Der Flügel auf dem Dach oder das Klavier auf der Hand?

  • Ersteller des Themas Sabrina-von-der-Ostsee
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Der Flügel stand in einem Haus und der Vorbesitzer meinte, er hätte den Dampp Chaser schon die letzten Jahre nicht mehr genutzt, aber er hätte trotzdem seine Stimmung gut gehalten.
Der von mir beauftragte Klavierbauer meinte, das Instrument sei verstimmt 😀
(Und ich bin Anfänger und hör nix :D )
 
Der Dampp Chaser ist ein Tank mit Tüchern, die über ein Heizrohr in ihn hineinhängen. Die Tücher sollten nicht verkrustet sein, ansonsten auswechseln. Der Tank wird über den Schlauch mit destilliertem Wasser und einem Mittel gegen Pilzbefall gefüllt. Dann das Gerät an den Strom anschließen. Relevant wird das vor allem, wenn die Heizperiode beginnt.
 
Ob Du einen

oder anderen Luftbefeuchter brauchst wird Dir ein gutes Hygrometer offenbaren. Das würde ich zeitnah anschaffen (falls noch nicht geschehen) und die Anzeige im Auge behalten. 45 bis 55 % sind ideal für die Instrumente.
Ein Hygrometer hab ich mir schon besorgt, bevor mein Klavier im Februar einzog :)

Der Dampp Chaser ist ein Tank mit Tüchern, die über ein Heizrohr in ihn hineinhängen. Die Tücher sollten nicht verkrustet sein, ansonsten auswechseln. Der Tank wird über den Schlauch mit destilliertem Wasser und einem Mittel gegen Pilzbefall gefüllt. Dann das Gerät an den Strom anschließen. Relevant wird das vor allem, wenn die Heizperiode beginnt.

Vielen Dank! :) ich lass mir das einfach mal vor Ort zeigen, was da wo reinkommt, das kan ja kein Hexenwerk sein :D
 
So, nachdem ich meinen neuen alten Flügel nun einen Monat lang habe sich aklimatisieren lassen, rief ich soeben meinen Klavierbauer an, um mit ihm über den Flügel zu sprechen.
Bei diesem Klavierbauermeister hatte ich mein Hoffmann Klavier gekauft und hatte die Hoffnung, dass er dieses (nach 8 Monaten) wieder in Zahlung nehmen würde und dafür meinen Yamaha-Flügel überarbeiten würde.
Ich hatte beim Kauf des Flügels einen anderen Klavierbauer rüberschauen lassen (weil ich da in einer anderen stadt war), der meinte, mit Regulierung, Abziehen der Hammerköpfe, Intonation und Stimmung würde man aus dem G3 wieder ein gutes Instrument zaubern können...
Der Klavierbauer, von dem ich mein Hoffmann-Klavier habe, bei dem ich das jetzt in Auftrag geben wollte, zog mir diesen Zahn jedoch. Der schlug schon die Hände über dem Kopf zusammen, als ich nur das Modell nannte. Der G3 ist Baujahr 1965 und er meinte ungesehen, ich hätte mir da blauäugig eine "Grotte" gekauft und ich solle versuchen, den Flügel möglichst wieder zu verkaufen, er würde den für mich nicht restaurieren und ich solle mein Hoffmann T128 Klavier behalten, das ist neu und auf Jahrezehnte ein super Klavier, und der Klavierbauer, der den Flügel für mich angeschaut hat, der würde wohl nicht viel von seinem Handwerk verstehen, wenn er mir empfahl, so einen Flügel zu kaufen. Der sei aufgrund des Alters und des Modells einfach Mist, grob gesagt.
Nun weiß ich ehrlich nicht, was ich tun soll. Beide Instrumente will ich allein aufgrund der finanziellen Situation nicht behalten, mein Klavier könnte ich höchstens privat mit vermutlich einigem an Verlust verkaufen, um dann den Flügel herrichten zu lassen. Jetzt bin ich auch sehr am zweifeln, ob ich einen Fehler gemacht habe.
Der andere Klavierbauer, der nur den Flügel angeschaut hatte, meinte, ich müsste so mit 1500 Euro rechnen, um ihn auf Vordermann zu bringen, was ich ok fand. Aber Restauration im Tausch gegen mein Klavier scheint nun ja nicht zu gehen.
Das Gespräch am Telefon empfand ich eben auch als sehr unangenehm, sehr belehrend und ich wurde als naiv bezeichnet, diesen Kauf überhaupt vorgenommen zu haben. Aber ich frage mich, hat er recht?
 
