KL wechseln/richtig auswählen?

K

klavimed

Dabei seit
11. Apr. 2021
Beiträge
5
Reaktionen
6
Hallo zusammen,

ich habe nun vor einigen Wochen begonnen, Klavierunterricht zu nehmen - aktuell natürlich nur online. Nun befinde ich mich in der Situation, dass ich einerseits irgendwie nicht komplett zufrieden mit dem Unterricht bin, mich andererseits aber auch frage, ob ich als kompletter Anfänger überhaupt einschätzen kann, wie der Unterricht sein sollte.

Eigentlich läuft es so ab, dass mir ein Buch empfohlen wurde, dass ich nun quasi Seite für Seite durcharbeite. Andere Übungen abseits des Buches gibt es bislang nicht. Wenn ich dann eins der „Stücke“ in einem bestimmten Tempo fehlerfrei vorspielen kann, kann ich es abhaken und zum nächsten übergehen. Ich würde mir allerdings vielleicht auch wünschen, dass der Unterricht etwas freier und kreativer wäre oder ich mehr Hinweise dazu bekomme, wie mein Klavierspiel (was man sicherlich aktuell noch nicht als solches bezeichnen kann...) musikalischer wird. Ich habe den Eindruck, bislang drücke ich recht mechanisch Tasten in vorgegebener Reihenfolge und mit Musik hat das Ganze recht wenig zu tun. Auch Fingerübungen oder sowas gibt es nicht. Erwarte ich da zu viel bzw. Kommt sowas erst mit der Zeit? Natürlich ist mir bewusst, dass ich mich meinem fehlenden Können anpassen muss und einfach noch keine großen Sprünge drin sind. Allerdings bilde ich mir gerade ein, ich könnte das Buch wohl mit recht ähnlichem Effekt im Alleingang durcharbeiten, wenn es in meinem Unterricht auch nur darum geht, ein Stück in Tempo X ohne falsche Noten spielen zu können und dann zum nächsten weiter zu gehen.
Ich überlege also gerade, ob es sinnvoll wäre, erst einmal abzuwarten bzw. zu sehen, ob es sich ändert, wenn der Unterricht nicht mehr nur online möglich ist - oder ob ich eben mal (natürlich dann am liebsten auch erst wieder vor Ort, also vermutlich erst in einiger Zeit) Probestunden bei anderen Lehrern nehmen soll. Da stelle ich mir allerdings die Frage, ob es mir ohne Kenntnisse überhaupt möglich ist, in dieser probestunde zu erkennen, ob das Unterrichtskonzept für mich das richtige ist?!
Erst einmal lieben Dank fürs lesen dieses langen Textes, ich freue mich auf Anregungen :)
Liebe Grüße!
 
Willkommen im Forum.

Der "Druck" zu befürchten mein aktueller Klavierlehrer könne nicht "welchem Standard auch immer" entsprechen, scheint mir enorm präsent und hoch zu sein.

Ich wünschte während meiner gesamten Schullaufbahn wäre mal EINER auch nur irgendeiner vom ganzen Schulamt Beamten Apparat "wir kriegen A12 und müssen nichts mehr tun" , auf die Idee meine Lehrer zu hinterfragen. Oder mal zu gucken, was da eigentlich auf der Strecke bleibt zwischen Lehrer und Schüler.

An der Schule realisiert man nach 13 Jahren: "Joa, war ich halt mal da." Schulbesucheffekt ftw!

Im Schulwesen läuft zu 85% nichts richtig. Aber, juckt ja niemand.

Back to topic. Neuer post.
 
@klavimed
Wie lange sind einige Wochen?
Mit welchem Buch wird gearbeitet?
Wieviele Stücke spielst du schon?
Auf was hat dein KL beim Klavierspielen besonders wert gelegt?
 
In einer / wenigen Probestunden zu erkennen ob "das Konzept des Lehrers" richtig ist, ist nicht so einfach.

