Ich bin ein hoffnungsloser Musikbanause

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Beflügelt

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Hallo ihr lieben Clavioten
hier nun ein kontroverses Outing.
Ich bin einfach kein Klassikfan. Diese schnellen lauten Stücke finde ich einfach nicht schön. Natürlich ist es toll, so spielen zu können, aber ich liebe einfache melodische Klavierstücke von Thiersen oder Yiruma.
Wer outet sich auch?
LG Beflügelt
 
Ja, Einaudi kenne ich auch.
Nur etwas ungünstig, dass mein KL die Stücke dieser Komponisten für nichtssagend hält und sich und mich davon fernhalten möchte.
Ich habe mir nun schon Klassik CDs bestellt, um sie anzuhören damit sich meine Hörgewohnheit ändert. Hat leider nichts gebracht. Ich mag es immer noch nicht..
 
Von mir gibts kein Outing, sondern einen Musikvorschlag, der dir vielleicht gefällt und dich in dem Fall zumindest ein Stück weit vom "Banausentum" wegführt ;-)



ich liebe einfache melodische Klavierstücke

Das gibt es aber auch in der Klassik. Du sagst "Ich mag keine Klassik", aber vielleicht ist es treffender, dass du einfach noch nicht die klassische Musik gefunden hast, die dir gefällt.

Ich erlaube mir mal, eine tolle Einspielung eines Forenmitglieds zu verlinken von einem simplen melodischen, aber trotzdem (oder gerade deshalb) sehr schönen Stück



Ich denke, es gäbe da noch einiges, was auch dir gefallen könnte. Zu guter Letzt lässt sich aber über Geschmack nun mal nicht streiten. Wenn du deine pianistische Erfüllung darin siehst, Einaudi und Konsorten zu spielen, dann solltest du genau das tun. Wollte jetzt auch nicht den Faden direkt ins OT führen oder jemanden bekehren, also bitte weitere Outings jetzt...:-D
 
Das zweite Stück gefällt mir schon ganz gut. Das Erste finde ich erst zu ruhig und später dann........mh...:-D
 
Ich bin einfach kein Klassikfan. Diese schnellen lauten Stücke finde ich einfach nicht schön. Natürlich ist es toll, so spielen zu können, aber ich liebe einfache melodische Klavierstücke von Thiersen oder Yiruma.
Meine erste Idee ist, Du willst ein bisschen provozieren!? Du weißt doch, was hier gleich losgeht ... Aber nein, ich glaube, es ist Dir ernst. Also:

Von mir aus kannst Du Thiersen und Yiruma mögen, ich bin da tolerant ... ich persönlich finde sie aber auch uninteressant. Wenn Deine Klavierlehrerin das mit Dir nicht machen möchte, ist es vermutlich am besten, Dir eine andere zu suchen. Aber anscheinend möchtest Du ja verstehen, was andere an der Klassik finden?

Dein Eröffnungsbeitrag unterstellt irgendwie Klassik = schnell und laut und Yiruma und Thiersen = melodisch. Wie kommst Du auf solchen Unsinn? Ich bin nicht wirklich ein Kenner der klassischen Klavierliteratur, aber um diesen Eindruck zu entkräften, gebe ich Dir Hörempfehlungen:
  • Etwas abgegriffen: Mondscheinsonate erster Satz. Sehr melodisch, ruhig.
  • Pathetique, zweiter Satz. Sehr melodisch und ruhig.
  • Da aber "Melodisch, ruhig" im Kontrast zu "aufgeweckt" oder auch mal "laut" noch viel schöner wirkt, hör doch bei der Pathetique gleich noch den dritten Satz an, der ist lebhaft aber immer noch nicht laut. Der erste Satz ist laut und schnell, aber vielleicht wirst Du nach dem Hören der anderen Sätze etwas neugierig.
  • Ein Problem könnte sein, dass Dir manche "klassische" Stücke zu lang sind. Dann probier doch mal die Kinderszenen von Schumann. Die erste ("Von fernen Ländern und Menschen") wurde gerade mehrfach hier eingespielt, aber auch "Bittendes Kind" stellt in seiner Melodik jeden Yiruma in den Schatten.
  • Schumann Papillons: 13 (?) Miniaturen, kurzweilig, von melodisch bis schnell alles vertreten
  • Chopin ist doch eigentlich immer sehr gefällig. Wenn es "melodisch" sein soll, mal in die Nocturnes reinhören. Oder op. 64 No. 2, hab ich kürzlich hier eingestellt, da gibt es zwar schnelle Abschnitte aber eigentlich ist alles sehr gefällig.
Ciao
- Karsten
 
Ach noch was: Grieg, lyrische Stücke. Ich mag vor allem Buch 1. Ebenfalls schöne Miniaturen, diesmal mit nordischem Flair.
 
Hallo Karsten,
vielen dank für deine Tipps. Werde mich mal bei yt schlau hören:super:
Ich möchte nicht provozieren, aber es gibt hier natürlich wirklich wenig Verständnis für uns Banausen. Mein KL sagt immer es entspricht nicht meiner Hörgewohnheit und darum mag ich es nicht. Aber wie gesagt ich versuche schon meine Gewohnheiten zu ändern, leider bisher ohne Erfolg.
Musik war bei meinen Eltern zum Beispiel nie präsent.
 
Egal welche Stilrichtung.
Ich weiß gar nicht, warum ich schon seit Kindheitstagen den Wunsch hegte Klavier zu spielen.
Mit 39 habe ich es endlich umgesetzt.
 
Deine KL hat irgendwie recht.

