Keiner will Erwachsene Unterrichten, und nu?

Die Meinung eines Jugendlichen/Heranwachsenden zum Thema Erwachsenenunterricht ist ... erstmal nur die Meinung eines Jugendlichen. Da läßt sich auch mit größter Mühe kein wirklicher Bezug zum Thema herstellen.

Ich kenne Klavierunterricht zugegebenermaßen nur aus der Schülerperspektive, allerdings habe ich weit mehr Klavierunterricht in meinem Leben genossen als die allermeisten hier.

Wenn du mir nicht glaubst, dass Skype-Unterricht echten Unterricht nicht mal ansatzweise ersetzen kann, sondern immer ein - ungünstigen Umständen geschuldeter - Notbehelf bleiben wird, dann lies doch einfach, was gute und erfahrene Klavierlehrer (@hasenbein, @Musikanna) dazu schreiben.
 
, dann heisst es keine Erwachesen, dass ist zu anstrengend.
Völlig unverständliches Argument. Wenn man Unterricht ordentlich vorbereitet ist der für Kinder meiner Meinung nach doppelt so Arbeitsintensiv, weil man kleinschrittiger und "mehr" vorbereiten muss. Ich unterrichte im Moment fast nur Erwachsene, das macht mir sehr viel Spaß.
(Bis auf die Nicht-Über. Neueste Geschichte von Heute: 1. Mir ist jemand ins Auto gefahren 2. Ich musste eine Katzenfalle für meine entlaufene Katze aufstellen :D )
Man hört über Skype viel zu ungenau, man sieht nicht richtig - und was man sieht, ist immer dieselbe Perspektive - und man spürt nichts. Ein Lehrer muss einen Schüler anfassen können
Meine bescheidene Meinung: Unterricht über Skype ist nicht so gut wie live, aber möglich und nicht unsinnig. Ich berühre meine Schüler sehr selten und sie verstehen trotzdem, was ich von ihnen möchte. Denkbar wäre auch eine nicht-live Version - der Schüler filmt sich beim Spielen und der Lehrer kommentiert mit oder ohne Video. Man kann durchaus viel sehen, hören und ahnen, auch wenn der Klang nicht live ist. Man kann ja auch sinnvoll kommentieren, wenn jemand auf einem Schrottklavier spielt. Allerdings erfordert dieses Arbeiten ein höheres Maß an Selbstständigkeit und Verständnis des Schülers.

Bloß nicht Kantor. Die haben in aller Regel keinen blassen Schimmer.
Bist du katholisch? :lol:

Achja, und zu deinem Problem:
1. Alles Lokale ausloten, Leute fragen etc.
2. Wenn das nichts hilft: Radius erhöhen, Unterrichtsfrequenz senken und -dauer erhöhen
3. Wenn das auch nichts hilft, kannst du immernoch Skye-Unterricht probieren
 
[...] und u.a. Unterricht via Skye anbietet. [...]
[...]3. Wenn das auch nichts hilft, kannst du immernoch Skye-Unterricht probieren
https://de.wikipedia.org/wiki/Skye
Ist das nicht ein bisschen weit von der Schwäbischen Alb entfernt? :-D

Ansonsten hängt es natürlich auch davon ab, wo auf der Schwäbischen Alb du bist. Im äußerst westlichen Teil der Alb ist Trossingen quasi um die Ecke und dort ist eine Musikhochschule. Auch wenn die Hochschule selbst natürlich nicht für das Unterrichten von Erwachsenen mit zwei Jahren Erfahrung da ist, könnte ich mir vorstellen, dass es da im Umkreis dann doch eventuell einige Leute gibt, die Klavierunterricht geben können bzw. zumindest auf Nachfrage eventuell eine Ahnung haben, wo man in der Gegend auch außerhalb der Hochschule Klavierunterricht bekommen könnte.

Wenn du aber natürlich irgendwo im Mittelteil oder Ostteil der Alb wohnst, hilft das natürlich überhaupt nichts, von z.B. Heidenheim bis Trossingen sinds fast 200 km, aber Schwäbische Alb ist quasi beides.

Und im Zweifel muss man wohl wirklich in den sauren Apfel beißen und sich auf eine der größeren Städte (Reutlingen, Ulm, etc.) hin orientieren und wie Stilblüte empfiehlt dann die Unterrichtsfrequenz senken und die Dauer erhöhen, damit man nicht nur noch im Auto sitzt.

Optimal ist das natürlich alles nicht...
 