Aber so wie du deinen Unterricht oben schilderst spricht vieles für ein eher eingeschränktes methodisches Rüstzeug deines Lehrers. Ursachen hierfür können verschieden sein. Aber es ist einfach nur ein winziger Bruchteil dessen, was guten Musikunterricht ausmachen kann. Man kann beim im Eiscafé sitzen viel mehr lernen als in oben skizzierter "Unterrichtssituation".

Also maximal 5% deines Potentials werden schon mal "aus Versehen" gefördert.

Solltest du jetzt einen anderen Lehrer ausprobieren wollen, dann sind deine Mittel zu urteilen tatsächlich limitiert. Das kann aber auch ein Vorteil sein. Oft ist da "das Bauchgefühl" , passt es menschlich, schon mal gut. Dahinter kann sich immer noch ein schlechter Lehrer verstecken und es ist kein Kriterium an sich, aber oft liegt man mit seiner Intuition schonmal nicht verkehrt.

Selbst wenn du dich dann gegen "den besten Lehrer der Welt" entscheidest, bringt dir es nichts, wenn du überhaupt keine Beziehung zu ihm aufbauen kannst.

(Obacht, hier im Forum sind 98% andere Meinung und denken von solchen Einstellungen als von pseudointellektueller Kuschelpädagogik. Weit gefehlt, aber das lernen jene dieses Leben nicht mehr. ;)

Ja es ist eine Zweckbeziehung, aber es kann auch eine tolle Zweckbeziehung sein, auf die du und der Lehrer Bock hat.


Was du noch "messen" kannst, ob dein Lehrer gut ist: Er variiert die Methoden. Nicht weil es angesagt ist das zu tun, sondern weil er dir damit Mittel und Wege an die Hand gibt die dir instant helfen etwas zu meistern, etwas zu verbessern, und (wo soll man überhaupt anfangen, weil es so viele Bereiche betreffen kann) es einfach viel geiler klingt und dir viel leichter fällt. Ein "Aha" oder "jetzt hat es klick gemacht" - Effekt den man hören und spüren! kann.

Der Schüler ist manchmal wie ein magischer Würfel, ein Puzzle dass völlig verdreht im Unterricht neben sich steht und gemeinsam findet ihr einen Weg wie das Rätsel entwirrt wird. Am Ende solltest du statt mit drei Fragezeichen mit drei (positiv besetzten) Ausrufezeichen aus dem Unterricht gehen.

Das tolle am unterrichten ist die unendliche Fülle der potentiellen Baustellen.

Dazu ist wichtig dass du offen bist und deine Probleme ansprichst und sagst was dir schwerfällt. (Normal sollte es aber augen- , bzw. ohrenscheinlich sein.)

Emanzipier dich gegenüber dem Lehrer und trau dich Dinge, so wie du sie formulieren kannst und verstehst anzusprechen und signalisier deinem Lehrer (wenn er es nicht raffen will) wie du etwas verstehst. Fachtermini sind oft völlig unangebracht und sorgen für doofes Klima.

Sprich auch mal das was du hier sagst an ggf.. Er muss ja einen Grund darin sehen, warum er den Unterricht so macht wie er ihn macht.

Deine Wünsche sollten auch Gehör finden.

Ach es gibt so vieles und man reißt immer nur Bruchteile an :(
 
Vielen Dank schon mal für eure Antworten!

Also, bisher waren es etwa 10 Unterrichtseinheiten (was vielleicht auch zu wenig ist, um das ganze gut zu beurteilen bzw. Vielleicht erwarte ich im Verhältnis zur recht kurzen Zeit zu viel!). Das Buch ist „Klavier spielen - mein schönstes Hobby“ und vom richtigen Stücken kann man natürlich noch überhaupt nicht reden - bisher sind es ja nur sehr vereinfachte Versionen von echten Stücken.
Ja, und die Frage, worauf bei meinem Spiel wirklich geachtet wird stelle ich mir ja eben auch. Für mein Gefühl eigentlich ausschließlich auf die richtigen Noten und das Tempo, aber vielleicht gibt es bislang auch nicht mehr zu beachten. Meine Haltung oder Ähnliches wurde eigentlich noch nie korrigiert, aber das ist im online Unterricht wahrscheinlich auch viel schwerer möglich - dass da nämlich alle perfekt ist, bezweifle ich sehr (also mit meiner Haltung :)).
Natürlich muss ich das mal mit meinem Lehrer besprechen - aber zuerst wollte ich natürlich mal wissen, ob meine „Kritik“ überhaupt gerechtfertigt wäre.
 
