfirma Bertelsmann Music Group, die zwischendurch mit
Sony Music Entertainment verbunden gewesen ist; 2008 endete diese Liaison
mit einem Verkauf der Bertelsmann-Anteile an Sony.

Bertelsmann hat sich also vom unrentablen "Papiergeschäft" (= Noten) wie auch von Tonträgern getrennt
und lebt allein von den Rechten - es lebt davon wie die Made im Speck
("Ich lieg und besitz" heißt es im zweiten Akt des "Siegfried"),
wobei ich glaube, daß die zweifellos hohen Gewinne, die die Tiersen-Rechte
dem Gütersloher Medienkonzern bescheren, für dortige Maßstäbe nur Peanuts sind.

Wer verfolgt die Spur jetzt weiter?

-
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Mußt Du mir erklären, versteh' ich nicht, Rolf.

wundert mich zwar (ehrlich), aber ok:

Du erläuterst für gubu folgendes:
Zitat von hasenbein:
daß Simplifizierung nicht gleich Simplifizierung ist.
also scheint es mehrere Sorten von Simplifizierungen zu geben - - diese Art Argument findet sich amüsant auch in einem Wilhelm Busch Vers:
Zitat von WilhelmBusch:

ich merke scherzando dazu an, dass es nicht ganz einfach ist, zu entscheiden, wer darüber entscheidet, welche Sorte von Simplifizierung nun angemessen und welche unangemessen ist - - ich nehme an, dass Du für Dich diese Entscheidung schon getroffen hast, sonst würdest Du ja nicht zu erklären für nötig halten, "dass Simplifizierung nicht gleich Simplifizierung ist".

dass ich auch den Zins erwähnt habe, ist scherzando dem Verlauf des Fadens geschuldet, wo ja u.v.a. auch die Inquisition Erwähnung fand - interessant, dass die Erfinder der Inquisition Vorbehalte gegen den Zinssatz hatten.

Gruß, Rolf
 
ein berühmter Norddeutscher hat dieses Art Argument unsterblich gemacht:



ulkigerweise hatten die Erfinder der Inquisition - die katholische Kirche! - eine gehörige Aversion gegen den "Wucherzins"

es ist sicher nicht einfach, zu entscheiden, wer darüber entscheidet, welche Simplifizierung oder Vereinfachung oder Reduktion ok und welche böse ist...

Gruß, Rolf

In diesem Faden und in diesem Forum , welches ja ein Klavier-Forum ist, muss vereinfacht werden. Denn einen Diskurs mit wissenschaftlichem Anspruch können wir hier nicht leisten. Und es würde auch kaum einer lesen.

Dies erlaubt nun aber Usern mit abweichender Meinung nahezu in jede Schwachstelle hineinzustechen. Denn die Argumente sind nicht lückenlos und können es hier auch nicht sein.

Ich höre manchmal von Menschen mit denen ich über Politik spreche ich solle doch mich selbst als Kandidaten in einer Partei aufstellen lassen und erstmal an den Problemen der Kommune mitarbeiten und dort versuchen,. Mehrheiten zu gewinnen. Damit ist im allgemeinen das Gespräch beendet.

die Fallen für Missverständnisse sind überall aufgestellt.

Zum Beispiel deine Erwähnung , dass die Inquisition gegen Wucherzins war:

Das kann man so und so verstehen.

Der dir nicht gut Gesinnte versteht, dass du die Inquisition in Schutz nehmen möchtest und der eher

Wohlgesonnene wird sich für den Hinweis bedanken und dir ncihts unterstellen, was du so nie gesagt hast.
Viel wird zwischen den Zeilen gelesen und auch vermittelt, wobei man locker über die Köpfe vieler User hin direkt Speere abschiessen kann.

Wenn ich von Unterdrückung und von Wissensunterdrückung z.b. in der Zeit des Feudalismus sprach so ist doch klar, dass dadurch nicht alle Menschen verdummt werden konnten. Zu allen Zeiten gibt es Denker, die genau wissen, wie der Machtmechanismus funktioniert und die dagegen angegangen sind.

Und in diesem Zusammenhang erschien es mir seltsam, dass du gerade Genies wie einige Komponisten als Opfer der Verdummungsstrategien erwähnst. Wenn diese Strategien wirklich alle erreichten, was vielleicht einige Mächtige gerne hätten dann wäre ohnhin alles verloren.