Naja, besonders seriös klingt solch eine pauschale Fern-Aussage am Telefon für mich nicht. Mag ja sein, dass das auf einige Instrumente zutriftt aber was sich doch immer wieder zeigt ist, dass jedes einzelne Instrument anders ist. Er hat natürlich auch kein Interesse daran, sein Klavier wieder zurückzunehmen.
Bist Du denn mit Deinem Flügel zufrieden?

Wenn Du wirklich zweifelst, würde ich einen weiteren Klavierbauer (vielleicht jemanden hier aus dem Forum?) drauf schauen lassen.
Dein Klavier ist ja noch sehr jung, vielleicht bekommst Du es ja doch gut verkauft.
 
Es gibt in unserer Stadt 2 Klavierhändler, der eine verkauft Bechstein, Kawai etc (von dem hab ich mein Klavier) und einen zweiten, der Bösendorfer, Yamaha und Schimmel etc verkauft.
Mein Händler hat 2013 yamaha aus dem Sortiment genommen und wettert sowieso ziemlich gegen diese Marke, ich weiß auch, dass die beiden Geschäfte stark miteinander konkurrieren und ich vermute, dass da auch ein wenig das mit reinschwingt.
Aber dass die alten G3 oft Grauimporte sind, dass es in dem Alter natürlich einiges zu tun gibt usw, damit hat er schon recht. Mein Klavier von ihm wird natürlich über Jahrzehnte gut spielbar sein ohne allzu viel Aufwand und ist qualitativ objektiv gesehen schon besser. Aber ich sitze lieber am Flügel. Allerdings hab ich mit meinen 2 Jahren Unterricht auch nicht allzu viel Erfahrung und ausreichendes Gehör?
Beim Yamaha-Flügel ist eine Saite taub, die Tasten machen Geräusche beim Spielen, die Hammerköpfe müssen bearbeitet werden usw, das Klavier ist so wie es da steht, hingegen mängelfrei.
Ich hab auch das Gefühl, dass der Händler mir zu teure (für mich) Instrumente (Flügel) aufquatschten wollte bei einem vorherigen Gespräch. Ich hatte mal angesprochen, dass ich mein Klavier doch gegen einen Flügel tauschen wollen würde. Er meinte, Klavier und Flügel seien im Wertverhältnis 1:3 und da mein Klavier 10.000 Euro gekostet hat, müsse ich eher bei Modellen an Flügeln schauen, die zumindest neu so im Bereich ab 30.000 Euro liegen. Dass ich mir so einen teuren Flügel gar nicht kaufen kann oder will, das hat er nicht so recht wahrgenommen. Ich bin kein Profipianist, der ein High End-"Gerät" braucht, ich möchte natürlich einen schönen Klang, aber auch das Empfinden am Flügel ist einfach anders als am Klavier. Und da kann ich mir offenbar die Qualität, die ich mir bei einem Klavier leisten kann, nicht bei einem Flügel leisten, zumindest wenn es nach seiner 1:3 Aussage geht.
 
wie sunshine halte ich eine derartige Aussage ohne das Instrument gesehen zu haben, für unseriös. Aber es wäre natürlich schon gut gewesen, ihn vor dem Kauf des Flügels in deine Pläne einzuweihen.

Du könntest es doch den anderen Klavierbauer machen lassen und dem ersten das Instrument zurückgeben. Evtl. könntet ihr es rückwirkend als Mietkauf betrachten.
 
