KL wechseln/richtig auswählen?

Also, was ich nun aus all euren Antworten mitnehme, ist, dass ich auch als blutige Anfängerin durchaus mehr vom Unterricht erwarten kann, als stur (und langweilig...) Seite für Seite eines Buches durchzuarbeiten und auch im online-Unterricht mehr Korrektur möglich sein sollte. Ich glaube einfach, das Konzept des Lehrers passt nicht so ganz zu meinen Erwartungen - die wären nämlich, von Anfang an - ich nenne es mal „Musikalität“ - zu erlernen. Ich stelle mir vor, dass man auch bei einfachen Anfängerstücken Dinge zur Musiktheorie, richtigen Betonung usw... lernen und veranschaulichen können müsste. Das fehlt mir einfach und ich glaube, ich werde mir einfach mal einige probestunden bei anderen Lehrern anschauen und gucken, ob deren Vorgehen mir mehr zusagt. Das Geld ist es mir wert, es macht mir ja Freude und das soll im besten Fall auch so bleiben! :)
 
Du hast gerade etwas sehr wichtiges gesagt. Auch bei Anfänger-Stücken ist ein musikalisches (betontes) Spiel möglich. Ich bin selber Anfänger und um dieses Thema ging es bei mir von Anfang an. Musiktheoretische Hintergründe kamen in den ersten Monaten weniger. Nun sind sie natürlich da. Probiere ruhig einen anderen KL aus. Evtl. einen in einer Musikschule, die im Bund freier Musikschulen ist. Ich habe damit gute Erfahrungen gemacht.
 
Du hast gerade etwas sehr wichtiges gesagt. Auch bei Anfänger-Stücken ist ein musikalisches (betontes) Spiel möglich. Ich bin selber Anfänger und um dieses Thema ging es bei mir von Anfang an. Musiktheoretische Hintergründe kamen in den ersten Monaten weniger. Nun sind sie natürlich da. Probiere ruhig einen anderen KL aus. Evtl. einen in einer Musikschule, die im Bund freier Musikschulen ist. Ich habe damit gute Erfahrungen gemacht.

Genauso bei mir. Auch, was die guten Erfahrungen mit der Musikschule angeht.
 
Ich glaube einfach, das Konzept des Lehrers passt nicht so ganz zu meinen Erwartungen - die wären nämlich, von Anfang an - ich nenne es mal „Musikalität“ - zu erlernen
In diesem Zusammenhang muss ich doch noch einmal Franz Titscher in Spiel bringen (was aber natürlich keinesfalls guten Klavierunterricht ersetzen soll ;-) ):


Was ich an diesen Erläuterungen so schön und treffend finde ist nicht nur die Analogie zur Sprache (mit mehrsilbigen Wörtern, Hebungen, Senkungen, Spannungsbögen, längeren oder kürzeren "Sätzen" etc.), sondern auch Empfehlungen wie diese: "Werte niemals dein Spiel ab als 'Geklimper'. Das ist absolut kontraproduktiv. Am Anfang musst du akzeptieren, was rauskommt, und dich darüber freuen. Genieße die Klänge." - Schade, dass er hier im Forum wohl nicht mehr aktiv ist.
 
Kann man mal irgendwie regeln, dass das Forum nicht einfach die riesige Werbeplattform für diesen Typ wird?

Edit: Ja, mal verlinken ist ok. Aber das ist jetzt der 17. Hinweis/Link in 2021. Ich finde es kacke den analogen Klavierlehrern gegenüber. Sehe das ohnehin als Sägen an unserem eigenen Ast. Aber.. wer zuerst kommt.. (muss den Keks nicht essen.)
Wenn Du nicht willst, dass auf Franz Titscher hingewiesen wird, dann stell doch selbst mal so einen Kurs mit Hunderten von Videos zusammen, sinnvoll und hilfreich, und verkauf den. Daran hindert Dich niemand. Das ist allerdings eine Menge - eine MENGE - Arbeit. Die hier einfach so heruntergemacht wird, als wäre sie nichts wert.

Dass so oft auf Franz Titscher hingewiesen wird (dessen Kurs ich auch gekauft habe, worüber ich sehr froh bin, da persönlicher Unterricht doch ein großes Problem ist in diesen Zeiten), hat vielleicht den Grund, dass er einfach gut ist? Dass er nicht herumlabert, sondern die Sachen wirklich hervorragend und verständlich erklärt? Dass man sich das auch zehnmal anhören kann, wenn man es nicht verstanden hat? Welchen Klavierlehrer in Fleisch und Blut kann ich hundertmal zurückspulen und dasselbe erzählen lassen? Auch um Mitternacht bei mir zu Hause, wenn es mir gerade einfällt oder wenn ich gerade Zeit habe?

Ich habe mir einige Online-Tutorials angeschaut - sehr, sehr viele -, als ich auf der Sache nach einem Klavierkurs war, in dem man wirklich etwas lernen kann, und der Kurs von Franz Titscher ist meines Erachtens mit Abstand der beste. Zumindest für mich, da ich in die klassische Richtung will. Für die Jazz-Richtung oder mehr Akkorde spielen plus ein bisschen Melodie habe ich schon den Kurs von ZAPIANO gemacht. Auch hervorragend, aber ganz anders als Titscher.





