Nervt euch Lang Langs Rumgekasper auch?

  • Ersteller des Themas Blumenhaendler
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Du meinst also, Du und ich und so viele andere sind nicht in der Lage, ein Stück zu interpretieren? Ja was um Alles in der Welt mache ich dann hier jeden Tag?
Und wie ist es mit den Stücken, die ich selber "komponiere"? Die kann dann auch nur ein Konzertpianist interpretieren und ich nicht?
Und warum sagt mein KL (ein Konzertpianist) ab und an zu mir "oh, das ist aber eine interessante Interpretation" (zugegeben oft als Ersatz für "das solltest Du besser so spielen")?

Ich behaupte, nicht Destenay sondern Du weißt nicht im geringsten, was Interpretation bedeutet.
 
Nun ja - es gibt ja auch Pianisten, die sitzen steif und brav wie große Pennäler am Flügel, und sehen dabei aus, als hätten sie einen Spazierstock verschluckt :D

Ich finde das optisch nicht gerade sehr angenehm oder ansprechend... besonders, wenn dann das Spiel auch noch Wünsche offenläßt...

Es erwartet ja sicher koaner daß man wie eine Schaufensterpuppe am Instrument sitzt, nur einige Pianisten übertreiben ihre Hampelei derart daß man meinen könnte sie würden von Filzläusen und ähnlichen Getier geplagt :D

Viele Grüße

Styx
 
Ist auch das "Problem", das ich mit live-Konzerten habe... wenn das Chopin-Konzert nicht so gespielt wird wie hier, dann interessiert es mich eben nicht... was soll ich machen...

Dir ist echt nicht mehr zu helfen. Ich weiß nicht, wie alt Du bist - aber zu so einer Aussage gehört schon ein ordentliches Maß an Senilität.
Es gibt unendlich viele Ansätze, sich einem Werk zu nähern, es quasi von einem anderen Blickwinkel zu betrachten, anders zu beleuchten, unterschiedliche Aspekte verschieden zu gewichten - und bei großen Interpreten wird man jedesmal etwas Neues über das Werk und den Komponisten erfahren. Sich dem zu verweigern und das von vorneherein auszuschließen, hat schon reaktionäre Züge.

Fassungslos, Mick.
 
@Peter:

ich würde sagen: wenn eine Aufnahme Interpretationsqualität hat, dann kann man diese Aufnahme auch als Interpretation bezeichnen, egal wer nun spielt.

Wichtig ist unter anderem: (zu) offensichtliche technische Mängel dürfen nicht mehr zu hören sein - die leistet sich ja auch kein Berufsmusiker.

Ansonsten kann jeder über sein Klavierspiel reden und es bezeichnen, wie er möchte - insbesondere daheim im stillen Kämmerlein.

@Mick:

Es gibt unendlich viele Ansätze, sich einem Werk zu nähern, es quasi von einem anderen Blickwinkel zu betrachten, anders zu beleuchten, unterschiedliche Aspekte verschieden zu gewichten - und bei großen Interpreten wird man jedesmal etwas Neues über das Werk und den Komponisten erfahren. Sich dem zu verweigern und das von vorneherein auszuschließen, hat schon reaktionäre Züge.

"Es gibt in einer großen Stadt eine Vielzahl unterschiedlicher Restaurants, die alle die Gerichte aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten und darbieten, unterschiedliche Aspekte verschieden gewichten - und man wird jedesmal etwas Neues über das Gericht und die mögliche Zubereitung erfahren. Es ist direkt schon reaktionär, nicht ständig alle Restaurants die es gibt, wechselweise durchzuprobieren"

Ach, ich bleibe lieber bei den Restaurants, die ich nach langer Suche als erstklassig identifiziert habe (bzw. wo's mir halt besonders schmeckt) :cool:

Das kann doch jeder handhaben, wie er will, oder...? Ich hoffe, mein Alter (s. Vorstellungsfaden) hat damit nichts zu tun ;)
 
Ist auch das "Problem", das ich mit live-Konzerten habe... wenn das Chopin-Konzert nicht so gespielt wird wie hier, dann interessiert es mich eben nicht... was soll ich machen...
Nun verstehe ich viel besser, warum Du das V-Piano so sehr magst...
Wie stehts bei Dir übrigens mit Essen in Restaurants? Muss doch furchtbar sein, wenn es jedes Mal etwas anders schmeckt, oder ernährst Du Dich von Dosen? :D

LG
Michael
 
Ich persönlich bin weit davon entfernt, zu behaupten, ich würde ein Stück "interpretieren". Ich nenne es eher "Tasten Drücken im richtigen Moment (wenn überhaupt).

