Ich bin ein hoffnungsloser Musikbanause

  • Ersteller des Themas Beflügelt
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Doch, doch, wenn es Dich interessiert, warum nicht!? Initrinsiche Motivation kann so manches bewirken. Ich habe auch jemanden qualitativ Hawkingstrahlung erklärt. Da muss man dann über Ereignishorizont und Vakuumfluktuationen reden. Wenn das Interesse da ist ...

Da triffst du es auf den Punkt: Wenn es einen interessiert! Eben. Drum ackere ich mich ja beispielsweise auch derzeit eigenständig und intrinsisch motiviert durch die Musiktheorie und -geschichte. Ich hatte nur nicht den Eindruck, dass sich unser junger Freund hier im Faden ernsthaft für klassische Musik interessiert hat, sondern es klang wie eine "leidige Pflicht", drum mein Kommentar. Und da ga geht's ihm wie mir mit der Quantenphysik. Mit Dingen, die einen nicht interessieren, muss man sich eh zwangsläufig hin und wieder beschäftigen, aber in meiner knappen Freizeit möchte ich mir doch die Dinge aussuchen...
 
...ich verstehe den vehementen Diskussionsbedarf hier nicht.

Warum kann man @Beflügelt nicht einfach einen Banausen sein lassen? Gütige Götter, es muss auch Banausen geben, die zu ihrem Banausentum stehen!

Ich empfehle @Beflügelt wärmstens, sich diese drei Klavierstücke anzuhören:
Ornstein death in an aeroplane
Ornstein wild man´s dance
Ornstein a la Chinoise
(das findet man unschwer auf Youtube)

Also Beflügelt: hör dir das an, verarzte hinterher deine aufgerollten Fußnägel, und pfeif´ dann auf das elitäre Klassik/E-Musik-Getue! :-D:-D:drink: und danach Einaudi una mattina anhören, und alles ist wieder im Lot :-D:-D:drink:
 
Mit dem selben Recht können Leute, die Musikrichtungen wie Death Metal oder Noise hören sagen, ihr versteht das nur nicht und euer (klassisch geprägtes) Gehör ist noch viel zu untrainiert für solche Musik, wo es durchaus auch recht komplexe Sachen gibt.
Es kommt wohl immer darauf an, mit welcher Musik man als Kind indoktriniert worden ist. :-D Mir gefällt klassische Musik genauso wie Metal, und natürlich Metal mit klassischen Instrumenten: ;-)



(Nein, das ist jetzt kein Beispiel für komplexe Kompositionen.)
 
Es kommt wohl immer darauf an, mit welcher Musik man als Kind indoktriniert worden ist. :-D Mir gefällt klassische Musik genauso wie Metal, und natürlich Metal mit klassischen Instrumenten: ;-)

Ich wurde als Kind weder klassisch geprägt noch anderweitig zu den Sachen die ich heute höre.
Auch später nicht, Bach etc. war plötzlich einfach da *g*
Mich gruselts eher wenn ich daran denke, was meine Eltern auf Kasetten hatten.

Ich höre eigentlich fast alles, jede Musik bringt ihre eigene Komplexität mit sich.

So würde wohl ein Klassikfreak Industrial lernen. "Sie werden nie Virtuose auf der Trommel" *g*

 
Meine Freundin wurde mit dem Dauerhören von WDR4 ihrer Mutter indoktriniert. Zum Glück spielt und mag sie andere Musik. :-)

Mein Musiklehrer in der Schule sagte immer, man solle sich mal alles anhören. Quer durchn Garten. Dort habe ich dann auch



kennen gelernt. Oder den ersten Bebop gehört. Oder Pat Metheny, Mahler, Mangelsdorff, Berg, Supertramp, Penderecki, Satchmo, Händel, ... und er hat uns den Blues gelehrt.

Ich frage mich manchmal, in wievielen das etwas geändert hat. Ich bin ihm sehr dankbar. Als ich mich dazu durchgerungen habe, ihm mal einen kleinen Dankesbrief zu schreiben, erfuhr ich, dass er schon tot ist. Da war ich traurug.

Grüße
Häretiker
 
Mein Musiklehrer in der Schule sagte immer, man solle sich mal alles anhören. Quer durchn Garten.

Wäre mal interessant (vielleicht sogar in einem separaten Faden?) zu hören, wie der (schulische) Musikunterricht andere hier geprägt hat. Auf dem Gymnasium hatte ich nämlich in den ersten Jahren immer denselben Lehrer, der unglücklicherweise auch Reli-Lehrer und Chorleiter war, weshalb wir dort überwiegend religiöse Lieder gesungen haben! Überblick über Musiktheorie, Musikgeschichte oder gar "quer durchn Garten" hören? Stand vermutlich im Lehrplan, aber zumindest in meiner verblassten Erinnerung war davon nix vorhanden. Folglich habe ich dann Musik so schnell wie möglich abgewählt... tja...

