Auch der zurückliegende Umgang mit dem Instrument ist deutlich zu beobachten, was ein Unwissender im Grunde gar nicht genau inspizieren kann. Schließlich wurde in über 100 Jahren viel mit dem Instrument gespielt und auch viel geschraubt!
Ich würde mir persönlich keinen der genannten Flügel zulegen. Meine bisherigen Bekanntschaften mit "älteren" Steinways waren eher negativ, ich habe einmal bezüglich der Klangqualität den Spruch gehört "Ein Steinway steigt acht Jahre, bleibt acht Jahre und fällt acht Jahre".
In meinen Augen gibt es deutlich neuwertigere und klangreichere Flügel aus Fernost bei denen Preis-Leistung eindeutig besser ist. Außer man möchte das Steinway Logo sehen ...
Hallo Woodstock,
willkommen auf clavio!
Zugegeben, manche deiner Formulierungen sind etwas steil. Aber mit entsprechender Filterung ist ihnen Nachdenkenswertes zu entnehmen.
Ich nehme an, mit "Fernost" meinst du hier konkret Yamaha oder Kawai. Und natürlich gibt es aus diesen Traditionsschmieden längst exzellente Instrumente. Ich erinnere mich beispielsweise an einem Besuch im Klaviergeschäft zwecks Antestung diverser Fazioli-Flügel. Natürlich waren tolle dabei... ab er am Ende wurden sie damals alle getoppt von einem fast unscheinbar im anderen Raum stehenden CF-III-S (274cm) von Yamaha.
Doch ganz sicher gilt auch für Japan-Instrumente das gleiche wie für deutsch-amerikanische Edelprodukte.
So blöd es auch klingt:
Sie müssen gut sein, damit sie gut sind.
Und dafür muss was getan werden. Und das geht auch. Hat mit Wollen und Können zu tun, und zwar jeweils von beidem sehr viel. Und je mehr davon konsequent zum Einsatz kommt, umso weniger spielt das Alter ein Rolle.
Und dann gibt es am Ende in der Tat einen Unterschied besonderer Art.
Wenn man erlebt, wie ein Steinway (oder ein anderes explizites Premium-Instrument) durch entsprechende Fürsoge auf einmal ganz genau wunschgemäß ist, dann rastet mental plötzlich etwas ein und mit einem Mal hat man das überaus beglückende Gefühl, einen schier unschätzbaren Wert bei sich zu haben, ganz für sich selbst, und doch mit stiller freundlicher Beipflichtung der ganzen Welt. Auf diese Weise kann man dann dem "Label" was abgewinnen, und dies mit einer Intensität, die man mit nichts anderem ersetzen könnte.
Versuch das mal mit einem geklonten A- oder B-Flügel chinesischer Produktion, gleich welchen Labels...
Gruß
Martin
PianoCandle
... und aus Krach wird Klang