Gomez hat in seiner barschen Art mehr Respekt vor dem Begriff "Aufklärung" gefordert. Hätte er den gesamten Faden mit Interessse gelesen hätte er merken können, dass genau dies hier betrieben wird."Aufklärung"

An dieser Stelle erlaube ich mir einen kleinen Wikipedia Artikel zu zitieren:

Aufklärung im Allgemeinen
Kant: Was ist Aufklärung?

Unter Aufklärung versteht man einen sowohl individuellen wie gesellschaftlichen geistigen Emanzipationsprozess. Dieser hinterfragt die allein auf dem Glauben an Autoritäten beruhenden Denkweisen kritisch. Es wird gefordert, sich „seines eigenen Verstandes zu bedienen“. Der aufgeklärte Mensch soll nicht mehr an die Vorgaben der Obrigkeiten oder Zwänge von Mode und Zeitgeist gebunden sein, sondern sein Leben und Denken selbst bestimmen.

Die moderne europäische Aufklärung, verstanden als Abkehr von einer christlich-mittelalterlichen Lebenshaltung, begann in der Renaissance, in welcher Elemente der Antike vom Gegenbild zum Vorbild gemacht wurden. Renaissance und Reformation leiteten das Zeitalter der Aufklärung ein. Grundlegend dafür ist die Konsolidierung der französischen Staatsmacht im 17. Jahrhundert.

Man kann das Zeitalter der Aufklärung nach dem Romanisten Werner Krauss in Frühaufklärung, Aufklärung und Spätaufklärung unterteilen. Unter Aufklärung im engeren Sinne versteht man die Periode um die Mitte des 18. Jahrhunderts, die von Diskussionen um die mehrfach verbotene Encyclopédie in Frankreich bestimmt wurde („le siècle des lumières“: das Zeitalter der Lichter). Mit der Enzyklopädie sollte das gesamte Wissen und Können der Menschheit gegen den Widerstand weltlicher und geistlicher Machthaber öffentlich verfügbar gemacht werden. Mit der Aufklärung ging ein naturwissenschaftlicher und technischer Erkenntnisfortschritt einher.


Vielleicht beruhigen sich ja einige Geister wieder.

Das Stück Comptine ist ein Symptom für eine zu grossen Teilen verführte Gesellschaft. Das Stück ist Fast Food, und genau wie viele Menschen behaupten, dass es dort besonders gut schmeckt, genauso beurteilen sie das Hörwerk. Wir bekommen Analogkäse zu essen und Klebefleisch und Erdbeergeschmack aus Holzspänen und so fort.

Hier sind die Menschen wenigstens bereit, wenn die Lebensmittelaufklärer mal auftreten. Bei Fast Food Musik müssen wir uns noch mehr anstrengen. Und dazu gehört auch,, die Mechanismen herauszuarbeiten, wie es zu diesen Comptines aller Art kommen konnte.
 
begeisterte Grüße
amüsierte Grüße
absolut bestens unterhaltene Grüße
amüsierte und bestens unterhaltene Grüße
wirklich köstlich amüsierte Grüße

und was der absolut bestens und wirklich köstlich mit Partizip versehenen Grüße mehr sind, die ich hier las. Der Sprachkritiker aber fragt sich, ob nicht allein der Grüßende, allenfalls noch der Gegrüßte amüsiert, unterhalten, begeistert sein kann, aber nicht der Gruß. Jedenfalls fällt es schwer, sich einen Gruß vorzustellen, der die Gabe hat, amüsiert zu sein.
Andererseits: den vierstöckigen Hausbesitzer soll's ja auch geben.

Vierstöckige Grüße,
Kernbeißer
(der auch an Verschwörungen glaubt und für diese einen glaubhaften Zeugen benennen kann:
http://www.youtube.com/watch?v=c6qdjWX1vmg
ab 02:00)
 

Hi, Klavigen!