Hallo!
Achtet er auf Deine Körper-/Fingerhaltung, auf Deine Atmung, und hilft Dir dabei?
Edit, gerade gelesen, tut er auch nicht.
Erklärt er Dir, was Du da tust, erklärt er Dir die Theorie?
Das Buch lehrt einen wirklich nur, Tasten zu drücken. Es ist viel zu oberflächlich, um als KlavierSCHULE bezeichnet zu werden, weil jedes Thema nur kurz angerissen wird, und dann das nächste Kapitel folgt, ohne das Gelernte adäquat zu vertiefen.
Wenn der Lehrer nur dieses Heft nutzt, naja, ich bin die Letzte, die aus der Ferne über andere KL urteilt. Aber das wäre schon sehr schwach, und schlechter Unterricht.
Du zahlst für die Stunden, also kannst Du auch verlangen, dass es etwas "tiefergehend" stattfindet. Hat ein Schüler den Eindruck, nur das Drücken von Tasten zu lernen, ist irgendwass im Argen.
Wenn er mehr Aufwand nicht leisten kann oder will, auf alle Fälle wechseln.
 
Das klingt wirklich nach suboptimalem Unterricht. Der erste Schritt sollte sein, ihn einfach mal zu fragen, wie der Fahrplan für die kommenden Wochen/Monate aussieht. Grade der Anfangsunterricht sollte der beste Unterricht überhaupt sein, da hier die Grundlagen für zukünftige Denkmuster gelegt werden. Mit "malen nach Zahlen" wird kaum jemand zum Pollock. Mit farbigen Erklärungen wie "es muss rumpeln wie eine Elefantenherde die vor einem Löwen abhaut", oder die bekannte "kleine schnelle Flitzemaus" ... "stell dir vor, dein Handgelenk hängt an einem Faden" ... "stell dir vor, jemand schubst dich nach vorne und deine Finger müssen diese Wucht abfangen ..."

...sowas finde ich hilfreicher als "Mit welchem Ton fängt das Lied an? Okay, welcher ist der nächste? Laut oder leise? Ist das ne Viertel oder ne Achtel? Ojeh, das musst du nochmal üben, das war nicht gut..."

Das Buch habe ich hier auch rumliegen, finde es aber ebenfalls sehr oberflächlich.

Wie ist denn die Audio- und Videoverbindung? Vielleicht kommt beim Lehrer auch nix brauchbares an? Dann sollte er dir das auch sagen - für guten Onlineunterricht gibt es ein paar Mindestvoraussetzungen.
 
Ksnnst du die Stücke bis zur nächsten Unterrichtsstunde auch ordentlich spielen? Ich weiß nicht wie alt du bist, aber ich denke es gibt auch genügend Senioren, die zum Zeitvertreib mit dem Klavierspielen beginnen und vllt 30 min die Woche Zeit finden zu üben. Mehr als K. mein schönstes Hobby, ist da nicht drin.

Zeigst du Eigeninitiative? Schon gefragt/vorgeschlagen ob du nicht ein Stück aus dem Notenbüchlein für A.M.Bach oder von Schumann Kinderszenen, spielen könntest?

Möchtest du überhaupt klassische Stücke spielen, oder nur modernes? Wurde das anfangs mit dem Klavierlehrer abgeklärt?

Ich mein, dem einen ist das eine viel zu wenig, dem anderen der sich nur ein bisschen bespaßen lassen möchte, gleich viel zu viel.
 
