Suche Buch „Bach-Interpretation“ von Paul Badura-Skoda

Carnina

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27. Jan. 2021
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Hat jemand das Buch „Bach-Interpretation“ von Paul Badura-Skoda, braucht es nicht mehr und mag es verkaufen? Es ist leider nicht mehr erhältlich und ich suche überall auch nach gebrauchten Ausgaben… leider erfolglos 🥺
 
Danke! Da guck ich gleich mal nach!!
 
Habe ein gebrauchtes Exemplar bekommen 🤗 danke!
 
...scheint interessant zu sein... werde ich mir demnächst an bestimmtem Orte angucken:-)
 
Hab's aus einem Regal gefingert...eher gehandelt... dickes Buch, sieht sehr interessant aus. Vielen Dank, @Carnina!

Gut zum Schmökern für die Heimfahrt im ICE. :super:
 
Hab's aus einem Regal gefingert...eher gehandelt... dickes Buch, sieht sehr interessant aus. Vielen Dank, @Carnina!

Gut zum Schmökern für die Heimfahrt im ICE. :super:
Seine Frau Eva war Musikwissenschaftlerin. Immer wenn er auf Tournee war ist sie in alle mögliche Archive gegangen und hat dort recherchiert. Viele seiner Bücher/ Texte/ Spielweisen etc basieren auf diesen Recherchen. Dass da jetzt nur sein Name oben steht ist halt ein Minuspunkt. 😝
 
Das erklärt allerdings einiges. :-(
Denn das sieht schon beim Durchblättern gut recherchiert aus in der Tiefe, wie sie so in den 1960-1980ern üblich war (heute würde man noch viel genauer zitieren und belegen und vor allem vorsichtigere Thesen aufstellen). Eine solche Recherchearbeit kann ein konzertierender Pianist nicht leisten. Sowas dauert einfach und frisst Zeit, mit zwei Stunden Tippen jeden Abend ist es nicht getan.
 
Das erklärt allerdings einiges. :-(
Denn das sieht schon beim Durchblättern gut recherchiert aus in der Tiefe, wie sie so in den 1960-1980ern üblich war (heute würde man noch viel genauer zitieren und belegen und vor allem vorsichtigere Thesen aufstellen). Eine solche Recherchearbeit kann ein konzertierender Pianist nicht leisten. Sowas dauert einfach und frisst Zeit, mit zwei Stunden Tippen jeden Abend ist es nicht getan.
Sie hat das auch für Mozart gemacht. Da steht sie selbst drauf.

Diese Recherchearbeit ist eine schöne Diskussionsgrundlage. Abseits von „macht man halt so“. Gefällt mir gut. Vieles ist einfach logisch und unter solchen Gesichtspunkten Notentext zu betrachten macht doch überhaupt erst richtig Spaß :))

Natürlich ist das umsetzen können auf einem anderen Blatt geschrieben!
 
Seine Frau Eva war Musikwissenschaftlerin. Immer wenn er auf Tournee war ist sie in alle mögliche Archive gegangen und hat dort recherchiert. Viele seiner Bücher/ Texte/ Spielweisen etc basieren auf diesen Recherchen. Dass da jetzt nur sein Name oben steht ist halt ein Minuspunkt. 😝
Eine steile These, die allerdings ohne hieb- und stichfeste Belege fast schon rufschädigend ist. Wer Paul Badura-Skoda kannte, weiß, daß er es nicht nötig hatte, das Wissen seiner Frau als eigenes auszugeben. Eva Badura-Skoda forschte hauptsächlich zu Themen der Wiener Klassik, und das Mozartbuch ist zu Recht unter beider Namen erschienen. Das Buch über Bach ist aber in der Tat das Ergebnis von Paul Badura-Skodas eigener Auseinandersetzung mit der „historisch informierten Aufführungspraxis“. (Wobei ich nicht in Abrede stellen möchte, daß man sich im Hause Badura-Skoda über den ein oder anderen Aspekt ausgetauscht hat.)
 
Wobei ich nicht in Abrede stellen möchte, daß man sich im Hause Badura-Skoda über den ein oder anderen Aspekt ausgetauscht hat.)
Ich hab das nicht aus blauem Himmel heraus gesagt. Und wenn du genau liest, habe ich nicht gesagt. dass sie das geschrieben hat und nur sein Name draufsteht. Ich habe gesagt „sie hat recherchiert“ und das liegt an dem Zugang zu den Archiven die ihr (!) offen standen.
 

@Cheval blanc finde es schade dass man gleich mit soviel unnötiger Aggression ins Haus fallen muss.

Viele seiner Bücher/ Texte/ Spielweisen etc basieren auf diesen Recherchen.
Schade dass du vorher nicht genau gelesen hast.