Gomez hat in seiner barschen Art mehr Respekt vor dem Begriff "Aufklärung" gefordert.
Hätte er den gesamten Faden mit Interessse gelesen,
hätte er merken können, dass genau dies hier betrieben wird. "Aufklärung"

Was veranlaßt dich zu glauben, ich hätte ihn nicht zur Gänze und mit Interesse gelesen?
Habe ich in meiner barschen Art mich nicht laufend zu Wort gemeldet?

Und um Zurückhaltung habe ich dich gebeten, als du dich etwas vorwitzig
dem Kreis der "Aufklärer" zurechnen wolltest.

...dazu gehört auch, die Mechanismen herauszuarbeiten,
wie es zu diesen Comptines aller Art kommen konnte.

Da sind wir wieder einmal d'accord - das sollte man weiterverfolgen.

Gruß, Gomez
 
diese Verschwörungen gegen meine Person erlebe ich auch ständig:

Wenn ich mein Rad aus der Garage hole, fängt es genau in diesem Moment an zu regnen.

Wenn ich dringend anrufen muss, ist mein Akku leer.

Wenn ich auf dem Weg zur Arbeit spät dran bin, fährt ein Traktor kilometerlang vor mir her.

Wenn ich mich an einer Supermarktkasse anstelle braucht meine Schlange immer am längsten.

an einem Bratwurst Stand versucht der Verkäufer mir prinzipiell die am meisten Verbrannte anzudrehen.

nach Belieben fortzusetzen
 
die Fallen für Missverständnisse sind überall aufgestellt.

Zum Beispiel deine Erwähnung , dass die Inquisition gegen Wucherzins war:

Das kann man so und so verstehen.

Der dir nicht gut Gesinnte versteht, dass du die Inquisition in Schutz nehmen möchtest und der eher

Wohlgesonnene wird sich für den Hinweis bedanken und dir ncihts unterstellen, was du so nie gesagt hast.

...und beide irren: denn beide haben übersehen, dass ich diese Erwähnungen eigens als Humor (scherzando!) gekennzeichnet hatte :)

Zitat von klavigen:
Wenn ich von Unterdrückung und von Wissensunterdrückung z.b. in der Zeit des Feudalismus sprach so ist doch klar, dass dadurch nicht alle Menschen verdummt werden konnten.
ganz so klar war das zuvor nicht, zumal Du ja genaues lesen immer wieder empfiehlst:
Zitat von klavigen:
Es hilft wohl nichts. Man muss es aussprechen. Die Menschheit ist am Verblöden.
sowie
Zitat von klavigen:
Dass schon seit Jahrhunderten die Menschen künstlich unwissend gehalten werden ist ja bekannt aber mittlerweile darf man das ja kommunizieren.
ich hoffe Du kannst verstehen und verzeihen, dass solche Sätze nicht nur Nachfragen, sondern auch Amüsement bewirken - - - wie auch immer, jetzt kommt ja rüber, was Du gemeint hattest :)

und unterwegs wird etwas Humor schon nicht geschadet haben!

Gruß, Rolf
 
Also, dann mal Butter bei die Fische.

Die beiden Alben "Six Pièces pour piano, Vol.1: Rue des Cascades"
und "Vol.2: Le fabuleux destin d'Amélie Poulain"
sind bei den Editions musicales Bourgès in Santeuil erschienen
(Bestellnummer für Vol.2 lautet BRGS0141)

http://www.ebr.com.fr/

Ferner hat die Bertelsmann Music Group ihre Hände im Spiel
(die in derselben Notenausgabe angegebene BMG-Bestellnummer lautet BMF 100,
wobei BMF für Bertelsmann Musique France oder Bertelsmann Music France stehen dürfte):

http://www.bertelsmann.com/

http://www.bertelsmann.com/bertelsmann_corp/wms41/bm/index.php?ci=117&language=2

Bei der BMG muß man trennen zwischen einem Musikverlag, BMG Music Publishing,
der 2006 an Vivendi, ein Tochterunternehmen der Universal Music, verkauft wurde -
von dem Erlös hat sich die Familie Mohn die in fremder Hand befindlichen Bertelsmann-Aktien
zurückgekauft - und der Plattenfirma Bertelsmann Music Group, die zwischendurch mit
Sony Music Entertainment verbunden gewesen ist; 2008 endete diese Liason
mit einem Verkauf der Bertelsmann-Anteile an Sony.