Ich lehne mich mal weit aus dem Fenster und behaupte, dass man online überhaupt nicht mit einem "Offline-Lehrer" anfangen braucht. Egal wie gut der Lehrer ist, da kann nur schlechter Unterricht bei rumkommen.
Das macht sicherlich eine gewisse Zeit Sinn für Schüler und Lehrer, die sich bereits kennen. Aber von der ersten Stunde an? Da kann man auch gleich einen Online-Kurs buchen. Z.B. den von Jonny May. Dort geht es wenigstens von Anfang an um Musikalität, Kreativität und auch die Theorie hat großen Stellenwert. Und vor Allem: die Lektionen sind von Anfang an an das Onlineformat mit der nötigen Qualität und Quantität angepasst (das kann selbst der beste KL nicht mal einfach so umsetzen, von der Hardware der meisten Schüler ganz zu schweigen) und selbst der Dialog bekommt einen gewissen Raum.

Wenn Direktunterricht wieder möglich ist, sollte man den natürlich dann wahrnehmen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Schumanns Kinderszenen sind trotz eventuell irreführendem Namen weder Stücke speziell für Kinder, noch Anfängerliteratur. Ich würde vielleicht nach 10 Stunden noch nicht groß darüber nachdenken diese innerhalb der nächsten Einheiten in Angriff zu nehmen. Auch bei mehr als 30 min Übe-Pensum pro Woche
 
Schumanns Kinderszenen sind trotz eventuell irreführendem Namen weder Stücke speziell für Kinder, noch Anfängerliteratur. Ich würde vielleicht nach 10 Stunden noch nicht groß darüber nachdenken diese innerhalb der nächsten Einheiten in Angriff zu nehmen. Auch bei mehr als 30 min Übe-Pensum pro Woche
Sorry, meinte Album für die Jugend. Trällerliedchen usw.
 

Bis jetzt gehen wir eben nur das Buch quasi Seite für Seite durch, das ist ja das, was mich inzwischen stört. Ich würde mich schon als ehrgeizig bezeichnen und übe natürlich die Stücke - bis jetzt konnte das entsprechende Stück dann immer in der nächsten Stunde „abgehakt“ werden. Ich merke aber, dass es mir schon jetzt weniger Spaß macht, weil ich es einigermaßen monoton finde, immer nach Schema F vorzugehen (nicht falsch verstehen: ich denke in keinem Fall, dass ich Hochbegabt und unterfordert bin oder sowas :)). Und vom Rentenalter bin ich auch noch deutlich entfernt :).

Es bleibt natürlich die Vermutung, dass das online-Format einfach viele Möglichkeiten schluckt. Über die Tonqualität wurde sich aber noch nicht beschwert. Ich hab allerdings „damals“ gedacht, ich will’s gerne gleich richtig lernen und dass online-Unterricht besser sei, als gar keiner. Weiß ja auch keiner, wie lange Präsenzunterricht nicht möglich sein wird. Ich überlege mal, ob ich vielleicht vorerst mit dem Unterricht aussetze und dann ihm in Präsenz nochmal eine Chance gebe.
 
(nicht falsch verstehen: ich denke in keinem Fall, dass ich Hochbegabt und unterfordert bin oder sowas :)). Und vom Rentenalter bin ich auch noch deutlich entfernt :).

Ich überlege mal, ob ich vielleicht vorerst mit dem Unterricht aussetze und dann ihm in Präsenz nochmal eine Chance gebe.
Freilich bist du unterfordert. Wann wäre denn Präsenzunterricht? Ich würde keine Zeit verplempern. Je mehr man kann umso mehr Spaß macht es in der Regel auch.

Glaube kaum dass es in Präsenz besser wird. Am besten du sagst du möchtest nur Originalliteratur spielen, nichts arrangiertes. Somit kann er fast kein Buch mehr nur Seite für Seite durchmachen
 
Ksnnst du die Stücke bis zur nächsten Unterrichtsstunde auch ordentlich spielen? Ich weiß nicht wie alt du bist, aber ich denke es gibt auch genügend Senioren, die zum Zeitvertreib mit dem Klavierspielen beginnen und vllt 30 min die Woche Zeit finden zu üben. Mehr als K. mein schönstes Hobby, ist da nicht drin.