Ich sehe nichts Verwerfliches darin, auf solche Kurse hinzuweisen. Wenn Du einen Kurs online hättest, würde ich auch gern auf Deinen Kurs hinweisen. :003: Gräbt das stationären Klavierlehrern das Wasser ab? Das glaube ich nicht. Denn ich hätte gar nicht zu einem stationären Klavierlehrer gehen können. So habe ich nun aber einen Klavierlehrer, der jederzeit für mich da ist, und kann üben und lernen.
 
Dass er nicht herumlabert, sondern die Sachen wirklich hervorragend und verständlich erklärt? Dass man sich das auch zehnmal anhören kann, wenn man es nicht verstanden hat?
Wenn er so verständlich erklärt, warum musst Du es Dir dann zehnmal anhören? ;-)
Welchen Klavierlehrer in Fleisch und Blut kann ich hundertmal zurückspulen und dasselbe erzählen lassen?
Bei einem guten Klavierlehrer in Fleisch und Blut frage ich direkt nach, wenn ich etwas nicht verstanden haben. Dann erklärt er es mir noch mal, aber anders. Spätestens nach der zweiten Nachfrage - und somit dem dritten Erklärungsansatz - habe ich es dann normalerweise verstanden. Das ist wesentlich effizienter als sich noch 99 mal etwas anzuhören was man beim ersten mal nicht verstanden hat.

Damit will ich Videokurse nicht verteufeln, nur darauf hinweisen, dass "hundertmal zurückspulen" kein Vorteil ist, sondern lediglich ein Workaround für einen Mangel.
 
Ich versteh überhaupt nicht wie man sich so etwas wie Online-Kurse nur antun kann. Bspw. Franz Titscher Mondschein Sonate - 14 Videos, ca. 3 (DREI!) Stunden!
Petzold Menuett G Dur - 13 Videos - 1 Stunde 18 Min.

Wer die Zeit hat lässt sich solange volllabern. Mir käme ehrlich gesagt das Kotzen.
 
Ist nicht jeder so hochbegabt und fortgeschritten wie du und schnallt alles beim ersten Mal.
Mit dem ersten Teil hast Du sicher recht. :-D Zum zweiten Teil:
Spätestens nach der zweiten Nachfrage - und somit dem dritten Erklärungsansatz - habe ich es dann normalerweise verstanden.
;-)

Mit "Mangel" meinte ich übrigens "Mangel von Videokursen", nicht "Mangel der Schülerin".
 
Du wirst wissen, dass es Meisterkurse gibt, z.B. von Peter Feuchtwanger, die kannst Du besuchen und danach immer wieder die Videos anschauen. Es wird davon ausgegangen, dass es nicht beim ersten Mal Klick macht.
 
Ich kann es immer nur nochmal wiederholen: Das Entscheidende bei gutem, sinnvollem, effektivem Klavierunterricht ist, dass es RÜCKMELDUNGSSCHLEIFEN gibt. Jemand guckt/hört sich das im Moment des Spielens an und sagt sofort: "OK, und nun probiere es doch mal bitte auf folgende Weise verändert."

Eigentlich kann nur so verhindert werden, dass man sich ungünstige Dinge angewöhnt oder super-ineffektiv übt. Täglicher persönlicher Unterricht wäre daher eigentlich das Beste. Dass man nur 1x die Woche zum KL geht, existiert nicht aus pädagogischen Gründen, sondern rein aus finanziellen.

Wenn man bereits gut gelernt hat, wie man übt, und zweckmäßige Bewegungsgewohnheiten entwickelt hat, ja, dann kann man gerne auch mal per Online-Kurs weitermachen. Vorher aber nicht - die Gefahr, auf einem falschen Gleis zu landen, ist einfach zu groß.
 

dürfte seit ziemlich genau 5 Jahren mit einigen "leichten" Schwierigkeiten behaftet sein...
Schön, dass Du informiert bist, aber das war nur beispielhaft gemeint. Es kann nie falsch sein, sich etwas zu Lernendes wiederholt anzusehen. Ich meine mich dunkel zu erinnern, dass ab und zu mal erwähnt wird, dass die Worte des KL über die Woche vergessen werden...
 
Zuerst habe ich die Mondscheinsonate bei meiner KL angefangen, dann kam Corona.
Mit einem Tutorial habe ich dann es so Oh lala hinbekommen , dass die Lautstärke stimmt und ich es flüssig durchspielen kann. Den Feinschliff werde ich aber hoffentlich bald wieder bei einem KL mir holen können.
Ich hoffe doch , dass es diesen Herbst klappt mit Unterrichten und einem halbwegs normalen Leben.
Generell finde ich es gut, dass man die Möglichkeit hat solche Tutorial zur Hilfe zu nehmen, aber einen KL kann es niemals ersetzten. Für Anfänger schon gar nicht geeignet um Klavierspielen zu lernen
 

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