Verhandlungsspielraum bei Instrumentenkauf

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Rubato

Guest
Hallo,

wie schon in verschiedenen Beiträgen erwähnt, bin ich ja auf der Suche nach einem neuen (bzw. gebrauchten) Instrument (Klavier oder Flügel), Budgetvorstellung so die Oktave von 7,5T€ ... 15T€ (wobei ich die Ränder dieses Bereichs vermeiden möchte).

Da ich die Suche nach dem Motto "Der Weg ist das Ziel" betreibe, habe ich keine große Eile. Ich habe bisher auch nur selten versucht, über den Preis eines konkreten Instruments zu verhandeln, allerdings ist mir bei zahlreichen Besuchen in Klaviergeschäften klar geworden, daß sicher niemand den Listenpreis bzw. den ausgezeichneten Preis bezahlt. Die Anlieferung und erste Stimmung sind i.d.R. ohnehin im Preis inbegriffen, sind also keine Verhandlungsmasse.

Daher die Frage: Ohne die Klavierhändler auspressen zu wollen (die müssen auch leben und haben beim Verkauf sicher keinen einfachen Job - ist Euch schon mal aufgefallen, daß Klaviergeschäfte meistens l e e r sind, wenn man hinkommt?), trotzdem die Fragen:

1. Wie groß dürfte der Verhandlungsspielraum bei einem Neuinstrument sein (mein Eindruck bei meinen eigenen Versuchen, wo es damals um Klaviere um 10T€ ging, war ca. 15%, also immerhin 1500€). Voraussetzung wäre dabei die vollständige Bezahlung bei Lieferung (also keine Finazierungsmodelle etc.).

2. Wie kann man den Verhandlungsspielraum bei Gebrauchtinstrumenten, die vom Händler verkauft werden, einschätzen ? Genau so hoch ?

Viele Grüße
Rubato
 
Also mit 10% kommt man bei Neusinstrumenten hin, glaube ich.
Angenommen man will ein Klavier für 5000 kaufen, geht das bestimmt für 4600 würde ich sagen.
Aber ein Konzertflügel für z.B. 40000 auf 36000 zu reduzieren geht dann wohl nicht mehr so gut oder?
Also im niedrigen Preisbereich 10% und in der Oberklasse 5-10%.
Das Alles hängt dann aber sehr von Händler ab, bei meinem Klavier waren es diese 10%.
Wenn du Glück hast kann es noch billiger werden, aber natürlich gibt es auch Gechäfte mit denen nur mühsam zu verhandeln ist. :)
Gebraucht weiß ich jetzt nichts drüber, jedoch sollte das auch mit 10% möglich sein, und weil sie es dann warscheinlich selber in ihrer Werkstatt reparieren, können sie wohl auch mehr Spielraum geben.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Nimms nicht persönlich, aber ich halte das Einrechnen von Verhandlungsmasse für ein barbarisches, unzivilisiertes Grundübel unserer Zeit. Sarazzin würde wohl von Islamisierung sprechen:mrgreen:

Ich handhabe es stets so, dass ich vorneweg erkläre, NICHT verhandeln zu wollen und bitte dementsprechend um einen FAIREN Preis. Gerne füge ich noch hinzu, dass es sich meist danach herausstellt, ob der Preis wirklich fair war und dass ich meine Weiterempfehlung davon abhängig mache, ob dies wirklich korrekt gehandhabt wurde. Damit bin ich bislang sehr gut und stressfrei gefahren! Die klugen Verkäufer natürlich auch.

Davon abgesehen, gilt: Je mehr Verhandlungsspielraum, desto klammer der Verkäufer und desto "gurke" das Instrument. Je weniger Spielraum, desto gefragter das Objekt und desto "gesünder" der Verkäufer.

Think about it.
Das Leben kann so einfach sein.
 
Neenee, Deine Zivilisiertheit, Korrektheit und moralische Reinheit in allen Ehren, Fisherman, aber so funktioniert das nicht.

Die Klavierhändler rechnen den Verhandlungsspielraum ja normalerweise in den am Instrument ausgezeichneten Preis schon mit ein!!!

Daher ist es nur Selbstüberlistung, nicht zu verhandeln!

Außerdem ist es absolut gängige Praxis, daß der Kaufpreis bei Barzahlung sinkt. Irgendwie muß es ja den Käufern auch attraktiv gemacht werden, gleich zu bezahlen statt abzustottern.