Aber es ist halt auch wie bei Wein - wenn man erstmals welchen trinken darf, mag man ihn eigentlich nicht und wenn, dann muss er wenigstens süß sein. Probiert man einen guten Wein, meint man, jaja, der Kaiser ist zwar nackt, aber keiner traut sich, es zu sagen.

Mit der Zeit kommt man aber schon auf den Geschmack. So ein säuerlicher Riesling schmeckt auf Dauer einfach besser als Oppenheimer Krötenbrunnen.

Du kommst schon noch dahinter - Offenheit ist ja da. Und wenn Du nicht dahinter kommst, na dann spiel halt Thiersen, mein Gott, Du machst es ja für Dich und nicht für uns, gell?

Hach, ich bin ja so tolerant heute ...
 
Hallo Dilettant,
ich mag nur Rotweincreme. :cry2::cry2::cry2::cry2::cry2::cry2:
 

Ich bin einfach kein Klassikfan.......
Wer outet sich auch?

Ich!

Ich bin auch kein Klassikfan, was aber nicht heißt, dass ich Klassik gar nicht mag. Ich höre sie einfach nicht und habe auch keine einzige Klassik CD.

Das einzige, was ich wirklich so gar nicht mag: Klassik mit Gesang. Wenn das Gejaller losgeht, rollen sich mir immer die Fußnägel hoch. ;-)
 
Noch ein paar (teilweise auch leicht spielbare Anregungen)



und für dieses Standardwerk solltest Du Dir ein wenig Zeit nehmen. Kerzen an. Lauschen. >>>
 
Ich mach ein Halb-Outing. Das ganze hochvirtuose Zeug nervt mich. Komischerweise nur in der Klassik - nicht im Barock, erst recht nicht im Jazz
 
Ich möchte nicht provozieren, aber es gibt hier natürlich wirklich wenig Verständnis für uns Banausen. Mein KL sagt immer es entspricht nicht meiner Hörgewohnheit und darum mag ich es nicht.
Ich unterstelle mal: Du ziehst die Möglichkeit sehr wohl in Betracht, dass Dir etwas entgehen könnte. Sonst würdest Du nicht einen solchen Faden eröffnen und einfach Tiersen, Einaudi und Yiruma hören und spielen, wofür Du Dich hier im übrigen gar nicht rechtfertigen müsstest. Die Beschäftigung mit Musik sollte zunächst mal dazu dienen, sich selbst etwas Gutes zu tun - anderer Menschen Interessen zu bedienen haben zunächst mal vorrangig die professionellen Musiker, die damit ihren Lebensunterhalt zu verdienen gedenken.

Musikgeschmack, stilistisches Empfinden und Hörgewohnheiten entwickeln und verändern sich mit der Zeit. Bei TEY wird sich oft sehr schnell die Beschränkung auf relativ wenige Muster und deren bald durchschaubare Art des Umgangs mit ihnen erkennen lassen - und dann erwacht sehr oft das Bedürfnis, etwas anderes kennen zu lernen. Erfahrungen sind dazu da, gemacht zu werden - statt sich alles von fremder Seite vorgeben zu lassen.

Ich habe mir nun schon Klassik CDs bestellt, um sie anzuhören damit sich meine Hörgewohnheit ändert. Hat leider nichts gebracht. Ich mag es immer noch nicht..
Einen Musikgeschmack zu kultivieren hat nichts damit zu tun, eine Art "Therapieprogramm" zu absolvieren. Man kann seine Lieblingsgerichte auch so oft konsumieren, bis man aus lauter Überdruss ein Bedürfnis nach Alternativen entwickelt. Dann lasse es sich eben in Ruhe entwickeln - umso nachhaltiger ist es dann, sobald es sich eingestellt hat.

Musik war bei meinen Eltern zum Beispiel nie präsent.

Ich weiß gar nicht, warum ich schon seit Kindheitstagen den Wunsch hegte Klavier zu spielen.
Mit 39 habe ich es endlich umgesetzt.
Das bedeutet also, dass Du schon seit zwanzig Jahren Deine Vorlieben unabhängig von Deinen Eltern wählen kannst. Nun denn, besser spät als überhaupt nie. Mache Dir ruhig diese Freiheit bewusst und genieße sie.

Als ich meine musikalische Startphase absolvierte, waren die soften Piano-Instrumentals eines Richard Clayderman an der Stelle präsent, wo man heute TEY & Co. antrifft. Bleibenden Schaden habe ich von diesem Umstand nicht davon getragen. Sollte jemand behaupten, Rheinkultur hätte seine Daseinsberechtigung durch das Spiel der "Ballade pour Adeline" verwirkt und anschließend seinen Verstand versoffen - interessiert mich nicht, für das Clavio-Forum reicht's noch... .

LG von Rheinkultur
 
Schön geschrieben, Rheinkultur! @ TE: Zwing Dich zu nix. Bleib einfach offen. Das gibt sich von ganz alleine: Irgendwann wirst Du keinen TEY mehr spielen wollen, weil dem Genudel fast immer "die Idee" fehlt, bzw. eine einzige Phrase bis zum Gehtnichtmehr durchdekliniert wird. Aber selbst wenn Du an TEY hängenbleibst: So what? Davon wirst Du kein schlechter Mensch.

Nota bene: Es gibt auch einen deutlichen Unterschied zwischen Hören und Spielen. TEY kann ich mir durchaus (in Maßen) mal anhören, spielen möcht ichs nicht. Barockmusik mag ich mir meistens nicht anhören, aber sehr gerne spielen.
 
Bei Opern ist es bei mir genau so. Einfach nicht schön. Aber ich liiiiiebe Musicals
 
Welche Stücke zählen denn zB zur Barockmusik?
 

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