Bertelsmann hat sich also vom unrentablen "Papiergeschäft" (=Noten) wie auch von Tonträgern getrennt
und lebt allein von der Rechten - es lebt davon wie die Made im Speck
("Ich lieg und besitz" heißt es im zweiten Akt des "Siegfried"),
wobei ich glaube, daß die zweifellos hohen Gewinne, die die Tiersen-Rechte
dem Gütersloher Medienkonzern bescheren, für dortige Maßstäbe nur Peanuts sind.

Wer verfolgt die Spur jetzt weiter?

Oh Gomez,

ich wollte garkeine Namen nennen und du bringst die Familie Mohn ins Spiel.

Sauber recherchiert - und besonders gefällt mir der Begriff "Made im Speck".
 
Ich habe keine Lust mehr auf diese Diskussion.

Es gibt hier leider User, die 1) anderen Usern den Willen / die Fähigkeit zu ernstzunehmender Diskussion absprechen, die 2) nicht wollen, daß hier eine ernsthafte Debatte entsteht und die 3) ohnehin der Meinung sind, das Forum solle lediglich unterhaltsam sein und "bierernste" Debatten seien fehl am Platz.

Na bitteschön, wie Ihr wollt.

LG,
Hasenbein

P.S.: Rolf, ich habe immer noch nicht verstanden, was der Spruch "Der Löwe brüllt, wenn er nicht schweigt" mit meinem Simplifizierungsargument zu tun haben soll.
Der Busch-Satz ist 1) kein Argument (!), 2) sagt er lediglich Ähnliches wie "Wenn der Hahn kräht auf dem Mist, ändert sich das Wetter oder es bleibt wie's ist".
 
Wir behaupten ja auch nicht, die Wahrheit mit Löffeln gefressen zu haben, sondern wir weisen lediglich besonders plakativ-provokativ auf Bereiche hin, über die man mal viel mehr nachdenken sollte und wo man mal viel genauer hinschauen sollte.


Hallo hasenbein,


diesem Satz kann ich nur bedingungslos zustimmen! Aber ich glaube kaum, dass irgendein Forumsmitglied das anders sehen könnte. Ich finde es sehr wichtig, über Interessen von Unternehmen und Konzernen vor allem in Bezug auf den Konsum nachzudenken. Dass von denen gewollt ist, so wenige Informationen wie möglich über die Herstellung des Konsumguts zu vermitteln sowie über Werbung etc. Anreize zum Kauf zu geben, ist klar. Dass da auch an Emotionen und Instinkte der Konsumenten appelliert wird, oft auch indirekt, ist ebenfalls klar. Es geht ihnen eben darum, so viel Geld wie möglich zu verdienen und das Unternehmen damit möglichst konkurrenzlos zu machen.

Ich glaube nicht, dass Rolf, Gomez .... da anderer Meinung sind, sondern dass ihnen (wie auch mir) der von klavigen ins Spiel gebrachte Begriff der Verschwörung gelinde gesagt merkwürdig vorkam.

Ich glaube, dass die durchaus wahren Dinge, von denen ihr gesprochen habt, ganz einfach aus einem dem Menschen ebenfalls angeborenen Bedürfnis heraus zu erklären ist: dem Drang nach Macht und Geld. Es gehört zum Menschsein dazu, dass dieser Drang, in ausgeprägtem Maße vielleicht auch Gier zu nennen, vorhanden ist. Mal mehr, mal weniger. Deswegen finde ich es nur folgerichtig, dass die Wirtschaft etc. ist, wie sie ist. Wozu braucht man da eine Verschwörung.

Ich für meinen Teil halte es mit gubu, der sagt, 'ich mache das, was ich für richtig halte'. Erklärungen und Diskussionen nützen insofern, als das Dinge klarer und verschiedene Sichtweisen angesprochen werden. Aber wirklich nützt doch m.E. nur Handeln! Und da habe ich schon sehr viel mit mir selbst zu tun! Wie schwierig es ist, nach eigenen Maßstäben zu handeln und das System eben nicht in den Punkten zu unterstützen, in denen man das nicht will, finde ich sehr schwer. Ich lebe, muss ich leider sagen, trotzdem ich es nicht will, auf Kosten anderer Länder. Ich versuche das zu minimieren, aber ich bin zu bequem, wirklich daran etwas ändern zu wollen. Ich liebe es, wenn es im Winter in der Wohnung schön warm ist, wir haben ein Auto ...... . Die Liste kann noch ewig fortgesetzt werden.