Barbarisch und unzivilisiert ist vielmehr die Praxis vieler Gewerbetreibender (nicht unbedingt so oft im Instrumentenbereich, aber z.B. oft im Discounthandel), den "UVP" (Unverbindlicher Verkaufspreis) unrealistisch hoch anzusetzen, damit der "Sonderpreis" so wirkt, als sei man besonders viel mit dem Preis runtergegangen!

LG,
Hasenbein
 
Hasenbein, sollen die anderen ruhig in den Basar gehen... ICH NICHT! Bei mir (und bei klugen Verkäufern) funktioniert das! Natürlich quetsch ich dadurch nicht das letzte bisserl raus, aber die Leichtigkeit des fairen Umgangs entschädigt dafür allemal. Bei einem guten Geschäft müssen am Schluss zwei Parteien grinsen.

Ich handhabe das übrigens auch beruflich so. Alle meine Klienten wissen, dass ich mega-grantig werde, wenn sie ihren "hochprofessionellen" Einkauf auf mich ansetzen. Ab dem Punkt - und das erkläre ich ganz offen - ist Schluss mit Vertrauen und fairer Partnerschaft. Ab dann gilt für mich: brutale Gewinnmaximierung. Ist wie in der Weltpolitik. Man kann endlos hochrüsten. Mann kanns aber auch von vorneherein sein lassen. Letzteres ist billiger.
 
Ich halte es da wie Fisherman. Klavier hab ich erst Eines gekauft und da hab ich auch nicht rumgehandelt wie auf dem Bazar. Gut, ich hatte das Glück, dass ich den Verkäufer kenne und wusste, dass er mich nicht übervorteilen wird.

Aber Autos kaufen wir öfter, alle zwei Jahre ein Neues. Da haben wir ein Autohaus, wo wir immer hingehen. Wir zahlen bar und sofort und wir handeln nicht runter. Laufen nicht von Autohaus zu Autohaus, um zu vergleichen. Wir wissen, wir kriegen einen guten Preis genannt an dem das Autohaus kein Verlustgeschäft macht und wir nicht zu viel für den Wagen zahlen. Dafür kommen wir immer wieder und empfehlen sie weiter. Beide Seiten sind zufrieden und wir wissen, wenn an dem Wagen was ist, dann kann uns der Verkäufer noch leiden und legt sich ins Zeug, damit es behoben wird.

Die Bazar-Mentalität liegt mir definitv auch nicht. Offen und ehrlich miteinander umgehen und dann auch Vertrauen schenken. Damit bin ich bisher immer gut gefahren.
 
Ich weiß absolut nicht, was daran nicht offen und ehrlich sein soll, wenn man mit einem Verkäufer, den man für vertrauenswürdig hält und den man mag, einen guten Preis zu verhandeln sucht. Zumal wenn in der Branche Preisverhandlungen etc. völlig gängige Praxis sind und wie gesagt der Preisspielraum mit in die UVP eingerechnet wird.

Müßt Ihr mir mal erklären.

LG,
Hasenbein
 
Ich meine damit, das verhandeln "bis Blut fließt". Also das wirklich wirklich wirklich allerletzt mögliche rauspressen und das Teil dann nur kriegen, weil der Laden es sich nicht leisten kann den Kunden zu verlieren und notfalls - wegen irgendwelcher Billigheimer im Internet oder sonstwo - unter seinen Einkaufspreis geht.

Es gibt genügend Läden um die Ecke, die genau deswegen schließen müssen. Und anschließend beklagen sich die Leute, wenn keine Geschäfte mehr da sind.

Typisches Beispiel: In ein Fachgeschäft gehen, sich stundenlang beraten lassen, sich nen Gegenpreis beim Onlinehändler ohne fachkundige Beratung organisieren und dann anfangen den Händler vor Ort damit zu traktieren, dass er den gleichen Preis macht, sonst kauft man online. Das ist für mich ne Bazar Mentalität. Frage ich dagegen den Verkäufer nach seinem bestmöglichen Preis - unter Berücksichtigung der Tatsache, dass ein zufriedener Kunde ihn dann auch weiterempfiehlt und er nennt mir dann seinen bestmöglichen Preis, dann habe ich auch das Vertrauen, dass dies so ist und quetsche nicht weiter erpresserisch rum, dass ich sonst online bestelle. Wenn der bestmögliche Preis der ist mit dem die Ware ausgezeichnet ist, dann glaube ich ihm auch das. Da kann man mich von mir aus dämlich nennen aber ich finde das fair.
 