Ich höre hier zum ersten Mal, dass beim Flügelkauf die Beinchen eine Rolle spielen sollen.
 
Haben sie ja am Ende nicht. 🤷‍♀️
 
Klavier und Flügel seien im Wertverhältnis 1:3
Naja, das stimmt ja, neuer Yamaha 186cm kostet ca. das Dreifache des Klaviers.
Ich finde eher die Erwartung, dass der Händler das Klavier nach zwei Jahren zurück nimmt verwunderlich. Dass er das nicht will verstehe ich. Dass er Deinen neuen Flügel und die Marke schlecht macht ist unprofessionell. Wenn er den Flügel nicht gesehen hat kann er da kein Urteil fällen und "Yamaha taugt nichts" disqualifiziert sich ja wohl von selber.
 

Ich finde eher die Erwartung, dass der Händler das Klavier nach zwei Jahren zurück nimmt verwunderlich. Dass er das nicht will verstehe ich.
Erstmal ist das Klavier ein halbes Jahr alt und nicht 2. 2. Wollte ich es nicht für den gleichen Preis zurücknehmen lassen. Ich hab 10.500 Euro bezahlt, mittlerweile hat eine Preiserhöhung stattgefunden und die Klaviere kosten neu 11.500 Euro. Ich hatte gehofft, dass er es vllt für 9000 oder so zurücknimmt, er kann es mit der Kurzzeitnutzung zumindest meiner Meinung nach bestimmt für 10.000 wieder verkaufen, da es ein halbes Jahr alt ist und es neu mittlerweile mehr kostet. Da hätte er ne Gewinnmarge von 1000 Euro gehabt. So mein Gedanke. Plus er hätte vom Kaufpreis ja noch die Arbeitszeit am Flügel abziehen können, womit ich das Klavier am Ende vllt für 7.000 an ihn abgetreten hätte. Ich hatte mit ihm schon mal über meinen Flügelwunsch gesprochen, da ging es aber noch um antike Bechsteins, und ihn gefragt, ob er, wenn ich einen gebrauchten Flügel finden würde, der mir zusagt, im Tausch gegen eine Restaurierung das Klavier zurücknäme und er bejahte.🤷‍♀️
Aber so weit, darüber zu reden, kamen wir gar nicht, weil er, nachdem ich sagte, ich habe einen Flügel gekauft und das Modell nannte, einen 20minütigen Vortrag über meine Blauäugigkeit und Naivität über den Schrott des Yamaha bis hin zum Schlechtmachen des beauftragten Fachmannes, den ich zur Begutachtung hingeschickt hab, gehalten hat. Und meinte, wer so blauäugig so ein Instrument kaufe, hätte schlicht zu viel Geld...
In einem früheren Gespräch über meinen Flügelkauf-Wunsch empfahl er mir aber wie gesagt Flügel ab 30.000 Euro, damit ich nicht von der Qualität des jetzigen Klaviers wegkomme. Obwohl ich klar mein Budget nannte. 🙄
Egal, was ich jetzt mit meinen beiden Instrumenten mache, ich weiß schon, dass ich mir in Zukunft jemand anders, egal für welches Instrument, suche.
Mag sein, dass er mich nur vor einer Fehlinvestition schützen will und ich das ganz falsch verstehe, aber die Art und Weise ging gar nicht. Und Ferndiagnose. Und Kollegen ungesehen schlecht reden... war ein recht unangenehmes Gespräch 😅
 
Zuletzt bearbeitet:
Sry, hatte 2 Jahre im Kopf.
Dann musst Du den anderen Klavierbauer im Ort kommen lassen, der kann Dir dann erzählen wie mies das Bechstein-Billigmarke Klavier ist (und er so etwas unverkäufliches nicht in Zahlung nehmen kann) sowie dass der Yamaha Flügel ewig halten wird, nachdem er ihn für viel Geld gerichtet hat. 😉
Ich hoffe Mal, Du hast noch etwas Humor übrig.
Ja, ich kann mir gut vorstellen, dass das so läuft 😅 die beiden haben die Marken total untereinander aufgeteilt. Ich hatte vor dem Klavier ein Kawai Novus und der Yamaha-Händler hätte das auch nicht in Zahlung genommen, weil die "sowas nicht verkaufen". Kam halt vom anderen. Ich glaub die battlen sich da ein wenig 🙄
 
