Keiner will Erwachsene Unterrichten, und nu?

Ich habe eine Lehrerin ausfindig gemacht, die nicht um die Ecke ist, aber auch nicht ewig weit weg und u.a. Unterricht via Skye anbietet. Vielleicht ist ja eine Mischung möglich.
 
Das ist natürlich schon sehr professionell aufgezogen mit seinen ganzen Youtube-Channels, kommerziellen Lernvideos etc. - aber gibt bestimmt genug Leute, die so auch im Stillen arbeiten.

Wer $200 für eine Stunde Skype bezahlt, der ist doch nicht ganz dicht. Für das Geld kann man einen weit besseren Klavierlehrer von Angesicht zu Angesicht erleben. Ich vermute, dass das ein Abschreckungs-Tarif ist, der Herrn Wright vor lästigen Anfragen bewahren soll.
 
Also ich finde Klaus Kauker und Josh Wright - auch wenn sie komplett verschiedene Musikrichtungen vertreten - generell super. Trotzdem hat das mit individuellem Unterricht nichts zu tun und @mick hat ja schon alle Gründe aufgezählt, was dagegen spricht, über Entfernung Unterricht zu machen.

Ich kenne einige Lernvideos von Kauker und Wright (Harmonielehre, Technik etc.), welche ich ziemlich gut erklärt finde. Natürlich sind das inzwischen Promis und die kosten halt - ob es deswegen unbedingt besser ist, sei dahingestellt.
Nur zur Info: Mein bisher teuerster Lehrer war nicht so besonders gut... hatte deshalb auch nur 2 Stunden.
 
Alternative Idee die vielleicht etwas kontrovers ist :
Ruf mal im Pfarrbüro an und lass dir die Nummer von dem, für deine orts Kirche zuständigen, Kantor geben.
Dieser wird wahrscheinlich zwar eher Orgel Unterricht gebe, aber vielleicht kennt der ja jemand?

Oder, wenn du ein Klavier Haus in der Nähe hast.... Die kennen meist die örtlichen Klavier Lehrer, schon von Instrument stimmen :)
 
Bloß nicht Kantor.

Die haben in aller Regel keinen blassen Schimmer.

Und jemand ohne blassen Schimmer wird auch schwerlich beurteilen können, inwieweit jemand anders blassen Schimmer hat.
 
Nun aber... So verrückt es klingt.... Kennen Musiker Musiker.
Weil ja auch Metzger Metzger kennen.

Bevor ich niemand finde würde ich das versuchen.
 
Tele-Klavierunterricht ist ein längst etablierter Bestandteil der Realität des Jahres 2017. Daß er wie seinerzeit die Digitalpianos von Traditionalisten aufs Äußerste verteufelt wird, gehört genauso dazu. Nichtsdestotrotz wird dieser sich beim Erwachsenen-Klavierunterricht langfristig durchsetzen.

Vorschub leistet diesem die folgenden Fakten: Erwachsene Schüler mit wenig zeitlicher und terminlicher Flexibilität treffen auf ein eingeschränktes Angebot von Lehrkräften (die auch Erwachsene unterrichten wollen). Die technischen Möglichkeiten eröffnen nun auch Klavierschülern in strukturschwachen Regionen einen Zugriff auch hochwertige Lehrkräfte (oder im Falle @beo auf überhaupt eine Lehrkraft).

Das ganze ist auch keine Frage der Kosten, denn mehr Qualität kostet üblicherweise auch mehr Geld. Aber erwachsene Klavierschüler sind normalerweise nicht knapp bei Kasse und man kann aus einer $200-Tele-Klavierstunde durchaus mehr Nützliches mitnehmen als aus dutzenden 40€-Klavierstunden an der nächsten staatlich geförderten Musikschule.

Das wird langfristig natürlich auf Kosten der im Präsenzunterricht tätigen Durchschnittsklavierlehrer gehen, die den hier im Forum regelmäßig geforderten Ideal-Klavierunterricht aber sowieso mehrheitlich nicht erbringen. Die Klavierschüler werden von dieser Form der Globalisierung hingegen stark profitieren.
 