Jeder Pianist basiert in seinen Ideen übrigens auf den Spielanweisungen von Komponist oder der Notation des Herausgebers. Ich hoffe da wird dann nicht auch „Rufschädigung“ ins Feld geführt wenn jemand sagt die Einspielung basiert auf Bach und Busoni 😆

Aber du kannst es ja mal der Grammophon vorschlagen bei der nächsten Einspielung nur den Pianisten zu nennen.
 
Das weiße Pferd geht halt manchmal durch.:016:

Ich habe jetzt ein Kapitel durchgelesen (zu Tempo und Takt - Edit: Kapitel II "Rhythmik-Studien"). Da steht deutlich Erfahrungswissen drin, wie es im Meisterkurs weitergegeben werden könnte, aber die historischen Belegstellen sind manchmal recht entlegen. Da muss Eva schon ordentlich in den Archiven geschnüffelt haben.
 
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Das weiße Pferd geht halt manchmal durch.:016:

Ich habe jetzt ein Kapitel durchgelesen (zu Tempo und Takt - Edit: Kapitel II "Rhythmik-Studien"). Da steht deutlich Erfahrungswissen drin, wie es im Meisterkurs weitergegeben werden könnte, aber die historischen Belegstellen sind manchmal recht entlegen. Da muss Eva schon ordentlich in den Archiven geschnüffelt haben.
Ich habe meines jetzt auch erhalten!! Ist wie neu! Werd am Wochenende anfangen und bin schon ganz gespannt! Hast du schon weitergelesen? Wie ist das bisherige Fazit?
 
Das Buch (ich habe nur die englische Ausgabe, gehe aber mal davon aus, dass sie inhaltlich mit der deutschen Ausgabe übereinstimmt) ist wenig wissenschaftlich, mehr ein praktischer Leitfaden, der erkennbar aus der musikalischen - nicht musikwissenschaftlichen - Praxis kommt. Manchmal werden Quellen da sehr subjektiv interpretiert, anekdotische Hypothesen werden auch mehrfach postuliert - kaum vorstellbar, dass das in der Form von einer ernstzunehmenden Musikwissenschaftlerin stammen könnte. Die Quellen, die in dem Buch zitiert werden, sind zudem seit mindestens 1930 vollständig erschlossen und allgemein in diversen Reprints zugänglich. Für dieses Buch hat sich ganz sicher niemand durch irgendwelche Archive gewühlt. Lesenswert ist es dennoch, man muss es nur mit kritischem Geist tun und man sollte bereits in der Lage sein, eigenständige Interpretationsentscheidungen zu treffen. Als einzige Lektüre dieser Materie würde ich es deshalb nicht empfehlen.
 
Wie schon geschrieben: bis in die 1980er war der Schreibstil auch bei Musikwissenschaftlern noch recht essayistisch, um es für heutige Ansprüche nett zu formulieren.

(Und leider hält sich der belegarme Feuilletonstil auch heute noch. Ja, ich bin ein Fußnoten- und Belegangabenleser. Dank WWW und großartiger digitaler Erfassung mittlerweile auch der Fachjournale bin ich schnell dabei, die Belegstellen selbst nachzulesen. Da wird auch ganz gern geschummelt: im Beleg ist das Zitierte gar nicht zu finden.)

Ich erarbeite mir gerade das Buch von Fred Prieberg über Musik im NS-Staat, erschienen 1982. Wiewohl unbedingt wichtig, ist es halt recht unterhaltsam-provokativ geschrieben und fehlt es massig an Belegangaben.

Das Buch von Badura-Skoda ist mehr wie ein Meisterkurs, und vieles von dem, was er schreibt, ist längst im Mainstream angekommen.

Die 1980er waren die Jahre, in denen historisierend spielen wollende Geiger ihre grottige Intonation als "authentisch" verkauften... Oder mal ohne Witz: erst da wurde Harnoncourt aus der Sonderlingsecke herausgelassen.
 
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Kennst du das Mozart Buch? Würdest du sagen, dass da der Zugang anders ist? „Wissenschaftlicher“? Also ich meine, gibts einen deutlichen Unterschied zwischen den Büchern?
Auch das Mozart-Buch ist eher praktisch als wissenschaftlich, aber dort sind Spekulationen und individuelle Schlussfolgerungen deutlicher als solche kenntlich gemacht. Auf jeden Fall ist auch das sehr lesenswert.

Wer sich über Tempi bei Mozart informieren will, dem empfehle ich das ausgezeichnet recherchierte Buch von Helmut Breidenstein (http://www.mozarttempi.de/deutsch.html).
 

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