Denkbar wäre auch eine nicht-live Version - der Schüler filmt sich beim Spielen und der Lehrer kommentiert mit oder ohne Video.
So geschehen zwischen mir und einer sehr beliebten ehemaligen Claviotin (riesige Texte mit Video).
Allerdings erfordert dieses Arbeiten ein höheres Maß an Selbstständigkeit und Verständnis des Schülers.
Daran scheitert es allerdings. Hier fehlt (mir in diesem speziellen Fall) der direkte Dialog.
 
Bloß nicht Kantor.

Die haben in aller Regel keinen blassen Schimmer.

Dem kann ich genausowenig zustimmen, wie "alle Klavierlehrer sind scheiße". Es gibt bei Kantoren wie bei Klavierlehrern gute und schlechte. Ein ausgebildeter mindestens B-Kantor (kein einfacher Dorfkantor ohne Ausbildung) hat zumindest auch ein Studium abgelegt, in dem (wen wunderts) die Hauptfächer Klavier und Orgel enthalten sind. Der Kantor kann vielleicht nicht unbedingt Jazz-Klavier unterrichten, ABER es gibt gute Kantoren die auch sehr gut unterrichten. Dort ist es wie mit den Lehrern: anschauen testen und danach einschätzen! Ich für meinen Teil kenne zwei didaktisch und technisch sehr gut unterrichtende Kantoren die noch vielmehr den künstlerischen Ansatz verfolgen als viele Klavierlehrer :super:, man muss sie nur finden :heilig:! Außerdem schadet es niemanden auch Lieder zu harmonisieren. Das lernt man z.B. bei einigen Kantoren sehr gut, denn das ist ihr täglich Brot.
 
Ich kann mir daher vorstellen, dass eher der nächstbeste KL aufm Dorf mit seinem alten Russenklavier sich für Tele-Unterricht interessiert, weil er in den Weiten des Internets doch noch mehr Anfänger aufgabelt als seine üblichen 2 Schützlinge aus der hiesigen Jungschar.

Das könnte sein, halte ich aber auf Grund meiner aktuellen Erfahrung nicht für wahrscheinlich. Hier herrscht offensichtlich magel an KL egal welcher Güte. Aber ich bin gespannt, was die Lehrerin die ich jetzt angeschrieben habe zu dem Thema sagt. Die wohnt ja nur einige Orte weiter und macht Unterricht über das Netz. Ich glaube jetzt nicht unbedingt, dass die besten Lehrer Teleunterricht anbieten, aber die die sich nur an Kinder heran wagen, werden es hoffentlich auch nicht sein.
 
@beo

Wenn sie nur einige Orte weiter wohnt, dürfte einem persönlichen Kontakt nicht so viel im Weg stehen. Viel Glück!


Josh Wright [...]
Das ist natürlich schon sehr professionell aufgezogen mit seinen ganzen Youtube-Channels, kommerziellen Lernvideos etc. - aber gibt bestimmt genug Leute, die so auch im Stillen arbeiten.
sind in den letzten 2 Jahren massiv viel teurer geworden

Ich bin sicher, eine gewisse "Schutzfunktion" hat der Preis unter Garantie. Unterschätz nicht die überaus ignorante Mitnahmementalität auf YT ("alles für umme und alles sofort"), die nicht anders als vollkommen unverschämt zu charakterisieren ist. Außerdem ist Josh keiner, der einsam daheim rumsitzt und verzweifelt auf Anfragen wartet. ;-)Der kommt schon ohne Onlinepräsenz gut klar.

Wenn ich es richtig verstanden habe, ist dieses Angebot vor allem für Personen sinnvoll, die an irgendeiner Stelle anspruchsvoller Klavierliteratur immer wieder hakeln und sich gezielt zusätzliche Tipps vom Vollprofi holen wollen.

Seine "kommerziellen Lernvideos" hingegen sind nicht teuer, sie kosten rd. 10 $. Ich habe schon mehrere davon erworben (also immer, wenn ich ein Stück spiele, das er "im Angebot hat", kaufe ich es - allein schon, weil man es beliebig oft ablaufen lassen kann, bis man es kapiert hat :idee: finde ich diese zusätzliche Unterstützung hilfreich). Seit dem Relaunch der HP gibt es für Ausländer außerhalb der USA einige absurde Bugs hinsichtlich der Adresse (sobald die Adresse anders aufgebaut ist als eine us-amerikanische, verweigert das Programm die Annahme :dizzy:) , aber er ist sehr hilfsbereit bei der Lösung von Probs und antwortet auch binnen 24 Stunden (Mountain Standard Time - dieser Umstand ist zu berücksichtigen, ehe man verzweifelt :lol:).