Tele-Klavierunterricht ist ein längst etablierter Bestandteil der Realität des Jahres 2017.
Mag sein. Hanon ist auch etablierter Bestandteil der Realität. Ist es deshalb sinnvoll, sich damit zu beschäftigen? ;-)

Das wird langfristig natürlich auf Kosten der im Präsenzunterricht tätigen Durchschnittsklavierlehrer gehen, die den hier im Forum regelmäßig geforderten Ideal-Klavierunterricht aber sowieso mehrheitlich nicht erbringen. Die Klavierschüler werden von dieser Form der Globalisierung hingegen stark profitieren.
Aha. Weil die Durchschnittsklavierlehrer nicht ins Internet gehen? Oder weil die tollen Klavierlehrer nichts besseres zu tun haben, als unbefriedigenden und mehr oder weniger nutzlosen Unterricht per Skype abzuhalten?
 
Also ich finde Klaus Kauker .... generell super.
Der macht aber kein Klavierunterricht (mehr), schon gar nicht per Skype. Seine (sehr guten) Tutorials beschränken sich wirklich auf Musiktheorie.

Diese Diskussion über Skype-Lehrer ist immer wieder müssig.
Dass persönlich besser ist sollte klar sein, ansonsten isses halt besser als nix.
 
Dass persönlich besser ist sollte klar sein, ansonsten isses halt besser als nix.
Vielleicht kann man das so sehen wie die School of the Air im australischen Outback oder - ebendort - die medizinische Selbstversorgung unter Fernanleitung von Ärzten.
Jedem ist klar, dass es nur eine Notlösung ist und nicht der Normal- geschweige denn Optimalfall.
Wenn man auf dem Land lebt, hat man halt die Vorteile des Großstadtlebens nicht - und umgekehrt genauso: Als Großstadtbewohner muss man sich z.B. damit abfinden, viele naturbezogene Dinge nicht immer im vollen Umfang und zu jeder Zeit genießen zu können...
 

Wer $200 für eine Stunde Skype bezahlt, der ist doch nicht ganz dicht. Für das Geld kann man einen weit besseren Klavierlehrer von Angesicht zu Angesicht erleben. Ich vermute, dass das ein Abschreckungs-Tarif ist, der Herrn Wright vor lästigen Anfragen bewahren soll.

Josh Wright ist auch nur ein Beispiel gegen gewisse Pauschalaussagen.
Er hat sich seine Bekanntheit über viele Jahre kontinuierlich aufgebaut und jetzt ist halt Zahltag. Seine Videos, Lernreihen, Abos, Skype-Sessions sind in den letzten 2 Jahren massiv viel teurer geworden. Das war anfangs nicht so extrem.
Ist halt wie ein Promifriseur, die Haare sind so schick wie vorher aber nun kann er 500 verlangen statt 50 ;)

Wenn man ihn lange beobachtet kann man leicht erkennt, dass die Theorie mit "lästige Anfragen" falsch ist, der denkt & handelt einfach nicht so dogmatisch wie gewisse Leute hier (sogar Hanon kann man in seinen Videos kurz finden, der Ketzer *g*). Der Preis ist einfach durch Angebot und Nachfrage entstanden, er kann sich ja nicht clonen, nix weiter. Die meisten wöchentlichen Themen die er bringt stammen übrigens aus Skype-Sessions, wo er dann ein allgemeines Videos draus macht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hier werden wieder Äpfel mit Birnen verglichen. Der TE sagt, dass er keinerlei Lehrer findet. Ob der Lehrer den Schüler berühren können sollte, wie der @mick es meinte, wäre zwar optimal, aber in diesem Falle eher zweitrangig.

Der TE ist berufstätig, zeitlich eingeschränkt und findet keine/n KL/in, weil er erwachsen ist. (Klingt relativ diskriminierend, es ist aber ein anderes Thema.) So kann ein Skype-Unrerricht von einem guten Lehrer doch eine Lösung sein, als gar kein Unterricht.

Wenn ich daran zurückdenke, was ich alles von diesen Videos lernte, kann ich ruhig sagen, dass man sich doch bis zu einem gewissen Grad entwickeln kann.

Leider hat nicht jeder das finanzielle/zeitliche/geographische Mittel für den perfekten Unterricht.
 
