Ich kann keine Theorie! Ist soo peinlich..

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Emma

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13. Apr. 2008
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Hallo ihr alle,

also ich spiele ja jetzt über 3 Jahre mit Unterricht, vor kurzem war ich bei meinem Papa (zu dem hatte ich lange keinen Kontakt mehr, aber zum Glück jetzt wieder, er war Opernsänger) und habe ihm einen Walzer von Chopin vorgespielt. Er war sehr überrascht, dass ich Klavier spiele, es war nie sein Ding, aber was ihm sofort auffiel: ich kann keinen Takt halten, ich spiele nach Gefühl, nach Gehör, aber auf jeden Fall kann ich überhaupt nicht zählen! Er freut sich natürlich, dass ich so gerne spiele, aber er möchte mir gerne helfen. Ich kann weder eine Synkope spielen, noch einen 6/8-Takt spielen, ich hab mir über den Takt noch nie Gedanken gemacht. Die Stücke höre ich mir gewöhnlich bei Youtube an, ich merke mir den Rhythmus, ich dachte das das reicht. Geht das Jemand so ähnlich, oder seid ihr alle fit in der Theorie?
Jedenfalls hilft mir mein Vater bei den Stücken, er meint, ich sollte keine Zeit mit dieser dussligen Theorie verschwenden, sondern nur mit Spielen. Das finde ich auch sehr gut. Daher üben wir das jetzt, gibt es spezielle Übungshefte dafür, oder was sollte ich noch tun?
LG
 
Ich kann auch keine.

Sch... drauf!!! Spass wolln wir haben! Und wenn dazu Theorie notwendig ist, dann schaffen wir uns das schon drauf! Wenn nicht, vergessen wirs.

Lass Dich nicht fremdbestimmen. Was willst DU? Gefällt Dir Dein Klavierspiel? Wenn ja, zeig Papi den Stinkefinger - meine Töchter machen das dann wohl so.
Wenn nicht, sei dankbar um alles, was Dir Dein Vater beibringt.

Und lass Dir was beibringen. Du musst nicht vor Deinem Vater glänzen - er freut sich mehr, wenn er Dir etwas vermitteln kann.
 
Ich bin auch schwach in Theorie.... Ich werde aber auch nicht Musik studieren.

In deinem Fall denke ich, dass dein Problem auch nicht durch Theorielernen verschwinden wird. Zumindest nicht vollständig.

Man braucht, denke ich, ein paar Grundbegriffe als Amateur. Zum Beispiel betonte und unbetonte Taktzeiten. Synkopen, weißt du, was das ist, die haben schon eine Bedeutung im Stück. Das umzusetzen, sollte dir aber dein Klavierlehrer helfen.

Aber wir brauchen kein umfangreiches Wissen in Sachen Theorie. Manchmal denke ich auch, dass einen ein Theoriewasserkopf *sorry* ohne Fundament auf musikalischer Ebene eher davon wegbringt, die wirklichen Probleme beim Spielen/Musikmachen anzugehen.

Da kommt vieles bei dir zusammen. Du möchtest, dass Dein Vater schätzt, was Du tust und wie Du es machst. Vielleicht möchtest Du es auch besonders gut machen.
Aber ich meine, was Du brauchst für dein Stück, ist schon klar zu umreißen und überschaubar.

LG
violapiano
 
Hi Emma, habe nur sehr oberflächlich gelesen, daher Nachtrag:

Ziehs einfach mit Daddioh durch. Ich hab das Gefühl, es gefällt beiden und tut beiden gut.. Zitat "er meint, ich sollte keine Zeit mit dieser dussligen Theorie verschwenden".

Na, also, dann mach das.
 
Oh, es gibt so viele Mißverständnisse über die Musik-"Theorie"!

In Wirklichkeit ist diese Theorie gar keine Theorie, sondern ein praktisches Regelwerk. So, wie man beim Schachspielen die Zugregeln für jede Figur kennen muß, damit das Spiel auch irgendeinen Sinn macht - so muß man auch in der Musik die Grundregeln kennen. Die sind aber größtenteils total einfach.