Da zuhause bei meinen 68-er Eltern eher Joan Baez, Johnny Cash & Co. gehört wurden, und es folglich auch dort keinen Zugang zu klassischer Musik gab, erarbeite ich mir halt mit vielen Jahren Verspätung jetzt ein Basiswissen zu den Themen, die in der Schule hätten vermittelt werden können. Andererseits bin ich jetzt wenigstens motiviert dazu. :-)
 
Da zuhause bei meinen 68-er Eltern eher Joan Baez, Johnny Cash & Co. gehört wurden, und es folglich auch dort keinen Zugang zu klassischer Musik gab, erarbeite ich mir halt mit vielen Jahren Verspätung jetzt ein Basiswissen zu den Themen, die in der Schule hätten vermittelt werden können. Andererseits bin ich jetzt wenigstens motiviert dazu. :-)
Gibts schon einen Faden, welche Musik im Elternhaus gehört wurde oder ob zu Hause Musik gemacht wurde? Ich bin ja z.B. schwer Radio-Salzburg geschädigt.
 
Radio-Salzburg, ist das Schlager-Gedudel? Beim Besuch bei meiner Oma hatte ich immer einen Riesenspaß daran, ihre Schlagerplatten mit Roy Black und Konsorten aufzulegen... oh je....
 

die 68er Zeit ist mir auch noch gut in Erinnerung: Jimi Hendrix, Beatles, Stones, Melanie Safka, Joan Baez, Janis Joplin, die unglaubliche Marsha Hunt (deren poster jahrelang meine Wand zierte) und für mich ganz oben natürlich CCR gehörte damals zum Pflichtprogramm. Daneben noch irgendwelche Splittergruppen, deren Namen ich längst vergessen habe und ich mich richtig schäme, dass mir das mal gefallen hat. Aber vor allem CCR höre ich heute noch sehr gerne.
In der Schule musste ich Geige lernen. Das müsste ich vermutlich heute noch, wenn mein Vater nicht irgendwann mal ein Einsehen gehabt hätte und mich erlöste. Durch das Geige spielen hat sich wahrscheinlich der Zugang zur Klassik eher schwierig gestaltet, so dass ich jetzt nicht unbedingt ein Klassik-Liebhaber bin. Ich habe mich ja offensichtlich bereits als Musik-Banause geoutet, als ich das Warschauer Konzert als mein Lieblings-Konzert bezeichnet habe. Aber ich stehe dazu. Es gefällt mir einfach. Als piano solo hört es sich für mich gigantisch an. Und: Ich bin nicht schwul. ;-)
 
die 68er Zeit ist mir auch noch gut in Erinnerung
;-)

Bei mir sind es die 50er-Jahre. Die einzige musikalische Quelle bei uns zu Hause war das Radio, Bayerischer Rundfunk, Mittelwelle.

Tonangebend war meine Mutter mit ihrer Liebe zu den Operetten. Komponisten wie Emmerich Kalmán, Oscar Strauß, Franz von Suppé oder Franz Lehár. Die gängigen Lieder hießen "Ganz ohne Weiber geht die Chose nicht", "Machen wir's den Schwalben nach", "Heut' ist der schönste Tag in meinem Leben" usw. Meine Mutter sang mit den Tenören Rudolf Schock, Josef Schmidt und Richard Tauber im Duett.

Und sie konnte Csárdás tanzen. Ein ungarischer Tanz, der aus vielen Tanzfiguren besteht, die sich beliebig an einander reihen lassen.

Ich vermisse es.

LG
Jazzpiano
 
Aber sicher. Falls Du nicht komplett voreingenommen bist, empfehle ich Dir als Einstieg mal dieses Video hier:



LG, Mick

PS: Die Sonaten von Boulez spiele ich aus Protest nicht - weil der doch tatsächlich die Opernhäuser in die Luft sprengen wollte! :bomb::lol:


Lieber @mick,

besten Dank für den Hinweis auf dieses Video! Ich bin heute endlich dazu gekommen, es mir ganz anzusehen und habe damit eine lehrreiche und sehr unterhaltsame Stunde verbracht.

Schönberg führt zwar immer noch nicht die Liste meiner Lieblingskomponisten an, aber die Aufführung des Pierrot lunaire von demselben Ensemble habe ich mit Genuss angehört.

Viele Grüße,
Rondo
 

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