Oder weil die tollen Klavierlehrer nichts besseres zu tun haben, als unbefriedigenden und mehr oder weniger nutzlosen Unterricht per Skype abzuhalten
Was spricht denn dagegen, wenn der Preis stimmt, Unterricht in so einer Art zu geben? Idealismus?

Denn dessen Vorteile kann man leicht aufzählen.

Sind solche KL automatisch schlecht?
 
@saugferkel Die Meinung eines Jugendlichen/Heranwachsenden zum Thema Erwachsenenunterricht ist ... erstmal nur die Meinung eines Jugendlichen. Da läßt sich auch mit größter Mühe kein wirklicher Bezug zum Thema herstellen.

Nur um das nochmal klarzustellen: Ich rede von persönlicher Betreuung unter Nutzung von Telematik. Also keine kostenpflichtigen Tutorialvideos oder sowas. Klassischer Einzelunterricht an zwei Klavieren, wobei die dann eben nicht im selben Raum stehen. Daß solcher Unterricht regelmäßig höhere Preise erzielt als herkömmlicher Präsenzunterricht, zeigt ja bereits, wo die Reise hingeht.

Die einzige Einschränkung die man dabei gegenüber Präsenzunterricht hat ist, daß Lehrer und Schüler nicht gleichzeitig spielen können. Der Rest steht und fällt es mit der Qualität der technischen Ausstattung, in erster Linie natürlich mit der des Klavierlehrers (Kameraposition, Mikrofonierung, Synchronität, Upstream-Bandbreite). Ansonsten kommt nur noch ausschließlich auf die Fähigkeiten der Lehrkraft an.

Es gibt übrigens auch genug erwachsene Klavierschüler, die nicht von ihrem Klavierlehrer angefaßt werden wollen. Für vernünftigen Unterricht ist das bei dieser Zielgruppe auch nicht erforderlich, da der sprachliche Apparat bereits voll entwickelt ist.
 
@FünfTon

Meine Posts haben sich auf beide Varianten des Lernens bezogen. Ich gab nur von mir das Beispiel über Lernvideos. Ich bin durchaus der Meinung, dass einem der Unterricht über p2p-Skype-Videos mit gutem Inhalt bestimmt einiges beibrigen würde.
 
Für vernünftigen Unterricht ist das bei dieser Zielgruppe auch nicht erforderlich, da der sprachliche Apparat bereits voll entwickelt ist.
Ob es erforderlich ist, mag ich als Laie nicht beurteilen. Aber ich kann aus eigener Erfahrung sagen: Es kann sehr hilfreich sein.

Zudem bin ich immer wieder fasziniert, was mein Lehrer alles hört. Und damit meine ich nicht Verspieler, Rhythmus oder Dynamik. Er hört tatsächlich, ob ich mit Kraft oder Armgewicht spiele, ob mein Handgelenk locker genug ist oder nicht etc. Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass er das auch könnte, wenn er nicht im selben Raum wäre und den unverfälschten Klang des Flügels wahrnähme.

Versteh mich nicht falsch: Ich kann mir gut vorstellen, dass guter Skype-Unterricht besser ist als gar kein Unterricht. Dass diese Form des Fern-Unterrichts den klassischen Präsenz-Unterricht jedoch verdrängt, das kann ich mir nur sehr schwer vorstellen.
 
Zudem bin ich immer wieder fasziniert, was mein Lehrer alles hört. Und damit meine ich nicht Verspieler, Rhythmus oder Dynamik. Er hört tatsächlich, ob ich mit Kraft oder Armgewicht spiele, ob mein Handgelenk locker genug ist oder nicht etc. Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass er das auch könnte, wenn er nicht im selben Raum wäre und den unverfälschten Klang des Flügels wahrnähme.
Dein Lehrer hört das. Der nächstbeste aufm Dorf mit altem Russenklavier hört das möglicherweise aber nicht. Bei wem nimmst dann wohl (Tele-)Unterricht?

Ihr merkt schon, daß ihr meinen Argumenten indirekt zuarbeitet, oder? ;-)
 
Bei keinem von beiden. :-D

Aber ich verstehe Deinen Einwand. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass wirklich gute Lehrer Tele-Unterricht genau so ablehnen würden wie Unterricht auf einem Digital-Piano. Aber das ist auch wieder nur eine Laien-Vermutung. Da müssten die Profis hier was zu sagen.
 

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