Liszt h-moll Sonate ähnliche Werke

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exhalethavile

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Hallo zusammen

ich bin Hobby-Pianist und mache Konzerte im privaten Rahmen. Bisher seit vielen Jahren mit Schwerpunkt auf sämtlichen Beethoven Sonaten. Seit einiger Zeit habe ich nun mit der Romantik begonnen und spiele in meinem aktuellen Programm die h-moll Sonate von Liszt.

Als ich sie zum ersten Mal gehört habe hat es mich sofort mitgerissen, das ist mit großem Abstand das ergreifendste was ich je gehört habe an Klaviermusik. Seit ich es einigermaßen spielen kann bekomme ich jetzt noch jedes Mal erneut Gänsehaut bei bestimmten Stellen...

Nun meine Frage, kennt Ihr ähnliche gewaltige Werke am Klavier die Ihr mir empfehlen könnt? Ich habe nicht so den Überblick da ich wie gesagt lange Zeit auf den Beethoven fixiert war. Aber für meine Konzerte bin ich immer auf der Suche nach etwas neuem. Und nachdem mich die Liszt Sonate so dermaßen mitgerissen hat bin ich jetzt sehr gespannt ob es noch etwas ähnliches in der Klavierliteratur gibt. Vor allem diese emotionalen Ausbrüche.

Ich freue mich über Eure Anregungen!!!

Vielen Dank schon Mal!!!
 
Auch wenn es mir seltsam erscheint, so auf Beethovensonaten fixiert zu sein, hier ein paar Erwaehungen: Schumanns C-Dur Fantasie, seine Humoreske oder Kreisleriana, Schuberts Sonaten, etwa die c-moll Sonate oder die spaete B-Dur-Sonate, Chopins Sonaten, Balladen, Polonaise-Fantaisie, Barcarolle, Liszts Dantesonate, einige seiner Etueden. Brahmsens op.118 Nr. 6 (dauert zwar kurz, ist aber ein Stueck gewaltiger Dimensionen), letzte Nummer aus op119 oder seine gewaltigen Variationswerke. Rachmaninows Chopinvariationen oder Corellivariationen oder auch dessen Sonaten. Dieses Jahr ist Regerjahr. Seine Bachvariationen duerften Deine Kriterien erfuellen oder auch die Telemannvariationen. Wenn es ekstatisch sein soll, erfuellen die meisten groeszeren Werke Skrjabins Deine Kriterien (Sonaten, insbes. Nr. 4, 5, weisze und schwarze Messe) und vers la flamme).
Wenn es auch Bearbeitungen sein duerfen: Liszts Version des Wagnerschen Liebestodes, die Tannhaeuserouverture, seine anderen Opernparaphrasen...
Also ein weites Feld...
Jannis
 
Hallo Jannis

vielen Dank für die ausführliche Antwort! Ja da ist bestimmt was dabei, ich höre es mal durch. Ich habe lange Zeit nichts anderes gespielt, da ich ein riesiger Beethoven Fan war und immer noch bin. So wollte ich erst mal alle seine Sonaten spielen. Aber auf Dauer wird es dann auch ein wenig eintönig. Und der Liszt hat da total ins Schwarze getroffen bei mir.
 
Als Hobby-Pianist sämtliche Beethoven-Sonaten zu spielen, da kann ich nur meinen imaginären Hut vor ziehen:puh::super:. Wenn es die Kombination aus gewaltig im Sinne von Länge eines Werkes mit emotionalen Ausbrüchen sein soll steht bei mir die 2. Sonate von Rachmaninov ganz oben (also als Hörgenuss, selber spielen in diesem und wohl auch nächstem Leben für mich nicht erreichbar:-D). An kürzeren Werken gibt es da natürlich ne Menge mehr. Ich bin da z.B. von L´isle Joyeuse von Debussy und der Klaviersonate von Alban Berg sehr angetan.
 
Ja alle 32 Sonaten kann ich natürlich nicht....gar nicht die Zeit dafür....alleine an der Fuge der Hammersonate hätte es da schon gescheitert....aber bisher hab ich immer rein aus den Sonaten ausgewählt, sind ja doch auch so unterschiedlich dass von allem was dabei ist. Trotzdem wirds dann eintönig. Und so kam ich auf den Liszt. Das hat dann extrem lange gedauert zum Üben, aber wie gesagt, ich kenn nichts vergleichbares, bin nach wie vor hin und weg.

