da machste aber schnell man eine Ausnahme, bei Cortot, Richter, Gilels usw. besonders bei LangLang, na gut! bei dem spielt es keine Rolle, da hört es so oder so keiner.
Bei Cortot, Gilels und vor allem Richter war es ja auch so: Sie hatten ein sehr großes Repertoire an Stücken - auch den schwierigsten - im Kopf, und zwar jahrzehntelang. Lang Lang in diesem Zusammenhang zu erwähnen, ist m.E. sowieso fraglich, da er a ) nicht die Erfahrung der vorgenannten aufweisen kann, und b ) wie Du sagst: Wenn die Millionen klatschen vor Begeisterung, hört man die Fehler nicht.

Auch muss man bei ihm ja bedenken, dass er teils unnötige Bewegungen macht - und die können schnell zu
Spielfehlern führen, da sie die NÖTIGEN Bewegungen negativ beeinflussen.
Cortot: Ihm wurden von einigen Ungenauigkeiten vorgeworfen, beispielsweise bei etwas haarigem Objekt Chopin Etüde op. 25,6 gis-Moll. Klingt aber m.E. trotzdem geil, da gehört etwas verschwommenheit einfach dazu, Nebel...
Richter...der kam mal "raus" aus einem Stück, und ab diesem Zeitpunkt verwendete er Noten. Denn ein so riesiges Repertoire - da konnten wohl nur die Visual-Hammer-Vögel wie
Gieseking und Petri mithalten. ( Ihr wisst ja: Noten ohne Klavier angucken, z.B. auf einer Zugafhrt, dabei
im Kopf "fotografieren und spielen", und abends im Konzert auswendig vortragen. Für diese beiden Männer gewöhnlicher Alltag! )
Gilels: Weiß nicht - aber ich kenne nur einige Beethovensonaten von ihm, und die Brahms-Paganini-Variationen. Ich find Gilels bei beiden auch heute noch toll. Ich kann also bei
Gilels zu "Fehlern" an sich nicht viel beisteuern,
@Destenay . Weißt Du mehr ? Ich mein, wo's offensichtlich ist ? Würd mich echt interessieren.
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@ genannte Experimente : Wichtig wäre, wie die Impulse aufgenommen werden und zu einer Reaktion führen. Der schnellste Sinn ist der Tastsinn, außerdem funktioniert er auch ohne das Sehvermögen. Korrekt "ertastete" Impulse führen zur schnellstmöglichen und korrekten Aktion oder Aktionsfolge.
@ psychologische Voraussetzungen : Diese spielen in den bereits mehrfach genannten Bereich des Lampenfiebers hinein. Ängstliche Verhaltensweisen im Hinblick auf ETWAIGE ZUKÜNFTIGE Spielfehler sind niemals angebracht, müssen sie auch nicht, wenn man sie im Vorhinein ausräumt anhand der bereits andernorts genannten vorbereitenden Maßnahmen: a ) Unwichtigkeit des Publikums und der Kritiker, b ) dazu eine übergeordnete Position über diesen Leuten geistig ( und auch tatsächlich ) innehaben, c ) hundertprozentige Kenntnis des Raums und des Instruments, d ) worst case Szenarien im Vorhinein durchdenken und AUsweichmöglichkeiten schaffen.
So werden Spielfehler unwichtig. Und sieht man sich gute Leute an, die nat. auch Fehler machen, so sind Fehler tatsächlich - unwichtig. ( Zuweilen können sie gar nur von EINIGEN als "Fehler", von anderen jedoch als "schöne Variante" wahrgenommen werden ) . Horowitz z.B. verlangte VIEL PEDAL von seinem Schüler Turini, für die Carnegie Hall ist das wichtig. Zu wenig Pedal klingt wie n Depp auf Urlaub.
LG, Olli!