Trotzdem ist zu beobachten, dass ich beim Versuch Klavier zu spielen, den Oberkörper bewege. Daraus wird sicherlich kein Joe Cocker. Aber manchmal kreise ich mit den Schultern, beuge mich weiter nach vorne oder weiter nach hinten. Und dies passiert durch das totale Einlassen auf das Stück. Es ist nicht steuerbar oder gar Absicht. Mir schaut ja niemand zu :-)

Also lasst doch die Leute rumzappeln. Es ist doch müßig zu analysieren, weshalb sie das tun.
 
Wer in die Klooschüssel greift muß auch damit rechnen Gesäßpastete ans Tageslicht zu bringen....aber das nur mal so nebenher :D :D :D :D

Viele Grüße

Styx
 
Ich hätte es nicht gedacht, dass das jemals passieren würde, aber: Ich muss Dreiklang mal etwas in Schutz nehmen!

Natürlich drückt er sich sehr ungeschickt aus.

Aber in der Sache bezieht er sich auf etwas, das schon vor geraumer Zeit (habe gerade keinen Bock, den Thread zu suchen) hier durchdiskutiert wurde.

Ich schrieb damals etwas, das das Wort "Interpretation" so auffasst: Jeder, der ein Stück spielt, hat eine Auffassung über selbiges (Tempo, Artikulation, Dynamik, Phrasierung etc.), und wenn dies "absichtlich" geschieht, und nicht etwa zufällig (wie bei unbeholfenen Einsteigern), dann nennt man das "Interpretation" eines Stückes.

Rolf hielt dagegen und sagte, nein, von Interpretation kann man nur ab einer bestimmten Fähigkeits- und Wissensstufe sprechen, bei Fritze Klimpermax aus Wanne-Eickel ist dieser Begriff in jedem Fall unangemessen.

Und auf diesen u.a. von Rolf vertretenen Standpunkt bezieht sich Dreiklang mit seinen unbeholfenen und irreführenden Worten.

Richtig, Mr. Metronome?
 
Wenn Du einfach nicht weißt, was eine Interpretation ist, Destenay, kann ich's leider auch nicht ändern... ;)

Dreiklang, ich bin Pianist und habe mit Weltstars von Pianisten bald tagtäglich zu tun und nicht mit Pfeifen ! Viele deiner Kommentare sind lächerlich peinlich beweisst es doch, dass Du von Interpreten und Interpretation nicht die geringste Ahnung hast, es macht den Eindruck du hättest noch nie einen Pianisten live gesehen und gehört.
Hast Du Rubinstein, Horowitz, Benedetti, Weissenberg, Richter, Gilels usw. usw. live gesehen und gehört ? die sassen wie Aristokraten auf den Stühlen ohne so extrovertiertes Gezappel.
Jeder hier der etwas Klavierspielen kann mal folgenden Versuch machen. Sich auf den Stuhl vor das Instrument zu setzen, die Augen schliessen und sich voll auf die Interpretation konzentrieren, darauf fängt man an zu spielen voll konzentriert auf das was man ausdrücken möchte.
Den zweiten Versuch starten man gleich, fängt an zu spielen und lässt sich zu übertriebenen Bewegungen hinreissen . Was denkste Dreiklang, du wo ja alles weisst, was passiert ????? Ich erwarte ein Antwort von Dir auch würde ich gerne wissen, für wen die Komponisten komponiert haben ?
 
Zitat von Hasi:
Ich schrieb damals etwas, das das Wort "Interpretation" so auffasst: Jeder, der ein Stück spielt, hat eine Auffassung über selbiges (Tempo, Artikulation, Dynamik, Phrasierung etc.), und wenn dies "absichtlich" geschieht, und nicht etwa zufällig (wie bei unbeholfenen Einsteigern), dann nennt man das "Interpretation" eines Stückes.
Rolf hielt dagegen und sagte, nein, von Interpretation kann man nur ab einer bestimmten Fähigkeits- und Wissensstufe sprechen, bei Fritze Klimpermax aus Wanne-Eickel ist dieser Begriff in jedem Fall unangemessen.

