Keiner will Erwachsene Unterrichten, und nu?

Meiner Ansicht nach ist genau das Gegenteil der Fall.

Meine ich auch. Für Kinder ist die Beziehung entscheidend. Um Didaktik wird für meinen Geschmack immer zuviel bohei gemacht. Kinder lernen ohne jede Didaktik so komplexe Sachen wie Sprache und laufen, balancieren etc.

Wenn Lehrer behaupten, Erwachsene seien "zu anstrengend", hat das vermutlich einen anderen Grund: sie können mit kritischen Nachfragen und Widerworten nicht umgehen. So einen sollte man eh besser meiden.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Um Didaktik wird für meinen Geschmack immer zuviel bohei gemacht. Kinder lernen ohne jede Didaktik so komplexe Sachen wie Sprache und laufen, balancieren etc.
Auch hier bin ich anderer Meinung. Der große Unterschied zwischen Laufen und Klavier spielen lernen ist, dass die Kinder das Laufen ganz allein lernen, während ihnen das Klavierspielen von jemandem beigebracht wird. Wenn du die Didaktik überbewertet siehst, bedeutet das ja im Umkehrschluss, dass du findest, dass man das Unterrichten nicht lehren und lernen kann oder sollte. Ich bin gerade Beisitzer bei den ersten Lehrversuchen junger Instrumentallehrer und kann dir versichern, dass die noch einiges lernen müssen und werden und man das auch ganz objektiv benennen kann.
 
Um Didaktik wird für meinen Geschmack immer zuviel bohei gemacht
Wenn Didaktik fehlendes Talent und fehlenden Fleiß / fehlende Zeit kompensieren soll, stimme ich zu. Kann sie nicht leisten!
Schlechte Didaktik kann alles verderben - sie demotiviert und läßt Talente verkümmern. Erst wenn Fleiß / Talent und gute Didaktik zusammenwirken, dann wird ein Schuh draus.
 
Ja, probiert mal!
Und nimm am besten jemand noch jemanden mit, der Dein Spiel aufzeichnet. Nach jeder Weinbude eine Aufnahme.
Und vielleicht noch ein Atemalkoholmessgerät.
Dann stellst Du die einzelnen Aufnahmen mit Angabe der jeweiligen Promillewerte ins Netz und wir beurteilen dann gemeinsam im Forum, ob diese Methode Aussicht auf Erfolg hat und bei welchem Allohoolpegll :dizzy::blöd:der Break-Even-Punkt einsetzt...
 
Oh, den interessanten Faden sehe ich jetzt erst. Ich muss die letzten Seiten noch lesen.

Man kann als Lehrer niemals alles sagen. Das würde den Schüler musikalisch, menschlich, motorisch und intellektuell überfordern, die Zeit, Konzentration und Muße völlig überstrapazieren.

Ich werde (wahrscheinlich) ab Januar (meinen ersten Musik-) Unterricht (im Leben) nehmen, daher bin ich neugierig. „Man kann als Lehrer niemals alles sagen“. Was muss ein Lehrer auf jeden Fall sagen? Das ist wohl: Welche Taste ist welcher Ton, Tonarten, Vorzeichen, Akkorde, Tonleitern? Und was noch? Das geht wohl, wie bei anderen Lernsachen, Schritt für Schritt, immer etwas mehr.

Außerdem gibt es Punkte, die man nicht "mal eben so erklären" und in Worte fassen kann, da sie Einblicke und ein tiefgehendes Verständnis erfordern, das über Wochen, Monate oder Jahre wächst.

Das hört sich jetzt nicht nach Erklärungen für die richtigen Anfänger an. Vieles versteht man als blutiger Anfänger aller Wahrscheinlichkeit sowieso nicht (geht mir hier im Forum oft so), es muss dann zwangsläufig warten, denke ich.
 
Auf dem Weg zur Klavierstunde kommen wir in der Würzburger Altstadt an vielen Weinbuden vorbei... mal ausprobieren, ob´s hilft...
Untersteh dich! Vielleicht hinterher, wenn ich dich wieder fertig gemacht habe... Pardon, wenn DU dich fertig gemacht hast.

