Langsam oder schnell?

Im Allgemeinen gefallen mir...


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Stilblüte

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Den meisten ist ja nach einiger Klavierspielpraxis klar, dass langsam nicht gleich leicht bedeutet, genausowenig wie leise.
Den langsamen Teil eines mehrsätzigen Musikstückes schön und ausdrucksstark zu gestalten ist von der Interpretation her nicht selten schwieriger als das Stück in Allegro oder Presto.

Mich würde zum Thema mal interessieren, was ihr über langsame Sätze denkt, besonders bei den Sonaten von Mozart oder Beethoven, aber auch allgemein.
Wie gefallen sie?
Vielen Menschen sagen ja schnelle Sätze eher zu als langsame, die eben "nur so dazugehören und auch gespielt werden müssen", und während deren Vortrag man schon gespannt auf den dritten, meist flotteren Satz wartet.
 
Gute Frage!

Mir gefallen die langsamen Sätze meist besser. Ich finde aber, daß die schnellen Sätze auch gleich viel besser klingen, wenn man sie langsamer spielt :D
 
Bin der selben meinung wie du.
Ich mag die langsamen Sätze meistens mehr. Mir gefallen die schnellen zwar auch gut. Aber irgendwie mag ich das langsame mehr, ich finde es gefühlvoller. (Gibt aber auch Fälle wo es genau andersrum isr, aber in der Regel lieber der langsame Satz)


oli
 
Hallo Haydnspaß,

kannst du das begründen?
Mir gefallen meist die schnelleren besser (könnte am Alter und der geistigen Reife liegen :)).
Besonders wenn ich die langsamen Sätze zum allerersten mal höre, sie noch nicht kenne und verstanden habe, hören sie sich oft in meinen Ohren ein bisschen nach Gedudel an... :oops:

Ich will damit nicht sagen, dass ich keine langsamen Stücke mag, es gibt viele langsame Stücke, die ich sehr schön finde.
Meine Frage ist wirklich auf mehrsätzige Werke gerichtet, bei denen ich den langsamen Satz manchmal als etwas lästiges Anhängsel empfinde, wenn er mir nicht gefällt (und der dauert auch noch am längsten...)

Stilblüte
 
Ob ein langsamer Satz mir gut gefällt oder nicht, hängt einfach von meiner Stimmung ab. Eine "neutrale" Beurteilung, soweit überhaupt möglich wird bei mir glaube ich überhaupt nicht vom Tempo beeinflusst.

Ich glaube außerdem, daß Menschen, die ungeduldig auf den letzten Satz warten, vielleicht garnicht so freiwillig zuhören. Ich kenne auch von mir selbst Gedanken wie "kommt da noch was neues" etc., wenn mir ein Stück nicht gefällt, dann schalte ich einfach weiter - wenn es nur eine CD ist.
 
Kommt auf meine Stimmung an.. im Grunde beide. Früher warens auch eher die schnellen, mittlerweile hat sich das ausgeglichen. Aber im Gegensatz zu Haydnspaß mag ich die schnellen dann gerne wirklich schnell ;-)
 
langsame sätze

Es hat sich unter Konzertpianisten etabliert, dass sie möglichst publikumswirksam ihre gesamte Power zeigen wollen. Daher spielen sie die langsamen Sätze oft langsamer als der Komponist das wünschte und die schnellen Sätze werden durch gerast, sodass sie selber manchmal ins Straucheln kommen.
Ich habe mich auch schon selbst dabei ertappt, zu denken, wann das (dieser quälend langsame Satz) endlich zu Ende ist.
Aber eigentlich kann ich die Frage nicht beantworten. In einer Sonate usw. bilden alle Sätze eine Einheit. Sollte ich einen langsamen Satz mal nicht so würdigen (natürlich in einem der grossen Werke), muss ich den Fehler bei mir suchen.
 
Besonders wenn ich die langsamen Sätze zum allerersten mal höre, sie noch nicht kenne und verstanden habe, hören sie sich oft in meinen Ohren ein bisschen nach Gedudel an... :oops:

Ich will damit nicht sagen, dass ich keine langsamen Stücke mag, es gibt viele langsame Stücke, die ich sehr schön finde.
Meine Frage ist wirklich auf mehrsätzige Werke gerichtet, bei denen ich den langsamen Satz manchmal als etwas lästiges Anhängsel empfinde, wenn er mir nicht gefällt (und der dauert auch noch am längsten...)

Mir geht es ähnlich. Selbstverständlich habe ich auch Lieblinge unter den langsamen Sätzen, aber im Allgemeinen gefallen mir die schnellen Sätze wesentlich besser, sie sind aktiver und bewegter und genau das reizt mich momentan mehr.

Aber wer weiß, wie das in 40 Jahren aussieht... :D
 
Mir geht es ähnlich. Selbstverständlich habe ich auch Lieblinge unter den langsamen Sätzen, aber im Allgemeinen gefallen mir die schnellen Sätze wesentlich besser, sie sind aktiver und bewegter und genau das reizt mich momentan mehr.

Aber wer weiß, wie das in 40 Jahren aussieht... :D

Ich schätze, in 40 Jahren wird sich das eher noch verstärken ;)

Meine Liebe zu den (extrem) langsamen Stücken ist ja auch nicht erst in den letzten 20 Jahren erwacht :p
 
Ich schätze, in 40 Jahren wird sich das eher noch verstärken ;)

Meine Liebe zu den (extrem) langsamen Stücken ist ja auch nicht erst in den letzten 20 Jahren erwacht :p

Ich versuch mir gerade vorzustellen, welches Tempo du in weiteren 40 Jahren magst. 20 BPM? ;)

Aber sehe es auch so, ich mag langsame Tempi auch sehr gerne. Und finde es sehr schwer, ein sehr langsames Tempo konstant durchzuhalten.
 