Zeigst du Eigeninitiative? Schon gefragt/vorgeschlagen ob du nicht ein Stück aus dem Notenbüchlein für A.M.Bach oder von Schumann Kinderszenen, spielen könntest?

Möchtest du überhaupt klassische Stücke spielen, oder nur modernes? Wurde das anfangs mit dem Klavierlehrer abgeklärt?

Ich mein, dem einen ist das eine viel zu wenig, dem anderen der sich nur ein bisschen bespaßen lassen möchte, gleich viel zu viel.
Die Kinderszenen dürften der Schwierigkeitsstufe 2 angehören und sind nicht Bestandteil des Bandes 1 der Heumann Klavierschule.
Was will man denn aber von den ersten Klavierstunden erwarten? Es geht darum, das Instrument kennenzulernen, Noten lesen zu lernen und vom Blatt zu spielen. Auch wenn auf Heumann hier gerne herumgetrampelt wird, die Klavierschule Holzweissig verfolgt in den ersten Lektionen auch kein anderes Ziel.
 
Allein die Tatsache, dass der KL einfach eine "Schule" Stück für Stück abarbeiten lässt, zeigt klar, dass der KL nichts taugt, im Unterricht vor allem eine ruhige Kugel schieben will und möglichst wenig Vor- und Nachbereitung machen will.

Wechseln, ganz klar.
 
Eigentlich läuft es so ab, dass mir ein Buch empfohlen wurde, dass ich nun quasi Seite für Seite durcharbeite. Andere Übungen abseits des Buches gibt es bislang nicht.
Schlecht.

Das Buch ist „Klavier spielen - mein schönstes Hobby“ und vom richtigen Stücken kann man natürlich noch überhaupt nicht reden - bisher sind es ja nur sehr vereinfachte Versionen von echten Stücken.
Schlecht.

Wenn ich dann eins der „Stücke“ in einem bestimmten Tempo fehlerfrei vorspielen kann, kann ich es abhaken und zum nächsten übergehen.
Schlecht.

Ja, und die Frage, worauf bei meinem Spiel wirklich geachtet wird stelle ich mir ja eben auch. Für mein Gefühl eigentlich ausschließlich auf die richtigen Noten und das Tempo, aber vielleicht gibt es bislang auch nicht mehr zu beachten
Doch, ganz sicher gibt es mehr zu beachten.

Ich würde mir allerdings vielleicht auch wünschen, dass der Unterricht etwas freier und kreativer wäre oder ich mehr Hinweise dazu bekomme, wie mein Klavierspiel (was man sicherlich aktuell noch nicht als solches bezeichnen kann...) musikalischer wird.
Da hast Du völlig recht. Zum Beispiel könnte man schon im Anfängerunterricht Anregungen zum Improvisieren geben.

Auch Fingerübungen oder sowas gibt es nicht.
Das wäre an sich nicht schlimm, wenn der Lehrer ein Konzept hat, welche Techniken er wann, wie und mit welchen Stücken vermitteln will. (Ich fürchte aber, auch hier sieht es mau aus.)

Es bleibt natürlich die Vermutung, dass das online-Format einfach viele Möglichkeiten schluckt.
Das ist tatsächlich so, Online-Unterricht schluckt einige Möglichkeiten. Die von Dir beschriebenen Defizite sind aber nicht dem Online-Unterricht anzulasten.
 
Wann wäre denn Präsenzunterricht? Ich würde keine Zeit verplempern. Je mehr man kann umso mehr Spaß macht es in der Regel auch
Das ist ja aktuell schlecht abzusehen... Zeit zu verplempern entspricht auch gar nicht meinem Naturell, aber ich frage mich, ob es nicht fair wäre, mir den Unterricht in Präsenz zumindest noch einmal anzuschauen...