@Mozart4ever Stell dir vor, du willst einem Kind die Relativitätstheorie erklären. Da fängst du auch erstmal mir dem kleinen Einmaleins an.
 

OT (aber da bin ich ja nun nicht die erste..)
@brennbaer et al.
Das Verhältnis von langsam steigendem Alloholpegel und Klaviertechnik wurde bereits vor langer Zeit publikumswirksam getestet.
Das (zugegeben familieninterne) Publikum war begeistert, der Pianist allerdings beförderte vor Ablauf des Abends sämtliche in seinem Besitz befindlichen Noten in die Papiertonne, aus welcher sie besagtes Publikum gegen den Widerstand des Besitzers postwendend befreite.

:drink::drink::drink:
:teufel::-D:teufel:
 
Stell dir vor, du willst einem Kind die Relativitätstheorie erklären. Da fängst du auch erstmal mir dem kleinen Einmaleins an.

Ist mir schon klar, aber entschuldige, Du hast meine Frage nicht beantwortet.

Was muss ein Lehrer auf jeden Fall sagen?

Ich meine insgesamt. Was ist absolute Pflicht im Unterricht? Nicht nur am Anfang sondern nach vielleicht zwei, vier oder sechs Jahren? Da muss es doch so was wie einen Leitfaden geben, was alles drangenommen werden muss, wenn der Schüler soweit ist.

Ich darf bei meinem Lehrer didaktikfrei lernen. Finde das sehr entspannt.

Wie soll das denn gehen? :dizzy: :konfus:
 
@Mozart4ever

Gerade bei Erwachsenen ist differenzierte Didaktik wichtig. Ich denke, da kann man nur sehr schwer im Voraus und verallgemeinernd sagen, wie vorgegangen wird. Jeder sollte da abgeholt werden wo er steht, mit Stücken, die seinem Können und Geschmack angepaßt sind. Und jeder steht in 2/4/6 Jahren da, wo ihn sein Üben, sein Interesse für Musiktheorie etcpp hingeführt hat.
Wenn ein erwachsener Schüler sich unbedingt mit dem Lehrer zusammen einen Plan zurechtlegen möchte, bitte. Aber die Unwägbarkeiten des Lebens könnten da kontraproduktiven Druck erzeugen, weil man eben nicht unbedingt in 2/4/6 Jahren dort steht, wo man sein wollte.

@HelmutHeinchen
Wir soll denn Unterricht völlig ohne Didaktik aussehen? Reden wir da von ein und derselben Sache??
Unterricht ist für mich schon angewandte Didaktik...aber s.o. nicht gleichzusetzen mit festem Lehrplan.
 
Nur für Lehrer, die sich am Didaktikpillepalle festklammern. Der Verband der Musikschulen veröffentlich, glaube ich, solche Pillepalle-Listen. Da steht drin, welche Stücke zur Unter- Mittel- und Oberstufe gehören und ähnlicher Pillepalle. Ein didaktikfreier Lehrer schüttelt das aus dem Ärmel.
Na, da ist aber mal wieder einer ganz schlau, was?

Pass mal auf, Maestro: Natürlich braucht ein guter Lehrer keine blöden VDM-Stückelisten oder Angaben über Unter- und Mittelstufe (ganz schlimm sind diesbezüglich die Lehrpläne der "ABRSM"...), aber ein vernünftiger Unterricht kann nur stattfinden, wenn der Lehrer sich Gedanken über sinnvolle kurz-, mittel- und langfristige Unterrichtsziele macht (alleine und zusammen mit dem Schüler) und diese auch mit dem jeweils gebotenen Maß an Konsequenz verfolgt - nichts anderes also als Didaktik!

Beschreib doch mal, wie Dein angeblich "didaktikfreier" Unterricht aussieht - und Dir ist hoffentlich klar, dass, wenn Du Dich mit Deinem Lehrer und dem Unterricht wohlfühlst, dies noch lange nicht bedeutet, dies auch guter Unterricht ist?
 

Zurück
Top Bottom