Also Sechsachteltakt zählt man die Achtelnoten, 123 456 oder 123 123, jedenfalls ist jedes 3.Achtel betont. Beim Dreivierteltakt zählt man dagegen die Viertelnoten, daraus folgt daß die Achtel abwechselnd betont- unbetont sind. Genau wie beim Viervierteltakt auch.
 
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Oh, es gibt so viele Mißverständnisse über die Musik-"Theorie"!

In Wirklichkeit ist diese Theorie gar keine Theorie, sondern ein praktisches Regelwerk. So, wie man beim Schachspielen die Zugregeln für jede Figur kennen muß, damit das Spiel auch irgendeinen Sinn macht - so muß man auch in der Musik die Grundregeln kennen. Die sind aber größtenteils total einfach.

Also Sechsachteltakt zählt man die Achtelnoten, 123 456 oder 123 123, jedenfalls ist jedes 3.Achtel betont. Beim Dreivierteltakt zählt man dagegen die Viertelnoten, daraus folgt daß die Achtel abwechselnd betont- unbetont sind. Genau wie beim Viervierteltakt auch.

Ja, das klingt so einfach, und total schlüssig, aber trotzdem hab ich beim Spielen so meine Probleme, meistens hört man es nicht, ich kann inzwischen viele Takte überspielen, also ich habe wirklich beim Zählen meine Probleme! Also ein bischen Grundwissen kann ja nichts schaden:rolleyes:
Fisherman: ich tue es nicht nur für Papa, denn er ist meiner Meinung nach musikalisch schon großartig, wenn er auch kein Klavier spielt, jedenfalls er begleitet sich mehr schlecht als recht. Ich bin so froh, dass ich ihn (wieder)habe, er kann mir vieles in der Theorie zeigen, dass sich meine KL sparen kann!
 
Hallo Emma,

mich wundert total was Du beschreibst. Ich bin nach Deinem Eingangsstatement davon ausgegangen, dass Du keinen KL hast. Die richtige Zählweise ist doch mit das erste, was einem ein KL in die Noten schreibt und worauf er bei der Umsetzung der Schülerin achtet. Ist jedenfalls in meinem Unterricht so.
Eine Synkope z.B. ist auch gar nicht schwer zu spielen. Das ist ja nur die Betonung einer Note entgegen der Gewohnheit bzw. der sonst üblichen Betonung. Also eine normalerweise in dem Takt unbetonte Note wird betont.

Ich fall jetzt mal mit der Tür ins Haus. :D
Hast Du schon mal über einen KL wechsel nachgedacht?

lg
Nora
 
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Wenn ich hör das du wieder Kontakt mit dein Vater hast bekomm ich richtig Lust mit mein Onkel wieder Kontakt aufzunehmen der vor ca. 1 1/2 eine sehr begabte "berühmte" Pianisten geheiratet hat, hab sie leider noch nicht näher kennen gelernt noch gesehn noch gesprochen... Mal gucken ob mich mein Onkel überhaupt noch kennt:D.

B2T...
...Theorie ist nicht alles, versuch eine Ergänzung von Theorie und Praxis.
Wenn du die Theorie auswendig kannst, aber sie nicht anwenden kannst macht das auch kein Sinn.
Wenn du allerdings NUR Praxis machst wird das auf die Dauer leider auch nichts.

Aber ganz ehrlich....wer hat schon richtig Lust auf Theorie:klavier: spielen macht viel mehr Spass.

Also lern am Besten soviel mit dein Vater zusammen das es dir Spass macht und du gleichzeitig was lernst.

Ich bin erst nach 9 Jahren drauf gekommen das Theorie auch mal sinnvoll ist, hab bis vor fast 1 Jahr nur nach Gehör gespielt, aber waren auch nicht wirklich anspruchsvolle Noten (Keyboard eben), aber jetzt mit den Klavier braucht man schon etwas mehr Theorie als "nur" Gehör.
Wobei man mit Gehör auch weit kommt, siehe Musiker...die halten sich bei neuen Kompositionen auch nicht an alle mögliche Theorie:-D.
 