Da hast Du völlig recht. Zum Beispiel könnte man schon im Anfängerunterricht Anregungen zum Improvisieren geben.
Genau, sowas würde mir glaube ich auch Spaß machen! Ich wollte ja extra Unterricht nehmen, um eben nicht nur das Drücken festgelegter Tasten zu erlernen - das hätte ich vermutlich auch mit einer App oder mit dem Buch in Eigenregie irgendwie hinbekommen :) Aber - ich bin wie gesagt eben unsicher (solche Meinungen gibt es ja hier auch), ob am Anfang eben einfach die Noten anhand solcher einfachen Übungen/Stücke gelernt werden müssen und alles weitere sich erst irgendwann ergibt.

Das wäre an sich nicht schlimm, wenn der Lehrer ein Konzept hat, welche Techniken er wann, wie und mit welchen Stücken vermitteln will. (Ich fürchte aber, auch hier sieht es mau aus.)

Das ist tatsächlich so, Online-Unterricht schluckt einige Möglichkeiten. Die von Dir beschriebenen Defizite sind aber nicht dem Online-Unterricht anzulasten.
Falls es ein solches Konzept geben sollte, ist es mir zumindest bisher nicht aufgefallen... :) ich merke ja selbst, dass ich noch sehr verkrampft am Klavier sitze und auch meine Hände und Finger überhaupt nicht locker sind. Das muss sich sicherlich auch alles mit der Zeit erstmal finden, allerdings weiß ich ja überhaupt nicht wirklich, was ich machen kann, damit es besser wird. Mir wurde zwar vom Lehrer mal gesagt, ich könnte ja mal ein Video schicken, wenn ich besorgt sei, aber ich müsste mich eben auch erstmal an die "ungewohnte Belastung" gewöhnen.
Ach, ich bin auch einfach ungeduldig und möchte am liebsten immer gleich alles ganz richtig und gut machen - zieht sich bei mir durch alle Lebensbereiche und ist natürlich utopisch :)

Ich muss einfach mal mit dem Lehrer sprechen - jetzt wo ich weiß, dass es nicht ganz unberechtigt wäre :) er hat mir allerdings gleich zu Beginn gesagt, dass er mit dem Buch immer und gerne arbeite, während es mir jetzt schon keinen Spaß mehr macht. Ich habe die arrangierten Stücke teilweise mal im Original angehört und gar nicht richtig wiedererkannt (klar, die sind ja auch stark vereinfacht...). da würde ich vermutlich wirklich lieber Kinderlieder spielen :) aber vielleicht lässt sich trotzdem eine Lösung finden!
 
Genau, sowas würde mir glaube ich auch Spaß machen! Ich wollte ja extra Unterricht nehmen, um eben nicht nur das Drücken festgelegter Tasten zu erlernen - das hätte ich vermutlich auch mit einer App oder mit dem Buch in Eigenregie irgendwie hinbekommen :) Aber - ich bin wie gesagt eben unsicher (solche Meinungen gibt es ja hier auch), ob am Anfang eben einfach die Noten anhand solcher einfachen Übungen/Stücke gelernt werden müssen und alles weitere sich erst irgendwann ergibt.

Um das Notenlernen kommt man nicht herum, aber man kann in der Tat von Anfang an zweigleisig fahren. (Und meiner Meinung nach soll man sogar von Anfang an zweigleisig fahren. Denn: Wenn man im Spiel nach Noten schon relativ fit ist und dann erst mit Improvisieren nochmal quasi "bei Null" anfangen soll, ist das für viele Leute frustrierend.)


ich merke ja selbst, dass ich noch sehr verkrampft am Klavier sitze und auch meine Hände und Finger überhaupt nicht locker sind.
"Sehr verkrampft am Klavier sitzen" ist gar nicht gut. Da sollte ein guter Unterricht schnellstmöglich Abhilfe schaffen. Klavierspielen fordert Konzentration, ist aber im Normalfall keine "körperliche Belastung" wie Gewichtheben oder derlei Sportarten. Eventuell spielt die Sitzposition (zu hoch? zu tief? zu nah?) bei mangelnder Lockerheit mit eine Rolle.
Im Online-Unterricht halte ich gerade bei Anfängern Video für unverzichtbar.
 
