Nach Wasserschaden wie Klavier und Flügel schützen

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Scaramouche

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Mein Haus hatte im Dezember leider einen heftigen Wasserschaden erlitten.

Nun ist die Trocknungsfirma tätig und der Leiter möchte die 2 Flügel und ein Klavier ausgelagert haben, da er einen kommenden Schaden befürchtet. Das Problem, bei mir (Mittelgebirge) liegt noch Schnee und es ist relativ steil. Das heißt, für eine Spedition ist ein Rankommen, bzw. Abtransportieren der Instrumente nicht möglich.

Die Trocknungsgeräte laufen auf Hochtouren. Ich habe heute Nacht in einen Flügel einen sogenannten Humidor (Feuchterohr) gelegt und das Instrument mit einer Plastikfolie verpackt.

Nun die Frage an die Kundigen, war das eine gute Idee und was kann man machen, um die Instrumente zu schützen?

Die Luftfeuchtigkeit war 99%, jetzt ging sie recht schnell durch die Geräte hinunter auf etwa 45%. Schwangt von Zimmer zu Zimmer. Wird wahrscheinlich durch die Geräte noch trockener.
 
Die armen Instrumente!
Der Leiter hat schon recht. Sehr feucht ist schlecht. Sehr trocken ist schlecht. Eine schnelle Änderung von sehr feucht auf sehr trocken ist besonders schlecht.

Gibt es Räume, die nicht betroffen sind und kannst du die Instrumente dort zwischenlagern? Wenn nicht, fällt mir auch nichts Besseres ein als die Instrumente möglichst gut zu verpacken und von der trockenen Luft zu isolieren.
Pass aber evtl. auf Kondenswasser in der "Verpackung" auf - ich weiß ja nicht, wie viel Feuchtigkeit noch in den Instrumenten ist. Wenn sich Kondenswasser bildet (zB wenn das Instrument noch vom Wasserschaden feucht ist und dann isoliert und abgekühlt wird) und es weder verdunsten noch abfließen kann, hast du noch einen Wasserschaden vom Trocknen im Instrument...
 
45% kommt mir als Luftfeuchtigkeit recht normal vor. (Unser Musikzimmer schwankt zwischen 28 und knapp 60%).

Wir hatten letztes Jahr zwei Wasserschäden; Entfernung zum Flügel circa 8 Meter. Da war keine Rede davon, dass das Instrument ausgelagert werden müsste. Allerdings war einer der beiden Schäden auch tief unten in der Erde und machte sich im Haus nicht bemerkbar.

Während die Trocknungsgeräte liefen (bei uns sehr lange!) hatten wir immer ein bis zwei Türen zwischen Schadensstellen und Flügel geschlossen.

Ergänzung:
War der Wasserschaden in dem Raum, wo die Instrumente stehen? Das ist mir nicht ganz klar. Das ändert natürlich sehr viel.

Vor drei Jahren hatten wir eine Bad-Renovierung direkt im Raum neben dem Musikzimmer. Da habe ich eine Staubtür installieren lassen und den Flügel mit Folie, die klebt, aber keinerlei Rückstände hinterlässt, eingepackt. Aber da ging es eher um Staub.
 
Ich habe heute Nacht in einen Flügel einen sogenannten Humidor (Feuchterohr) gelegt und das Instrument mit einer Plastikfolie verpackt.
Ist das Feuchterohr 'gefüllt' worden?
Wenn ja, halte ich das für keine gute Idee, denn dadurch könnte sich die Luft/Holzfeuchte noch erhöhen und die Polyesterlackierung z.B. am Rim reissen lassen.
(leider eigene Erfahrung)
 
Zuletzt bearbeitet:
Leider ist jedes Zimmer im EG betroffen, aber nicht gleichermaßen. Ich werde versuchen, es in ein Zimmer zu transportieren und die Trockenlegung soll dann erst in den anderen Zimmern statt finden.

Jetzt mache ich mir allerdings Sorge um das Feuchterohr (bin gerade im Hotel).
 