Hallo,

bevor die Diskussion völlig entgleitet, nochmal der Hinweis, was ich der Frage vorausgeschickt hatte:

Ohne die Klavierhändler auspressen zu wollen (die müssen auch leben und haben beim Verkauf sicher keinen einfachen Job -

Ich denke, wir sind da alle schon recht nahe beieinander. Weder geht es darum, wie auf dem Basar zu feilschen, noch geht es darum, die letzten 50€ aus einem verzweifelten Händler herauszupressen. Auch mir gefällt es nicht, daß in vielen Branchen (Luftfahrt, Versicherungen, Automobil und eben auch Klaviere) eine völlig undurchsichtige Preis-, Modell- und Rabattpolitik gemacht wird, die ja letzten Endes nur darauf abzielt, dem uninformierten Kunden einen zu hohen Preis abzunehmen - und in diesem Sinne schließe ich mich Fisherman Bewertung an:

ich halte das Einrechnen von Verhandlungsmasse für ein barbarisches, unzivilisiertes Grundübel unserer Zeit

Tatsache ist jedoch folgendes:

1. Das Instrument, das einem nach langer Suche am besten gefällt, steht nicht unbedingt "um die Ecke" bei einem Händler, den man lange kennt und zu dem man besonderes Vertrauen hat.

2. Die Listenpreise sind definitiv nicht das, was der Kunde (zumindest der Barzahler) bezahlt.

Damit alle am Ende zufrieden sind, muß eben auch der Kunde wissen, welchen Spielraum der Händler in etwa hat. Dann kann er mit dem guten Gefühl nach Hause gehen, weder zu viel bezahlt zu haben, noch den Händler ausgepreßt zu haben. Und genau dahin zielt meine Frage.

Gruß
Rubato
 
Neenee, Deine Zivilisiertheit, Korrektheit und moralische Reinheit in allen Ehren,
Fisherman, aber so funktioniert das nicht.

Die Klavierhändler rechnen den Verhandlungsspielraum ja normalerweise
in den am Instrument ausgezeichneten Preis schon mit ein!!!

Daher ist es nur Selbstüberlistung, nicht zu verhandeln!

Ums noch höflich auszudrücken - der Wahrheitsgehalt dieses Beitrags ist gleich null.

Als jemand, der selbst jahrelang im Musikalienhandel gearbeitet hat,
kenne ich die Situation hinter der Ladentheke. Und kann also sagen:
Mit Instrumenten ist kein Geld (mehr) zu verdienen.

Die Internetanbieter haben die Preise in den Keller purzeln lassen.
Sie beraten nicht, man kann bei ihnen keine Instrumente anspielen,
sie bieten keinen Kundendienst, keine Reparatur, dafür aber die Instrumente
zu einem Verkaufspreis an, der unter dem Einkaufspreis eines Kleinhändlers liegt
.

Darüberhinaus bieten Supermärkte Gitarren, Violinen, Querflöten, Klarinetten etc. an,
die irgenwo in Ostasien für einen Hungerlohn gefertigt wurden, in der Sonne schmelzen,
streng genommen spieluntauglich, dafür aber zum Schnäppchenpreis zu haben sind.

Das oben Erwähnte gilt auch für den Klavierhandel. Die Gewinnmarge ist klitzeklein.
Es wäre niederträchtig, den Kaufmann mit einem Betrüger gleichzusetzen.
Ein Kaufmann, der versucht, von seinem Geschäft zu leben, handelt nicht
unmoralischer als Du, Hasenbein, der vom Unterrichten und von Auftritten zu leben versucht.
Vielleicht führen wir diese Diskussion weiter, wenn Du Dich von Deinen Schülern
herunterhandeln läßt - oder ihnen etwas von Deinem Lehrergehalt abgibst.

Gruß, Gomez

.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Lieber Gomez, es ist vor allem niederträchtig, mir zu unterstellen, ich wollte mit meinem Post Klavierhändler als "Betrüger" bezeichnen!

Das habe ich nirgends geschrieben, und das denke ich auch nicht, und ich fordere Dich hiermit auf, das augenblicklich zurückzunehmen!