Wenn man "Theorie" in der Titelzeile liest, denkt man zuerst eher an Harmonieprobleme. Dass jemand damit den Takt meint, ist eher selten. ;) Wie dem auch sei, der Takt ist immens wichtig. Du musst doch beim Spielen wissen, wo du bist.

aber trotzdem hab ich beim Spielen so meine Probleme, meistens hört man es nicht, ich kann inzwischen viele Takte überspielen
Das ist übrigens der falsche Zusammenhang. Man hört es nicht "automatisch", sondern man muss schon richtig betonen beim Spielen, dann kommt auch der Takt zum Vorschein. Da die Anzahl möglicher Taktarten überschaubar ist - die üblichsten sind wohl 4/4, 3/4, 6/8 - wirds wohl nicht zu lange dauern, sich das Grundkonzept anhand eines Tutorials zu verdeutlichen. Hör dir mal Stücke an, gespielt von guten Musikern, bei denen du die Taktart kennst. Dann sollte das ziemlich schnell deutlich werden. Um selber sauber zu betonen, brauchts wie bei allem anderen auch natürlich Übung. ;)
 
Den Rhytmus solltest du umbedingt halten können =/ Man glaubt gar nicht wie viel Magie einem Stück verloren geht, wenn nicht auf Tempo und Rhytmus geachtet wird. Du solltest wenn du dammit Schwierigkeiten hast immer mit Metronom üben. Eigentlich sollte dir dein Lehrer es längst beigebracht haben ein Stück gleichmäßig zu spielen.
 
Hallo,

ich schließe mich der Meinung von Nora an. Mich wundert, dass der KL dir das Zählen nicht beibringt.

Bisher habe ich noch keinen Musiklehrer, sei es Geigen-, Keyboard- oder Klavierlehrer, kennengelernt, der nicht zumindest beim Taktverbessern gezeigt hätte, wie gezählt wird.

Ich frage mich, wie man ein Stück nach Noten spielen will, wenn man nicht zählen kann? Wie kann man jemanden begleiten oder z.B. im Orchester spielen, ohne zu zählen? :confused:

Übrigens stelle ich mir unter Musiktheorie etwas Anderes vor. Das Zählen gehört meiner Meinung nach zu den Grundlagen, wie sie bei jedem Musikinstrument gebraucht werden.

VG
kama
 

Hm, ist ein zweischneidiges Schwert. Im Prinzip brauchst du eigentlich nicht viel Theorie, wenn du "einfach" nur vom Blatt spielst. Du solltest die Rhythmen kenne und den Takt halten können.

Wenn du mehr Richtung Jazz und freiere Musik gehst, hilft es doch sehr, ein theoretisches Grundwissen zu haben. Das merke ich am selber. Ich habe mich bei Improvisatinen früher mit meine guten Gehört druchgemogelt. Du kommst aber doch an deine Grenzen, wenn du die Grundstruktur nicht verstehst. Die Theorie eröffnet dir eine größere Welt.

Man muss ja nicht alles lernen, was es an Theorie gibt, aber das was man für seine Musikrichtung braucht. Dann macht es viel mehr Spaß und man versteht den Aufbau der Stücke und sieht, dass es sich sehr oft einfach wiederholt usw.
 
Hallo Emma,

schön, dass ihr euch wiedergefunden habt, dein Vater und du, genieße doch die Zeit mit ihm und nimm mit, was er dir geben kann (ich meine musikalisch). Als Lehrmaterial fürs Takt-halten und Synkopen usw. kann ich dir Bartoks Mikrokosmos empfehlen. Ansonsten: mitzählen oder Metronom gaaanz langsam einstellen. Ich stell meins ja meist auf 0/4, dann muss ich nicht warten, bis der "richtige" Takt beginnt. Obwohl - eigentlich wäre ja 6/8 im Metronom richtig. Ich habe auch gerade so ein Stück - die Sonatine G-Dur von L. v. Beethoven. Davon die Romanze - 6/8 Takt, da hab ich auch so eine Stelle (siehe Anhang), an der ich fleißig mitzählen muss, sonst verschiebt sich die Betonung und ich betone nach der ersten Viertelnote die folgende Achtel und dann alles weitere falsch. Da hilft nur, wie Haydnspaß schon empfiehlt: 123 456, wobei die zweite Betonung schwächer ausfällt. Mir ist aufgefallen, dass die Romanze damit einen ganz anderen, beschwingteren Ausdruck bekommt.

Emma, was übst du denn gerade? Kannst dir ja auch hier im Forum Hilfe holen. ;)

Liebe Grüße,
8f2d
 

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