Also habe eben auch die Rachmaninov Sonaten angehört, glaube es war die 1. Also das Ende von der 1., wow, ja so was meine ich, das liebe ich, muss gar nicht unbedingt lange sein, aber dieses gewaltige, emotionale, epische, wie auch immer.
 
Ja alle 32 Sonaten kann ich natürlich nicht....gar nicht die Zeit dafür....alleine an der Fuge der Hammersonate hätte es da schon gescheitert....aber bisher hab ich immer rein aus den Sonaten ausgewählt, sind ja doch auch so unterschiedlich dass von allem was dabei ist. Trotzdem wirds dann eintönig. Und so kam ich auf den Liszt. Das hat dann extrem lange gedauert zum Üben, aber wie gesagt, ich kenn nichts vergleichbares, bin nach wie vor hin und weg.

Also habe eben auch die Rachmaninov Sonaten angehört, glaube es war die 1. Also das Ende von der 1., wow, ja so was meine ich, das liebe ich, muss gar nicht unbedingt lange sein, aber dieses gewaltige, emotionale, epische, wie auch immer.
Spielst du auch Opus 10 Nr. 3? Wie findest du die?
 
Hatte mal eine Phase da hab ich wirklich versucht alle mal durchzuspielen. Aber mehr um rauszufinden welche mir Spass machen würden. Dann zu meinen Konzerten such ich natürlich nur wenige raus, je nach Länge nur 2 oder 3 und das dauert ja dann auch mehrere Monate bis man es beim Konzert vorspielen kann...also die aller erste mit der bei mir die große Liebe begann war die Pathetique. Da hats mich erwischt. Und danach dann die ganzen Klassiker. Mondschein, Appassionata, Waldstein, das sind die die ich am aller längsten von Beginn an spiele. Dann auch die letzten 3 Sonaten die ich über alle liebe. Ja gibt viele, egal aus welcher Phase, selten eine dabei die mir gar nicht gefällt.

Also die 10.3 hab ich noch nie in nem Konzert gespielt. Aber momentan spiel ich da in der Tat den langsamen Satz zur Abwechslung beim Üben der Liszt Sonate....und den find ich total schön, die langsamen Sätze vom Beethoven sind ja eh der Hammer, aber grade der ist schon richtig schön.

Aber was ich zB beim letzten Konzert spielte, nun eine meiner Lieblingssonaten, die Sonate Nr. 27 vom Beethoven. Der Anfang, das hat mich beim ersten Hören auch sofort mitgerissen, hab ich auch lange geübt. Ach gibt so viel schönes. Ich liebe halt das melancholische, umso tiefsinniger umso besser....
 
Liszt ist nicht der einzige, dem wir eine Sonate in h-moll verdanken:



Der junge Komponist knüpfte meines Erachtens mehr an die späten Beethoven-Sonaten als an das bekanntere Werk von Liszt an. Wenn man mal abseits der bekannten Namen aus dem Solorepertoire für Pianisten tätig werden möchte, wäre dieses Stück keine schlechte Wahl. Obwohl Strauss selbst respektabel Klavier spielte, setzte er als Komponist eher andere Schwerpunkte.

LG von Rheinkultur
 

Ja Danke, klingt auch schön, muss man öfter hören, aber jetzt vom ersten Hören auch ein großes Werk. Also was mir beim Beethoven am meisten gefallen hat, oder die Stücke die mich wirklich zum Weinen gebracht haben. Einmal der ruhige Satz vom 5. Klavierkonzert. Das ganze 5. Klavierkonzert Hammer. Und das andere wo ich weinen musste nach dem Sturm in der Pastorale, 6. Sinfonie, dieses Schäferlied, da musste ich total weinen beim ersten Hören, wenn man förmlich spürt wie die Wolken weichen und die Sonne am Horizont wieder aufgeht, Wahnsinn, Gänsehaut pur diese Stelle...
 
ja muss ich mal versuchen, Chopin hab ich nicht viel versucht bisher, 2 seiner Nocturnes die wahnsinnig schön sind, und einmal seine bekannteste Polonaise, diese heroische, ist aber auch sau schwer, aber vielleicht mach ich dann mal mehr Chopin, das sagen viele dass er in diese Richtung geht.
 