Es gibt sicherlich einige Unterschiede zwischen den Händlern - aber ich bleibe dabei: Viele Händler (vielleicht nicht der, bei dem Du gearbeitet hast) setzen den am Instrument ausgezeichneten Preis etwas herauf, damit nach den zu erwartenden Verhandlungen mit dem Kunden sowohl der Kunde zufrieden ist (weil er einen größeren Rabatt erhandelt hat) als auch die karge Gewinnspanne ein klein bißchen höher ist.

Betrug (und darauf bezog ich mich in meinem ersten Post) ist für mich nur, was z.B. im Discount-Handel stattfindet: Daß man bei Artikeln, die schon lange eigentlich viel weniger kosten, Uralt- oder Phantasie-UVPs in die Werbung schreibt, um den jetzigen Preis günstiger erscheinen zu lassen! (Dies wurde auch schon wiederholt in Fernsehsendungen thematisiert.)

LG,
Hasenbein, der mit "seinem" Klavierhändler sehr zufrieden ist
 

Hallo.

Ein Händler in Berlin hat mir gesagt, seine Marge liege um 15% für neue Flügel. Stimmt das, dann sehe ich gar keinen Verhandlungsspielraum -- es sei denn, er hat schon am Anfang eine mögliche Preissenkung im Preis mit eingerechnet :-)
Er hat auch gesagt er wolle alle Flügel loswerden und diese seiner Geschäft ausschließen, weil das Flügelgeschäft unrentabel geworden sei.
Wirtschaftlich gesehen, werde das Flügelgeschäft durch das Klaviergeschäft unterstütz, alleine könne es nicht auf den eigenen Beinen stehen.

Marco
 
Hallo,

@Marco:

Ein Händler in Berlin hat mir gesagt, seine Marge liege um 15% für neue Flügel. Stimmt das, dann sehe ich gar keinen Verhandlungsspielraum -- es sei denn, er hat schon am Anfang eine mögliche Preissenkung im Preis mit eingerechnet
Er hat auch gesagt er wolle alle Flügel loswerden und diese seiner Geschäft ausschließen, weil das Flügelgeschäft unrentabel geworden sei.
Wirtschaftlich gesehen, werde das Flügelgeschäft durch das Klaviergeschäft unterstütz, alleine könne es nicht auf den eigenen Beinen stehen.

Ich glaube, den Händler kenne ich auch (Berlin Mitte, 100m von S-Bahn Friedrichstraße ?). Der macht aber nun ein ganz spezielles Geschäft mit japanischen Gebrauchtklavieren (und zwar nicht Yamahe und Kawai), sehr interessanter Ansatz. Im Neu-Flügel-Bereich hat er aber nur Modelle unter 10TEuro, d.h. im asiatischen Einsteigerbereich, wo die Margen wohl tatsächlich eher niedrig sein dürften.

In der Tat glaube ich mittlerweile, daß die Preise für neue hochwertige Klaviere und Flügel nicht unerheblich von den Mietkosten und der Verkaufszahl des jeweiligen Geschäftes abhängen müssen, da diese Instrumente voll vorfinanziert werden müssen und dann wohl sehr oft sehr lange sehr viel Platz im Ausstellungsraum einnehmen, bis sie verkauft sind. Genau das läßt mich glauben, daß verschiedene Händler durchaus unterschiedlich kalkulieren können. Wahrscheinlich läßt sich meine ursprüngliche Frage daher gar nicht pauschal mit "15%" oder so beantworten. Trotzdem: Der Listenpreis ist es sicher nicht, wie man schon ganz leicht bei Clavinova sehen kann, wo praktisch immer der Listenpreis genannt wird, aber oft mit dem Zusatz "Fragen Sie unseren Hauspreis an".

Gruß
Rubato

P.S.: Es wäre nett, wenn die Antworten auf das Post nicht zum Führen von Privatkriegen zwischen einzelnen Nutzern zweckentfremdet würden - ich glaube, die meisten Leser (ich auch) kennen gar nicht die Historie und wissen dann auch nicht, worum es geht.
 
Hallo,

ich war in den letzten Wochen einige Male in einem Radius von 120 km um meinem Wohnort herum unterwegs, um ein Klavier zu kaufen. Hier wurden mir auch schriftliche Angebote für die nachgefragten Modelle mitgegeben.

Nachdem ich mich dann für ein bestimmtes Modell entschieden hatte, habe ich an alle aufzufindenden Händler in der Umgebung, die dieses Modell führten, eine E-Mail geschrieben, mir bitte ein Angebot zu unterbreiten.