Dieses "Feuchterohr" ist eine Plastikröhre, in der ein schwammähnlicher Körper ist, oder?
Der gibt schon nicht so viel Feuchtigkeit ab, das kann wohl bis morgen drin bleiben.

Ich habe jetzt überhaupt keine Ahnung, welche Feuchtigkeit die Instrumente haben. Sie waren jetzt 2 Monate lang bei 99%, weil vom Wasserschaden rundum alles nass war - habe ich das richtig verstanden? Das ist schon sehr lange.
Wie lang sind die Trocknungsgeräte jetzt schon am Werken?

Wenn ich raten müsste, würde ich sagen, der Flügel war viel zu feucht, ist schon etwas trockener, aber immer noch feuchter als der Idealzustand. Am besten wäre es, er würde sich langsam auf diesen Zustand zubewegen. Also ... fast luftdicht einpacken?
 
Man sollte das Instrument sehr schonend heruntertrocknen.

Und zwar in einem Raum welcher etwa 60 % Luftfeuchte hat.

Hierbei ist allerdings sehr viel Geduld gefragt, das geht natürlich nicht von jetzt auf gleich.

Eine Radikaltrocknung zerstört das Instrument.

In einem gut geheizten Raum mit etwa 60% Luftfeuchtigkeit hingegen, kann sich daß Instrument langsam ohne nennenswerte Schäden wieder anpassen.
 
Dieses "Feuchterohr" ist eine Plastikröhre, in der ein schwammähnlicher Körper ist, oder?
Der gibt schon nicht so viel Feuchtigkeit ab, das kann wohl bis morgen drin bleiben.

Ich habe jetzt überhaupt keine Ahnung, welche Feuchtigkeit die Instrumente haben. Sie waren jetzt 2 Monate lang bei 99%, weil vom Wasserschaden rundum alles nass war - habe ich das richtig verstanden? Das ist schon sehr lange.
Wie lang sind die Trocknungsgeräte jetzt schon am Werken?

Wenn ich raten müsste, würde ich sagen, der Flügel war viel zu feucht, ist schon etwas trockener, aber immer noch feuchter als der Idealzustand. Am besten wäre es, er würde sich langsam auf diesen Zustand zubewegen. Also ... fast luftdicht einpacken?
Da die Zuteilung der Versicherung ewig gedauert hat, habe ich 4 Wochen zwei Trocknungs-Leihgeräte laufen lassen. Allerdings in zwei anderen Zimmern Diele und Küche, die noch mehr betroffen waren. Im Zimmer des Flügels waren es keine 99%. Aber dennoch deutlich zu hoch.

Luftdicht schaffe ich leider jetzt nicht. Bzw. müsste ich morgen versuchen. Zuvor platziere ich mal ein Hygrometer in den Flügel.
 

In einem gut geheizten Raum mit etwa 60% Luftfeuchtigkeit hingegen, kann sich daß Instrument langsam ohne nennenswerte Schäden wieder anpassen.
Die Trocknungsfirma hat leider sehr große Geräte aufgestellt, als es überall anfing zu schimmeln (habe ich mit Schimmelvernichter eingedämmt so gut es ging) und innerhalb 10 Stunden auf 25° geheizt. Gleichzeitig sagte der Leiter, er mache sich Sorgen um die Instrumente.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zunächst mein aufrichtiges Mitgefühl.
2 Sachen verstehe ich aber nicht. Für einen Abtransport der Instrumente ist das Gelände zu steil? Aber für die Trockner hats gereicht? Die passen auch nicht gerade inne Handtasche.
Es laufen schon seit 4 Wochen 2 große Trockner?
 
In deinem letzten Thread vom Dezember schriebst du, dein Umzug stehe kurz bevor. Dh es ist in deinem alten Haus kurz vor Auszug der Wasserschaden aufgetreten? :/
Und ein Abtransport zum neuen Haus ist wann möglich?
Das klingt ja alles furchtbar! Mein tiefes Mitgefühl!
 