Vielleicht ist das Software-Problem mittlerweile behoben. :heilig: Und die Partner der potenziell neuen Bundesregierung haben ja geschworen, die digitale Drittweltsituation im ländlichen Bereich zu überwinden, so dass der Download umfangreicher Dateien künftig womöglich besser vonstatten geht (hier bei mir ist es mitunter zum Verzweifeln).
 
Auf dem Land bist Du, wenn Du Pech hast, doppelt gekniffen.
Keine Lehrer und Stichwort "Breitbandausbau".

Ich versuche gerade, mir einen Skype-Unterricht mit ISDN-Speed vorzustellen... :müde: :schlafen:

Bei Herrn Wright könnte das in der Tat ein sehr, sehr teurer Spaß werden...;-)
 
@beo

Seine "kommerziellen Lernvideos" hingegen sind nicht teuer, sie kosten rd. 10 $. Ich habe schon mehrere davon erworben (also immer, wenn ich ein Stück spiele, das er "im Angebot hat", kaufe ich es - allein schon, weil man es beliebig oft ablaufen lassen kann, bis man es kapiert hat :idee: finde ich diese zusätzliche Unterstützung hilfreich). Seit dem Relaunch der HP gibt es für Ausländer außerhalb der USA einige absurde Bugs hinsichtlich der Adresse (sobald die Adresse anders aufgebaut ist als eine us-amerikanische, verweigert das Programm die Annahme :dizzy:) , aber er ist sehr hilfsbereit bei der Lösung von Probs und antwortet auch binnen 24 Stunden (Mountain Standard Time - dieser Umstand ist zu berücksichtigen, ehe man verzweifelt :lol:).

Vielleicht ist das Software-Problem mittlerweile behoben. :heilig: Und die Partner der potenziell neuen Bundesregierung haben ja geschworen, die digitale Drittweltsituation im ländlichen Bereich zu überwinden, so dass der Download umfangreicher Dateien künftig womöglich besser vonstatten geht (hier bei mir ist es mitunter zum Verzweifeln).

Ich habe mich auf seiner Homepage registriert, wenn ich die Freigabe per Mail bekommen habe, bestell ich mir die Kinderszenen Opus 15 Nr. 1 für 5,99 $.

Die Preise für einzelne Stücke liegen zwischen 5,99 $ und 8,99 $, das Gesamtpaket kostet 500 $.

Ich kann gern berichten, ob der Download problemlos funktioniert.

Hier die Seite: http://www.joshwrightpiano.com/

@beo: ich drücke die Daumen, dass du bald eine KL findest, die dir zusagt!
 
Meine Mütze Senf: Ich hatte mal eine Schülerin, die hat zu ihrem 70. Geburtstag von ihren Kindern Unterricht geschenkt bekommen. Sie hatte es nicht sehr leicht mit ihren oft schlimm athritischen Fingern. Ich glaube das ging so ein Jahr. Ich empfand es als einen meiner liebsten Termine wofür ich mir auch extra Zeit nahm. So ritualisierte sich vieles inklusive Kaffee und Kuchen ^^.

Um ehrlich zu sein empfand ich es auch als sehr angenehm, entkrampfend "nicht "in dem Sinne" unter Leistungsdruck zu stehen, dass man tagtäglich das "neueste Repertoire" anbieten musste (oder zumindest das Gefühl hatte, es anbieten zu müssen.) bzw. ein "Wunderkind" zu generieren.

Sie kam gut voran. Weit besser als ich es mir unter den gegebenen Voraussetzungen erträumte und ihr machte es große Freude.

Grade fällt mir das Bild eines "wiedererwachenden Kindes" ein und lässt mich nicht los. Irgendwie war es so. Da war viel Dankbarkeit in dem was man zurück bekam. Herzliche Freude über kindliche Fortschritte, die lange wie wirkliches laufen lernen anmuteten.

Das soll keine romantische Überzeichnung dessen sein was ich retrospektiv empfinde. Ich weiß auch gar nicht so recht warum es sich dann verlor.

Eine meiner Erfahrungen mit erwachsenen Schülern. Sie haben ihren ganz eigenen Reiz und dieses Spiel zwischen "wieder das Kind in sich entdecken" auf "einem Haufen Lebenserfahrung" gespickt mit einem Minzblatt Charme... das ist eine tolle Kombination.

P.S.: Das Klavierspielen tat ihr übrigens gut und sie erichtete von abebbenden Schüben ihre Krankheit betreffend. Auch die, ohnehin stets kolportierten, kognitiven Synergieeffekte, das "laufen lernen" empfand sie als nötig wie auch angenehm willkommen.
 