Aber unsere Handlungen, davon bin ich überzeugt, können vor allem Veränderungen bei anderen Menschen bewirken. Zusätzliche Diskussionen können ebenfalls sehr nützlich sein, doch ohne adäquate Taten sind sie fast nichts. So sollte man sich meiner Meinung nach vor allem an die eigene Nase fassen, wenn man hehre Dinge postuliert. Ich bin da immer etwas vorsichtiger, weil ich in den Fällen immer an meine eigene Unzulänglichkeit denke.



Kritisiert jemand z.B. das Finanzsystem, ist es absolut ein Leichtes, ihm einfach zu sagen: "Du hast nicht Wirtschaft studiert, also kannst Du diese komplexen Zusammenhänge nicht verstehen, also halt den Rand!"


Nur eine kurze Anmerkung: auch Wirtschaftsfachleute obersten Ranges sind ganz und gar nicht einer Meinung, wenn es um die Bewältigung der Finanzkrise geht. Und daraus folgt auch sogleich meine Frage zum nächsten Zitat:


Auf die Weise können ernstzunehmende Menschen, die auf einfache Tatsachen wie die, daß ein zinsbasiertes System immer (!) zu Geldmengenaufblähung und damit irgendwann zu Staatsbankrotten, Währungsreformen, Hyperinflationen oder Kriegen führen muß, hinweisen, bislang als Spinner kleingehalten werden.


Woher weisst du das und wie meinst du das? Der Begriff "einfache Tatsachen" ärgert mich. Ich habe noch nie davon gehört, dass dieses als allgemeingültige Tatsache angesehen wird. Ist das nun deine Meinung oder eine Tatsache?

Viele Grüße

chiarina

P.S.: klavigen, die Deutsche Bank gehört meines Wissens den Aktionären. Und es ist ja schon viel geschrieben worden darüber, dass der Gang an die Börse Unternehmen langfristig durchaus schaden kann, weil die Aktionäre immer nur kurzfristige Interessen haben, d.h. Ausschüttungen und Dividenden.
Aber was das mit einer angeblichen Hintergrundorganisation zu tun haben soll, die, so habe ich es verstanden, deiner Meinung nach die Fäden zieht .... :confused:
 
Aber Hasenbein,

Du wirst doch jetzt nicht aufgeben!

Was immer in anderen Teilen dieses Forums geäußert werden mag,
hier hat niemand den Ernst der Debatte beklagt oder sich
für reines Unterhaltungs-Geplänkel eingesetzt.

Ich bin im Gegenteil erstaunt darüber, wie lange wir uns hier schon
ernsthaft und konzentriert - bei großen inhaltlichen Gegensätzen -
miteinander austauschen, ohne daß es zu Schlägereien gekommen ist.
Sieh Dir mal den Diskussionsverlauf in anderen Fäden an -
von Diskussion konnte man da am Ende nicht mehr sprechen,
nur noch von üblem Gezänk, das durch Moderatoreneingriff zwangsweise
beendet werden mußte.

Hier kippt das Gespräch zuweilen, manchmal ins Alberne (woran ich nicht ganz unschuldig bin),
manchmal ins Polemische (wozu ich auch meinen Teil beitrage),
aber insgesamt hat hier bis jetzt eine sehr interessante Diskussion stattgefunden.
Kränkt es Dich, daß Du Deine Überzeugung nicht durchsetzen kannst?
Das wird Dir sowenig wie Klavigen, Rolf sowenig wie mir gelingen.
Und Chiarina, Dotterbart und auch sonst niemandem. Ich erwarte das auch nicht.
Ich laufe zur größten Form auf, wenn ich gegen den Rest der Welt argumentieren muß,
und hoffe, daß Du aus demselben Holz geschnitzt bist.

Konsens ist langweilig, sachlich begründeter Widerspruch viel reizvoller,
weil er jeden von uns zwingt, den eigenen Standpunkt präziser zu formulieren.
Daran kann man lernen, von anderen wie von sich selbst.