Das Ergebnis war interessant. Erwartungsgemäß waren die Angebote, die bei den persönlichen Besuchen erstellt wurden immer besser.
Das Klavierhaus, in dem ich bei einem persönlichen Besuch das beste Angebot erhalten hatte, lehnte in meiner E-Mail-Anfrage den Verkauf aufgrund der Entfernung ab. Die Begründung klang für mich eigentlich einleuchtend (Zu weite Anfahrten im Garantiefall) - hätte ich nicht zuvor vor Ort ein Angebot erhalten. Ich hatte übrigens auch im Geschäft meinen Wohnort angegeben.

Der Nachlaß lag auf bloße Nachfrage nach einem Angebot, d.h. ohne zu verhandeln, bei bis zu -15% vom Listenpreis.

Am Ende habe ich mich für den örtlichen Händler entschieden, weil ich mich hier am besten aufgehoben fühle.

Gruß

Kai
 
Nochmal als Nachtrag zu diesem Faden zwei Erfahrungen, die ich letzte Woche in NRW bzw. BW (genaue Klavierhändler / Orte will ich aus Fairnessgründen nicht öffentlich hier nennen) machen durfte:

Händler 1 (NRW, gemütlicher Laden weit außerhalb der Innenstadt, vermutlich geringe Mietkosten): neue deutsche Klaviere 22% unter Listenpreis, ohne jede Verhandlung (Instrumente waren bereits so mit preisschild versehen).

Händler 2 (BW, Innenstadtlage): neue Yamaha-Flügel (C-Serie) 20% unter Listenpreis, ohne jede Verhandlung oder auch nur Nachfrage im Gespräch freiwillig angeboten.

In beiden Fällen bezogen sich die Preise nicht ausschließlich auf ein bestimmtes Instrument (weil dieses vielleicht eine kleinen Lackschaden o.ä. gehabt hätte oder ein älteres Modell gewesen wäre, etc.). Keine Ahnung, wie ich das werten soll, aber ich denke, auch ohne große Verhandlungen führen zu wollen, Nachfragen lohnt sich allemal.

Gruß
Rubato
 
Händler 1 (NRW, gemütlicher Laden weit außerhalb der Innenstadt, vermutlich geringe Mietkosten): neue deutsche Klaviere 22% unter Listenpreis, ohne jede Verhandlung (Instrumente waren bereits so mit preisschild versehen).

Händler 2 (BW, Innenstadtlage): neue Yamaha-Flügel (C-Serie) 20% unter Listenpreis, ohne jede Verhandlung oder auch nur Nachfrage im Gespräch freiwillig angeboten.

Da merkt man mal, wie der Markt im Arsch ist.......... Für das was den beiden übrig bleibt, kann man sich vielleicht ein Brötchen kaufen....

Zum Kotzen ! Sorry :D
 
Mich würde nochmal die Sache mit den Aktions- und Sonderpreisen interessieren:

Einige größere Klavierhäuser bieten diese ja nicht selten an, vornehmlich für die eigene Hausmarke, aber auch für Originalinstrumente.

Als Kunde denkt man da natürlich an ein gutes Geschäft, wenn man ein neues Instrument plötzlich für 500€ - 1000€ weniger bekommt.
Sind das wirklich nur Zahlenspielereien und das Instrument wird künstlich teurer gemacht als es ist, um es dann angeblich verkaufen zu können? Das wäre ja ein Stück weit Kundenveräppelung.
Oder werden solche Preisangebote auf stagnierende Nachfrage hin entworfen, um die Instrumente doch noch loszukriegen?
Geben die Hersteller vielleicht auch solche Preisangebote vor, und der Händler muss sich danach richten, ob er will oder nicht?
 
Mich würde nochmal die Sache mit den Aktions- und Sonderpreisen interessieren:

Einige größere Klavierhäuser bieten diese ja nicht selten an, vornehmlich für die eigene Hausmarke, aber auch für Originalinstrumente.

Nach meiner Erfahrung (habe schon verschiedenste Geschäfte in Deutschland und im Ausland besucht, da ich beruflich viel unterwegs bin):

- die "Hausmarke" ist in der regel ein Standard-China-Piano, auf das der Name des jeweiligen Klavierhauses geklebt wird. Sicher gibt es da auch unterschiedliche Qualitäten, aber es gibt keinerlei Vergleichsmaßstab hinsichtlich des Preises, denn die Hausmarke gibts ja jeweils nur bei dem einen Händler (und was wirklich drinsteckt, weiß auch nur der). Damit ist eine Rabattaktion praktisch nicht bewertbar.