Ok, wenn Interpretation tatsächlich so unterschiedlich aufgefasst wird....ich bin da bei Hasenbein. Klar interpretiere ich mit fehlendem Wissen anders, aber dennoch interpretiere ich, oder nicht?

Ach, egal, ich wackel auch mit dem Kopf....ist mir Wurscht. :D
Und mir ist Herumgezappel oder nicht auch egal. Wenn´s schön klingt und den Spieler selbst eher unterstützt als stört, ist es ok.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
@Peter

Um den Begriff Interpret in der Musik einzugrenzen, da hilft nur die gute Tante Wikipedia. Bitte suche nach dem Begriff „Interpretation (Musik)“. Also Peter, wenn du etwas perfekt nach vorgeschriebene Noten (Tonhöhe, Tempo etc etc spielst, dann bist du Interpret). Wenn du dagegen nur kleine Abweichungen gegenüber dem vorgeschriebenen machst, dann bist du ein Gemisch von Interpret und Improvisator oder einfach am üben um Interpret zu werden. In der Programmiersprache benutzt man auch sog. Interpreter, die genau das geschriebene Programmiercode übersetzten müssen (null Freiheit oder Fehler sind da erlaubt). So sind hier die Meisten, vor allem Anfänger kaum Interpreten.

Gruss Toni
 

Nun verstehe ich viel besser, warum Du das V-Piano so sehr magst...

Micha, ich mag's wahrscheinlich deshalb, weil ich ein Technik-Freak bin (zumindest keine Berührungsängste mit Technik habe), weil ich mit dem Klang einigermaßen leben kann, und weil sich kein Flügel auf dessen Maße zurechtstutzen läßt ;)

Wie stehts bei Dir übrigens mit Essen in Restaurants? Muss doch furchtbar sein, wenn es jedes Mal etwas anders schmeckt, oder ernährst Du Dich von Dosen? :D

Es ist ja das schöne, daß die Dinge dann auch jedesmal ähnlich schmecken (und es normalerweise auch keine bösen Überraschungen gibt - zumindest, solange der Koch nicht wechselt).
 
@ Toni,
Wiki:
Der klassische Interpret hingegen führt in aller Regel in einer musikalischen Darbietung genaueste Vorgaben hinsichtlich Tonhöhen und Tondauern aus und hat praktisch keinen Raum für eigene Ergänzungen. Persönliches Profil erhält die Interpretation durch Entscheidungen, die an den Stellen getroffen werden, an der die Notation keine exakten Angaben macht.
In erster Linie betreffen diese
- Spieltempo (genaueste Tempoangaben mithilfe des Metronoms erwiesen sich als nicht durchsetzungsfähig genug, um dem Interpreten diese Entscheidung abzunehmen),
- feine Abweichungen vom Grundtempo eines Stückes in seiner Darbietung (Rubato, Agogik),
- Charakterisierung des Rhythmus durch minimale Abweichungen von der mathematisch exakten Ausführung,
- Gestaltung der jeweiligen Klangfarbe, sowie
- Artikulation.
Zusammengenommen ergibt sich ein kreativer Spielraum, wie ihn die exakten Vorgaben im Notentext nicht erwarten lassen und die außerordentliche Unterschiede von Interpretationen eines Werkes zulassen.

Das ist für mich verdammt viel Freiraum und damit kann ich auch gut leben.
 
Jeder hier der etwas Klavierspielen kann mal folgenden Versuch machen. Sich auf den Stuhl vor das Instrument zu setzen, die Augen schliessen und sich voll auf die Interpretation konzentrieren, darauf fängt man an zu spielen voll konzentriert auf das was man ausdrücken möchte.

Das ist ein ausgezeichneter Ratschlag (und so etwas tue ich, und ich habe auch schon darüber geschrieben)

Den zweiten Versuch starten man gleich, fängt an zu spielen und lässt sich zu übertriebenen Bewegungen hinreissen . Was denkste Dreiklang, du wo ja alles weisst, was passiert ?????