Herzliche Grüße!

Gomez

P.S.: Ehe ich völlig mißverstanden werde - noch ein Zusatz:
Gespräche, wie sie hier geführt werden, sind für mich kein Selbstzweck.
Ich habe nichts dagegen, von einem guten Argument überzeugt zu werden,
und überzeuge natürlich liebend gerne jemanden mit meiner Argumentation.
Aber es kann auch erfrischend und der Wahrheitsfindung dienlich sein,
sachliche Gegensätze stehenzulassen und im Gespräch weiter zu vertiefen.

-
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
In der Musikschule ist es so- zumindest soweit ich diese kenne- dass dort ein umfangreicher Veranstaltungsplan absolviert wird, in den alle Schüler eingebunden werden. auch hier können die Leistungen der Schüler erkannt werden. Und dass ein Musikschullehrer etwas dagegen hat, wenn mal jemand hospitieren oder zuhören möchte habe ich noch nicht erlebt.


Hallo klavigen,


es tut mir leid, wenn es im Moment gar nicht zum Thema passt, aber ich wollte das doch nicht unbeantwortet stehen lassen.

Ich kenne keine solchen Veranstaltungspläne an Musikschulen. Es gibt Projekte und Schülerkonzerte und jeder Lehrer darf diese natürlich gerne machen, muss es aber nicht!!! Dass alle Musikschüler einer Musikschule im Laufe eines Halbjahres oder Jahres vorspielen, wäre mir vollkommen neu (m.E. muss das auch gar nicht unbedingt sein - wenn jemand nicht vorspielen will, sollte er das auch nicht müssen!).


Ich habe bisher nur erlebt, dass gegenseitiges Zuhören von Kollegen alles andere als erwünscht war und dass weder Supervision angeboten wurde noch Gespräch nach Anstellung über Zufriedenheit, Unterrichtsqualität etc. stattfanden (Feedbackkultur). Die Musikschulleiter haben schwierige Aufgaben zu bewältigen zwischen Nachfrage (Keyboardunterricht ....), Angebot und Wahrung von Qualität. Ich glaube, dass die Qualität oftmals leidet. Mein Vorschlag ist abermals: Kooperation von Kollegen.

Viele Grüße

chiarina
 
Chiarina, ich muß Dir beipflichten, ich erlebe es ganz genau so wie Du.

Ich habe den Eindruck, daß ein Großteil der Instrumentallehrer Angst davor hat, daß jemand hospitiert oder eine Überprüfung seines Unterrichts vornimmt.

Denn man weiß, daß das eigene Unterrichtskonzept eine autodidaktisch durch Trial and Error zusammengebastelte Geschichte ist, da man völlig unzureichenden Methodikunterricht und in der Regel nach der Hochschule keine Supervision hatte.

Es würde zu Selbstzweifeln und Streß führen, wenn da jemand käme und auf Lücken im Unterrichtskonzept hinwiese.

Daher ist die Reaktion fast aller Musikschullehrer, wenn man mehr Qualitätsüberprüfung und -sicherung vorschlägt, meist: "Qualität läßt sich sowieso nicht objektivieren, also ist das sowieso ein unsinniges Unterfangen." Damit wird das Thema einfach vom Tisch gewischt.

Bei den Schullehrern ist das bekanntlich anders - die müssen erstmal ein anstrengendes Referendariat durchlaufen. Ob da im einzelnen immer alles super ist, steht auf einem anderen Blatt; aber bei uns gibt es ja gar nichts dergleichen, und das ist eigentlich nicht richtig.

@Klavigen: Jaja, das ist schon richtig - jeder würde sicherlich bei der Frage, ob er Hospitieren zulassen würde, mit "ja" antworten, weil man ja nicht als jemand dastehen will, der irgendwas zu verbergen hat!
Aber wie oft findet denn Hospitieren - zumal unter Kollegen - tatsächlich statt??
So gut wie überhaupt nicht, und das liegt daran, daß jeder sich gerne als jemand darstellen möchte, der es drauf hat und es nicht nötig hat, zu hospitieren. Bzw. auf der anderen Seite empfindet man Hospitieren als Einmischung in die Angelegenheiten des Kollegen.

LG,
Hasenbein
 

Zurück
Top Bottom