- für die Instrumente der bekannten Hersteller gibt es Listenpreise. Soweit eine Rabattaktion nur besagt, daß x% unter Listenpreis angeboten wird, heißt das noch nichts, weil niemand jemals den Listenpreis bezahlt (siehe die vorangegangenen Beiträge). Neben dem Listenpreis gibt es aber noch den Preis, den man im Internet für das jeweilige Instrument findet (i.d.R. so 10 ... 15% unter dem Listenpreis). Überraschend für mich ist, daß man beim örtlichen Händler häufig Preise noch unter dem Internetpreis angeboten bekommt. Das wäre m.E. gar nicht nötig, denn wer kauft denn ein Instrument bei einem viele 100km entfernten Händler auf ein Internetangebot hin ?

- meine feste Meinung: Jeden Preis, der innerhalb einer Rabattaktion genannt wird, bekommt man auch außerhalb dieser Aktion. Also: nicht zu zu schnellem Zugreifen verführen lassen !


Da merkt man mal, wie der Markt im Arsch ist.......... Für das was den beiden übrig bleibt, kann man sich vielleicht ein Brötchen kaufen....

Das kann ich leider nicht beurteilen, da ich die Einkaufskonditionen der Händler bei den Herstellern nicht kenne. Hier im Forum wird ja oft der seriöse Händler beschworen, der an den Instrumenten fast nichts mehr verdient. Ich möchte den Blick nochmals auf die Hersteller lenken. Schauen wir uns Yamaha an: Jedes Jahr eine Preiserhöhung, die deutlich über der Inflationsrate liegt. Damit wird m.E. aus Marketinggründen nur die Illusion der Werthaltigkeit der Instrumente genährt, nach dem Motto: "Ein neuer C3 kostet ja jetzt weit über 20T€, da muß der 30 Jahre alte Gebrauchtflügel doch noch locker für 15T€ weggehen...". Und der Effekt ist dann halt, daß die Yamahas mit 20% Preisnachlaß angeboten werden, und das ist im Kalkül und den Hersteller-Einkaufskosten wahrscheinlich schon eingepreist. Noch ein paar Jahre Preiserhöhung über der Inflation, dann gehen die Instruemte halt für 30% unter Listenpreis weg - und der Dumme ist der, der mit einem guten Wiederverkaufswert rechnet.

Gruß
Rubato
 
Es gibt noch einen weiteren Grund für "günstige Gelegenheiten" besonders bei Gebrauchtinstrumenten: Ein Instrument, besonders ein gebrauchtes, das schon lange steht, muß irgendwann weg. Bei meinem gebrauchten Flügel war es im vergangenen Jahr so, der hatte noch ein altes Preisschild mit 16% Mehrwertsteuer, auf den Endpreis zweimal 500 € Nachlaß im Laufe der Jahre. Verhandelt habe ich nur wegen einer Klavierbank. Der Verkäufer war zufrieden, ich auch. (Ähnlich ging es mir vor Jahren mit einem gebrauchten BMW, der im Sommer vom Händler mit einem Bild angeboten wurde, auf dem das Fahrzeug im Schnee stand!)

LG

Pennacken
 
Es geht auch neu, Listenpreis 3.9 gezahlt rund 3 mit Aufbau vom Händler. Vorher beim Klavierhändler vor Ort nochmal nachgefragt, meinte 3.5 plus Anlieferung ohne Montage - Bei Herstellern darf man durchaus von über 30 Prozent Marge ausgehen meine ich, also sollten 15 Prozent für Neuware und 20-25 für Aussteller in Abhängigkeit vom Zustand gehen. Interssant ist, dass die Privatleute und Händler auch gebrauchte Klaviere versuchen nur mit wenig Rabatt zu verhökern. Preis erhandlungen werden als gradezu ehrenrührig empfunden. Klavierhändler sind manchmal auch ein arrogantes Völkchen. Einfach mal schauen wer im Netz der günstigste ist und da gehen auch noch 2 Prozent Skonto...dem lokalen Händler einfach 200 EUR mehr anbieten, er will oder er will halt nicht, ich meine der Branche geht es ganz gut, kein Grund für Mitleid...
 

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