Schnelle Sätze finde ich meist dramatischer und im Spieltechnischen einfach
atemberaubend. Leute, die schnelle Sätze spielen werden (fälschlicherweise)
leider viel mehr (von "normalen" Menschen) bewundert als andere, die
langsam spielen.

Grüße,

Ladanum
 

Diese Frage kann man eigentlich nicht eindeutig beantworten.

Es kommt immer darauf an was man spielt.
Eigentlich bin ich auch immer der, der eher lieber schnell spielt. Ich spiel auch gern mal etwas schneller, wenn es gar nicht schnell sein sollte. Aber ich kann halt auch nicht aus meiner Haut raus... :(

Wie gesagt: Es kommt drauf an ob dieser schnelle/langsame Satz einfach eine Linie hat die mir gefällt und die ich einfach gern spiele, oder ob das irgendso ein geklimper ist, was ich halt einfach spiele weils zum ganzen Stück dazugehört. Das notwendige Übel sozusagen...
 
Schnelle Stücke mit vielen Noten mag ich lieber^^, weil bei schnellen Stücken muss ich mich darauf konzentrieren, alles richtig zu spielen, und bei langsamen Stücken hat man die Gefahr, bsw. bei 1. Satz Mondscheinsonate, dass man "einschläft", also einfach mal vergisst, wo man ist, und da hilft einem In-und Auswendigkönnen auch nichts mehr.
 
Natürlich mag ich auch viele schnelle Sätze.

Allerdings gibt es schon viele Sonaten, wo ich eindeutig die langsamen Sätze am meisten mag (wenn ich das überhaupt so sagen kann).

Vor allem bei langsamen Beethoven Sätzen bleibt mir regelmässig die Sprache weg, so ehrfürchtig ergriffen bin ich. Beim Spielen meist noch mehr als beim nur Hören, da ich beim Spielen gleichzeitig noch sehe was da harmonisch, strukturell etc abgeht.
Dann hauts mich manchmal fast vom Stuhl.

Natürlich auch viele langsame Haydn-, Mozart-, Schubertsätze, auch andere.

Ich spiele sie sehr gern, weil ich es liebe, mit meinem grossen Klangspektrum zu spielen und damit zu experimentieren.
Bei mir klingt dasselbe Stück auch selten zweimal gleich.
Je nach Form, Zeit, Raum, Zuhörer, Seelenzustand, Licht, variiert dies sehr...
 
Das schönste an Schuberts lansamen Sätzen ist, daß ich die wenigstens technisch bewältigen kann. Was musikalisch dabei rauskommt wird man hören...
 
Ich benutze einen langsamen Satz z.B. bei Beethoven manchmal zum "Einfühlen" oder warmspielen. Nach dem Adagio kann ich dann mit dem ersten Satz wieder anfangen, es ist alles wieder im Kopf bzw. im Ohr.
Geli
 
mir gefallen, ähnlich wie der Stilblüte, die schnellen Sätze besser, obwohl mir die schwerer fallen beim einstudieren. die langsamen Teile sind mir oft zu lang und 'großes Geklimper'... auch wenn ichs von den Profis auf Platte anhöre...

Das Publikum zu Hause bevorzugt das Geklimper, je süßer und verspielter desto mehr Lob gibts. Den Chachaturian will dagegen keiner hören... mein Lieblingsstück ;-).

Ich finde aber auch, dass etliche Konzertpianisten zu schnell durch die fixen Passagen rauschen...das ist dann zu gehetzt.
Gruß
Netti
 
Allerbestes Beispiel:
Stadtfeld, Italienisches Konzert, Bach. (Satz 2 + 3)
 
Hallo Stilblüte!


Bei mir ist es eher eine Mischung von beiden. Vorzugsweise darf es zu Beginn gemütlich sein, in der Mitte ordentlich Tempo geben und zum Ende hin wieder langsam um einen schönen Ausklang zu bekommen …

Es ist schon ein Unterschied ob ein Largo oder Prestissimo gespielt wird.

Ein langsames Stück klingt für mich eher gemütlich, beruhigend, sich in eine andere Welt versetzen, träumen, sich zurückziehen, freudlos sein, im Einklang mit sich selbst bis hin zum eigenen Empfinden = benenne ich es mit „traurig“ ... usw.

Während ich das Presto als Power sehe, da steckt Ausdruck drin, es birgt Leben in sich, außer sich zu sein, sich in Extase zu versetzen wo einem fast das Herz’l stehen bleibt ... macht aber Spaß :cool: ...usw.


Sowohl beide Themen haben Vorteile wie auch Nachteile. Ein schnelles Spiel verleitet dazu, nicht genau hinzuhören – sprich einschleichende Fehler werden nicht wahrgenommen und verbleiben. Die muss ich jetzt wirklich hier nicht benennen! Aber es klingt bei guter Herangehensweise bis hin zur Vollendung an Virtuosität.

Ein langsameres Spiel macht einen erst bewusst, wie welche (Noten) Töne richtig zu klingen haben und sein sollten. Es macht einem klarer und bewusster, bestimmte Ausführungen korrekt zu gestalten und auszuführen. Die Treff|Sicherheit ist deutlich höher als wiederum ein schnelles Spiel usw.

Nachteilig sehe ich hierin, dass auf Dauer es zu eintönig, monoton bis langweilig wirkt.


Faulenzer
 
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