Ja Danke, klingt auch schön, muss man öfter hören, aber jetzt vom ersten Hören auch ein großes Werk. Also was mir beim Beethoven am meisten gefallen hat, oder die Stücke die mich wirklich zum Weinen gebracht haben. Einmal der ruhige Satz vom 5. Klavierkonzert. Das ganze 5. Klavierkonzert Hammer. Und das andere wo ich weinen musste nach dem Sturm in der Pastorale, 6. Sinfonie, dieses Schäferlied, da musste ich total weinen beim ersten Hören, wenn man förmlich spürt wie die Wolken weichen und die Sonne am Horizont wieder aufgeht, Wahnsinn, Gänsehaut pur diese Stelle...

Der gesamte Beethoven ist so, dass er Gefühle anspricht und diese auch auslöst.
Viele seiner Stücke sind musikalische Weltwunder.
 
Und das andere wo ich weinen musste nach dem Sturm in der Pastorale, 6. Sinfonie, dieses Schäferlied, da musste ich total weinen beim ersten Hören, wenn man förmlich spürt wie die Wolken weichen und die Sonne am Horizont wieder aufgeht, Wahnsinn, Gänsehaut pur diese Stelle...
Dann verbinde doch die beiden Namen miteinander und spiele Liszts Klaviertranskription:



LG von Rheinkultur
 
ja muss ich mal versuchen, ..., und einmal seine bekannteste Polonaise, diese heroische, ist aber auch sau schwer, ....

Naja, die Schwierigkeit ist relativ. Im Vergleich zur Lisztschen h-moll Sonate ist Chopins As-Dur Polonaise op. 53 "ein Klacks": Viel kuerzer und keine astronomischen manuellen Schwierigkeiten.
Bei Beethoven fallen mir natuerlich die Klaviertrios noch ein, vor allem das Erzherzog-Trio ist ueberirdisch schoen. Chopin ist meiner Meinung nach eher "Mozart verwandt" als mit Beethoven: Der Klaviersatz ist sehr klar und streng, alles wirkt natuerlich so, als ob es einfach genauso komponiert werden mueszte und nicht anders. Keine Note ist zu viel. Ich will jetzt zwar nicht behaupten, dasz bei Beethoven zu viele Noten hingeschrieben waeren, aber es gibt eine gewisse Rhetorik wiederholter Einzelfiguren, die Mozart oder Chopin so nie gemacht haetten.
Bei den Transkriptionen finde ich vor allem Liszts Transkription der Symphonie fantastique von Berlioz genial vor allem den zweiten, vierten und fuenften Satz. Allerdings, was die Schwierigkeiten angeht, wahrscheinlich faellt einem dann sogar die h-moll-Sonate leicht...:angst:
Jannis
 
Ich empfehle dir die Chopin-Sonate in h-moll (die dritte). Ich bin mir fast sicher, dass sie dir gefällt. Ansonsten würde ich tatsächlich auch bei den Russen gucken, die schreiben sehr kraftvolle, melancholische Musik. Die Préludes und Etüden von Rachmaninov z.B., und wage doch auch mal einen Blick auf die Sonaten von Prokofiev (zum Einstieg des Hörens vielleicht die 3. oder 4.).
 
Hör dir mal die f-Moll Sonate von Ljapunow an, die ist der Liszt-Sonate sehr ähnlich. Die ersten beiden Sonaten von Szymanowski könnten dir auch gefallen. Ansonsten wirst du bei Skrjabins, Medtners und Prokofievs Sonaten fündig.

Viele Grüße!
 
Hallo.

Ja DANKE alle für die zahlreichen Antworten!!! Freut mich total!!! hab gestern Nacht schon begonnen einiges anzuhören.

Ja genau die Liszt Transkriptionen kenne ich schon, hab mir die CD Aufnahmen der 9 Beethoven Symphonien gekauft vom Cyprien! Und die 5. Symphonie hab ich auch mal bei einem Konzert gespielt. Das fand ich auch super schön, klar, auch wieder wahnsinnig viel Üben, das war denke ich das aller erste was ich vom Liszt gespielt habe. Erst hatte ich eine andere Version der 5. Symphonie gekauft, die sehr sehr einfach im Vergleich zu der Liszt Transkription war, aber danach fiel das Üben auch einfacher!!! Pastorale hab ich aber noch nicht versucht. Ich hab mir die Transkription der 9. Symphonie mal live angehört....schon bombastisch...

ja so viele Ideen... die Russen gehen schon grundsätzlich in meine Richtung, also von allem was ich bisher kenne entspricht diese Musik noch am ehesten was ich am meisten liebe.
 

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