Der Umzug fand in mein neues Haus statt, das ein altes ist. Es gab etwa um den 16.12 eine enorme Kälte von minus 16° in Verbindung mit Sturm. So drückte es die Kälte hinein. Die Kupferzuleitung war nicht gedämmt und es war dahinter ein Hohlraum in den es hinein zog. Das konnte man aber nicht sehen, da es verputzt war.
Als ich umzog war noch kein Schnee da, erst danach.
Und, die Trocknungsgeräte wurden händisch über den Schnee getragen.
 
Zuletzt bearbeitet:
LKW mit Laderampe und Schneeketten mit anschließender Einlagerung bei einem Spediteur oder sogar spezialisiertem Klaviertransporteur mit Lager wäre mein Lösungsvorschlag. Im Lager kann sich der Flügel langsam akklimatisieren. Im Moment tanzt er einen Limbo zwischen Extremwerten von Temperatur und Luftfeuchtigkeit - und Spaß macht das keinem, dem Flügel am allerwenigsten.

Und Deine Haushaltsversicherung solltest Du speziell in Sachen Flügel befragen und eine Begutachtung bei denen beantragen.
 
Die Versicherung hat mir schriftlich folgendes bestätigt:

Wir bestätigen, dass die folgenden Kosten im Rahmen der Versicherungsbedingungen vom Versicherungs-
schutz umfasst sind:

  • Aufräumungskosten für das Aufräumen versicherter Sachen sowie für das Wegräumen und den Abtransport
von zerstörten und beschädigten versicherten Sachen zum nächsten Ablagerungsplatz und für das Ablagern
und Vernichten.

  • Bewegungs- und Schutzkosten die dadurch entstehen, dass zum Zweck der Wiederherstellung oder Wieder-
beschaffung versicherter Sachen andere Sachen bewegt, verändert oder geschützt werden müssen.

  • Transport- und Lagerkosten für Transport und Lagerung des versicherten Hausrats, wenn die Wohnung unbe-
nutzbar wurde und dem Versicherungsnehmer auch die Lagerung in einem benutzbaren Teil nicht zumutbar ist.
Die Kosten für die Lagerung werden bis zu dem Zeitpunkt ersetzt, in dem das Haus wieder benutzbar ist oder
eine Lagerung in einem benutzbaren Teil der Wohnung wieder zumutbar ist, allerdings längstens für die Dauer
von 100 Tagen.

Bitte übersenden Sie uns nach Ausführung der Arbeiten die Rechnung sowie die Regieberichte."
Wir bestätigen Ihnen Versicherungsschutz im Rahmen der Versicherungsbedingungen.


Das mit den Schneeketten klingt gut, aber es würde nur im Verbund mit Allrad funktionieren (Erfahrung). Selbst jetzt würde ein Fahrzeug mit Allrad, ohne Schneeketten, nicht mehr hoch fahren können. Und Schneeketten ohne Allrad auch nicht. Ich musste mich vom Bauern bei meinem Umzug (3,5 T-Transporter) raus schleppen lassen (ADAC wollte über 500.- Euro), weil es nachts regnete. Also noch kein Schnee. Bei Trockenheit hätte es funktioniert.

Und, wer würde das (mit Schneeketten) machen? Ich habe Pianoexpress angerufen, die waren nicht begeistert, sagten aber, ich solle Fotos schicken. Also wartete ich bis die Stadtwerke etwas Schnee geräumt hatten. Aber, das hat nicht viel gebracht, sie haben nur die Oberfläche etwas abgetragen.
Und der Wetterbericht zeigt die nächsten 14 Tage auch auf keine Änderung.

Das Gute, momentan hält es sich in den kritischen Zimmern bei 25° und 45% Luftfeuchtigkeit.
Aber ich werde eine Spedition beauftragen, wie oben geschrieben, alle Instrumente in ein Zimmer zu bringen und das gut überwachen. Anderes fällt mir momentan nicht ein.
 
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