Egal, was ich jetzt mit meinen beiden Instrumenten mache, ich weiß schon, dass ich mir in Zukunft jemand anders, egal für welches Instrument, suche.
Mag sein, dass er mich nur vor einer Fehlinvestition schützen will und ich das ganz falsch verstehe, aber die Art und Weise ging gar nicht. Und Ferndiagnose. Und Kollegen ungesehen schlecht reden... war ein recht unangenehmes Gespräch 😅
Verständlich. Naiv warst du in der Angelegenheit ja nicht, denn du hast ja vor Ort einen Klavierbauer darauf schauen lassen. Allerdings hätte ich dir auch ungesehen von dem Kauf abgeraten. Ein Yamahaflügel als Grauimport aus den sechziger Jahren ist einfach nicht zu empfehlen. Es sei denn, er wurde in einer seriösen Fachwerkstatt komplett generalüberholt. Was ich übrigens feststellen kann: Kollegen, die selber nicht verkaufen, haben oftmals falsche Vorstellungen von dem Wert eines Instrumentes. Wert ist es ja immer das, was dir ein anderer dafür gibt. Und dieser Wert wird von freischaffenden Kollegen ohne Laden regelmäßig drastisch zu hoch angesetzt. Die kennen oft den Markt nicht wirklich, sondern nur die technische Seite.

9.000 € würde dir übrigens kein Händler für die Rücknahme deines Klaviers geben. Du hast ja netto nur 8.823 € bezahlt. Und Transport und Stimmung war ja auch darin enthalten. Und 10.000 € bekommt der Händler für das gebrauchte Klavier nicht. Auch wenn es nur ein halbes Jahr gebraucht ist.
 
Der Transport war extra.
Aber ich bin jetzt recht unschlüssig, was ich machen soll. Ich kann natürlich versuchen, das (in meinen Augen sehr gute) Klavier jetzt mit einigem an Verlust privat zu verkaufen und den G3 dafür restaurieren lassen, aber die Frage ist natürlich, wie gut wird er, wenn mir nun mehrere sagten, dass diese Modelle "nichts taugen".
Ich kann natürlich auch versuchen, den Flügel wieder zu verkaufen, da würde ich vielleicht das Gleiche wieder herausbekommen oder vllt ein wenig Verlust einfahren und "Lehrgeld" bezahlen.
Aber eigentlich mag ich lieber an dem Flügel spielen, das ganze Gefühl daran ist einfach anders. Ich höre aber natürlich auch, dass mein Klavier besser klingt, da sind keine Tastentöne usw. Und ich weiß nicht, ob sich das alles für mich zufriedenstellend und nicht finanziell über alle Maßen teuer hinbiegen lässt, wenn ich den Flügel machen lasse. Oder mich jetzt falsch für den Flügel entscheide und in ein paar Jahren darüber ärgere, wenn mein Gehör besser ausgebildet ist.

Ich bin grad ziemlich down.
 
Weshalb nicht den Klavierbauer ranlassen, der Dir den Kauf empfohlen hat? Das ist ein Markt, in dem es nicht nur objektive Meinungen gibt, sondern auch viel Prinzipienreiterei und viele Einzelmeinungen. Ich würde niemals irgendjemanden etwas reparieren lassen, der es gar nicht für reparaturwürdig hält. Da kommt sowieso nichts bei raus. Das Instrument muss zu jemandem, der das Ziel eines gut spielbaren Flügels für erreichbar und erstrebenswert hält. Der Klavierbauer vor Ort scheint so jemand zu sein.
 

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