Zuletzt bearbeitet:
Den Heumann hatte ich ganz am Anfang, als ich noch selber versucht habe, Klavier zu lernen. Nach 2 Wochen hat er mich schon nur noch angeödet und nach weiteren 2 Wochen hatte ich meinen ersten richtigen Klavierunterricht! Anfänglich eine halbe Stunde und nach einem viertel Jahr bin ich auf eine Stunde umgestiegen, das ist jetzt 1,5 Jahre her. Diese "Klavierschule" habe ich danach nie wieder angerührt. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass gute Klavierlehrende* freiwillig dieses "Werk" für den Unterricht benutzen.

ich müsste mich eben auch erstmal an die "ungewohnte Belastung" gewöhnen.

Welche Belastung?
Die Hände und der Körper sollen leicht und durchlässig sein und nicht angespannt, Klavierspielen ist kein Krafttraining. Wenn es irgendwo ziept oder gar schmerzt, dann stimmt die Technik nicht und ev. die Sitzhaltung/Position.

Das erste was mir mein Lehrer z.B. beigebracht hat (neben der richtigen Sitzposition und Höhe), ist: die Hände sind immer locker und leicht, man braucht die Taste nach dem Anschlagen nicht weiter mit Kraft runterdrücken, ändert am Ton eh nichts mehr.
Dann habe ich zu Beginn z.B. ersteinmal gelernt, die Töne hintereinander nicht statisch aus den Fingern zu spielen, sondern in einer pendelnden Bewegung, anfangs noch ziemlich übertrieben deutlich, aber es ging ja drum, diese Bewegung erst einmal zu verinnerlichen.
Und schwups gab es plötzlich auch kein Ziehen im Unterarm mehr. Als ich noch selbst vor mich hin klimperte gab es das häufig und ich dachte auch, ich muss mich erst einmal dran gewöhnen, totaler Quatsch.
Und so wurde und wird der ganze Bewegungsablauf ständig erweitert und verfeinert.

Mein Klavierlehrer (KL) nutzt z.B. gar keine Klavierschule, es gibt soviele schöne Stücke, gerade auch für Anfänger, da muss man nicht solche grauslichen Bearbeitungen spielen.

Es gab im Unterricht auch kaum mal ein Stück, das sich nur im Fünftonraum bewegte, von Anfang an ging es über fast die ganze Klaviatur. Allein das nervt schon bei Heumann.


er hat mir allerdings gleich zu Beginn gesagt, dass er mit dem Buch immer und gerne arbeite, während es mir jetzt schon keinen Spaß mehr macht.
Zeit zu verplempern entspricht auch gar nicht meinem Naturell, aber ich frage mich, ob es nicht fair wäre, mir den Unterricht in Präsenz zumindest noch einmal anzuschauen...

Ich befürchte, ihr werdet auch im Präsenzunterricht nicht wirklich zusammenkommen.

ich merke ja selbst, dass ich noch sehr verkrampft am Klavier sitze und auch meine Hände und Finger überhaupt nicht locker sind. Das muss sich sicherlich auch alles mit der Zeit erstmal finden, allerdings weiß ich ja überhaupt nicht wirklich, was ich machen kann, damit es besser wird.

Auf dem Youtube Kanal von Franz Titscher. spielend klavier lernen gibt es ein paar, m.M. nach ganz brauchbare Videos.
Hier zeigt er z.B. was man bei verkrampften Fingern machen kann. Aber das sollte dir Dein KL von der ersten Stunde an eigentlich auch schon beigebracht haben. ebenso wie Übestrategien.


*(boah jetzt bin ich auch schon von diesem Genderquark infiziert :008:)
 

Zurück
Top Bottom