Unterricht über Skype ist nicht so gut wie live, aber möglich und nicht unsinnig.
Diese flexible Einstellung ist in unserer hochmobilen Welt tröstlich. Mit Sicherheit ersetzt Skype oder Mail/Video-Austausch keinen Direktunterricht, in dem auch viel Grundlegendes behandelt wird. Aber falls es nicht anders geht, kann ich mir das besonders gut vorstellen: Klavierlehrer/in und -schüler kennen ihre Besonderheiten gut und spezielle Fragen müssen über größere Entfernungen geklärt werden. Über die Art der Abrechnung kann man sich ja einigen.
 

Unterricht über Skype, na ich weiß nicht. Der Videokonferenz Hype in den Unternehmen ist schon wieder vorbei, größtenteils hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass Meetings produktiver sind (soweit man das bei Meetings sagen kann ;-)), wenn die Teilnehmer vor Ort sind. Es fehlen einfach viele Faktoren, wenn man sich nur über einen Bildschirm sieht. Wer schon einmal vorm Fernseher eingeschlafen ist, weiß, was ich meine. Auch Videotelefonie hat sich trotz redlicher Bemühungen seitens der Anbieter nie durchgesetzt.

Wenn ich es richtig verstanden habe, ist dieses Angebot vor allem für Personen sinnvoll, die an irgendeiner Stelle anspruchsvoller Klavierliteratur immer wieder hakeln und sich gezielt zusätzliche Tipps vom Vollprofi holen wollen.

Dafür könnte ich mir sowas vorstellen. Aber als Anfänger wöchtentlich eine Stunde Skype? Da ist die Motivation schnell dahin, prophezeihe ich einfach so.
 
Dafür könnte ich mir sowas vorstellen. Aber als Anfänger wöchtentlich eine Stunde Skype? Da ist die Motivation schnell dahin, prophezeihe ich einfach so.

Sorry, aber das ist quatsch. Entweder will man spielen oder man will es nicht. Das Schlimmste was passieren kann, ist das man nichts lernt und eine andere Möglichkeit sucht.
 
Unterricht über Skype, na ich weiß nicht. Der Videokonferenz Hype in den Unternehmen ist schon wieder vorbei, größtenteils hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass Meetings produktiver sind (soweit man das bei Meetings sagen kann ;-)), wenn die Teilnehmer vor Ort sind. Es fehlen einfach viele Faktoren, wenn man sich nur über einen Bildschirm sieht. Wer schon einmal vorm Fernseher eingeschlafen ist, weiß, was ich meine. Auch Videotelefonie hat sich trotz redlicher Bemühungen seitens der Anbieter nie durchgesetzt.

Keine Ahnung, wo Du arbeitest, aber ohne Skype mit Video und Screensharing etc. geht bei uns gar nix mehr. Das ist tägliches Werkzeug in vielen Firmen und Behörden, mit denen wir zusammenarbeiten.
Sogar die untechnischsten Sachbearbeiter nutzen das inzwischen ohne Probleme: Lync/Skype Business/GoToMeeting und vielen anderen Anbietern sei dank - einfacher ging es nie.
 
aber ohne Skype mit Video und Screensharing etc. geht bei uns gar nix mehr
Das sehe ich auch so; schon relativ kleine Firmen sind global aufgestellt, da ist so etwas zeit- und energiesparender als jährliche Mammutkonferenzen. (Über Sinn oder Unsinn vieler Meetings kann man natürlich streiten, aber das hat nichts mit modernen Kommunikationswerkzeugen zu tun).

Guter Lehrer in New York - Schüler im Spessart mit Skype oder schlechter Lehrer und der Schüler am selben Ort im Direktunterricht, also da wüßte ich schon, was besser ist. Notgedrungen!
 
Ich finde das diskriminierend das es anscheinend wirklich so ist das erwachsene nicht so einfach einen KL finden wie die jüngeren hab es aber auch selbst zum Glück noch nicht erlebt.
Das anfassen des Schülers handhabt jeder Lehrer anders. Bei meiner ersten Lehrerin war es normal das sie mich anfasste und ich saß auch schon auf ihrem Schoß um den pedal Gebrauch zu erlernen.
Bei meiner 2 Lehrerin ist das ganz anders da wurde ich noch nie angefasst.
 
Da ich inzwischen von drei Lehrern die ich angeschrieben habe keine Antwort erhalten habe, lass ich es erst einmal so, ich fühle mich mit dem was ich zur Zeit mache ja ganz wohl. Wirklich brauchen tu ich den Unterricht ja nur, wenn ich mit dem was ich selbst mache nicht zufrieden bin. Schneller vorwärts kommen usw. wäre nett gewesen, ist aber auch nicht wirklich notwendig.
 

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