Da wird meist nichts Gutes bei rauskommen, da stimme ich Dir zu... aber man kann eben nicht von den Bewegungen eines Pianisten auf dessen Klang schließen. Die Bewegungen nimmt man mit den Augen wahr, den Klang mit den Ohren.
 
Michael, Du möchtest nicht ernsthaft wissen, was Du in manchen Restaurants serviert bekommst?!? :D

Ja danke, mir reichts - ich bin mal in ein Sushi Lokal geraten, die haben sich nicht einmal die Arbeit gemacht den Fisch zu braten/kochen/dünsten - konnt ja froh sein daß die mir die Viecherl ned noch lebend serviert haben - hätte ja da noch Appetit auf Hummer gehabt, den hab i mia dann aber ned getraut zu bestellen :D:D:D

Viele Grüße

Styx
 
Ich weiß natürlich nicht, wie sie gesessen hat (entspannt oder nicht), bevor sie in Wien unterrichtet wurde.

Khatia Buniatishvili hat ganz normal gesessen und sehr gut Klavier gespielt. Ich habe sie vor ein paar Jahren (ca. 2007) in Wien gehört - vermutlich war das in ihrer Anfangszeit in Österreich - und es war einer der besten Klavierabende, den ich je besucht habe. Sie hatte damals noch lange Haare, hinter denen ihr Gesicht fast verschwunden ist, und wirkte ziemlich schüchtern. Aber musikalisch war sie absolut klasse!
Später, als sie bekannter wurde, war ich etwas befremdet von dem Gehampel, das sie plötzlich am Klavier vollführte. Vom musikalischen Gesichtspunkt her war (und ist) das vollkommen überflüssig.

Allerdings hat es einen Sinn vom vermarkterischen Gesichtspunkt her. Es ist halt Showbiz, was sie macht. Schauspielerei. Dazu gehört auch das rückenfreie Kleid und dieses ziemlich pornöse Rausstrecken des Hinterns (siehe Schumann-Konzert-Video). Klar, die männliche Magma fängt im Mittelteil an zu brodeln, aber das lenkt doch nur ab vom Wesentlichen. Jedenfalls im Konzert... :mrgreen:

Mit Natürlichkeit hat das nichts mehr zu tun. Aber genau deshalb hat sie ja solchen Erfolg.

Grüße von
Fips
 
Ich interpretiere nicht, ich spiel einfach drauf los :D :D :D :D

Viele Grüße

Styx
 
Das ist für mich verdammt viel Freiraum und damit kann ich auch gut leben.

Ja da bin ich mit Dir einverstanden, wenn du wirklich z.B. bei „La Campanella“ alle Noten richtig triffst und Dir nur kleine Freiheiten in Artikulation und Tempo etc. erlaubst, dann bist du Interpret (sogar grosser Interpret).

Ich habe La Campanella vor ca 20J gespielt, heute kann ich sie nicht mehr spielen bzw. ich kann sie nicht mehr Interpretieren.

Gruss Toni
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Rolf hielt dagegen und sagte, nein, von Interpretation kann man nur ab einer bestimmten Fähigkeits- und Wissensstufe sprechen, bei Fritze Klimpermax aus Wanne-Eickel ist dieser Begriff in jedem Fall unangemessen.

ich finde, eine "Interpretation" eines Stückes muß einfach prima klingen, das genügt. Dazu gehört, daß man die technische Seite des Stückes im Griff hat.
 
Das ist ein ausgezeichneter Ratschlag (und so etwas tue ich, und ich habe auch schon darüber geschrieben)



Da wird meist nichts Gutes bei rauskommen, da stimme ich Dir zu... aber man kann eben nicht von den Bewegungen eines Pianisten auf dessen Klang schließen. Die Bewegungen nimmt man mit den Augen wahr, den Klang mit den Ohren.

ja was macht LL ? er lässt sich zur Effekthascherei und Oberflächlichkeit hinreissen um sich in den Mittelpunkt zu stellen, aus diesem Grund sind viele seiner Interpretationen ohne Tiefe ein reines Geklimper, nun er hat Schwein, dass er eine hervorragende Technik besitzt und auf die fallen viele rein, auch du als Technik Freak. :rolleyes:
 

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