Prinzipiell hat Du wohl recht. Aber es ist doch bedenkenswert, daß die ostasiatischen Kulturen mit der abendländischen Musiktradition mehr anfangen können als umgekehrt. Die abendländische Aneignung fremder Musikkulturen findet nur über den Prozeß der Transformation statt, während die Japaner uns mittlerweile sogar schon die historische Aufführungspraxis von Renaissance- und Barockmusik streitig machen ...
hallo,
ja die Asiaten: sie haben das Auto nicht erfunden, aber sie bauen sehr viele (und man sagt, sogar recht gute); sie haben auch das Klavier nicht erfunden, spielen es aber mit Ameisenfleiß und Akribie (und manche sogar ganz fantastisch gut!) ---- coca-cola hat sich weltweit ausgebreitet, weitaus weniger breitenwirksam wohl auch Mozart & Co. :) - auch so ein Aspekt der Globalisierung...
ob es Gründe hat, dass sich Wagner & Verdi leichter ausbreiten als die Peking-Oper? Ich persönlich bin überzeugt, dass letzteres an der musikalischen Qualität liegt... aber das kann ich natürlich auch nur deshalb so "meinen", weil ich europäisch sozialisiert bin (hoffentlich sind das keine zu argen Scheuklappen)
...ca. die Hälfte meiner Studenten/innen kommen aus Asien, bei weitem nicht alle von diesen zählen zu den besten (sie spielen mir zu brav, zu unpersönlich, so als müssten sie die Emotionen bei Chopin wie Fremdwörter lernen...) - ok, ist nur mein Hör-Eindruck; allerdings muss ich gerecht sein: andere, die sich emotional verausgaben, veranstalten auch oft eher Karikaturen von dem, was sie da üben und spielen... man sagt immer, wer aus Asien schon mit etlicher Klaviermusik im Gepäck hier ankommt, seie technisch enorm weit --- versteht man unter "Technik" allerdings das, was erst NACH den manuellen Hausaufgaben gemacht wird (Gestaltung, Interpretation etc.), dann kann ich diesen Eindruck nur maximal zur Hälfte bestätigen.
schwieriges Thema...
Gruß, Rolf